In meiner Jugend befriedigte mich die orthodoxe Religion, in der ich erzogen worden war, nicht mehr, und ich begann nach einer Philosophie zu suchen, an die ich glauben konnte. Wenn ich Zeitschriften über mentale Heilsysteme oder Theosophie fand, so studierte ich diese, sowie auch den Spiritualismus, doch sie konnten mich nicht überzeugen. Dann las ich das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und erkannte die Wahrheit, nach der ich gesucht hatte. Sie veränderte meine ganzen Anschauungen. Dies geschah vor fast fünfzig Jahren. Ich hatte seither unaufhörlich Beweise von der liebevollen Fürsorge Gottes.
Nach unserer Heirat wurde mein Mann von chronischer Verstopfung geheilt. Er und seine Eltern nahmen die Christliche Wissenschaft als ihre Religion an.
Bei der Erziehung unserer drei Kinder hatten wir viele Gelegenheiten, unseren Glauben zu beweisen. An einem Sonntagnachmittag ging es unserer kleinen Tochter nicht gut, und als ich sie auf den Arm nahm, bekam sie Krämpfe. Ich war allein im Haus, und Furcht übermannte mich, aber ich rief laut aus: „[Der Herr ist] meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“ (Ps. 91:2). Das Kind wurde ruhig. Ich legte es in sein Bett und stürzte ans Telefon, um eine Ausüberin anzurufen. Die Ausüberin, die ich anrief, meldete sich nicht. Ich rief eine andere mit dem gleichen Ergebnis an. Dann wurde ich mir bewußt, was ich tat. Die Lektionspredigt jener Woche enthielt den Vers (Nah. 1:9): „Was wollt ihr ersinnen wider den Herrn? Er führt doch das Ende herbei. Es wird das Unglück nicht zweimal kommen.“ Ich akzeptierte diese Erklärung und fand das Kind vollständig wiederhergestellt vor.
Ich habe die Christliche Wissenschaft zuweilen so schnell und so machtvoll gefunden, daß es mich überrascht hat. Ich versuchte ein Problem zu lösen, das die Schule betraf, und wandte die nachstehenden Worte Mrs. Eddys an (Wissenschaft und Gesundheit, S. 428): „Den Gedanken falscher Stützen und des materiellen Augenscheins zu entkleiden, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden.“ Dieser Gedanke beschäftigte mich den ganzen Morgen. Als ich zur Mittagszeit Brot mit einer sehr harten Kruste schnitt, glitt das Messer ab, und ich schnitt mich tief in den Finger. Mein Mann verband mir den Finger, und ich beschäftigte mich den Rest des Tages mit dem Schulproblem und wandte immer noch das vorerwähnte Zitat an. Als ich am nächsten Morgen den Verband abnahm, war am Finger keine Schnittwunde mehr zu sehen.
Ein anderes Mal, als ich sehr beschäftigt war und unter heftigen Kopfschmerzen litt, kamen mir die folgenden Worte in den Sinn (ebd. S. 14): „Werde dir einen einzigen Augenblick bewußt, daß Leben und Intelligenz rein geistig sind — weder in noch von der Materie —, und der Körper wird keine Klagen äußern. Wenn du an einer Annahme von Krankheit leidest, wirst du entdecken, daß du augenblicks gesund bist.“ Dies schien den Nagel auf den Kopf zu treffen, und sofort erklärte ich die Wahrheit mit den Worten des nachstehenden Liedes (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 154):
In Dir, Du milder Geist der Wahrheit,
Sein Leben findet Gottes Kind.
Die Kopfschmerzen waren im Handumdrehen verschwunden.
Ich habe große Freude an der Arbeit für die Sache der Christlichen Wissenschaft gefunden. Das Wachstum im Verständnis, das während meiner Amtszeit als Erster Leser und als Sonntagsschullehrer kam, war mir ein großer Lohn. Ich bin Gott dankbar für Mrs. Eddy, die uns diese wunderbare Lehre gegeben hat. Ihre Worte in dem Buch Vermischte Schriften beschreiben meine Erfahrung (S. 330): „Mit jedem wiederkehrenden Jahr sollten höhere Freuden, heiligere Ziele, ein reinerer Frieden und göttlichere Kraft den Duft des Seins erneuern.“
Wellington, Neuseeland