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[Urtext in deutscher Sprache]

Gott und den Menschen durch den geistigen Sinn erkennen

Aus der August 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit Jahrtausenden haben sich die Menschen Gott als ein materielles Wesen vorgestellt. Sie haben sich eingebildet, daß Er ein vermenschlichtes Wesen ist, das irgendwo thront, und daß dieser menschenähnliche Gott die sündigen Menschenkinder richtet und sie straft oder ihnen vergibt. Diese Einbildungen, diese falschen Vorstellungen, die die Wahrheit über den vollkommenen Gott und den vollkommenen Menschen verdunkeln, haben in der geistigen Wirklichkeit keine Grundlage, und inspirierte Männer und Frauen aller Zeitalter haben darüber hinausgesehen. Im Licht der Christlichen Wissenschaft, die Mrs. Eddy offenbart wurde, haben diese vermenschlichten Vorstellungen eine radikale Wandlung erfahren.

Mary Baker Eddy erkannte durch ihr hingebungsvolles Studium der Bibel Gott als Geist und den Menschen als Ausfluß des Geistes, vollkommen und harmonisch. Sie machte es klar, daß Gott nur als Geist angebetet und verstanden werden kann. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Der materielle Sinn hilft den Sterblichen niemals zum Verständnis von Geist, Gott. Durch den geistigen Sinn allein begreift und liebt der Mensch die Gottheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 481;

Vorstellungen von einem Gott, der durch die körperlichen Sinne wahrgenommen wird, lösen sich langsam auf. Obwohl der Begriff von Gott als Geist mehr und mehr anerkannt wird, hat das Auflösen der vermenschlichten Vorstellung von Gott dazu geführt, daß viele Menschen Ihn nicht mehr begreifen können. Und viele andere bezweifeln die Existenz Gottes überhaupt.

Tatsächlich können wir Gott mit den irrigen körperlichen Sinnen nicht erfassen. Nur wenn wir uns von ihnen völlig abwenden und unser Bewußtsein von ihren Einflüssen reinigen, kommen wir der geistigen Auffassung von Gott und vom Menschen als Gottes Gleichnis näher. Dann erkennen wir den liebevollen Vater — das einzige Gemüt —, der uns nicht als schwache, sündige Sterbliche kennt, sondern als Seine ewig vollkommenen Ideen.

Vor zweitausend Jahren konnten die materiellen Sinne die Heilungen Christi Jesu nicht begreifen, wenngleich sie sie anerkennen mußten. So kommen heute diesen Sinnen die Lehre der Christlichen Wissenschaft und deren herrliche Beweise abstrakt, unbegreiflich vor. Sind aber die Kraft und die Wirksamkeit der Christus-Wissenschaft übernatürlich? Sie sind völlig natürlich, weil diese Wissenschaft göttliches Gesetz ist; sie geht vom Geist aus und spiegelt die Natur Gottes wider. Gott wirkt immer völlig natürlich.

Die Heilungen in der Christlichen Wissenschaft zeigen, daß der Mensch, das geliebte Kind Gottes, seinem wahren Ursprung nicht so unähnlich sein kann, daß er Krankheit, Sünde, Mangel oder sonst etwas Negatives zum Ausdruck bringt. Diese Übel, die sich den physischen Sinnen präsentieren, haben ihren Ursprung in der Illusion und haben in der Wirklichkeit keine Grundlage. Mrs. Eddy spricht davon, daß die körperlichen Sinne Wirklichkeit und Macht beanspruchen, und sie schreibt: „Wir müssen diese Lüge des materiellen Sinnes durch die Wahrheit des geistigen Sinnes zum Schweigen bringen.“ S. 318; Die Verbindung zwischen Gott, Geist, und Seiner Idee, dem geistigen Menschen, ist unversehrt und besteht aufgrund göttlichen Gesetzes.

Jesus gab den körperlichen Sinnen und ihrem sogenannten Augenschein keine Chance. Durch sein Verständnis des göttlichen Gesetzes widerlegte er diese Sinne, indem er unheilbare Kranke heilte und Tote auferweckte. Im Johannesevangelium finden wir seine Ermahnung: „Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet ein rechtes Gericht.“ Joh. 7:24. Jesus verwarf den Augenschein der Sinne mit göttlicher Autorität. Er anerkannte als die einzigen Wirklichkeiten nur den göttlichen Geist und das Universum und den Menschen, die geistig und gotterschaffen sind. Er löste auf, was die materiellen Sinne gebunden hatten. Durch seine Auferstehung half er seinen Jüngern, das göttliche Leben, Geist, und den unversehrten geistigen Menschen besser zu verstehen, und dem sinnengebundenen Thomas erteilte er eine Lektion.

Der gewissenhafte Schüler der Christlichen Wissenschaft lernt verstehen, daß Gott unendlicher Geist ist, daß der Mensch und das Universum die Widerspiegelung des einen Gemüts sind und daß diese grenzenlose Widerspiegelung keinen Raum für Krankheit oder Unrechttun hat. Vergessen wir niemals, daß wir, wenn wir den physischen Sinnen nachgeben, uns zu deren Sklaven machen und unsere Anerkennung der geistigen Wirklichkeit aufschieben. Wenn wir unseren Nächsten als krank oder sündig sehen, verurteilen, ja verdammen wir ihn, anstatt ihn in seiner geistigen Individualität zu sehen und auf diese Weise seine und unsere eigene Erlösung zu beschleunigen.

Auf unserem Weg vom körperlichen Sinn zur Seele erkennen wir, daß Gott grenzenloser Geist ist, nicht ein endliches, menschenähnliches Wesen, und daß wir Sein geistiger Ausdruck sind. Wenn wir uns erheben und im Verständnis Gottes und Seines geliebten Gleichnisses, des Menschen, Schritt für Schritt höher steigen, finden wir Freiheit und die Macht des geistigen Sinnes, die Täuschungen des materiellen Sinnes zu durchschauen. Wenn wir die materiellen Sinne mit Autorität zum Schweigen bringen, können wir den wirklichen Menschen Gottes in immer größerem Maße geistig erblicken.

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