Die diesjährige Jahresversammlung fand am Montag, dem 7. Juni, in Boston statt, wie es im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns., vorgesehen ist. Im vergangenen Jahr lautete das Thema der Jahresversammlung: „Was kann ich aber tun?“ Damals wurden die Möglichkeiten des einzelnen Christlichen Wissenschafters zu geistigem Wachstum und humanitärem Dienst an der Menschheit in Berichten, Ansprachen und in einem Film aufgezeigt. In diesem Jahr lautete das Thema: „Was kann ich aber tun? — Ein Bericht über den Fortschritt.“
Im folgenden werden die Punkte behandelt, aus denen sich dieser Bericht über den Fortschritt zusammensetzt.
Die Versammlung wurde mit dem Singen des Liedes Nr. 2 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft eröffnet. Der zurücktretende Präsident, Clem W. Collins, las daraufhin Stellen aus der Bibel und aus den Schriften Mary Baker Eddys:
Die Bibel
Ps. 55:10–12 Jes.
33:20 Jes.
35:4, 10
Mrs. Eddys Schriften
Christliches
Heilen 11:7–10
Verm.
Schriften 365:19–22
W. u. G. 227:9–16
W. u. G. 264:4–10
W. u. G. 367:18–22
W. u. G. 1:4
W. u. G. 367:23
Die Gemeinde vereinigte sich im stillen Gebet und sprach dann gemeinsam das Gebet des Herrn.
Herr Collins gab dann die neuen Beamten Der Mutterkirche für das nächste Jahr bekannt. Präsident: Frau Elizabeth Glass Barlow aus New York, New York; Schriftführer: Charles Henry Gabriel aus Boston, Massachusetts; Schatzmeister: Roy Garrett Watson aus Boston; Erster Leser: William Milford Correll aus Cleveland, Ohio; Zweiter Leser: Frau Virginia Nichols Chancey aus Dallas, Texas.
ANSPRACHE DES NEUEN PRÄSIDENTEN
„Was kann ich aber tun? — Ein Bericht über den Fortschritt.“ Bei diesem Thema als Leitgedanken für die heutige Versammlung mag sich jeder von uns fragen: Wie weit reicht mein Wirkungskreis? Schließe ich die Menschheit in einer immer größeren Liebe ein? Mary Baker Eddys Leben und Werk geben ein inspirierendes Beispiel. Ihr Interesse und ihr Bemühen, die Menschheit höherzuheben, galt der ganzen Welt. Sie schreibt: „Der Zement einer höheren Menschlichkeit wird alle Interessen in der einen Göttlichkeit vereinen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 571.
Überall bemühen sich heutzutage die Menschen, eine neue Welt aufzubauen. Dieses Gebäude wird Stein für Stein errichtet — aus kostbaren Steinen des Verständnisses und der geduldigen Liebe. Nun braucht man aber Zement, um Steine zusammenzuhalten. Sollten wir uns nicht vergewissern, daß wir den „Zement einer höheren Menschlichkeit“, den Zement der Liebe, verwenden? Liebe ist das stärkste Bindemittel, das der Mensch kennt. Sie kann Familien zusammenhalten, und sie kann Völker zusammenhalten. Liebe kennt kein Vorurteil, keine Grenzen durch die Hautfarbe, keine Kluft zwischen Generationen.
Beim Verlesen der Berichte werden wir heute hören, wie die Abteilungen Der Mutterkirche und einzelne Christliche Wissenschafter von der Liebe, die Gott ist, beseelt werden; wie es ihnen darum geht, die Menschheit in ihre Liebe einzuschließen, und wie diese tätige Liebe das Thema der letzten Jahresversammlung während des vergangenen Jahres in reichem Maße erfüllt hat.
