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Die Jahresversammlung Der Mutterkirche

Aus der September 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


[Alle, die den Bericht in englischer Sprache lesen möchten, finden ihn im „Christian Science Journal“ vom .]

Tausende von Christlichen Wissenschaftern, die die weltweite Verbreitung ihrer Bewegung verkörpern, trafen sich am 8. Juni in Boston zur Jahresversammlung Der Mutterkirche. Die große Menge lauschte den Berichten von Kirchenbeamten und einer anregenden Botschaft vom Vorstand der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns.. Letztes Jahr lautete das Thema für die Jahresversammlung: „Was können wir für unsere Welt tun?“; das Thema der diesjährigen Versammlung und der Nebenversammlungen, die an den darauffolgenden Tagen abgehalten wurden, betonte mit der Frage „Was kann ich aber tun?“ das individuelle Bemühen. Ein Film, der während der Jahresversammlung vorgeführt wurde, hob lebhaft und anschaulich hervor, wie Christliche Wissenschafter in den Vereinigten Staaten und auf dem ganzen Erdball auf diese Frage am wirksamsten reagieren — durch ihre individuellen Tätigkeiten, die sich auf ihr individuelles Gebet gründen. Alle, die den Film sahen, gingen mit erneuter Inspiration nach Hause, dem Beispiel ihrer Führerin Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zu folgen, die mit ihrem Handeln und ihren Gebeten bewies, wieviel ein einziger hingebungsvoller Mensch für die ganze Menschheit tun kann.

Die Versammlung wurde mit dem Singen des Liedes von Mary Baker Eddy „Christus meine Zuflucht“ (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 256) eröffnet. Der zurücktretende Präsident, Fräulein L. Ivimy Gwalter, las darauf Stellen aus der Bibel, aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und den anderen Schriften von Mrs. Eddy:

Die Bibel
1. Kor. 16:13
Jes. 60:1, 22
Jes. 6:1, 2 (bis Flügel), 3, 6–8

Mrs. Eddys Schriften
W. u. G. 483:37–3
Pulpit and Press 3:26–27
Pulpit and Press 4:1–2,
7–14 (bis z. 1. Punkt)
Verm. 177:1–4, 16

Die Gemeinde vereinigte sich für einige Minuten im stillen Gebet und sprach dann gemeinsam das Gebet des Herrn.

Fräulein Gwalter gab die neuen Beamten Der Mutterkirche für das nächste Jahr bekannt: Präsident: Clem W. Collins aus Boston, Massachusetts; Schriftführer: Charles Henry Gabriel aus Boston; Schatzmeister: Roy Garrett Watson aus Boston.

Fräulein Gwalter führte dann den neuen Präsidenten ein.

ANSPRACHE DES NEUEN PRÄSIDENTEN

Willkommen zu unserer ersten Jahresversammlung im neuen Jahrzehnt, und ein besonderes Willkommen Ihnen allen, die Sie als neue Mitglieder Der Mutterkirche hier sind.

Ein neues Jahrzehnt!

Auf welch ungeheure Möglichkeiten weist dies hin — neue Hoffnung, neue Gelegenheiten, neue Ausblicke und eine große Verheißung für die Förderung der Menschheit überall.

Als Mary Baker Eddy an der Schwelle eines neuen Zeitalters religiöser Wiedergeburt stand, ließ sie folgenden Ruf an die Menschheit ergehen: „Bürger der Welt, nehmt die herrliche, Freiheit der Kinder Gottes' an und seid frei! Das ist euer göttliches Recht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 227;

Das war mehr als ein Ruf, der Hoffnung erwecken sollte. Es war eine machtvolle Vision, die sich auf ein Verständnis von Gott und auf des Menschen unauflösliche Beziehung zu Ihm gründete.

Sie und ich sind heute aus allen Teilen der Welt zu dieser Jahresversammlung zusammengekommen, um uns mit einer ganz bestimmten Frage zu beschäftigen: „Aber was kann ich tun?“ „Was kann ich tun, um mitzuhelfen, daß diese Vision von Freiheit für meine Mitmenschen zur Wirklichkeit wird?“

Viele von uns hier heute sind lebendige Zeugen dafür, daß diese Freiheit etwas Wirkliches ist. Aber wie lange wird es dauern, bis wir alle Menschen überall dahin bringen, daß sie dies einsehen und ihre gottverliehene Freiheit beanspruchen? Nach menschlicher Überlegung könnte dies noch viele Generationen, ja Jahrhunderte dauern. Aber der Zeitbegriff ist der geistigen Schau gänzlich untergeordnet.

Thomas Jefferson mit all seiner Genialität und großen Hoffnung für Amerika soll vorausgesagt haben, daß es tausend Jahre dauern würde, bis der amerikanische Westen besiedelt wäre. Aber diese nicht zu unterdrückende Eigenschaft des geistigen Schauens trieb die Menschen an, so daß sie das auf menschliche Überlegung gegründete Tempo überflügelten, und sie besiedelten den Westen in weniger als hundert Jahren.

Fortschritt braucht keine Zeit. Er braucht innere Schau. Innere Schau ist Freiheit. Innere Schau ist eine geistige Eigenschaft; sie wohnt daher jedem einzelnen inne. Was wir für unsere Mitmenschen tun können, hängt gänzlich von unserer Bereitwilligkeit ab, die Sache der Freiheit zu fördern, indem wir im geistigen Schauen wachsen und uns darin üben. Können wir weniger tun wollen?

Wir brauchen uns nicht sehr eingehend mit dem Zug der Zeit zu befassen, mit den zahlreichen Protesten, die so viel Raum in den Nachrichten einnehmen, um die große Not zu erkennen und die endlosen Enttäuschungen zu spüren, die so viele Menschen niederdrücken. Sind aber diese Proteste wirksam? Wird dadurch wirklich erreicht, was nötig ist? Bringen sie die menschliche Gesellschaft den Zielen näher, die die Menschen erreichen möchten?

Was ist ein wirksamer Protest? Christus Jesus war das ideale Beispiel dafür, wie man wirksam protestiert. Die große Tiefe seiner geistigen Einsicht und die außeroredentliche Macht seines geistigen Schauens wurden offensichtlich durch seine unverhüllten Proteste entwickelt. Als das sterbliche Gemüt, in der Bibel „Teufel“ genannt, versuchte, Jesus durch die drei Versuchungen in der Wüste unter seine Gewalt und seinen Einfluß zu bringen, protestierte Jesus mit drei entschiedenen Aussprüchen der Heiligen Schrift. Und er war erfolgreich. Er wurde durch größere geistige Schau belohnt, denn wir lesen im Matthäusevangelium: „Da traten die Engel zu ihm und dienten ihm“ Matth. 4:11; — die Gedanken des göttlichen Gemüts ergossen sich in sein Bewußtsein. Und damit begann seine Laufbahn, die dem Heilen und Lehren diente und das Leben unzähliger Millionen von Grund aus umgestaltete.

