Für die meisten Menschen ist das materielle Dasein ein ständiger Kampf um Glück. Furchterfüllte und selbstische Gedanken und Handlungen begrenzen alles Gute und Schöne. Der einzelne scheint den Angriffen und Anfechtungen seiner Umgebung hilflos ausgesetzt und kaum in der Lage zu sein, sich selbst zu schützen. Das Schöne und die Befriedigung, nach denen er auf materielle Weise sucht, bleiben unvollkommen, gefährdet und von kurzer Dauer.
Der Bibel und der Christlichen Wissenschaft gemäß ist die geistige Individualität des wirklichen Menschen unversehrt. Er ist zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen. Dieser geistige Mensch ist die vollkommene und ewig schöne und harmonische Idee des göttlichen Gemüts. Er besteht zugleich mit Gott und wird von Ihm regiert.
Die Wissenschaft des Christus erklärt, daß der göttliche Geist die allen Raum erfüllende Substanz und die Ursache allen Lebens ist und daß der Mensch als eine göttliche Idee Gottes eigene Eigenschaften in höchster Vollendung widerspiegelt. Diese Idee ist eine vollkommene Kundwerdung des göttlichen Gemüts und kommt in geistigen Formen von Güte und Schönheit zum Ausdruck. Diese Offenbarwerdung göttlichen Geistes kann weder behindert werden, noch braucht sie in Ordnung gebracht zu werden. Sie ist ununterbrochen strahlend vollendet.
Durch die Anerkennung des Christus oder der Wahrheit verstehen wir, daß Disharmonie, Begrenzung und Verfall nicht die Ergebnisse des unendlichen Gemüts sind, das alles mit Schönheit und Licht umgibt. Eine göttliche Idee ist frei vom Bösen jeder Art, und sie spiegelt die Harmonie des göttlichen Gesetzes wider. Das Wesentliche der materiellen Dinge dagegen besteht aus endlichen, menschlichen Annahmen, die veränderlich und vergänglich sind.
Die menschlichen Erfahrungen werden in dem Verhältnis harmonisch, wie wir den geistigen, vollkommenen Begriff von Gott und Mensch in der Wissenschaft annehmen und beweisen. Wenn wir die vergänglichen Begriffe aufgeben und unser wahres Sein in der Wissenschaft verstehen und es beständig beanspruchen, werden wir mehr von der Herrlichkeit des geistigen Seins im göttlichen Gemüt wahrnehmen. Die Schönheit und Macht eines Lebens, das von höheren, geistigen Begriffen inspiriert und vom Guten durchdrungen ist, erhebt das Denken über Materialität und Sinnlichkeit. Paulus sagte: „Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.“ Gal. 5:16;
Wir selbst bestimmen durch unser Denken die Schönheit unseres Daseins, unsere Harmonie, unsere Gesundheit und unser Glück. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Wenn der Gedanke seine Herrschaft anderen Mächten überläßt, kann er seine eigenen schönen Bilder nicht auf dem Körper entwerfen, sondern löscht sie aus und bildet fremde wirkende Kräfte darauf ab, Krankheit und Sünde genannt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 485;
Die Verfasserin begann einmal, ihr eigenes Denken zu beobachten, um festzustellen, wie sie auf ihre Umgebung reagierte. Obwohl sie versuchte, in Übereinstimmung mit der Christlichen Wissenschaft zu leben, machte sie die interessante Feststellung, daß sie so manches Mal ungehalten wurde, wenn jemand im Betrieb oder zu Hause etwas Unrechtes oder übertriebene Ansichten an sie herantrug. Sie erkannte dieses böse Eindringen des Unwillens als ein störendes Element in ihrem Denken. In ihrem Bemühen, diese lieblose Neigung zu überwinden, begann sie, sich bei jeder solchen Gelegenheit zu sagen, daß alle Ideen des göttlichen Gemüts im Einklang mit Gottes Willen harmonisch zusammenarbeiten.
Zunächst wurde sie sofort frei von jedem Gefühl von Ärger oder Unwillen, und bald wurden auch von seiten anderer keine unrechten Bemerkungen mehr an sie gerichtet. Auf ähnliche Weise können wir unser Bewußtsein frei von häßlichen, falschen Gedanken halten. Und da der Körper die Kundwerdung unseres Bewußtseins ist, funktioniert auch er einwandfrei, wenn unser Denken einwandfrei ist.
Mrs. Eddy schreibt: „Schönheit ist ein Ding des Lebens, sie wohnt immerdar in dem ewigen Gemüt und spiegelt den Zauber Seiner Güte in Ausdruck, Gestalt, Umriß und Farbe wider.“ S. 247; Auf der nächsten Seite fährt sie fort: „Das unsterbliche Gemüt nährt den Körper mit überirdischer Frische und Schönheit, indem es ihn mit schönen Gedankenbildern versorgt und das Elend der Sinne zerstört, das ein jeder Tag dem Grabe näher bringt.“
Mit unserem zunehmenden Verständnis von der Christlichen Wissenschaft entfalten sich unserem Bewußtsein die Harmonie und Lieblichkeit des wahren, geistigen Daseins und bekunden sich in unserem Leben. Wir können mit dem Psalmisten sagen: „Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ Ps. 139:14.