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[Urtext in deutscher Sprache]

Gesetz, nicht Wunder

Aus der August 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als kleines Mädchen trug eines meiner Kinder durch einen Autounfall eine entstellende Gesichtsnarbe davon. Diese Narbe wich der ärztlichen Behandlung nicht, für die mein Mann sich entschieden hatte. Die Konsultationen namhafter Spezialärzte gaben keine Hoffnung auf eine Verheilung im Laufe der Jahre noch auf Erfolg einer kosmetischen Operation. Daraufhin wurde dieser Heilungsweg aufgegeben. Ich machte mir klar, daß das Kind unter dem göttlichen Gesetz stand und daß weder die Furcht des Vaters noch die materiellen Gesetze der Ärzte das göttliche Gesetz verhindern konnten, die Schönheit und das Ebenmaß zu offenbaren, die durch Gottes Ideen immerdar verkörpert werden. Nach einer Woche waren die entstellenden Merkmale verschwunden.

Eine solche Erfahrung ist in der Christlichen Wissenschaft kein Sonderfall. Immer wieder hört und liest man, daß Menschen wunderbaren Schutz in Gefahren erlebten, daß sie durch wissenschaftliches Gebet, Vertrauen in Gott und die Ausübung ihrer Pflichten in selbstloser Liebe befreit, geheilt oder gerettet wurden.

Die meisten Menschen bezeichnen ein Geschehen, das auf unbekannten Gesetzen beruht und daher mit den bekannten materiellen Gesetzen nicht erklärt werden kann, schlechthin als ein Wunder. Die Christliche Wissenschaft macht uns mit dem geistigen Gesetz bekannt, das solchen Erfahrungen zugrunde liegt, und erklärt darüber hinaus, wie jedermann in jeder Situation dieses Gesetz wirksam anwenden kann.

Christus Jesus wandte dieses Gesetz bei der Heilung der verschiedenartigsten Probleme mit geistiger Autorität an, insbesondere bei Krankheit. Aber er hinterließ anderen keine genauen Regeln dafür. Diese wurden uns erst durch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft durch Mrs. Eddy zugänglich gemacht. Sie definiert die Wissenschaft „als das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist“. Grundzüge der göttlichen Wissenschaft, S. 1;

Dieses Gesetz beruht auf der Allheit Gottes, auf Seiner Vollkommenheit, und damit auf der Vollkommenheit Seiner gesamten geistigen Schöpfung, einschließlich des Menschen, und auf der sich daraus ergebenden NIchtsheit des Bösen, oder der Materie, in seinen mannigfachen Bekundungen. Das Prinzip dieses Gesetzes muß Liebe sein, denn es bringt Harmonie in die menschlichen Angelegenheiten. Dieses Gesetz ist unwandelbar, gebieterisch, lind und kraftvoll zugleich, und wer sich ihm unterstellt, kann in allen Angelegenheiten Harmonie demonstrieren.

Wir finden dieses Gesetz niedergelegt im Dekalog, in der Bergpredigt, im 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes, in der Goldenen Regel: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ Matth. 7:12; und dem Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy. Wenn wir in Begriffen, die diesen Regeln entsprechen, denken und auch handeln, haben wir ein sicheres Fundament. Dadurch erkennen wir klarer, daß Gott Liebe ist, und die Erkenntnis dieser Wahrheit befähigt uns in zunehmendem Maße, alles Ihm Unähnliche auszumerzen.

Ein großer Teil unserer Erziehung zwingt uns jedoch die Vorstellung auf, daß wir die Opfer materieller Gesetze sind — und das oft unwissend —, Gesetze, die für Glück und Gesundheit von weitreichender Wirkung sein können.