Für die Liebe ist es nämlich unmöglich, passiv zu sein. Sie verlangt Betätigung. Wir können auf Jahrhunderte zurückblicken, in denen von Liebe gesprochen und der Idealismus in den Himmel gehoben worden ist, wo aber beide aus Mangel an Betätigung versagt haben. Die herzzerreißenden Probleme der Welt hämmern uns die Notwendigkeit einer Lösung ein. Ihre wirkliche Antwort liegt in einer ausströmenden Liebe. Bezüglich dieser Liebe sagt die Weisheit warnend: gebrauch sie oder verlier sie. Die Wissenschaft des Christentums fordert uns mit den Worten heraus: leb sie und gib sie!
BERICHT DES SCHATZMEISTERS,
In Übereinstimmung mit den Vorschriften in Artikel XXIV Abschnitt 3 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy berichtete der Schatzmeister über das vorhandene Guthaben der Kirche und über die Höhe ihrer Verbindlichkeiten und ihrer Ausgaben für das am 30. April 1971 abgeschlossene Geschäftsjahr. Aus dem Bericht ging hervor, daß Die Mutterkirche außer den laufenden Rechnungen keine Schulden hat.
Die Bücher des Schatzmeisters der Kirche wurden von der Firma Ernst & Ernst geprüft. Die Prüfer haben bescheinigt, daß sie die Bücher des Schatzmeisters Der Mutterkirche per 30. April 1971 durchgesehen haben und daß ihres Wissens der im Bericht des Schatzmeisters angegebene Betrag der nicht verausgabten und nicht angelegten Barmittel, der Verbindlichkeiten und der Ausgaben stimmt.
Der übrige Bericht des Schatzmeisters lautete im wesentlichen wie folgt:
Die Wirksamkeit Der Mutterkirche umfaßte in diesem Jahr die ganze Welt, in der ständig wachsenden Erkenntnis, daß die Rolle unserer Kirche darin besteht, der ganzen Menschheit das Evangelium der Liebe zu bringen. Dies hatte ein großes Erwachen zur Folge, ein Erwachen zu der Notwendigkeit, auf die scharfsinnige Voraussicht unserer geliebten Führerin von einer universellen Kirche einzugehen, die sich darauf vorbereitet, dem aufdämmernden Tausendjährigen Reich zu dienen.
Das große Bauprogramm Der Mutterkirche ist vom Feld metaphysisch und finanziell wunderbar unterstützt worden; dies ist eins der größten Zeugnisse hingebungsvoller Liebe, das der Kirche in der Zeit ihres Bestehens je zuteil geworden ist. Die Unterstützung reichte aus, um die bisher entstandenen Baukosten zu decken. Es liegt seit vielen Monaten auf der Hand, daß die neuen Bauten in unserem Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft mehr kosten werden, als ursprünglich veranschlagt worden war. Dies ist zu einem großen Teil auf höhere Löhne und Materialkosten zurückzuführen, die, wie ein jeder von uns weiß, in den Vereinigten Staaten gestiegen sind. Wir können jedoch zuversichtlich sein, daß die wirklich großzügige Unterstützung, die wir bisher vom Feld empfangen haben, anhalten wird, bis alle Mittel, die zur Deckung der Kosten für das gesamte Projekt benötigt werden, vorhanden sind. Mit anderen Worten, lassen Sie die Währung der Liebe weiterhin herbeiströmen, damit wir, wenn der letzte Baum gepflanzt und der Springbrunnen angestellt ist, sagen können, daß das Bauprojekt in jeder Hinsicht vollständig ist.
Außer den hohen Ausgaben für die Bauarbeiten wurden im vergangenen Jahr beträchtliche Mittel für andere Zwecke aufgewendet, hauptsächlich für Vorhaben, die mit der Förderung und Ausbreitung der Christlichen Wissenschaft auf einer weltweiten Grundlage in Zusammenhang stehen.