Sein Protest war ein echter Protest — eine Bezeugung der Wahrheit. Mrs. Eddy beschreibt seine Methode, wenn sie im Hinblich auf heilendes Gebet sagt: „Weder Wissenschaft noch Wahrheit wirkt durch blinde Annahme, ebensowenig wie das menschliche Verständnis des göttlichen heilenden Prinzips, wie es sich in Jesus offenbarte, dessen demütige Gebete tiefe und gewissenhafte Bezeugungen der Wahrheit waren — Bezeugungen von des Menschen Gottähnlichkeit und von des Menschen Einheit mit Wahrheit und Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 12; Hier haben wir den „Protest der Wahrheit“ oder die „Bezeugungen der Wahrheit“, die sich auf geistiges Schauen gründen. Gott hat die Welt mit diesem Beispiel wirksamer Aktion gegen menschliche Knechtschaft versehen — gegen mentale, physische, wirtschaftliche, soziale und umweltbedingte Knechtschaft.

Es ist die heilige Pflicht eines jeden Christen jeder Religionsgemeinschaft, in dieses Gebet des Protests einzustimmen, sich in diesem geistigen Schauen zu üben, sich die Allmacht Gottes, der göttlichen Liebe, und Seine unendliche Fürsorge für den Menschen vor Augen zu halten.

Wir haben an jedem Ort direkt vor unserer Kirchentür eine Welt von Menschen in einer Wüste, die um Hilfe rufen, nach Frieden verlangen, nach Freiheit von Begrenzung und Gehemmtheit. Sie wissen nicht, woher ihnen auch nur im geringsten Hilfe kommen könnte. Sie protestieren, aber sie wissen nicht, wie sie ihren Protest wirksam machen können. Ist es nicht hier, wo wir in Aktion treten können?

Wir müssen aus unseren Kirchengebäuden heraustreten, über unseren traditionellen Begriff von Kirchentätigkeit und ein auf die eigenen Belange gerichtetes Gebet hinausgehen, um unser christliches Wirken dorthin zu tragen, wo die Menschen leben, arbeiten und spielen. Das bedeutet nicht, daß wir unsere Kirchenarbeit verweltlichen, sondern es bedeutet, daß wir den Segen des wissenschaftlichen Christentums offen mit unserem Nächsten teilen — dort, wo er ist.

Die Bibel sagt warnend: „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst.“ Spr. 29:18; Was meinen wir mit Offenbarung oder geistiger Schau? Geistige Schau erkennt, weiß und kann daher beweisen, daß Liebe über den Haß herrscht, daß Gesundheit die Tatsache und Krankheit eine Illusion ist, daß Intelligenz jedem einzelnen innewohnt und keinen Platz für Verwirrung läßt. Geistige Schau erkennt und weiß, daß Versöhnlichkeit natürlich ist und daß Rache keinen Raum hat, daß Reinheit wirklich und Sinnlichkeit ein Hirngespinst ist, daß Würde Verderbtheit überragt und reiche Fülle den Mangel. Geistige Schau erkennt und weiß, daß der Mensch, das geliebte Kind Gottes, niemals in Knechtschaft geraten ist. Geistige Schau ist unser endgültiger Protest. Sie erfordert großen Mut, der sich auf geistiges Verständnis gründet und dessen Beweggrund Liebe ist.

Wir müssen oft als einzelner handeln, oft allein stehen. Aber wir stehen immer allein mit Gott. Und wenn wir mit Gott stehen, stehen wir zusammen — alle Mitglieder dieser Kirche —, zusammen in Liebe, einer für den anderen, und betrachten unsere Ortsgemeinden und die Menschen darin unter einem geistigen Gesichtswinkel, dem heilenden Gesichtswinkel. Dies ist es, was wir am wirksamsten tun können. Dies ist unser Protest. Und hier werden wir gebraucht, hier können wir, wie es in einem unserer Lieder heißt,

.. . wirken Gottes Werk
Und fördern nach Seinem Plan
Aller Menschen Brüderschaft
Und des Friedefürsten Nahn. Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 82;

Wie Hesekiel sagt: „Die Zeit ist nahe, und alles kommt, was erschaut worden ist.“ Hes. 12:23 [n. der engl. Bibel].

BERICHT DES SCHATZMEISTERS,

In Übereinstimmung mit den Vorschriften in Artikel XXIV Abschnitt 3 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy berichtete der Schatzmeister über das vorhandene Guthaben der Kirche und über die Höhe ihrer Verbindlichkeiten und Ausgaben für das am 30. April 1970 abgeschlossene Geschäftsjahr. Aus dem Bericht ging hervor, daß Die Mutterkirche außer den laufenden Rechnungen und aufgelaufenen Steuern keine Schulden hat.

Die Bücher des Schatzmeisters der Kirche wurden von der Firma Ernst & Ernst geprüft. Die Prüfer haben bescheinigt, daß sie die Bücher des Schatzmeisters Der Mutterkirche per 30. April 1970 durchgesehen haben und daß ihres Wissens der im Bericht des Schatzmeisters angegebene Betrag der nicht verausgabten und nicht angelegten Barmittel, der Verbindlichkeiten und der Ausgaben stimmt.

Der übrige Bericht des Schatzmeisters lautete im wesentlichen wie folgt:

Worin bestehen die Schätze Der Mutterkirche? Sicherlich in unserer Demonstration der Lehren Mary Baker Eddys. Für einen Christlichen Wissenschafter ist deshalb die Antwort auf die Frage „Was kann ich für unsere arm gewordene Welt tun?“ klar. Ein jeder kann seinen jeweiligen Grad an geistigem Verständnis mit der ganzen Menschheit teilen, indem er von ihm Gebrauch macht. Auf diese Weise bereichert er sowohl sich selbst wie die Welt — und sichert unserer Kirche den Erfolg.

