Es war im Jahre 1958, als ich das dringende Bedürfnis spürte, mehr über Gott und den Menschen zu wissen. Das Studium verschiedener Religionen und Diskussionen mit Führern verschiedener Konfessionen hatten mich nicht befriedigt. Ein Freund von mir, der sich auf den geistlichen Beruf in seiner Kirche vorbereitete, äußerte sich eines Tages mir gegenüber verächtlich über die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns.. Um seinen Standpunkt zu beweisen, lieh er mir sogar einige Aufzeichnungen, in denen Zitate aus den Schriften von Mary Baker Eddy enthalten waren. Ihre Erklärungen gaben mir meinen ersten logischen Gedanken über Gott.
Ich wußte jedoch nicht, daß es eine Kirche Christi, Wissenschafter, in meinem Land gab, und ich war nie einem Christlichen Wissenschafter begegnet. Eines Sonntags folgte ich der Einladung eines Geistlichen, seinen Gottesdienst zu besuchen. Als ich nach Beendigung seiner Predigt zu ihm ging, hörte ich, wie er einem Mann einen Punkt der Predigt erklärte und sagte, daß sein Denken von den Lehren der Christlichen Wissenschaft beeinflußt wäre. Ich hätte so gern mit diesem Mann gesprochen, doch während ich dem Geistlichen dankte, ging er fort. Da ich weder seinen Namen noch seine Adresse wußte, war es durch Gottes Führung, daß ich ihn einige Stunden später an einem Ort drei Kilometer außerhalb der Stadt fand!
Seine Erklärungen über Gott und den Menschen waren annehmbarer für mich als alle, die ich zuvor gehört hatte, und als er mir das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy zeigte, wollte ich gern wissen, wo ich ein Exemplar für mich kaufen konnte. Er schlug einen Herold der Christlichen Wissenschaft in holländischer Sprache auf, und wir fanden den Ort, eine christlich-wissenschaftliche Vereinigung und ein Lesezimmer in Surabaja, einer Stadt, die 89 Kilometer von meinem Wohnort entfernt war, und Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft in Djakarta, einer anderen Stadt, die einige hundert Kilometer entfernt war!
Ich besorgte mir das Lehrbuch und begann die Christliche Wissenschaft ernsthaft zu studieren; oft stand ich am Sonntagmorgen früh auf, um mit dem Zug nach Surabaja zu fahren und dort in der Vereinigung den Gottesdienst zu besuchen. Eines Tages traf ich eine Verabredung mit der Ausüberin in Djakarta und fuhr mit dem Zug dorthin. Als ich bei ihr eintraf, legte ich ihr eine Liste mit zweiunddreißig Fragen vor. Innerhalb von zwei Stunden hatte sie diese, eine nach der anderen, logisch und verständlich beantwortet, und ich mußte unwillkürlich an frühere Diskussionen mit Religions führern denken, die gewöhnlich in ärgerlichen Auseinandersetzungen geendet hatten. Ich verließ das Büro der Ausüberin sehr erhoben, denn ich hatte einen Schimmer von der wahren Bedeutung der Christlichen Wissenschaft erlangt, der Religion, die Christus Jesus lehrte und ausübte.
Einige Monate später hatte ich Gelegenheit, mein neugefundenes Verständnis von Gottes geistigem, vollkommenem Menschen anzuwenden, als ich von einem bösartigen Hund mehrmals in den Fuß gebissen wurde. Obwohl die Verletzung sehr ernsthaft aussah, war ich in vier Tagen geheilt.
Einige Monate später wurde unser Sohn geboren. Als er acht Monate alt war, erkrankte er an Cholera. Als ich die Lektionspredigt jener Woche im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studierte, las ich (Wissenschaft und Gesundheit, S. 2): „Gott ist Liebe. Können wir Ihn bitten, mehr zu sein? Gott ist Intelligenz. Können wir das unendliche Gemüt über irgend etwas belehren, was es nicht schon begreift? Meinen wir die Vollkommenheit ändern zu können?“
Plötzlich erkannte ich klar: „Das ist die Wahrheit! Kann ich noch mehr als gegenwärtige Vollkommenheit erbitten? Es gibt nichts anderes!“ Ein großes Gefühl des Friedens durchflutete mein Denken. In diesem Augenblick begann mein Sohn aus seinem Bett zu krabbeln, und er zeigte, daß er hungrig war. Er war geheilt. Es wurde überhaupt keine Arznei verwendet. Er ist jetzt zwölt Jahre alt und ist ein gesunder, rühriger, intelligenter Junge und ein Schüler der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft.
Von jenem Tage an hatte ich viele Gelegenheiten, mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft bei der Heilung von Krankheit und Disharmonie zu beweisen. Ich trat Der Mutterkirche bei und nahm an dem ersten Klassenunterricht teil, der in meinem Land von einer indonesischen Lehrerin gegeben wurde. Ich bin in vielen Ämtern in der inoffiziellen Gruppe Christlicher Wissenschafter an meinem jetzigen Wohnort tätig.
Worte können meine Dankbarkeit gegen Gott nicht ausdrücken, der verheißen hat (Matth. 5:6): „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden“, wie unser Meister, Christus Jesus, der der erste christlich-wissenschaftliche Heiler auf diesem Planeten war, es in Worten ausdrückte. Groß ist meine Dankbarkeit für Mrs. Eddy, die ihre Entdeckung, die Christliche Wissenschaft, mit der Welt teilte. Durch ihr Werk kann ich mein Erbe als Gottes Kind beanspruchen. Die Folge davon, daß ich dies tat, war, daß das Gefühl ungenügender Versorgung in meinem Leben ausgelöscht wurde. Ich bin auch für meine Lehrerin dankbar, die mich geduldig in meinem Studium anleitet, und für alle meine Freunde in diesem Lande und in Übersee, die mir durch ihre Erfahrungen und ihr Verständnis von der Wissenschaft des Christus geholfen haben. Und ich möchte dieses Zeugnis nicht abschließen, ohne für unsere Zeitschriften gedankt zu haben, einschließlich unserer geliebten Tageszeitung, The Christian Science Monitor, die meine ständigen Gefährten beim Studium sind.
Bandung, Indonesien
