Vor etwa fünfzig Jahren hatte ich das Vorrecht, für kurze Zeit eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft zu besuchen, ehe wir in eine Gegend zogen, in der es keine Kirche Christi, Wissenschafter, und keine Sonntagsschule gab. Es dauerte nicht lange, da erfuhr meine Mutter von anderen Leuten, die an der Christlichen Wissenschaft interessiert waren, und vier oder fünf von uns kamen im Hause eines Nachbarn zusammen und hielten Sonntagsgottesdienste ab. Ich mußte dann von zu Hause weg, um anderswo meine Ausbildung fortzusetzen, und da mein Vater weitergegangen war und später auch meine Mutter, kehrte ich nie wieder dorthin zurück. Ich war so liebevoll in der Sonntagsschule unterrichtet worden und die Besuche der Gottesdienste während jener Zeit hatten mir so geholfen, daß die Christliche Wissenschaft meine Hauptstütze war.
Während meiner ersten Anstellung beklagte ich mich über die Zustände bei der Arbeit, und da sich keine augenblickliche Verbesserung zeigte, wurde ich verärgert. Sehr bald war ich gelähmt und an mein Zimmer gefesselt. Die Behörde, bei der ich beschäftigt war, bestand auf ärztlicher Untersuchung, um den Namen des Zustandes zu bestimmen. Keine Arzneimittel wurden angeboten oder erbeten. Nach drei Monaten wurde ich an eine andere Stelle versetzt, wo ich ideale Arbeitsverhältnisse hatte. Ich wurde in das Haus freundlicher Leute aufgenommen; und obwohl ich tagsüber ziemlich gut zurechtkommen konnte, fühlte ich mich am Ende des Tages körperlich schwach und litt unter krampfartigen Schmerzen. Meine Wirtsleute bemerkten dies und boten sich an, ihren Arzt zu rufen. Ich wies das Angebot freundlich ab, und innerhalb eines Jahres war ich durch meine Gebete von dieser Beschwerde frei und nahm wieder am Sport teil. Seither bin ich immer frei gewesen — seit 37 Jahren.
Während dieser Zeit schien es, daß ich zu weit entfernt von einer christlich-wissenschaftlichen Kirche lebte, um sie zu besuchen, auch kannte ich in der Nähe keinen Ausüber der Christlichen Wissenschaft, und so verließ ich mich auf das Verständnis von Gott, das ich hatte. „Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und unverzagt seist. Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst“ (Jos. 1:9). Diese Erklärung zusammen mit dem Gebet des Herrn und seiner geistigen Bedeutung, wie sie uns Mrs. Eddy gegeben hat, halfen mir während meiner Erfahrung, denn zu jener Zeit hatte ich weder Literatur noch ein Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Zwei Zeilen des Gebets des Herrn mit der geistigen Auslegung lauten wie folgt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 16):
„Dein Reich komme.
Dein Reich ist gekommen; Du bist immergegenwärtig.
Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.
Befähige uns zu wissen, daß Gott — wie
im Himmel, also auch auf Erden —
allmächtig, allerhaben ist.“
Nach zwei Jahren empfand ich plötzlich Mitleid mit meiner Wirtin, die schwer unter Asthma und einem Herzleiden litt und viele materielle Mittel versucht hatte. Gott hatte meine Aufmerksamkeit auf eine Ankündigung eines Vortrags der Christlichen Wissenschaft gelenkt, der in einer nicht allzu weit entfernten Stadt gehalten wurde. Ich sagte zu meiner Wirtin: „Ich weiß etwas, das all diesem Leiden ein Ende bereiten wird, und da ich heute abend frei habe, werde ich Sie zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft mitnehmen.“ Sie war bald sowohl vom Asthma wie vom Herzleiden geheilt. Von da an wurden wir beide ernsthafte Anhänger der Christlichen Wissenschaft.
Die Nichte meiner Wirtin, die später meine Frau wurde, erlebte auch die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft. Sie hatte sich verbrüht. Ihre Tante half ihr sofort, indem sie mit Verständnis „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ sprach. Diese beliebte Erklärung, so voll von heilender Macht, schließt die Worte ein (ebd., S. 468): „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“
Wir fuhren dann regelmäßig viele Kilometer über bergiges Land, um eine Kirche zu besuchen, wo uns Mitgliedschaft gewährt wurde, und meine Frau und ich sind immer noch Mitglieder dieser Zweigkirche. Unsere Tante, die später weiterging, war ebenfalls ein Mitglied. Jeder von uns hatte das Vorrecht des Klassenunterrichts und natürlich der Mitgliedschaft in Der Mutterkirche. Unser Wunsch, einer Zweigkirche beizutreten und darin mitzuarbeiten, ebnete den Weg, daß wir mehr in der Nähe wohnen konnten, und unser Leben ist reich an Gutem und von Dankbarkeit erfüllt. Mrs. Eddy, die anerkannte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, hat wahrlich die ganze Menschheit gesegnet.
Heaves bei Kendal
Westmorland, England