Die Mutterkirche gewährt ihren Zweigkirchen und Vereinigungen im Ausland Zuschüsse zu Vorträgen, sie subventioniert christlich-wissenschaftliche Literatur in vielen Gebieten Asiens, Afrikas und Südamerikas, unterstützt bedürftige Ausüber und Pflegerinnen der Christlichen Wissenschaft, die unserer Sache viele Jahre gedient haben, hilft anderen Christlichen Wissenschaftern in Boston und in entfernten Gebieten der Erde und unterhält ihre drei Wohltätigkeitsanstalten.
Die Mutterkirche besitzt keine Geldmittel, die sie verteilen könnte, außer jenen, die ihr von Mitgliedern und Freunden für bestimmte Zwecke gegeben werden. Von den Beiträgen zu ihrem Unterstützungsfonds gibt sie jährlich beachtliche Summen aus, um denjenigen zu helfen, die durch Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen und so weiter in Not geraten sind. Diese Unterstützung wurde Mitgliedern und in manchen Fällen auch Nichtmitgliedern gewährt. Im vergangenen Jahr machte Die Mutterkirche Zuwendungen an einige Wohlfahrtsorganisationen hier in Boston, um sie bei ihrer Arbeit, den Bedürftigen in diesem Gebiet zu helfen, zu unterstützen.
Die Mutterkirche stellt dem Feld Dokumentarfilme zur Verfügung, in denen gezeigt wird, wie Christliche Wissenschafter den Forderungen dieser Zeit begegnen. Und sie bringt Radioprogramme, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, daß die Christliche Wissenschaft allen die Gelegenheit bietet, mehr über Gott als Liebe zu erfahren, und daß sie Hoffnung und Heilung bringt.
Die Altersversorgung Der Mutterkirche wurde vom Vorstand erweitert, um auch für Vortragende, hauptamtliche Komitees für Veröffentlichungen, hauptamtliche Geistliche, die für die Abteilung für die christlich-wissenschaftliche Betreuung von Militärangehörigen tätig sind, und hauptamtliche Anzeigen-Vertreter der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Ruhegelder und eine Lebensversicherung bereitzustellen. Hunderte im Ruhestand lebende Angestellte, die der Kirche zehn bis fünfzig Jahre hingebungsvoll gedient haben, und deren hinterbliebene Ehegatten erhalten jetzt Renten.
Durch ihre Abteilung „Christlich-Wissenschaftliche Treuhänder für Schenkungen und Stiftungen“ steht Die Mutterkirche Mitgliedern dieser Kirche und deren Angehörigen zu Diensten, die liebevoll kündbare und unkündbare Treuhandkonten eingerichtet haben, mit der Absicht, sie später einmal Der Mutterkirche zukommen zu lassen. Für die Verwaltung kündbarer Treuhandkonten wird zwar eine kleine Gebühr erhoben, doch die gesamten Kontoführungskosten werden dadurch nicht gedeckt.
Mitglieder, die Die Mutterkirche durch ein Treuhandvermögen unterstützen möchten, können die Dienste der Christlich-Wissenschaftlichen Treuhänder für Schenkungen und Stiftungen in Anspruch nehmen. Bei diesen Treuhändern können kündbare und unkündbare Treuhandkonten in Höhe von eintausend Dollar ($1000) oder mehr eingerichtet werden. Auch Zweigkirchen Christi, Wissenschafter, und Christlich-Wissenschaftliche Vereinigungen, christlich-wissenschaftliche Schülervereinigungen, Christlich-Wissenschaftliche Hochschulvereinigungen und inoffizielle Gruppen Christlicher Wissenschafter können von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.
Alle Anfragen hinsichtlich der Treuhandkonten sind zu richten an:
Roy Garrett Watson, Treasurer
Christian Science Trustees for
Gifts and Endowments
Christian Science Center
Boston, Massachusetts, USA 02115
Durch ihre verschiedenen Abteilungen in der Zentrale fördert Die Mutterkirche viele Projekte, die dazu bestimmt sind, nicht nur die christlich-wissenschaftliche Bewegung, sondern die ganze Menschheit zu segnen. Auf diese Weise erfüllt sie ihre heilige Aufgabe, die praktische Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft zu demonstrieren.
