Vor mehr als dreizehn Jahren lernte ich die Christliche Wissenschaft kennen. Unser Kind wurde drei Jahre zuvor mit einem Geburtsfehler, Wasserkopf, geboren. Ich hatte ernsthaft zu Gott um Heilung gebetet, hatte jedoch das Kind in die Obhut eines Kinderarztes gegeben. Als es drei Monate alt war, wurde es von dem Kinderarzt in ein großes Krankenhaus überwiesen, wo es unter der Aufsicht des besten verfügbaren Spezialisten war. Es hatte damals eine große Operation und verschiedene kleine Nachoperationen. Das Kind war dort einen Monat lang, und obwohl es nicht gesund war, wurde es nach Hause geschickt.
Nach drei Jahren schwacher Gesundheit, Besuchen beim Kinderarzt, Telefonanrufen und Hausbesuchen verfiel das Kind in Bewußtlosigkeit und wurde in das Krankenhaus in unserer Stadt gebracht. Weitere Operationen wurden vorgenommen, doch diese stellten immer wieder nur einen Versuch dar.
Ein Ehepaar, Christliche Wissenschafter, kaufte unser Haus, und als sie eines Tages merkten, wie beunruhigt wir waren, fragten sie, ob sie uns helfen könnten. Ich bat sie, für uns zu beten. Der Mann kam am selben Abend wieder und erklärte uns die Christliche Wissenschaft. Vieles von dem, was er sagte, ist mir inzwischen entfallen, doch ich weiß, daß ich bereit war, diese Wahrheit anzunehmen. Er erklärte uns, wie Christliche Wissenchafter die Lektionspredigt nach dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studieren, und verwies uns an das Lesezimmer.
Am nächsten Tag gingen wir dorthin. Das Krankenhaus hatte uns angerufen und uns mitgeteilt, daß es schlecht um unseren Sohn stünde. Eine sehr besorgte und verzweifelte Sterbliche suchte das Lesezimmer auf.
Die Lesezimmerbeamtin war liebevoll und verständnisvoll, als ich ihr meine kummervolle Geschichte erzählte. Sie verneinte, daß es irgendein unheilbares Problem in Gottes Reich gäbe, und sagte, daß das Kind in Wirklichkeit Gottes Kind sei und immer von Ihm versorgt werde. Sie lieh uns das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy.
Sobald wir nach Hause kamen, begannen wir zu lesen, und in dieser Nacht schlief ich seit langem zum erstenmal gut. Als wir am nächsten Tag das Krankenhaus aufsuchten und in der Empfangshalle saßen, kam der Arzt zu uns und sagte, daß, obwohl sie am Tage zuvor wenig Hoffnung für meinen Sohn gehabt hätten, etwas geschehen sei und es ihm nun viel besser ginge. Dies ermutigte uns sehr. Das war der Anfang.
Mein Mann und ich begannen, täglich die Lektionspredigt zu lesen, wir besuchten die Sonntagsgottesdienste und Mittwochabend- Zeugnisversammlungen und meldeten unsere zwei älteren Kinder in der Sonntagsschule an.
Nach zwei Monaten war kein bemerkenswerter Fortschritt in der Gesundheit unseres Sohnes eingetreten, und ich hatte des Gefühl, daß es zu Hause besser für ihn wäre.
Als wir uns entschlossen, ihn nach Hause zu nehmen, war das Kind seit elf Tagen bewußtlos. Dem materiellen Sinne nach schwand er aus Mangel an Nahrung dahin. Das Krankenhaus teilte uns mit, daß nichts mehr getan werden könne. Wir wurden damals gezwungen, uns völlig von der ärztlichen Hilfe abzuwenden. Uns wurde nachdrücklich empfohlen, einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft in Anspruch zu nehmen. Das taten wir.
Etwa einen Monat lang kam der Ausüber fast täglich in unser Haus. Der Junge war immer noch bewußtlos und hatte Krämpfe. Der Arzt hatte uns gesagt, daß dies geschehen werde, wenn er im Sterben liege. Ich war voller Furcht, doch jedesmal, wenn sie eintraten, hielt ich an der Erklärung fest, daß Gott sein Leben war.
Der Kampf war schwer, und viele Lektionen mußten gelernt werden; doch der Ausüber arbeitete geduldig daran, mein Denken zur geistigen sWirklichkeit hinzulenken.
Wahrer Fortschritt zeigte sich, als ich mich, nachdem ich etwas gelesen hatte, so erhoben fühlte, daß ich zu meinem Mann sagte: „Ob mein Sohn gesund wird oder nicht, ich werde weiterhin die Wissenschaft studieren.“ Der Ausüber hatte zu jener Zeit etwa einen Monat lang seine Arbeit getan. Von da an reagierte das Kind gut.
Später in Herbst traf ich zufällig den Kinderarzt, und als er hörte, daß es dem Jungen besser ginge, sagte er: „Ich dachte, das Kind wäre gestorben.“ Dieser Junge ging im üblichen Alter von fünf Jahren zur Schule, und seine Gesundheit erwies sich in den darauffolgenden Jahren als ausgezeichnet. Vom vierten bis zum neunten Schuljahr blieb er der Schule nur zwei oder drei Tage fern. Während all der Jahre ist unser Sohn in keiner Weise durch die Krankheit in seiner Kindheit behindert gewesen, sondern er nahm an verschiedenen Sportarten teil und ist sehr rührig. Er wurde schließlich auch von der sichtbaren Kundwerdung des Irrtums befreit.
Ich hoffe, daß dieses Zeugnis jemandem, der mit einem Problem ringt, Mut gibt auszuharren.
Worte sind unzureichend, um meine Dankbarkeit für die Ausüber und die Bibliothekare auszudrücken sowie auch für die Christlichen Wissenschafter, die mir im Laufe der Jahre geholfen haben.
Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer christlich-wissenschaftlichen Vereinigung und für die Zeitschriften, die uns helfen, auf dem aufwärtsführenden Pfad zu bleiben.
Ottawa, Ontario, Kanada