Weshalb? Mrs. Eddy erklärte einem Zeitungsreporter gegenüber: „Die Fortdauer Der Kirche Christi, Wissenschafter, ist gesichert. Sie wächst wunderbar. Sie wird nach und nach alle Kirchen umfassen, denn in ihr allein finden wir die Einfachheit der Einheit Gottes; die Einheit des Christus und die Vervollkommnung des Menschen, wissenschaftlich dargestellt.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 342;

Die Christliche Wissenschaft und unsere Kirche basieren auf dem reichen Erbteil des Menschen als des vollkommenen Sohnes eines vollkommenen, liebevollen Vater-Mutter Gottes. Aus diesem Grunde brauchen weder Die Mutterkirche noch ihre Mitglieder bei der Demonstration von Substanz und Versorgung jemals Mißerfolg zu haben. Die Substanz der Kirche ist die göttliche Liebe. Ihre Versorgung ist die Demonstration und Gegenliebe ihrer Mitglieder.

Der Erfolg unserer Kirche trägt dazu bei, daß der Erfolg eines jeden Mitglieds sichergestellt ist. Die Institution und das einzelne Mitglied sind also voneinander abhängig. Die Entfaltung der Auffassung Mrs. Eddys von Kirche wird durch ihre Zweige und Mitglieder sichtbar. Durch die Ausübung der Christlichen Wissenschaft bringen sie der Menschheit die Blätter des Heilens und die Früchte universeller Freiheit.

Was das Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft betrifft, so wird es auf einem Grund und Boden erbaut, der bereits bezahlt ist. Ausreichende Mittel sind vorhanden, um die Pläne weiterzuführen. Das alles ist auf Ihre Liebe, Ihre herzerwärmende, großzügige Unterstützung zurückzuführen. Ihre fortgesetzte Unterstüzung ist aber so lange wesentlich, bis offiziell bekanntgegeben wird, daß Geldspenden nicht mehr benötigt werden. Sie alle werden dann eingeladen werden, zu kommen und sich das Ergebnis Ihrer uneigennützigen Beteiligung an diesem gewaltigen Unternehmen selbst anzusehen.

Ihre liebevolle Unterstützung des Bauprojekts zeigt Ihre Fähigkeit, das Gesetz zu aktivieren, das in der Erklärung unserer Führerin zum Ausdruck kommt: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 494; In diesem besonderen Fall beweisen Sie Ihr Verständnis, daß Substanz Liebe ist. Ihre Gaben sind der Ausdruck dieser Liebe. Mrs. Eddy spricht von der „Währung der Liebe“ (siehe The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 14).

Unsere Methode zur Finanzierung ist dieselbe, die Mrs. Eddy zur Errichtung des ursprünglichen Gebäudes Der Mutterkirche einführte. In Pulpit and Press finden wir das Geheimnis dieser Methode. Mrs. Eddy schreibt: „Es wurde weder eine Hypothek gegeben noch um ein Darlehen nachgesucht, und alle Spender erklärten rührenderweise, daß es ihnen ein Vorrecht und eine Freude sei, beim Bau Der Mutterkirche mitzuhelfen. Es gab kein Drängen, Betteln oder Borgen; es wurde nur der Bedarf bekanntgegeben, und die Gelder oder Edelsteine, die dazu dienten, dieses, Wunder in Stein' zu errichten, strömten herbei.“ Pulpit and Press, S. 8.

Keine Sammelaktion fand statt, um das gegenwärtige Bauprojekt zu finanzieren. Kein Organisator ist zur Beschaffung von Geldmitteln eingesetzt worden — „es wurde nur der Bedarf bekanntgegeben“. Und Ihre Reaktion war großartig. Über 90% der Kirchen mit mehr als hundert Mitgliedern und nahezu 90% aller christlich-wissenschaftlichen Schülervereinigungen spendeten äußerst großzügig.

Und so geht es weiter. Fortschritt und Erweiterung! Steigende Kosten, und mehr und mehr Zahlungsmittel in der „Währung der Liebe“ gehen ein!

Während des vergangenen Jahres sind an unseren Unterstützungsfonds große Anforderungen gestellt worden, um sowohl Christlichen Wissenschaftern wie anderen zu helfen, die sich an Die Mutterkirche um finanzielle Unterstützung wandten. Wie Sie verstehen werden, sind auch die Kosten für den Unterhalt der drei Wohltätigkeitsanstalten ständig gestiegen. Und andere wachsende Forderungen zur Förderung unserer weltweiten Unternehmungen verlangen eine ständige Demonstration unserer Fähigkeit, zu beweisen, daß die Liebe hinreichend ist, um jede menschliche Not zu stillen.

Höher jedoch als menschliche Pflicht steht die unerschöpfliche Liebe, deren rechtmäßige Forderungen einen jeden von uns befähigen, diese Pflicht zu erfüllen. Die göttliche Liebe versetzt uns alle in die Lage, Die Mutterkirche bei ihrer Aufgabe, die Sache der Christlichen Wissenschaft auf eine breitere Basis zu stellen, treu zu unterstützen. Auf diese Weise wird jeder einzelne das Einssein von Gott und Mensch in größerem Maße demonstrieren und so Gottes Schätze dankbar und freigebig mit der ganzen Menschheit teilen.

BERICHT DES SCHRIFTFÜHRERS,

Liebe Mitglieder!

Denken Sie an die Zeit, als unsere geliebte Führerin der einzige Christliche Wissenschafter in der Welt war — eine Zeit, als sie nicht ein einziges Mitglied für ihre Kirche hatte! Sie sagte einmal zu einem ihrer ersten Mitarbeiter: „Ich erinnere mich, daß ich zu sagen pflegte, als ich zuerst diese Bewegung ins Leben rief:, Wie glücklich werde ich sein, wenn ich nur einen einzigen Menschen dafür interessieren kann.' Und ich sagte:, Ist nicht Gott daran interessiert, Mary?' Darauf kam die Antwort:, Gott ist daran interessiert, und daher kann deine große Sache nicht fehlschlagen.' “ Twelve Years with Mary Baker Eddy von Irving C. Tomlinson, S. 45;

Gott interessiert sich noch immer dafür. Mary Baker Eddys Sache — und ihre Kirche — können nicht scheitern! Wie dankbar wäre sie heute für die Tausende und Abertausende von geistig engagierten Mitgliedern ihrer Kirche! Und welch größere Liebe können wir ihr erweisen, als ihre geistige Auffassung von Kirche in die Welt hinauszutragen, um anderen zu helfen, diese gewaltige Quelle des Guten zu erkennen!

Während des vergangenen Jahres haben der Schriftführer und sein Mitarbeiterstab ernsthaft daran gearbeitet, dieses hohe Ziel zu erreichen. Sie haben sich geweigert, irgendeine Annahme von Rückgang oder Abnahme zu akzeptieren. Das menschliche Bild ist noch immer so, daß weniger Mitglieder neu hinzukommen als uns verlassen. Die Annahme besteht, daß ein großer Prozentsatz unserer Mitgliedschaft vorgeschrittenen Alters ist und daß wir in jedem Jahr viele unserer älteren Mitglieder verlieren können. Was diejenigen angeht, die glauben der Kirche nicht mehr angehören zu wollen, so haben wir mehr als je zuvor uns ihnen unter Gebet zugewandt, um ihnen unsere Liebe zu zeigen, und dadurch diesen Verlustanteil beträchtlich verringert.