BERICHT DES SCHRIFTFÜHRERS,
Der Schriftführer Der Mutterkirche erhält viele Briefe: Briefe von jungen Mitgliedern, von langjährigen Mitgliedern, Briefe der Dankbarkeit oder mitunter der Unzufriedenheit — Briefe, in denen um Rat und Heilung gebeten wird —, und er bemüht sich, sie alle mit einer heilenden Botschaft zu beantworten, während er jedem die Liebe Der Mutterkirche entgegenbringt. Hier ist ein Brief, der einer gut durchdachten Antwort bedurfte. Er stammt von einem neuen zwölfjährigen Mitglied:
Geehrter Herr!
Ich möchte Sie gern etwas fragen. Darf ein Christlicher Wissenschafter mit Gewehren spielen? Sehen Sie, bevor ich ein Christlicher Wissenschafter wurde, spielte ich mit den Nachbarkindern dieses Spiel; aber jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich's tun sollte.
Ich danke für meine Mitgliedschaft. Ich bin sehr stolz darauf und dankbar dafür. Dies ist der wirkliche Grund, warum ich schreibe.
Nicht alle Briefe, die wir bekommen, bringen solch eine erfrischende Brise in unser Büro. Doch Tausende tun es, und wir sind dankbar für jede Kommunikation, die unsere Verbindung mit einem Mitglied aufrechterhält.
Das vergangene Jahr war ein Jahr ständig sich entfaltenden Fortschritts auf vielen Gebieten der Abteilung des Schriftführers. Ich bin so dankbar, Ihnen mitteilen zu können, daß die Zahl der in diesem Jahr eingegangenen Aufnahmegesuche gegenüber dem letzten Jahr um 11 Prozent gestiegen ist. Die gesamte Mitgliederzahl liegt jedoch ein wenig unter der des letzten Jahres. Das braucht nicht so zu sein. Wenn jedes Mitglied, das heute hier ist, im Laufe dieses Jahres nur einen Menschen in die Christliche Wissenschaft einführen und ihn ermutigen würde, den Gedanken der Mitgliedschaft zu verfolgen — stellen Sie sich vor, wie schnell sich dieser Trend ins Gegenteil verwandeln würde.
Um dies den Christlichen Wissenschaftern überall leichter zu machen, wurden die Formulare für die Aufnahmegesuche vollständig überarbeitet. Heute wird mit der Nachmittagspost ein Brief mit einem der neuen Formulare, einschließlich einer Erklärung der Überarbeitung, an jedes Mitglied in der ganzen Welt hinausgehen. Wir hoffen, daß jedes Mitglied diesem Brief gebetvolle Aufmerksamkeit schenken und sich darauf einstellen wird, das neue Formular zu verwenden, um anderen zu helfen, Mitglied zu werden.
Dieses neue Formular erklärt, wie Sie als Befürwortender durch ein persönliches Gespräch mit dem Bewerber seinen Eintritt in die Kirche zu einem heiligen Erlebnis für ihn machen können — zu einem Erlebnis, das er nie vergißt. Und dadurch liegt die Verantwortung für die Bereitschaft des Bewerbers bei dem Befürwortenden anstatt bei dem Schriftführer. Ich bin sicher, daß Sie beim genauen Durchlesen des Aufnahmeformulars die erzielte Verbesserung feststellen werden — und auch die hohen Anforderungen, die beibehalten wurden.
