Ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft öffnet seine Pforten der Öffentlichkeit. Was geschieht, wenn Unannehmlichkeiten hereinkommen ?
In Brooklyn, New York, wurde das Problem auf die folgende Weise gelöst. Eine Gruppe von Jungen, bekannt als Taschendiebe, trieb sich bei einem von Vierter Kirche Christi, Wissenschafter, eröffneten neuen Lesezimmer herum, um dort Unruhe zu stiften. Kaum eine Woche verging, ohne daß sie nicht Schlägereien und Radau angezettelt und Bücher durcheinander geworfen hätten. Zweimal wurde Bargeld gestohlen. So ging es sechs bis acht Monate lang.
Schließlich schien es notwendig, ein telefonisches Alarmsystem zu installieren, damit die Bibliothekare schnell die Polizei verständigen konnten, wenn es zu Belästigungen kam. Sie begannen sich auf diese Methode zur Lösung des Problems einzustellen, bis ein Kirchenmitglied darauf hinwies, daß man sich eigentlich auf Gott verlassen sollte, und nicht auf die Polizei.
„Die Bibliothekare erkannten, daß sie nur mehr Liebe brauchten und sie völlig den Gedanken aufgeben sollten, sich der Polizei oder irgendwelchen anderen menschlichen Mitteln als letzten Ausweg zuwenden zu müssen“, berichtete ein Mitglied.
Bald lag auf dem Schreibtisch der Bibliothekarin eine Karte mit einer Mahnung aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy: „Die Menschheit muß lernen, daß das Böse keine Macht ist. Seine sogenannte Gewaltherrschaft ist nur eine Phase des Nichts. Die Christliche Wissenschaft plündert das Reich des Bösen und fördert im höchsten Maße die Zuneigung und die Tugend in den Familien und somit in der Allgemeinheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102.
„Eines Tages dann“, sagte das Mitglied, „kam Shorty, ein Zehnjähriger, der der Anführer der Bande zu sein schien, mit seinen Komplicen herein und führte mutwillig eine Rauferei herbei, wobei er Mobiliar und Bücher durcheinanderwarf. Die Bibliothekarin sagte ihm dauernd — selbst während der Balgerei —, daß er ein Gotteskind sei, daß er nicht auf den Teufel zu hören brauchte und daß er ein Anführer zum Guten sein könnte, nicht zum Bösen. Die ganze Zeit über bewahrte die Bibliothekarin ihre Ausgeglichenheit, spürte Gottes Gegenwart und dachte gar nicht daran, andere um Hilfe zu rufen.”
Schließlich gingen die beiden Jungen weg, doch nach ein paar Stunden kam Shorty wieder. Er sagte der Bibliothekarin, daß es ihm sehr leid täte, das angerichtet zu haben, und er bat sie: „Erzählen Sie mir von Gott.“
Am nächsten Tag kam der Junge noch einmal und forderte die Bibliothekarin auf, die Augen zu schließen. Verständlicherweise zögerte sie. „Sie brauchen keine Angst zu haben“, sagte er, „ich möchte Ihnen nur einen Kuß geben.“
Das Alarmsystem wurde nicht mehr benötigt.
Völlig in Anspruch genommen?
Es ist möglich, daß eine Kirche von ihren eigenen Angelegenheiten so in Anspruch genommen ist, daß sie ihren eigentlichen Zweck vergißt: der Allgemeinheit heilende Erkenntnisse zu bringen.
Erste Kirche Christi, Wissenschafter, Newark, New Jersey, geht daran, jegliches Gefühl von Isolierung zu vermindern und ihre Nützlichkeit für die Allgemeinheit zu erhöhen. Ihr erster Schritt bestand darin, aus der gesamten Mitgliedschaft sechs Arbeitsgruppen zu bilden, um die geistige Bedeutung von wahrem Wachstum, Licht, Heilen, von wahrer Anziehung, Kirche und Kommunikation zu untersuchen. Jede Gruppe studierte dann die Reichweite und künftigen Möglichkeiten von sechs Kirchentätigkeiten, die der Allgemeinheit dienen: Lesezimmer, Monitor- Zirkulations-Informationskomitee, Literaturverteilung, Sonntagsschule, Vortragsarbeit und Rundfunkprogramm. Sie begannen sich auch mit diesen Tätigkeiten intensiver zu beschäftigen.
Bis jetzt, so meinen sie, hat sie diese Methode der Arbeitsgruppen befähigt, harmonischer zusammenzuarbeiten. „Die finanzielle Lage unserer Kirche hat sich gefestigt, und wir stellen fest, daß mehr Fremde von unseren Gottesdiensten angezogen werden“, sagen sie.
Die Mitgliedschaft fühlte sich dazu geführt, zu Notstandsmaßnahmen der Gemeinde beizutragen und zu Veranstaltungen, die das Gemeinwesen als Ganzes betrafen, Beobachter zu entsenden — kurz, „unser liebevolles Interesse für unser Gemeinwesen zu steigern.“