Weil Sie als tätige Mitglieder das Vorrecht haben, an der Verantwortung zur Förderung der Mutterkirchenmitgliedschaft teilzuhaben, bitten wir Sie, mit uns hier die häufiger verbreiteten Argumente, die ihr Wachstum beeinträchtigen möchten, zu verneinen. Wir müssen daran festhalten, daß es kein Zögern gibt, sich in bezug auf das Heilen absolut auf die Wahrheit zu verlassen; keine Vermeintliche Annahme, daß es erfolgversprechend sei, die Medizin mit der Christlichen Wissenschaft zu kombinieren; keinen Gedanken, daß eine andere Kirche mehr Wärme und Liebe zum Ausdruck bringe als unsere, und — was vielleicht das Wichtigste ist — daß kein Mitglied von der Norm der Christlichen Wissenschaft abweichen und deshalb glauben könne, es wäre unehrlich, weiterhin Mitglied zu bleiben. Wir machen es uns hier in der Zentrale zur Aufgabe, diese aggressiven Einflüsterungen des sterblichen Gemüts umzukehren und zu berichtigen, sobald wir sie hören. Manchmal ist durch eine sich über Monate hinziehende Korrespondenz oder durch Telefongespräche mit dem Schriftführer eine Mitgliedschaft aufrechterhalten und manchmal ein Leben gerettet worden.

Was können Sie tun? Sie können uns helfen, indem Sie die Mitgliedschaft Der Mutterkirche in Ihre täglichen Gebete einschließen, nicht, damit die Mitgliederzahl zunehme — Gott wird das Gedeihen geben —, sondern damit sich uns Mittel und Wege, den Christus, die Wahrheit, mit unserem Mitmenschen zu teilen, auftun mögen. Sie können nach Gelegenheiten ausschauen, einen Fremden in das Land der Christlichen Wissenschaft zu geleiten; Sie können ihn, wenn er dafür bereit ist, geradeswegs zur Mitgliedschaft in Der Mutterkirche führen.

Wir sind uns natürlich bewußt, daß eine lebhafte Tätigkeit hier in Boston in Erscheinung treten muß, wenn sie im Feld erwartet werden soll. Und so berichten wir freudigen Herzens, daß unsere Gottesdienste und Vorträge eine zunehmende Besucherzahl aufweisen. Fremde kommen — viele von ihnen sind junge Leute. Unsere Ortsmitglieder sind stärker mit sinnvoller Komiteearbeit beschäftigt; unsere Versammlungen sind lebendig und den Bedürfnissen der Allgemeinheit angepaßt, und unsere gut gelegenen Lesezimmer werden von vielen besucht, die sich zum erstenmal nach der Christlichen Wissenschaft erkundigen. In Kürze wird Die Mutterkirche in Zusammenarbeit mit Zweiter Kirche Christi, Wissenschafter, Boston, ein Lesezimmer im Bezirk Roxbury eröffnen, wo so viele Angehörige der verschiedensten Rassen leben — alles ein Teil der Liebe unserer Kirche zu den Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung.

Wie wichtig das alles auch ist, es läßt sich nicht mit einer Heilung vergleichen, die unser Nächster beobachtet und die ihn veranlaßt, unserer Kirche beizutreten. Mrs. Eddy schrieb einmal: „Solange wir nicht bessere Heiler haben und diese Arbeit nicht in größerem Maße getan wird als irgendeine andere, wird unsere Sache nicht, Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten‘. Demonstration ist alles in der Christlichen Wissenschaft, nichts sonst beweist sie, nichts sonst wird sie bewahren und sie uns erhalten. Gott hat das gesagt — und Christus Jesus hat es bewiesen.“ S. 46.

BERICHT DES VERWALTUNGSRATS DER CHRISTLICH-WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT,

Dies ist ein realistischer, nüchterner Bericht, der keinen seichten Optimismus enthält. Wir stehen vor ernsten Problemen.

Der Christian Science Monitor ist ein Verlustgeschäft. Das ist seit vielen Jahren der Fall. Es wird Zeit, daß dies geheilt wird.

Die Tatsachen sind die: Der Monitor stand nie zuvor in besserem Ansehen; seine Auflage hat eine bisher unerreichte Höhe. Aber selbst diese Höhe genügt nicht, um die Anzahl von Anzeigen hereinzubringen, die erforderlich ist, wenn sich die Zeitung bezahlt machen soll. Inflation, höhere Kosten, unzulängliche Einkünfte gehören zu der Art von Herausforderungen, denen die Christlichen Wissenschafter von jeher erfolgreich begegnet sind. Es wird Zeit, daß wir Versorgung demonstrieren.

Wir alle wissen, daß das getan werden kann — wir alle haben diese Demonstration in unserem eigenen Leben immer wieder gemacht. Mrs. Eddy demonstrierte Versorgung für Die Mutterkirche und die ganze Bewegung. Unter der inspirierenden Leitung des Vorstands der Christlichen Wissenschaft bringt das Feld die Mittel für den Bau des neuen Kirchenzentrums auf. Und die Verlagsgesellschaft arbeitet an einem Plan, der die finanziellen Verluste des Monitors beseitigen soll. Er wird spezielle metaphysische Unterstützung und hingebungsvolle Arbeit von uns allen verlangen.

Wir alle sind Aktionäre des Monitors. Er ist unsere Zeitung. Der Monitor steht als geistiger Kämpfer an der Spitze unserer Bewegung. Die Mission des Monitors besteht darin, die Menschen zu informieren und umzuwandeln. Und er tut es auch. Die Artikelserie „Krise in den Gerichtshöfen“ war die Grundlage für juristische Reformen in sieben Staaten. Die Serie „Kinder in Not“ regte in sechs Staaten Gesetzesänderungen an, die mithelfen sollen, die Probleme der Jugendlichen zu lösen. In Delaware und Südkarolina ergab sich daraus, daß die Vorschriften für die Behandlung von Jugendlichen vollständig überarbeitet wurden. Die Artikelserie über die Naturschutzgebiete (National Parks) legte den Grund für eine neue Betrachtungsweise des Planens auf lange Sicht auf dem Gebiet des Naturschutzes, das zum Aufgabenbereich des Innenministeriums gehört. Eine weitere Folge war, daß Robert Cahn von Präsident Nixon zum Mitglied des Rats für Umweltbeschaffenheit ernannt wurde.