Ich freue mich ebenfalls, Ihnen mitteilen zu können, daß im vergangenen Jahr die Zahl derer, die aus Der Mutterkirche austreten wollten, beträchtlich vermindert wurde. Viele Briefe gehen an diejenigen, die austreten möchten, und sie werden sanft ermutigt, in der Kirche zu bleiben. Zusätzlich benutzt der Schriftführer einen Abend in der Woche, um über ganz Nordamerika einige dieser Mitglieder anzurufen, mit ihnen zu sprechen und sie der Liebe ihrer Kirche zu versichern. Die Ergebnisse sind inspirierend! An vielen Abenden haben über die Hälfte derjenigen, mit denen wir telefonierten, ihre Absicht, auszutreten, geändert, und wichtige Heilungen waren das Ergebnis. In dieser Tätigkeit wird der Schriftführer ständig daran erinnert, wie Mrs. Eddy sich gegen diejenigen verhielt, die dachten, sie seien vom Weg abgekommen. Sie schreibt: „Ich kann nicht das Gewissen dieser Kirche sein; wenn ich es aber wäre, würde ich jeden umgewandelten Sterblichen, der kommen möchte, in ihre Hürde aufnehmen, ihn beraten und ihm helfen, in den Fußtapfen Seiner Herde zu wandeln.“ Vermischte Schriften, S. 146.
Der Schriftführer ist auch für die Tätigkeiten Der Mutterkirche hier am Ort verantwortlich. In dem Versammlungen, die dieses Jahr abgehalten wurden und die als Inspiration für unsere örtlichen Mitglieder dienten, wurde betont, wie notwendig es ist, sich wie nie zuvor dem Gemeinwesen von Boston zuzuwenden, um seine geistigen Nöte zu stillen. In der letzten Versammlung wurde mit Nachdruck betont, daß unsere Gottesdienste unsere wirksamste Verbindung zu ihm darstellen.
Kühn — mutig — demütig — so sind viele unserer hiesigen Mitglieder an verschiedenen Abenden in der Woche mit dem Bestreben hinausgegangen, andere mit der Christlichen Wissenschaft bekannt zu machen — sie tun in der Bücherei auf Rädern Dienst und fahren mit ihrem Bücherauto in angrenzende Stadtbezirke, wo die Not am größten zu sein scheint, oder sie stellen sich mit ihren Büchern im Stadtpark von Boston auf. Kühnheit, verbunden mit Zartgefühl gehören dazu, auf die Straße zu gehen, mitten unter Menschen, die glauben, dem Guten feindlich gegenüberzustehen, und ihnen zu sagen: „Wir lieben euch, deshalb sind wir hier; wir wollen, daß auch ihr das habt, was wir haben.“ Es gehört schon etwas dazu, einem rebellischen Mann, der an einem Fenster der Autobücherei steht, zu sagen, er sei das Kind Gottes, sein verletztes Ohr könne geheilt werden (und dann die Anzeichen von Heilung an Ort und Stelle zu sehen, während man von spöttischen Zweiflern umgeben ist). Aber im vergangenen Jahr haben die am Orte wohnenden Mitglieder Der Mutterkirche gerade das getan. Ist das nicht die Antwort auf die Frage, die letztes Jahr bei der Jahresversammlung gestellt wurde: „Was kann ich aber tun?“
BERICHT DER TREUHÄNDER DER CHRISTLICH-WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT, VERLESEN
Ich habe hier eine Kopie der ersten Ausgabe des Christian Science Monitors. Einen Mikrofilm dieses Monitors hat Alan Shepard mit auf den Mond genommen. Dieser Mikrofilm befindet sich übrigens jetzt in den Archiven Der Mutterkirche.
