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[Urtext in deutscher Sprache]

Freundschaft ist eine Gabe

Aus der Mai 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ist Freundschaft nicht etwas, was jeder liebt? Vertieft sich nicht die Freude und lassen sich nicht Schwierigkeiten leichter ertragen mit einem verständnisvollen Freund an der Seite? Doch es gibt viele Menschen, die sich beklagen, daß sie keine Freunde hätten. Sie sind unglücklich darüber und wissen nicht, wie sie aus dieser trostlosen Lage herauskommen können.

Ihnen sei versichert, daß Freundschaft eine Gabe aus der Fülle der Gnade Gottes ist. In der Bibel heißt es: „ ... mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der Herr.“ Jer. 31:41; Gott schüttet Seinen Segen über alle Menschen in gleichem Maße aus, denn ein jeder ist Gottes geliebtes Kind, das als Seine Widerspiegelung Anspruch auf eine jede göttliche Gabe hat, also auch auf die der Freundschaft.

Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. lehrt, daß der Mensch nicht ein einsamer, verlassener Sterblicher ist, sondern das Kind der göttlichen Liebe, die füh ihn sorgt. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift über diesen wirklichen, geistigen Menschen: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 475; Und über Gott schreibt sie: „Liebe, das göttliche Prinzip, ist Vater und Mutter des Weltalls, einschließlich des Menschen.“ S. 256;

Da Gott Vater und Mutter des Menschen ist, führt, erquickt, versorgt und segnet Er Seine Kinder. Gott führt uns dahin, daß wir Güte, Treue, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft als lebensnotwendige Elemente erkennen, die uns jederzeit in reichem Maße zur Verfügung stehen. Er erquickt uns, indem Er uns Freude die Fülle schenkt, und Er versorgt uns mit Geborgenheit, Harmonie, Ausgeglichenheit und Weisheit. Er segnet uns so, daß wir uns getrieben fühlen, diese göttlichen Eigenschaften stündlich, in jeder Lebenslage zum Ausdruck zu bringen, damit sie uns zum Erfolg und zur Lösung eines jeden Problems führen mögen. Ein solches Bewußtsein, das die Eigenschaften Gottes in sich trägt, beherbergt auch die geistige Idee Freundschaft, die sich auf selbstlose Liebe gründet.

Ein Mensch, erfüllt von dieser selbstlosen Liebe, bekundet ohne weiteres seinen Mitmenschen gegenüber wahre Freundschaft. In diesem Bemühen zu segnen vergißt er sich selbst und wird zum Freund seines Nächsten. Kann ein solcher Mensch einsam, verlassen und unglücklich sein? Je mehr sein Verständnis von Gottes Liebe wächst, desto mehr erweitert sich sein Begriff von Freundschaft, und dieser göttliche Begriff von Freundschaft drückt sich in Liebe zu seinen Mitmenschen aus. Es ist nur zu natürlich, daß ein solcher Mensch Freunde gewinnt. Diese Freundschaft aber basiert auf einer göttlichen Grundlage und kann daher nicht zerstört werden, solange auf keiner Seite eine falsche Vorstellung von Freundschaft eingelassen wird. Unsere Aufgabe ist es, uns dieser Gabe Gottes würdig zu erweisen, indem wir danach streben, unsere Freundschaft rein, weise und selbstlos zu erhalten. Dann ist unsere Freude gesichert. Eifersucht, Neid, Egoismus, Kritik und üble Nachreden können sie nicht zerstören.

Christus Jesus brachte den höchsten Begriff von Freundschaft zum Ausdruck, als er Judas Ischariot in Gethsemane mit den Worten entgegentrat: „Mein Freund, warum bist du gekommen?“ Matth. 26:50; Bosheit, Verrat und Undankbarkeit fanden keine Möglichkeit, den Begriff von Freundschaft in ihm zu entstellen. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Göttlichkeit des Christus wurde in der Menschlichkeit Jesu offenbar.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 25; Jesu reines Christusbewußtsein, das Güte, Milde und Liebe einschloß, erreichte alle Menschen. Alle konnten seine Freunde werden. Daher gelten die Worte, die er seinen Jüngern sagte, auch uns: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ Joh. 15:14;

Ein jeder von uns, der ehrlich bestrebt ist, dieses Christusbewußtsein zum Ausdruck zu bringen, hat Christus zum Freund. Und dieses Beherbergen des Christus wiederum befähigt uns, unseren Begriff von Freundschaft zu erweitern und ein Freund der Einsamen und Verzagten zu werden.

Gottes Liebe zu uns tut sich, so könnten wir sagen, in Freundschaft mit Ihm kund — in Gnade, in Führung und in der Gewißheit Seiner Gegenwart. Ein besonders anschauliches Beispiel von Gottes Freundschaft zum Menschen finden wir im Alten Testament, in dem es über Mose heißt: „Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.“ 2. Mose 33:11; Moses unerschütterliches Vertrauen zu Gott, seine Treue und sein Gehorsam schufen eine solche innige Verbindung zu Ihm, daß er Gottes Freundschaft lebhaft empfand.

Dieser Gott, der Moses Freund war, hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht gewandelt. So erlebte auch Mrs. Eddy durch ihr beständiges Forschen und Suchen nach einer geistigen Erkenntnis die Liebe und Freundschaft Gottes, die sie befähigten, die Stimme der Inspiration zu vernehmen, und ihr die absoluten Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft offenbarten.

Dank der Christlichen Wissenschaft lernen wir einen Begriff von Freundschaft erkennen, der weltumfassend ist. Er kennt keine Rassenund Klassenunterschiede und gleicht die unterschiedlichen Ansichten von Jung und Alt aus, die die Welt heute so bewegen. Dieser weltumfassende Begriff von Freundschaft hat, ebenso wie unsere persönlichen Freundschaften, die unparteiische, allumfassende Liebe Gottes zum Menschen als Grundlage. Ein jeder, der bereit ist, seinen Nächsten als Gottes Widerspiegelung und daher als Freund anzusehen, ist auch imstande, ganze Nationen, ja die ganze Welt mit liebevollen Gedanken zu umfangen und so seinen Beitrag zur Brüderlichkeit und Völkerverständigung zu leisten.

Christliche Wissenschafter in aller Welt sind daher täglich bemüht, in ihrem Nächsten das Bild Gottes zu erblicken. Durch ihre innige Verbindung mit Gott, durch ihr Gebet, können sie Liebe und Freundschaft geben und diese Segnungen — als Gegengabe — auch empfangen. Durch ihre Liebe zu Gott und Seiner Idee werden sie befähigt, zu heilen statt zu verletzen, zu ermutigen statt zu verdammen, zu vergeben statt nachzutragen und zu lieben statt zu verurteilen.

In einem von Gott erfüllten Bewußtsein herrscht Eintracht, nicht Zwietracht, herrscht Freundschaft, nicht Feindschaft. Ein solches gebeterfülltes Bewußtsein kennt keine Gleichgültigkeit, überwindet Groll und Spannungen in sich und in anderen und hat unendlich weiten Raum für Frieden, Brüderlichkeit und Freundschaft. Menschen mit einer solchen Gesinnung folgen den Worten Jesu an seine Jünger: „Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid.“ Joh. 15:15.

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