Man hört oft das Sprichwort: „Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilf' am nächsten.“ Dies hat sich gewißlich bei mir bewahrheitet, denn vor über dreißig Jahren war ich nach einer langen Zeit der Arbeitslosigkeit nahe daran zu verzweifeln. Ich war in solch großer Not, daß ich meinen allerletzten weltlichen Besitz zum Verkauf anbieten mußte. Ein Interessent hatte mich aufgefordert, ihm diesen Gegenstand zur Prüfung vorzulegen. Da ich kein Geld hatte, war ich gezwungen, eine Entfernung von etwa fünf Kilometern von einem Vorort zu einem anderen zu gehen. Der Gegenstand wurde nicht gekauft, aber als ich den Leuten mein Leid klagte, waren sie so gerührt und um mich besorgt, daß sie mich in ihrem Mitgefühl fragten, ob ich die „Christliche Wissenschaft versucht“ hätte. Sie versicherten mir, daß ich bei ihr Hilfe finden würde, wenn ich mich in sie vertiefte.
Im Laufe der weiteren eingehenden Diskussion wurde ich von ihnen zu einem Abendessen an einem Mittwochabend einegeladen, und anschließend wollten wir dann eine Zeugnisversammlung in einer Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft besuchen.
Dies erwies sich als die Verheißung meiner Erlösung, denn ich war von dem, was ich bei dieser Versammlung hörte, sehr beeindruckt. Ich spürte, daß hier die Antwort auf mein Verlangen lag, von den Zweifeln und Befürchtungen dieses Lebens frei zu werden. Mir wurde das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, angeboten, und ich nahm es an; beim Lesen ging ich ganz darin auf. Ich fühlte mich sehr erhoben, und da ich keine Arbeit hatte, sondern viel freie Zeit, verbrachte ich viele Stunden im Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft.
Als ich finanziell völlig am Ende war, wurde mein Glaube zum erstenmal auf die Probe gestellt. Ich sah, daß mir nur noch zwei Cent geblieben waren, in der damaligen Zeit gerade genug für eine Tasse Kaffee. Ich mußte dieser Lüge von Vertrauen auf die Materie offen ins Gesicht sehen. Im nächsten Augenblick faßte ich den Entschluß, mich nicht vor der Zukunft zu fürchten. Mir wurde auf einmal klar, daß die Antwort irgendwo im Lesezimmer lag. Anstatt zu einem Büfett zu gehen und meine zwei Cent für eine Tasse Kaffee und Keks auszugeben, ging ich ins Lesezimmer, wo ich zuvor so viele Stunden im Studium zugebracht hatte. Als ich eintrat, sprach mich die Bibliothekarin sogleich an und drückte ihre Freude darüber aus, daß ich gekommen war, denn vor nur wenigen Minten hätte sie einen Telefonanruf von einem Ausüber erhalten, den ich aufgesucht hatte. Er hätte gefragt, ob ich für irgendwelche Arbeiten frei wäre. Er sagte, daß für ein Baugelände an Wochenenden, nachdem die Bauarbeiter gegangen waren, ein Aufseher gebraucht würde. Das erschien in dem Augenblick als kein großes Angebot; aber ich hatte gelernt, dankbar zu sein, und dies war scheinbar die Folge davon, daß ich die Furcht durch ein gewisses Maß an Glauben ersetzt hatte.
Ich habe dieses Erlebnis immer für meine erste Demonstration der Christlichen Wissenschaft gehalten, denn es gab mir ein Gefühl der Sicherheit, daß, wenn eine kleine Sache anhand eines gegebenen Gesetzes bewiesen werden konnte, es Möglichkeiten für weitere Beweise des Gesetzes Gottes, das für den Menschen wirkt, geben muß. So ist es auch gewesen. Ich habe mich seitdem nie wieder in solch einer verzweifelten Lage befunden und habe die Zukunft nicht gefürchtet.
Ich habe alle physischen Schwierigkeiten, einschließlich eines schmerzhaften, tumorartigen Gewächses auf der Rückseite meines rechten Beines, durch mein Vertrauen auf die Wissenschaft überwunden. Es verschwand und ist nie wiedergekehrt.
Kürzlich war ich an einem Mittwochnachmittag in einen Autounfall verwickelt. Eine Zeitlang hatte ich Schmerzen, aber ich war für die Zeugnisversammlung dieses Abends als Ordner aufgestellt worden. Als ich in meinem Auto zur Stadt zurückkehrte, sah ich in diesen drei Stunden deutlich, daß es für eine Idee Gottes, die im göttlichen Gemüt lebt, unmöglich ist, einen Unfall irgendwelcher Art zu erleben. Ich bin sehr dankbar, sagen zu können, daß ich meiner Verpflichtung nachkommen konnte, und die Heilung war so vollständig, daß ich an demselben Abend ein Zeugnis darüber abgab.
Seit über 25 Jahren habe ich keine medizinischen Mittel benutzt, um irgendeinen krankhaften Zustand zu beheben.
Klassenunterricht und Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche haben mich gesegnet. Gott sei Dank für Seine wunderbare Gabe und für Seine Liebe, die in dem Leben und Werk Christi Jesu und Mrs. Eddys zum Ausdruck gekommen sind.
Windsor, Victoria, Australien
