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Forcieren Sie nicht Ihre Behandlung

Aus der Mai 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung, wenn sie richtig gegeben wird, ist die machtvollste Heilkraft, die je entdeckt wurde. Durch geistiges Verständnis und durch Anwendung entsprechender rechter Ideen lassen wir die Allmacht des göttlichen Gemüts auf die menschliche Disharmonie wirken. Wegen der sterblich-mentalen Natur aller Materie, einschließlich des sterblichen Körpers, kann dieses korrekte geistige Wissen am Körper und in den jeweiligen Angelegenheiten Berichtigungen vornehmen und somit Harmonie herbeiführen.

Diese Heilmethode ist höchst wirksam, wenn der Heiler, oder Ausüber, die absolute Allheit und Güte Gottes, die Ausschließlichkeit Seiner Macht und Gegenwart, deutlich erkennt und dann die vollkommene Unversehrtheit der Identität des Menschen in diesem unendlichen schöpferischen Prinzip, und aus ihm hervorgegangen, wahrnimmt. Dieses Erkennen braucht nicht forciert zu werden. Die Wahrheit über Gott und den Menschen ist jetzt gegenwärtig und wirksam und braucht keine Unterstützung von uns. Sie setzt sich selbst durch und läßt ihre unwiderstehliche Macht ohne Druck oder Spannung offenbar werden. Mrs. Eddy schreibt: „Die Christliche Wissenschaft bringt den menschlichen Willen zum Schweigen, sie beschwichtigt die Furcht durch Wahrheit und Liebe und veranschaulicht das mühelose Wirken der göttlichen Energie im Heilen der Kranken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 445;

Dies bedeutet natürlich nicht, daß gute metaphysische Arbeit an einen Ausüber keine Forderungen stellt. Weit gefehlt. Eine erfolgreiche Behandlung geschieht nicht so nebenher. Sie ist das Ergebnis eines erworbenen geistigen Wahrnehmungsvermögens — erworben durch viel Studium, Gebet, Selbstläuterung und Vertrauen, das man aus der praktischen Demonstration gewonnen hat. Aber weder die Vorbereitung für die Heilarbeit noch das Geben einer Behandlung braucht anstrengend und mühevoll zu sein. Das unendliche Gemüt, oder die göttliche Liebe, ist in jedem Fall der Heiler, und man tut seine beste Heilarbeit, wenn man Eigenwillen und egoistische Anmaßung so zum Schweigen bringt, daß das reine und vollkommene Gemüt als der wirkliche Heiler erkannt und seiner allmächtigen, wiederherstellenden Kraft in vollem Glauben und Verständnis vertraut wird. Mrs. Eddy läßt uns in diesem Punkt nicht im Zweifel. Sie schreibt: „Der beste Heiler ist der, der sich selbst am wenigsten geltend macht und so zu einer Transparenz für das göttliche Gemüt wird, das der einzige Arzt ist; das göttliche Gemüt ist der wissenschaftliche Heiler.“ Vermischte Schriften, S. 59;

Aufgrund seiner außerordentlichen Geistigkeit heilte Christus Jesus die Kranken unverzüglich und leicht. Vermöge seines ruhevollen, erleuchteten Bewußtseins, in der erhabenen Erkenntnis der Einheit und Vollkommenheit Gottes und des Menschen, konnte er alle Arten von Krankheit zerstören und sogar Tote auferwecken. Aber diese Macht war nicht ein persönlicher Besitz, der nur ihm angehörte. Der Meister beanspruchte keine Gerechtigkeit oder Fähigkeit als sein eigen. Er sprach davon, daß er die Teufel, oder das Böse, Krankheit verursachende Gedanken, „durch Gottes Finger“ Luk. 11:20; austriebe. Er sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun.“ Joh. 5:30; Durch diese tiefe Demut, die ihn dazu führte, eine persönliche, materielle Auffassung vom Leben und von der Intelligenz zu verneinen, konnte er sich seinem Wesen nach mit der einen Seele, oder dem Ego, verbinden und so an ihrer vollkommenen Natur und heilenden Macht teilhaben.

Wir sehen also, daß Jesus die Kranken nicht durch anstrengende persönliche Bemühungen heilte. Seine Behandlungen ermüdeten ihn nicht, noch verkrampfte er sich dabei. Er ruhte in der Gewißheit, daß das unendliche Gemüt, da es alles in sich schloß, auch alles ohne Unterstützung von seiner Seite unter Kontrolle hatte. „Gottes Finger“ — die sich selbst behauptende Macht der Wahrheit — vollbrachte die Heilung.

Viele von Mrs. Eddy bewirkte Heilungen geschahen augenblicklich. Viele Male erreichte auch sie die geistige Höhe des Meisters unter den Christen. Für sie war eine Behandlung kein mühseliger Vorgang; es war ein klares Erkennen der Wirklichkeit. Die wundervolle Liebe, die sie empfand und zum Ausdruck brachte, löschte einfach die mentale Finsternis aus, die sich als Krankheit bekundet hatte.

Sie selbst konnte die Kranken durch den Geist umgehend heilen, aber sie entdeckte, daß nur wenige ihrer Nachfolger dies vermochten. So wurde sie göttlich geführt, ein Behandlungssystem zu lehren, bei dem der Christliche Wissenschafter durch mentales Argumentieren — ein Bejahen der Wahrheit über Gott und den Menschen und ein Verneinen der Krankheit samt ihrer scheinbaren Ursache und ihren scheinbaren Symptomen — sein Denken zu einer geistigen Vergegenwärtigung erheben und so die Kranken heilen kann.

Die meisten von uns befinden sich an dem Punkt des geistigen Wachstums, wo wir uns dieser Technik bedienen müssen. Wir müssen uns bewußt bemühen, unser Denken und das unseres Patienten zu befreien, indem wir die Vollkommenheit des Menschen in Gott bejahen und sie uns vergegenwärtigen und den mesmerischen Suggestionen von Krankheit, die ihn bestürmen, Macht und Gegenwart entschieden absprechen.

Manche Christliche Wissenschafter haben mit Spannung und Müdigkeit zu tun, wenn sie sich dieser Methode bedienen, aber das braucht nicht der Fall zu sein. Unser Behaupten der Wahrheit und Verneinen des Irrtums gewinnt nicht dadurch an Gewicht, daß wir uns angestrengt und zähe bemühen, aus der Einheit von Gott und Mensch eine Tatsache zu machen und etwas als Nichts zu sehen, was bereits nichts ist. Die Wahrheit ist wahr, schon jetzt, und was wir wirklich tun müssen, ist, diese Tatsache bedächtig, ruhig und klar zu erkennen und das allharmonische Gemüt seine eigene unwiderstehliche Allmacht geltend machen zu lassen. Mrs. Eddy sagt uns: „Nach rechts und links in den Nebel hineinschlagen klärt niemals die Sicht, sich aber darüber erheben ist ein unübertreffliches Allheilmittel.“ Verm., S. 355.

Eine gute Behandlung ist folglich keine ermüdende Aufgabe. Sie bedeutet nicht, sich durch eine Reihe von mentalen Argumenten mühsam hindurchzuschleppen. Um wirkungsvoll zu sein, muß sie voller Spontaneität und Inspiration sein — eine ruhevolle, stärkende Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe, der Quelle aller Harmonie und Unversehrtheit.

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