Ich erwähnte, daß wir einen Plan ausarbeiten. Einer der ersten Schritte in seiner Durchführung auf lange Sicht ist bereits in diesem Jahr unternommen worden.

Seit mehreren Jahren geht es in diesem Land mit der Postbeförderung bergab. Allein in den letzten zwei Jahren wurden mehr als 200 Personenzüge aus dem Verkehr genommen. Das hat die Auslieferung des Monitors negativ beeinflußt. Viele unserer Abonnenten erhielten die Zeitung drei bis vier Tage zu spät. Inzwischen ist die Technik des Offsetdrucks so weit vorgeschritten, daß sie höheren Qualitätsdruck möglich macht, als unsere gegenwärtigen Pressen es tun können.

Vor einem Jahr wurden unsere Druckereien in Los Angeles und London auf Offsetdruck umgestellt, und wir machten uns sofort auf die Suche nach ähnlichen Möglichkeiten in anderen Teilen unseres Landes. Diese Suche endete im Januar mit dem ersten Druck des Monitors in Chikago, und gerade erst vor drei Wochen begannen wir den Monitor in Offsetdruckereien in Somerset, New Jersey, und Beverly, Massachusetts, zu drucken. Das bedeutet, daß jetzt alle Ausgaben des Monitors in Druckereien außerhalb Bostons und im Offsetverfahren gedruckt werden. Nicht nur, daß seine Auslieferung verbessert wurde, sondern er ist auch die erste größere Zeitung in Amerika, deren Ausgaben alle im Offsetverfahren gedruckt werden. Dieses Verfahren ermöglicht es uns, von den neuesten technischen Errungenschaften auf dem Gebiet der Photogestaltung und der Blitzübermittlung von Texten Gebrauch zu machen.

Der Monitor wird weiterhin die Probleme der menschlichen Gesellschaft in den Brennpunkt rücken und Lösungen zu diesen Problemen ausarbeiten. Seine Schriftleiterspalten müssen richtunggebend sein für die Festlegung der Verfahrensweise in der Regierung. Seine Ansichten dürfen nicht den Nachrichten nachhinken, sie müssen selbst die Neuigkeit sein. Seine Aufgabe ist, bei der Umgestaltung der Welt mitzuhelfen.

Unsere anderen Zeitschriften haben einen Erneuerungsprozeß begonnen, wobei sie weiterhin und in größerem Maße der Anweisung Mrs. Eddys im Kirchenhandbuch folgen, daß sie „auf der Höhe der Zeit gehalten werden“ sollen (siehe Art. VIII Abschn. 14). Das aktuelle Wort ist „zeitgemäß“. Die Artikel im Christian Science Journal, im Christian Science Sentinel und im Herold der Christlichen Wissenschaft, die sich mit der Jugend und deren Problemen befassen, der neu-alten Herausforderung des tierischen Magnetismus und den Rauschgiftschwierigkeiten — auch solche Artikelserien wie „Kirche in Tätigkeit“ und „Interviews“ — sie alle tragen zu dieser „Zeitgemäßheit“ bei. Eine frische, geistige Vitalität, verbunden mit wirkungsvoller Werbung, hatte im letzten Jahr eine zweiprozentige Umsatzsteigerung beim Sentinel und eine fünfprozentige Zunahme beim Journal zur Folge.

Wird diese Zunahme anhalten? Wird sie an Stoßkraft gewinnen? Die Antwort hängt davon ab, ob die christlich-wissenschaftliche Bewegung selbst an Stoßkraft gewinnt. Es hängt von uns ab. Die Wahrheit ist hier. Das Prinzip braucht nur angewandt zu werden, und die richtigen menschlichen Schritte werden folgen.

Mit den Worten Mrs. Eddys: „Der rechte Weg gewinnt das Wegrecht, nämlich der Weg der Wahrheit und Liebe, auf dem alle unsere Schulden beglichen, die Menschheit gesegnet und Gott verherrlicht wird.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 232. Die Christlichen Wissenschafter sind Menschen, die für Probleme Lösungen suchen und sie auch finden; die Christliche Wissenschaft ist eine Religion, in der das Herz zum Herzen spricht. Sie demonstriert seit mehr als hundert Jahren, daß die Macht Gottes den Menschen in körperlicher wie auch moralischer Hinsicht heilt und daß sie das wirkungsvollste Mittel beim Heilen sowohl von Krankheit wie auch von Sünde ist. Es ist diese Botschaft des Christus, der Wahrheit, die weiterhin der Welt durch unsere Zeitschriften gebracht wird.

Und nun möchte ich im Namen der Treuhänder, ja unser aller, der hingebungsvollen Frau, die für das Redigieren dieser Zeitschriften fast ein Vierteljahrhundert verantwortlich war, meine Hochachtung aussprechen — Helen Wood Bauman. Frau Bauman hat gebeten, von ihren Verpflichtungen als Schriftleiter entbunden zu werden, um ihre ganze Zeit dem Lehren und der öffentlichen Ausübung der Christlichen Wissenschaft zu widmen. Sie wird uns hier im Verlagshaus fehlen. Was sie zum Erfolg und hohen geistigen Niveau unserer Zeitschriften beigetragen hat, ist zu sehr bekannt, als daß ich noch eigene Worte des Lobes hinzufügen müßte.

Gleichzeitig möchte ich Herrn Carl J. Welz aus San Franzisko, Kalifornien, herzlich willkommen heißen, der zum Verlagshaus zurückkehren und Frau Baumans Posten als Schriftleiter übernehmen wird.

Am Anfang dieses Berichts wies ich auf die großen Probleme hin, die wir ins Auge fassen müssen, besonders in bezug auf den Monitor. Aber diese Probleme sind Maulwurfshügel im Vergleich zu den Bergen, die unsere Führerin versetzte, als sie diesem Zeitalter die Botschaft Gottes zum erstenmal verkündete. Sie werden in dem Maße verschwinden, wie wir unseren Nächsten wie uns selbst lieben, wie wir alle Menschen als Gottes Bild und Gleichnis sehen und in diesem Geiste mit der ganzen Welt in Verbindung treten.

Die Gemeinde sang dann Lied Nr. 82.