Auf der letzten Seite dieses ersten Monitors steht der folgende Leitartikel von Mary Baker Eddy mit dem Titel „Was in einem Namen liegt“:
„Ich habe allen christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften den Namen gegeben. Die erste war The Christian Science Journal, dazu bestimmt, die göttliche Wissenschaft der Wahrheit aufzuzeichnen; die zweite nannte ich Sentinel, dafür vorgesehen, über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten; die dritte, Der Herold der Christian Science, die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden; die nächste nannte ich Monitor, er soll die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt verbreiten. Das Ziel des Monitors ist, keinem Menschen zu schaden, sondern die ganze Menschheit zu segnen.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 353;
Dieser Leitartikel, vor mehr als 60 Jahren veröffentlicht, ist zeitlos in seiner Voraussicht des Zwecks der Zeitschriften. Weil die Notwendigkeit zur Änderung des menschlichen Denkens mit jedem Tage dringlicher wird, erkennen die Treuhänder, wie unbedingt erforderlich es ist, daß unsere Zeitschriften auf das Geistige ausgerichtet sind und auf der Höhe der Zeit gehalten werden (siehe Handbuch Der Mutterkirche, Art. VIII Abschn. 14).
Im vergangenen Jahr berichteten wir, daß die Konten der Verlagsgesellschaft ein Defizit aufwiesen. In diesem Jahr wollen wir ebenso offen sein. Wir stecken noch immer in Schulden.
Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften wurden nahezu ausnahmslos von steigenden Kosten und verminderten Einkünften aus Inseraten schwer getroffen. Wir haben die gleichen Probleme, doch wir bemühen uns energisch, die Ausgaben in Grenzen zu halten. In diesem Jahr haben wir das erwartete Defizit um 500 000 Dollar verringert.
Folgendes soll Ihnen helfen, die Ausmaße des Problems zu verstehen: Die Ausgaben der Verlagsgesellschaft sind in den vergangenen sechs Jahren um 67 Prozent gestiegen, während die Einnahmen nur um 22 Prozent zunahmen. Die Inflation, die diesen Unterschied zwischen Einkünften und Ausgaben verursacht, hält an. Wir nehmen an, daß die Ausgaben im nächsten Jahr über 1 Million Dollar betragen werden. Die kürzlich erfolgte Heraufsetzung der Postgebühren wird unsere Ausgaben um weitere 400 000 Dollar erhöhen.
Hier sind nun einige Schritte, die wir unternommen haben, um unseren Problemen zu begegnen, und die Ergebnisse in der Form, daß die Menschen besser erreicht werden.
Seit der Gründung des Journals, Sentinels und Herolds durch Mrs. Eddy hat sich ihr Zweck niemals geändert. Jedweder Fortschritt, der im Laufe der Jahre erzielt wurde, bestand darin, die Christus-Botschaft klarer darzulegen.
Die Auflage des Herolds, durch Geschenkabonnements vorangetrieben, erfuhr eine gewisse Steigerung, aber die des Journals, Sentinels und des Vierteljahrsheftes der Christlichen Wissenschaft ging weiterhin zurück. Trotz dieses noch immer negativen Bildes der Auflagenziffer wurde das Fundament für neuen Fortschritt gelegt. Eine Untersuchung ist im Gange, die feststellen soll, was den Sucher nach der Wahrheit veranlaßt, unsere Zeitschriften zu lesen, wie diese Wahrheit wirkungsvoller und unmittelbarer dargeboten werden kann und was der Aufnahme ihrer Botschaft im Wege steht.
Neue und unterschiedliche Farben auf dem Deckblatt verleihen dem Sentinel Frische. Und der Inhalt ist reicher an Artikeln, die sich mit den besonderen Bedürfnissen von Kindern, Jugendliche, Eltern, älteren Bürgern und anderen befassen. Der Verkauf des Sentinels mit einem Photo auf dem Deckblatt ist ermutigend. Die Leserzuschriften waren in weitaus überlegener Zahl enthusiastisch. Die Ausgabe vom 7. November mit dem Bild auf dem Deckblatt, die sich besonders an die Jugend wandte, übertraf den wöchentlichen Verkaufsdurchschnitt um fast 50 Prozent. Diese Ausgaben sind ansprechend und heilend. Wir können sie zuversichtlich unseren Mitmenschen in die Hand geben.
