Viele junge Leute streben heute nach Individualität. Doch allzu oft können sie ihr Ziel nicht erreichen, weil sie durch materielle Mittel versuchen, originell zu sein. Die jugendlichen Marotten, die von den Gewohnheiten der Erwachsenen abweichen und im Leben etwas Neues sein mögen, sind nicht mehr einmalig, wenn Hunderte diese ohne eine Variante mitmachen. Es mag Lob oder Ablehnung hervorrufen, aber es ist immer das gleiche.
Paulus unterwies die Korinther: „Gehet aus von ihnen und sondert euch ab.“ 2. Kor. 6:17; Damit besagte er nicht, daß sich jeder bemühen sollte, die Aufmerksamkeit auf sich als einen außergewöhnlichen Sterblichen zu ziehen, sondern daß die Hörer dieser Worte sich von den Einschränkungen des Materialismus loslösen sollten, die sie zu Konformisten machen wollen. Paulus wußte, daß wir nur durch Vergeistigung unseres Denkens wahre Individualität und Originalität ausdrücken können.
Um individuelle, anziehende Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen, müssen wir erst wissen, wo diese ihren Ursprung haben. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß deren einziger Ursprung Gott, Leben, Wahrheit und Liebe ist. Jeder, der die heilende Gegenwart der göttlichen Liebe erfahren hat, weiß, daß dies die einzige Quelle wahrer Liebe ist. Wer die Wirksamkeit der Wahrheit beim Zerstören des Irrtums demonstriert hat, weiß, daß die Wahrheit unfehlbar ist.
Wie können heutzutage junge Männer und Frauen in ihrem Leben von Gottes Gesetz Gebrauch machen? Die Antwort ist so einfach wie die Wahrheit selbst — indem sie Gott als Alles und die Quelle allen Seins anerkennen. Junge Leute können auf allen Gebieten erfolgreich sein, wenn sie ihre christusähnliche Identität als die Widerspiegelung Gottes erkennen und in Übereinstimmung damit leben. Mrs. Eddy erklärt: „Um wahrhaft glücklich zu sein, muß der Mensch mit seinem Prinzip, der göttlichen Liebe, in Harmonie sein; der Sohn muß in Einklang mit dem Vater stehen, in Übereinstimmung mit Christus.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 337;
Wer versucht, Individualität durch Willenskraft oder Selbstsucht zu erreichen, wird niemals erfolgreich sein. Falsches Denken und Bösestun können im Menschen niemals Gutes hervorrufen. Junge Leute, die persönliche Anerkennung auf rein materieller Grundlage suchen, werden snobistisch, egoistisch, undankbar und unglücklich. Mrs. Eddy schreibt diesbezüglich: „Wenn wir in der materiellen Selbstheit aufgehen, erkennen wir die Substanz des Lebens oder des Gemüts nur schwach und spiegeln sie nur schwach wider. Das Verneinen der materiellen Selbstheit hilft zu der Erkenntnis der geistigen und ewigen Individualität des Menschen, und es zerstört das irrige Wissen, das wir von der Materie oder durch das, was die materiellen Sinne genannt wird, erworben haben.“ S. 91.
Der Wurm versteht nichts von dem ästhetischen Wert der Blumen; ebensowenig versteht niedriges Denken das Gute. Die Geschichte lehrt, daß geistig erleuchtete Männer und Frauen zum Guten und zur Verschönerung des Daseins beigetragen haben, indem sie das Denken dazu erhoben, das Wahre und Reine zu würdigen. Auf diese Weise haben sie Mißgeschicke überwunden und für selbstlose, originelle Beiträge zur Verbesserung der Welt Anerkennung erlangt.
Der junge Mensch braucht heute in bezug auf seine individuelle Fähigkeit und eine gewinnende Art keine materiellen Begrenzungen zu akzeptieren, auch ist es nicht nötig, daß er materiell ausgerichtete Anstrengungen macht, um anders zu sein. Er kann seinen Stand als der vollkommene Ausdruck Gottes, des Gemüts, der Seele, einnehmen und dabei die Eigenschaften Gottes auf seine eigene Weise ausdrücken. Der Mensch ist nicht der Abklatsch eines anderen Menschen. Er ist der individuelle Ausdruck des unendlich Guten.
In dem Maße, wie sich die jungen Leute von heute geistigen Motiven anpassen, werden sie entdecken, daß ihre gottgegebene Fähigkeit auf individuelle Weise zum Ausdruck kommt. Immer wenn sie dies tun, werden sie als ein hervorragendes und nützliches Mitglied der Gesellschaft anerkannt werden, nicht dadurch, daß sie sich der Welt anpassen, sondern daß sie die Wahrheiten des Seins in ihrem Leben treu anwenden.