FILMVORFÜHRUNG

Ein fünfzig Minuten währender Film, der nach dem Thema der Jahresversammlung betitelt wurde, veranschaulichte, wie Die Mutterkirche den gegenwärtigen Bedürfnissen der Menschheit begegnet. Er zeigte auch, wie einzelne Christliche Wissenschafter, ihre Zweigkirchen und Vereinigungen sich den Herausforderungen der Zeit stellen und wie sie im täglichen Leben, in ihrem Handeln und ihrem Dienst zum Wohl der Menschheit die Frage beantworten: „Was kann ich aber tun?“

Der Rahmen des Films wurde durch seine geographische Reichweite angedeutet: Boston — Bombay, Manhattan — Mauritius, Louisville — London, abgesehen von einem Aufenthalt in Minneapolis, Pôrto Alegre (Brasilien), Djakarta, Saigon, Berlin, Helsinki, Tokio, Baguio (Philippinen), Accra (Ghana), Auckland (Neu-Seeland), Limbe (Malawi).

Sowohl in den Bemerkungen von Beamten in der Zentrale wie auch in den Interviews mit Christlichen Wissenschaftern anderswo lag der Nachdruck auf geistiger Aktivität, die in dem Erbarmen kirchlich-inspirierter Tätigkeit Ausdruck findet. Unter anderm wurde gezeigt, wie in zwei Fällen der abnehmende Besuch der Sonntagsschule wieder stieg, wie ein „Miniatur“-Lesezimmer in einem Getto eingerichtet wurde, wie Übersetzer an Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und auch an Zeitschriften, die die ChristlichWissenschaftliche Verlagsgesellschaft herausgibt, arbeiten, und es wurde über internationale Vortragsarbeit berichtet. Mehrere Personen, die befragt wurden, berichteten, wie natürlich sie dazu geführt wurden, die öffentliche Praxis der Christlichen Wissenschaft aufzunehmen.

Auszüge aus der Tonspur übermitteln etwas von der Atmosphäre und der Eindringlichkeit des Films „Was kann ich aber tun?“

Louisville: „Letzten Endes kommt es wirklich auf unsere Liebe für die Menschheit an. Wenn man genügend Liebe für die Menschheit hat, geht man von Tür zu Tür und lädt Leute ein und macht sich gelegentlich die Hände schmutzig. Wenn man nicht genügend liebt, kann man es nicht tun — das ist das ganze Geheimnis.“

London: Ein lebhaftes Bemühen, Kinder und Jugendliche der Sonntagsschule zuzuführen, „hat uns vielleicht ein klein wenig die Augen für die Tatsache geöffnet, daß. .. wir eine gewisse Pflicht gegenüber der Außenwelt haben, mit der wir jetzt erst ganz allmählich in Kontakt kommen, und zwar nicht nur eine Pflicht des einzelnen, sondern es ist wahrscheinlich eine kollektive Pflicht der Kirche.“

Pôrto Alegre (Brasilien): „Meiner Meinung nach ist es am wichtigsten, daß die Menschen das Gefühl haben, sie können zur Kirche kommen und sind willkommen. .. und so schicken sie ihre Kinder zur Sonntagsschule. Sie besuchen auch die Vorträge. Und die Heilungen, die diese Menschen erleben, sind wunderbar, weil sie herausgefunden haben, daß sie ein Teil der Liebe Gottes sind.“

New York: „Wir gingen ins Getto, in das spanische Harlem, klingelten einfach an den Türen, verteilten Handzettel an die Leute und luden sie zum Vortrag ein. Noch nie habe ich solch eine Wärme, Aufgeschlossenheit und Dankbarkeit gesehen. Da war ich überzeugt, daß, wenn ich irgendwie dabei helfen könnte, diesen Menschen die Christliche Wissenschaft zu bringen, ich es bestimmt versuchen würde.“

Indonesien: „Unser Volk hat viel Liebe und teilt gerne mit anderen. Wenn sie nun die Artikel in dem Bentara, dem indonesischen Herold, lesen, wenden sie sie auf ihre eigenen Probleme an und stellen fest, daß es eine Wirkung hat. Wenn sie dann erst einmal diese kostbare Perle gefunden haben, wollen sie auch andere daran teilhaben lassen und sie ihren Kindern und deren Familien bringen, den Kranken, denen, die in Schwierigkeiten sind oder Not leiden. Und alle diese Menschen kommen und wollen sich mit der Christlichen Wissenschaft befassen. Sie gibt ihnen Zielbewußtheit, ein Gefühl der Würde, ein Gefühl inneren Wertes.“

Berlin: „Sie parken vielleicht Ihr Auto und gehen an dem Stacheldraht entlang und fragen sich voller Mitgefühl — wie lange werden sie diese Kirche so nahe an der Grenze unterhalten? Und fünf Minuten später, wenn die Leute zu singen anfangen oder wenn sie beten, empfindet man das nicht mehr so. Das geschieht, wenn im Lied, frei von Furcht' oder, Einigkeit' oder ähnliche Worte vorkommen. Dann blicken die Leute empor und singen voller Freude.“

Japan (in bezug auf den Mangel an japanischem Lesestoff): „Wir wissen nicht genau, wie wir dazu kommen werden, aber ich glaube, es muß der Ausdruck unserer Liebe zu unseren Mitmenschen und zur Welt sein.“

Der Leiter der Komitees für Veröffentlichungen: „Wir müssen lernen, eine Familie der Menschen zu sein. .. die Kinder Gottes., Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder.' Wir können keinen Erfolg haben, wenn wir uns nur als amerikanische Kinder Gottes betrachten. Wir müssen uns als, Welt-Kinder' Gottes betrachten, als die universalen Kinder Gottes.“

Mauritius: „Die ganze Welt ist bereit, einer guten Botschaft zu lauschen, wenn sie mit Liebe überbracht wird. Darum mache ich keinen Unterschied zwischen Christen und Nicht-Christen. Wir erklären ihnen, daß es Gott ist, der heilt, der Gott aller Religionen.“

Auckland: „Ich gehe die Queen-Straße entlang und denke über dieses massive allgemeine Denken nach, das mich umgibt. Was denken die Menschen? Wie kann ich ihnen nur ein klein bißchen Licht hinterlassen? Wie kann ich hier nur ein klein wenig Furcht vertreiben? Vater, zeig Du mir den Weg! Wir könnten kein größeres — kein hervorragenderes — Werk tun, als die Christliche Wissenschaft zu betätigen.“

Malawi: „Ich möchte nur eines tun, wissen Sie, etwas, um das ich immer bete. Ich bete immer:, Herr, hier bin ich. Mache von mir Gebrauch.' Eines Tages wird mein Gebet erhört, davon bin ich überzeugt, und dann werde ich ganz genau wissen, was ich tun soll.. . Wir hacken den Boden, dann säen wir den Samen und drücken ihn in die Erde. Wir können ihn nicht zum Wachsen bringen, sondern wir müssen warten, wir müssen eine Zeitlang warten, und dann wird die Saat aufgehen.“

BOTSCHAFT VON DEM VORSTAND DER CHRISTLICHEN WISSENSCHAFT,

Herr Präsident, liebe Mitglieder Der Mutterkirche!