Eine dieser Vorstellungen ist der weit verbreitete Aberglaube, daß die Sterne das Schicksal der Menschen beeinflussen. Das bringt mit sich, daß viele ihre Entscheidungen von Horoskopen abhängig machen, und die Folge davon ist, daß sie oft in Furcht oder Enttäuschung leben. Der wirkliche Mensch aber, die geistige Idee des göttlichen Gemüts, ist allein dem allmächtigen Gesetz der Liebe untertan, die immer ihr Kind beschützt und führt. Hier ist Mrs. Eddys Versicherung: „Die Planeten haben ebensowenig Macht über den Menschen wie über seinen Schöpfer, denn Gott regiert das Universum; der Mensch aber, der Gottes Macht widerspiegelt, hat Herrschaft über die Erde und ihr ganzes Heer.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102; Wenn wir anerkennen, daß das Gesetz der Liebe unwandelbares Prinzip ist, befreit uns dies von dem Gefühl, daß er sich aus Furcht und Aberglauben geheimnisvollen Zukunftsvoraussagen zuwenden müsse, um sein Schicksal in Erfahrung zu bringen.

Angebot und Nachfrage unterstehen ebenfalls der Anwendung des göttlichen Gesetzes, das sie in vollkommener Ordnung und Harmonie erhält. Im göttlichen Haushalt gibt es keinen Mangel, keine Arbeitslosigkeit, weder ungenutzte Ideen noch verpaßte Gelegenheiten, keinen Überschuß und keine Verschwendung, nicht im geringsten zu viel, nicht im geringsten zu wenig. Und wo dieses vollkommene Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage unter den Menschen gestört zu sein scheint, kann das Gleichgewicht durch geistiges Verständnis wiederhergestellt werden.

Manch einer, der in finanziellen Schwierigkeiten ist, glaubt zum Glücksspiel seine Zuflucht nehmen zu müssen. Versorgung aber beruht nicht auf Glück oder Zufall. Sie beruht auf selbstloser Liebe und dem Vertrauen auf das unveränderliche geistige Gesetz, das Versorgung und Bedarf ins Gleichgewicht bringt. Wir lesen in einer Strophe eines Kirchenliedes:

Wer je im Geben kargt und geizt,
Der fühlt sich bald bedrängt;
Denn das Gesetz der Liebe sagt:
Nur der, der gibt, empfängt. Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 182;

Es gibt nichts, was sich der Macht dieses Gesetzes entgegenstellen kann; es gibt kein Unheilbar in irgendeiner Lage.

Furcht, die scheinbar ein großer Feind der Harmonie ist, hat in Wirklichkeit weder Dasein noch Macht. Sie weicht der Anwendung des göttlichen Gesetzes ebenso leicht wie der mentale Zustand, den die Psychologie mit „Lebensangst“ zu bezeichnen pflegt. In den Psalmen lesen wir: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin!“ Ps. 46:11; Dieses Stillesein in unserem Denken klärt unser geistiges Wahrnehmungsvermögen und läßt die biblische Zusicherung in Kraft treten, wie sie bei Hiob zu finden ist: „So reißt er auch dich aus dem Rachen der Angst in einen weiten Raum, wo keine Bedrängnis mehr ist.“ Hiob 36:16;

Es gibt kein Gebiet im menschlichen Leben, wo dieses geistige Gesetz nicht wirksam ist und die Scheinmacht selbstkonstruierter Gesetze der Materie zunichtemacht. Es vernichtet üble Gewohnheiten, veredelt den Charakter, befreit von falschem Verantwortungsgefühl, hebt den Glauben an die Gesetze der Erblichkeit und Ansteckung auf, nimmt der Prädestination ihre Glaubwürdigkeit. Es korrigiert irrige Begriffe wie Alter, Zeit, Unreife. Es befreit von den Folgen unzulänglicher Bildung, der Unterdrückung, der Vorurteile; es löst Verwirrungen und entwurzelt falsche Neigungen. Kurzum, es beweist, daß es in Wirklichkeit weder Raum noch Gelegenheit für Disharmonie gibt. Mrs. Eddy schreibt: „Ein Körnlein der Christlichen Wissenschaft tut Wunder für die Sterblichen, so allmächtig ist Wahrheit; man muß sich aber mehr von der Christlichen Wissenschaft aneignen, um im Gutestun beharren zu können.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 449;

Das Erkennen und Anerkennen dieses mächtigen Gesetzes bringt unsere Einheit mit Gott hervor und beschleunigt den Sieg über alle sterblichen Zustände. Aus dem Wirken des göttlichen Gesetzes fließt das „Es werde Licht“ 1. Mose 1:3., in dem die Erdenschatten vergehen und es erfaßt wird, daß wissenschaftlich geistiges Heilen kein Wunder ist.

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