Wie oft spürt man heute Unsicherheit, wenn Entscheidungen zu treffen sind! Sollte man so oder so handeln, ein Angebot annehmen oder ausschlagen, in einem Beruf, einem Haus oder an einem Ort bleiben oder nicht? Es scheint so, als wären wir alle manchmal in der einen oder anderen Form in einer Zwangslage.
Kann Gebet derartige menschliche Probleme lösen? Viele bezeugen, daß es das kann und auch tut. Im Laufe der Jahrhunderte hat es hervorragende Beispiele für eine durch Gemeinschaft mit Gott erlebte Führung gegeben. Die Bibel berichtet uns von Propheten und Aposteln, die beteten — ihr Dilemma vor Gott brachten — und geführt wurden.
Samuel betete und wurde durch die Erkenntnis der Überlegenheit geistiger Werte über menschliche Erfahrung dazu geführt, den jüngsten Sohn Isais zum König zu salben (siehe 1. Sam. 16). Durch Gebet wurde sich Petrus der unparteiischen Liebe Gottes und Seiner allumfassenden, erlösenden Gnade bewußt und wurde durch diese geistige Idee dazu geführt, den Heiden in Cäsarea die Botschaft von Christus Jesus zu bringen, mit dem Ergebnis, daß „der heilige Geist auf alle [fiel], die dem Wort zuhörten.“ Apg. 10:44;
Durch die klare Erkenntnis der geistigen Wahrheit waren die großen Charaktere des Neuen und Alten Testaments davon überzeugt, daß sie Gottes Führung in den menschlichen Angelegenheiten erleben würden. Heute gewährt wissenschaftliches Gebet in zunehmendem Maße unfehlbare Führung in jedem Dilemma des modernen Lebens. Die Erfahrungen früherer Jahre waren nichts Zufälliges. Sie weisen auf ein göttliches Gesetz der Führung hin, das alle mit Sicherheit in Anspruch nehmen können. Und die Christliche Wissenschaft offenbart dieses Gesetz.
Mrs. Eddy suchte und empfing durchweg geistige Führung bei der Lösung persönlicher Probleme und der Errichtung ihrer Kirche. In ihrer eigenen Erfahrung bewies sie die Wahrheit ihrer Worte: „Wie die Kinder Israel siegreich durch das Rote Meer, die dunkle Ebbe und Flut menschlicher Furcht, hindurchgeführt wurden — wie sie durch die Wüste geleitet wurden, mit müden Schritten durch die große Einöde menschlicher Hoffnungen wanderten und die verheißene Freude vorahnten, so wird die geistige Idee alle rechten Wünsche auf ihrem Weg vom Sinn zur Seele leiten, von einem materiellen Daseinsbegriff zu einem geistigen, hinan zu der Herrlichkeit, die denen bereitet ist, die Gott lieben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 566;
Diese große religiöse Führerin der Neuzeit erkannte die Macht, die den großen religiösen Führer vor dreitausend Jahren geführt hat. Die geistige Idee vom unzerstörbaren Sein, von Würde und Freiheit, Selbstregierung und Überfluß war Mose als das Geburtsrecht des Volkes Gottes offenbart worden. Und jetzt war ihr der Christus, die Idee des göttlichen Lebens, der von Gott ausgehenden Gesundheit und der Herrschaft des göttlichen Prinzips, von neuem offenbart worden und leitete sie bei der Errichtung der Kirche, die die Welt von den Leiden der sterblichen Annahme befreien würde.
Solche Beispiele des Vertrauens auf geistige Führung, Beispiele, die die Schicksale unzähliger Menschen beeinflussen, müssen die Erwartung göttlicher Führung in individuellen Angelegenheiten beleben. Kein Dilemma ist so kompliziert, daß Vergeistigung des Denkens es nicht lösen, keine Frage so belanglos, daß das Gesetz der göttlichen Führung nicht darauf angewandt werden könnte.
Die Lösung für menschliche Probleme, der großen wie der kleinen, läßt sich immer finden, wenn man in einer bestimmten Situation nach der dahinterstehenden Idee trachtet und erkennt, daß sie bereits im Gemüt vorhanden ist. Handelt es sich darum, ob man ein Stellenangebot annehmen sollte oder nicht? Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß hinter diesem menschlichen Dilemma die geistige Idee steht, daß Gott der ewige Arbeitgeber ist. Er schafft jeden einzelnen zu Seiner Herrlichkeit, gibt jedem einzelnen die Eigenschaften Seines Wesens und verschafft die Gelegenheiten, sie auszudrücken, damit sich Sein Plan für das Universum erfüllen möge. Die Erkenntnis dieser geistigen Wahrheit wird uns unfehlbar zu der rechten menschlichen Entscheidung leiten.
Handelt es sich darum, ob wir umziehen oder das jetzige Heim renovieren sollten? Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß das Heim geistig ist und Ideen und Eigenschaften der Liebe einschließt — geistigen Frieden und geistiges Wohlbehagen, Wärme, Gastlichkeit und Freiheit des Ausdrucks. Alle Bedürfnisse der Familie können in Begriffen geistiger Eigenschaften erkannt werden. Alle diese Eigenschaften gehören Gott an, dem Vater, und werden von jedem Seiner Kinder widergespiegelt. Das Verständnis und die Demonstration dieser geistigen Idee wird zur Gründung eines Heims führen, das gut gelegen und so ausgestattet ist, daß es den Bedürfnissen jedes einzelnen Familienangehörigen gerecht wird.
Selbst ein unbedeutendes Dilemma bei der Haushaltsführung kann durch die Erkenntnis der geistigen Idee gelöst werden. Das Verständnis, daß Gottes Herrschaft über das Heim allerhaben ist, und die Gewißheit, daß Er uns zum rechten Zeitpunkt mit jeder geistigen Idee versorgt, die erforderlich ist, um die berechtigten Bedürfnisse einer liebevollen, großherzigen und gastlichen Familie zufriedenzustellen, wird bestimmt zu einer Entscheidung führen, die gerade richtig ist.
Mrs. Eddy versichert uns: „Denke daran: Du kannst in keine Lage gebracht werden, sei sie auch noch so ernst, wo die göttliche Liebe nicht schon vor dir gewesen ist und wo ihre liebreiche Lektion dich nicht erwartet. Darum verzweifle nicht und murre nicht, denn das, was zu erlösen, zu heilen und zu befreien sucht, wird dich führen, wenn du diese Führung suchst.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 149.