Im Namen der Direktoren möchte ich Ihnen unsere tiefe Dankbarkeit für Ihre Liebe und Ihre Unterstützung der Arbeit, die hier in der Zentrale und im ganzen christlich-wissenschaftlichen Felde geleistet wird, ausdrücken.

In dem Film, den wir soeben gesehen haben, treten zwei Punkte besonders hervor. Erstens, daß die Welt an die Tür unseres Bewußtseins klopft und auffordert, alles zu tun, was wir können, um ihr zu helfen, Lösungen für ihre dringenden Probleme zu finden. Zweitens, daß die Heilung kollektiver wie auch persönlicher Probleme durch die Arbeit des einzelnen vor sich geht.

Die Dringlichkeit unserer individuellen Verantwortung, zur Heilung unserer örtlichen, nationalen und weltweiten Nöte beizutragen, ist klar. Sie wird uns nicht ruhen lassen, noch sollte sie uns ruhen lassen. Wir wissen, daß persönliche oder kollektive Probleme niemals dadurch gelöst werden können, daß wir sie geflissentlich übersehen oder nichts mit ihnen zu tun haben wollen. Wir müssen uns im einzelnen mit ihnen auseinandersetzen und ihre falschen Ansprüche null und nichtig machen.

Welcher Art ist jedoch die Versuchung, wenn wir uns die heutige Welt betrachten? Sich von der Kompliziertheit ihrer vielen Probleme verwirren zu lassen; entmutigt zu sein, wenn sich die Lösung von Problemen ständig verzögert; angesichts wachsender Gesetzlosigkeit, Gewalttätigkeit, Rassenunruhe, Armut, Umweltverpestung und Kriegsgefahr die Hände überm Kopf zusammenzuschlagen und zu fragen: „Was kann ich tun?“ Wir wissen, was wir tun können — wenn wir genug Liebe haben, um es zu tun.

Wir können beten. Christliche Wissenschafter wissen, wie man betet. Die Frage ist: Beten wir tatsächlich? Durchschauen wir wirklich die falschen Ansprüche des Bösen, die heute einen so großen Teil der Menschheit zu beherrschen scheinen? Erkennen und vergegenwärtigen wir uns sofort die Unendlichkeit des allmächtigen Guten, die die Illusionen des materiellen Sinnes vertreibt? Jakobus wußte zweifellos, wovon er sprach, als er sagte: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ Jak. 5:16; Wie ernstlich sind unsere Gebete?

Führen wir uns täglich vor Augen, daß das göttliche Gemüt durch seinen Christus dem menschlichen Bewußtsein die geistigen Ideen entfalten wird, die diese Probleme lösen? Setzen wir uns in unserer metaphysischen Arbeit mit ihnen im besonderen auseinander? Sind wir überzeugt, daß es für ihre Lösung in erster Linie wichtig ist, metaphysisch an die Dinge heranzugehen?

Dies sind dringende Fragen, die auf die einzigartige Stellung hinweisen, die die Christlichen Wissenschafter heute in der Welt einnehmen. In welcher Situation wir selbst und unsere Welt auch sein mögen, wir sind die Ausüber für diese Situation. Und wir stellen vielleicht mit Erstaunen fest, daß der Widerstand gegen die Wahrheit oft nicht im Denken derer wurzelt, mit denen wir in Berührung kommen, sondern in unserem eigenen Denken, und daß wir ihn dort metaphysisch handhaben müssen. Unsere Arbeit besteht darin, die äußeren Kundwerdungen des menschlichen Gemüts zu durchschauen und die Wirklichkeit zu erkennen, die das göttliche Gemüt allein wahrnimmt. Wir müssen auf das „stille sanfte Sausen“ der Wahrheit lauschen, und diese Stimme sagt uns, was wir wissen und tun müssen.

Was könnten wir nicht heute für unsere Welt tun, wenn sich jeder einzelne von uns an die Intelligenz, die den Menschen und das Universum lenkt, wendete, um das Heilmittel für alle unsere nationalen und internationalen Krisen zu finden! Wir müssen uns dieser Forderung stellen. Es gibt keine bloße materielle Lösung für diese dringenden Probleme; es wird sie nie geben.

Alle Polizeitruppen der Welt reichen nicht aus, um der Gesetzlosigkeit und Gewalttätigkeit Einhalt zu tun, die darauf aus sind, unsere Gesellschaftsordnung und unsere Einrichtungen zu vernichten. Es gibt keine bundesstaatlichen, staatlichen oder örtlichen Stellen, die den Rassenzwist heilen können. Alle Geld- und Lebensmittel der Welt reichen nicht aus, um die Armut auf die Dauer zu beseitigen. Die Umweltverpestung wird nie aufhören, ehe sich nicht die innere Einstellung ändert, die diese Verpestung herbeiführt.

In all diesen Situationen wissen wir, daß wir es viel mehr mit dem menschlichen Bewußtsein als mit materiellen Umständen zu tun haben. Der gegenwärtige Zustand unserer Welt — wie sehr er auch irgendwo da draußen vergegenständlicht zu sein scheint — ist in Wirklichkeit nur die Kundwerdung des gegenwärtigen Zustandes des menschlichen Denkens. Wir wohnen in einem Universum des Denkens, nicht in einem Universum vergegenständlichter Materialität.

Wenn wir also die äußeren Zustände ändern wollen — Armut, Verbrechen, Umweltverpestung, Krieg, unzeitgemäßes Bildungswesen —, wenn wir die großen Fragen der Jugend wirksam beantworten wollen, müssen wir mit der Umwandlung des menschlichen Denkens beginnen. Die Wissenschaft des Christus weist den Weg, den einzigen Weg.

Was die Menschheit stets am meisten braucht, ist geistige Erleuchtung des menschlichen Denkens. Das war die große Mission des Gründers des Christentums, Christi Jesu. Denken Sie, welch eine Wirkung das Leben dieses einen Menschen auf die ganze Menschheit hatte! Jesus hob das Denken der Menschen über die Stufe des Materialismus hinaus in das Reich des Geistigen.

