In einem ihrer Gedichte schreibt Mary Baker Eddy aus eigener Erfahrung (Vermischte Schriften, S. 389):
Herz, harre aus: für Haß lieb um so mehr!
Gott ist ja gut, Verlust ist segenschwer.
Der Verlust der Heimat, der Existenzgrundlage und der Tod meines Vaters brachten mir den Segen, mich an Gott klammern zu müssen. Welch eine Gnade, daß mir durch die Christliche Wissenschaft der Gott, der Liebe ist, nahegebracht wurde! Es war eine Erlösung zu erkennen, daß die Verheißung aus der Bibel: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“ (Jes. 41:10), wahr ist. Mit wachsendem Vertrauen auf die Fürsorge Gottes kam ich wieder in den Besitz des Verlorenen. Gleichzeitig entfaltete sich mir das Verständnis, daß alles, was wirklich ist, geistig ist und von Gott ausgeht.
Unter den vielen Beweisen der Fürsorge Gottes, die meine Familie und ich erlebten, hebt sich die Geburt unseres dritten Kindes besonders hervor. Ich bemühte mich, dem liebevollen Hinweis einer Ausüberin zu folgen, die Entwicklung und Geburt des Kindes nicht so sehr körperlich zu beachten, als mich vielmehr zu freuen, daß eine Idee Gottes sich kund tut. Mrs. Eddy schreibt darüber in Wissenschaft und Gesundheit (S. 463): „Um der Geburt eines neuen Kindes oder einer göttlichen Idee richtig beizustehen, solltest du den sterblichen Gedanken so von seinen materiellen Vorstellungen losmachen, daß die Geburt natürlich und sicher vor sich geht. Obgleich diese Idee neue Energie sammelt, kann sie in den Wehen der geistigen Geburt ihre nützliche Umgebung nicht verletzen.“ Im Gegensatz zu den zwei anderen Geburten ging diese zur größten Überraschung der Hebamme in Minuten und ohne Schmerzen vor sich.
Als dieses Kind mit etwa vier Jahren die Windpocken bekam, mußten wir nach den gesetzlichen Bestimmugen einen Arzt holen. Er blieb in der Tür des Zimmers stehen, in dem die drei Kinder schliefen, und sagte: „Wir werden erst dann etwas tun, wenn die beiden anderen Kinder auch angesteckt sind.“ Die sechsjährige Schwester, eine Sonntagsschülerin der Christlichen Wissenschaft, erklärte sofort: „Wir stecken uns nicht an!“ Als der Arzt gegangen war, festigten wir diese spontane Wahrheitserklärung mit der Stelle aus Jesaja 26:1: „Wir haben eine feste Stadt, zum Schutze schafft er Mauern und Wehr.“ Dieses Wissen, daß wir in Gott geborgen sind, hatte die schnelle Heilung des jüngsten Kindes zur Folge, und die beiden Geschwister wurden nicht angesteckt.
Ein anderes Mal wurde unser damals sechsjähriger Sohn von Nierenbluten geheilt, das als Folge einer versteckten Scharlacherkrankung eintrat. Um dem Gesetz zu entsprechen, wurde wiederum ein Arzt gerufen, um die Krankheit zu diagnostizieren. Er ordnete an, daß das Kind am nächsten Morgen ins Krankenhaus eingeliefert werden sollte. Als der Arzt gegangen war, rief ich eine Ausüberin an und bat um Hilfe. Dann nahm ich die Konkordanz zu Wissenschaft und Gesundheit zur Hand und schlug die Referenzen unter „Blut“ nach. Ich fand eine Erklärung, die besagte, daß Blut in seiner geistigen Bedeutung Opfer ist. Ich betete, um zu erkennen, was geopfert werden sollte, und fand, daß ich den menschlichen Mutterbegriff opfern mußte. Es fiel mir sehr schwer, mich von dem Gefühl zu lösen, für das Kind verantwortlich zu sein und daß es mir gehöre und an Stelle dessen den göttlichen Vater-Mutter wahrzunehmen, die unendliche Liebe, die alle ihre Kinder unversehrt erhält. Am anderen Morgen, als das Kind viele Untersuchungen hinter sich hatte, sagte der Arzt im Krankenhaus, daß er kein Nierenbluten feststellen könne und der Junge gesund sei.
Wir haben durch Gottes Gnade viele Heilungen von Krankheit, Mangel und Schwierigkeiten aller Art erleben dürfen. Ich bin tief dankbar für den Meister, Christus Jesus, und für seine Nachfolgerin in der Demonstration des Christus-Heilens, Mrs. Eddy. Zu meinen Segnungen zähle ich die Gottesdienste, unsere christlich-wissenschaftliche Literatur, die geduldige und selbstlose Hilfe der Ausüber und die geistige Wiedergeburt durch Klassenunterricht.
Augsburg, Deutschland
[Urtext in deutscher Sprache]
Ich bestätige das Zeugnis meiner Frau und füge eine eigene Erfahrung in der Christlichen Wissenschaft hinzu.
Als Folge einer Hirnverletzung durch Granatsplitter bekam ich periodische Anfälle und Bewußtseinsstörungen. Die operative Entfernung des Splitters brachte keine Besserung des Zustandes. Später, als ich die Christliche Wissenschaft besser kannte, bat ich um christlich-wissenschaftliche Behandlung. Mir wurde gesagt, ich müßte mein Denken von der Annahme frei machen, daß es einen Krieg gegeben habe; daß ich vom geistigen Standpunkt, von der Wirklichkeit aus gesehen erkennen müßte, daß der Kreig nie stattgefunden habe und es daher auch keine Kriegsfolgen geben könne. Ich beschäftigte mich mit diesen Gedanken, konnte mich aber von allem, was mit dem Krieg und seinen Folgen zusammenhing, nicht ganz frei machen.
Einige Jahre später erkrankte ich an einer akuten Lungenentzündung. Ich bat wiederum um christlich-wissenschaftliche Behandlung, und mit der Hilfe des Ausübers erkannte ich klar die Vollkommenheit Gottes und des Menschen als Sein Bild und Gleichnis, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit im Kapitel „Zusammenfassung“ dargestellt ist. Auch in diesem Fall fiel es mir schwer, an der Wahrheit festzuhalten. Ich ließ mich jedoch nicht irritieren und wußte, daß die Wahrheit jede Form des Irrtums zerstört.
Nach etwa drei Wochen war ich von der Lungenentzündung geheilt. Gleichzeitig war ich auch von den Folgen der Hirnverletzung frei. Die Wahrheit über den Menschen, der unter anderem beschrieben wird als „das, was keine einzige Eigenschaft hat, die nicht der Gottheit entlehnt ist“ (ebd., S. 475), hat mich von beiden scheinbar ernsten Problemen befreit.
Für Mrs. Eddy, für die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und für die Hilfe der Ausüber bin ich unaussprechlich dankbar.