Was da umwandelt, ist der Christus, den Jesus so klar veranschaulichte und wie ihn unsere Führerin Mary Baker Eddy so umfassend als den Christus, die Wahrheit, offenbarte. Es ist der Christus, die Wahrheit, der das Bewußtsein erleuchtet und die menschlichen Probleme löst. Durch geistige Erleuchtung allein kann das Bewußtsein umgewandelt werden, kann es die materielle Auffassung von dem, was vom Standpunkt des unendlichen Geistes oder des göttlichen Gemüts aus wirklich wahr ist, für die geistige Auffassung aufgeben.

Mrs. Eddy sagt uns: „Jesus heilte Krankheit und Sünde durch ein und denselben metaphysischen Vorgang.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 210; Dieser metaphysische Vorgang, den die Christliche Wissenschaft erklärt, ist die Grundlage, von der aus auch wir unsere persönlichen und kommunalen Probleme lösen können.

Nicht jeder von uns kann zu den äußersten Enden der Erde gehen, aber wir alle können unser Licht besser leuchten lassen, dort, wo wir gerade sind — in unserem Heim, in unserem Geschäft, im geselligen Leben, in unserer Arbeit in der Öffentlichkeit und in unserer Kirche.

Schrumpft der Besuch Ihrer Sonntagsschule und Ihrer Kirche zusammen? Dann wenden Sie sich den Bewohnern im Bereich Ihrer Zweigkirche zu. Lassen Sie sie wissen, daß sie herzlich eingeladen sind, die Gottesdienste zu besuchen, und daß ihre jungen Leute in der Sonntagsschule nur allzu willkommen sind. Lassen Sie unsere Gottesdienste inspiriert sein, so daß die Lektionspredigt derart erleuchtet wird, daß diejenigen, die kommen, sie erfassen und verstehen. Der Unterricht in der Sonntagsschule sollte der Art sein, daß er unseren jungen Leuten etwas gibt. Es sollte ihnen gezeigt werden, wie sie die Christliche Wissenschaft leben können — daß sie eine Lebensweise ist und nicht nur ein Ersatz für materielle Heilmethoden.

Viele von uns sind zur Christlichen Wissenschaft gekommen, weil da jemand war, der genug Liebe besaß, um uns die Christliche Wissenschaft in unserer Stunde der Not anzubieten. Lieben wir genug, um die Wahrheit wirklich mit anderen zu teilen?

Wenden wir uns tatsächlich mit christlichem Erbarmen denjenigen in unserer Ortsgemeinde zu, deren Not groß ist? Legen wir genug Nachdruck auf den christlichen Aspekt, während wir in unserer Einstellung zu den Problemen, denen wir gegenüberstehen, andachtsvoll mit der Wissenschaft arbeiten? Sind wir nur eben Wissenschafter, oder sind wir Christliche Wissenschafter? Es ist gut, an Mrs. Eddys Worte zu denken: „Die Last des Beweises, daß die Christliche Wissenschaft Wissenschaft ist, ruht auf den Christlichen Wissenschaftern.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 158;

Heilen ist die Antwort, die den Anspruch des sterblichen Gemüts zurechtweist, daß die Christliche Wissenschaft eine schöne, aber unpraktische Theorie sei. Die Christliche Wissenschaft ist etwas Lebendiges! Sie ist offensichtlich praktisch — sie heilt! Und Heilen ist auch heute noch die Lösung für persönliche und kollektive Nöte, ebenso wie es zu Jesu Zeit der Fall war! Und die Gelegenheiten, Heilung zu bringen, liegen heute ebenso vor unserer Tür wie damals. Jesus und seine Jünger heilten am Wegrand, in der Synagoge und wo immer ein empfänglicher Gedanke bereit war, die heilende Gegenwart, die Berührung des heilenden Christus, anzuerkennen.

Als die Jünger des Johannes zu Jesus kamen und ihn fragten, ob er der Christus wäre oder nicht, wies er sie einfach auf seine Heilungswerke hin. Für so wichtig hielt er das Heilen! Und das ist auch der Grund, warum das Amt des Ausübers in unserer Bewegung so angesehen ist. Aber ob wir nun im Christian Science Journal oder im Herold der Christlichen Wissenschaft eingetragene Ausüber sind oder nicht, es ist das Vorrecht und die Pflicht eines jeden von uns, der sich Christlicher Wissenschafter nennt, in gewissem Grade an diesem heilenden Wirken teilzuhaben.

Und so rufen wir jeden Christlichen Wissenschafter auf, sein Denken zu erheben, die Menschheit genug zu lieben, um metaphysisch täglich für sie zu arbeiten, die Probleme unserer Zeit als die falschen Annahmen zu behandeln, die sie sind, und aktiven und positiven Anteil an den Angelegenheiten der Menschheit zu nehmen, indem wir uns der geistigen Mittel und Wege bedienen, die unsere Führerin für uns als tätige Christliche Wissenschafter vorgesehen hat. Wenn wir dies konsequent und beharrlich tun, werden der Fortschritt und die Heilung, die unsere Welt so dringend nötig hat, verwirklicht werden.

Mrs. Eddy schreibt: „Jede Stufe des Fortschritts führt zum Geistigen hin.“ Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott, S. 1. Bedeutet das nicht, daß wir als geistig Denkende, als christliche Metaphysiker, im Zentrum des menschlichen Fortschritts stehen? Wir haben ganz gewiß die nötigen geistigen Hilfsmittel.

Wenn jeder von uns ernstlich betet, wird die Heilung kommen. Lösungen werden sich zeigen. Unsere Ortsgemeinden werden gesegnet sein. Wir werden gesegnet sein. Und unsere Kirchen und Sonntagsschulen werden gedeihen, weil sie einen praktischen Beitrag für das Wohl ihrer Ortsgemeinden liefern.

Noch ein Wort zum Schluß. Wir bitten Sie dringend, sich wegen Erleuchtung, Führung dringend, sich wegen Erleuchtung, Führung und Demonstration an das göttliche Gemüt zu wenden, anstatt an jenes mystische Wesen, das manchmal als „Boston“ bezeichnet wird. Schauen Sie wegen Führung mehr auf Gott und weniger auf Die Mutterkirche. Mrs. Eddy gibt uns hierzu klare Anweisungen: wir sollen gewiß sein, daß Gott unseren Pfad bestimmt (siehe Vermischte Schriften, S. 117). Wenn wir dann Gottes unfehlbarer Leitung folgen und unserer Führerin so weit, wie sie Christus folgte, wird unsere Bewegung — unter göttlichem Antrieb — sich tatsächlich vorwärtsbewegen und unsere Kirchen, unsere Ortsgemeinden und unsere Welt heilen.

Die Versammlung schloß mit dem Singen der Doxologie.

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