Der Kern unseres Fortschritts ist weiterhin das Bemühen, lesenswertere, lebendigere und belangvollere Artikel zu veröffentlichen. Nach der notwendigen Erweiterung des Mitarbeiterstabes der Schriftleitung ist es jetzt möglich, Verfassern von Artikeln mehr bei ihrer Arbeit zu helfen.
Von Juli an wird unser Vierteljahrsheft ein völlig neues Gewand haben. Es wird das Wechselseitige Lesen für jede Lektion auf zwei gegenüberliegenden Seiten und die Stellenangaben der Lektionspredigt auf zwei gegenüberliegenden Seiten bringen. Auf diese Weise wird mehr Platz vorhanden sein, um die heilenden, inspirierenden Gedanken zu notieren, die die Lektion vermittelt. Ein anderer neuer Bestandteil ist der Abdruck der Glaubenssätze.
Einer der verheißungsvollen Schritte, die wir in diesem Jahr unternommen haben, ist die Erweiterung unserer Abteilung für Allgemeine Veröffentlichungen, die für Bücher, Broschüren und Schallplatten zuständig ist. Auf ihrer Dringlichkeitsliste stehen Veröffentlichungen besonders für Kinder und für nicht- englischsprachige Gebiete an erster Stelle.
Und jetzt zum Monitor. Der Monitor bringt eine neue Aktivität zum Ausdruck. Mit der Inspiration geistiger Wahrnehmung geht er den heute immer komplizierter und verwirrender werdenden Problemen auf den Grund. Er begnügt sich nicht damit, Probleme aufzuzeigen und ihre Ursachen zu erklären. Er tut jenen nächsten, äußerst wichtigen Schritt: er erkennt an, daß diese Probleme gelöst werden können.
Wir alle können zu Recht stolz sein auf einige besondere Monitor- Serien dieses Jahres, die christlich-wissenschaftlichen Journalismus in seiner besten Form symbolisieren. Drei Serien hatten besonders weitreichende und heilende Wirkung.
Eine ist die Serie über den internationalen Rauschgifthandel. Ärzte, Geistliche, Anwaltsvereinigungen und Lehrer erbaten Nachdrucke. Durch Abdruck in anderen Zeitungen wurden außer Monitor- Lesern 7,6 Millionen andere Leser erreicht. Scotland Yard, Interpol und die Rauschgiftabteilung der Vereinten Nationen in Genf sandten Dankschreiben. Diese Serie gewann den Preis des Auslands- Presseklubs für die beste Auslandsberichterstattung einer Zeitung oder Rundfunkstation in diesem Jahr. Seit Veröffentlichung dieser Artikel ist die französische Regierung gegen Produzenten von Heroin energisch vorgegangen, und sie hat den Verfasser dieser Serie — er ist jetzt Schriftleiter des Monitors — über ihre Maßnahmen eingehend unterrichtet.
Ebenso beachtenswert war die Artikelserie von Elizabeth Pond über ihre mehr als vierzigtägige Gefangenschaft in Kambodscha. Auch diese Serie wurde in mehreren Zeitungen veröffentlicht und erreichte außerhalb des Monitor- Zirkulationsbereichs fast 12,4 Millionen Leser.
Eine andere wichtige Artikelserie befaßte sich mit dem Alkohol im Straßenverkehr. Diese Serie gewann den Alfred-P. -Sloan-Preis für die Sicherheit auf Fernverkehrsstraßen. Sie ist viel zitiert worden, und zahlreiche Bitten um Nachdrucke sind eingegangen.
Wir leben im Zeitalter des Telstar und der elektronischen Nachrichtenübermittlung. Und in dem Verhältnis, wie wir uns die heutige Technik weise zunutze machen, können wir immer mehr die Unmittelbarkeit des Gemüts widerspiegeln. Eines Tages wird Ihr Monitor vielleicht sogar über das Fernsehen zu Ihnen kommen. Dem Drucker im Bundesstaat New Jersey wird die Monitor- Ausgabe für den Osten der Vereinigten Staaten bereits telegraphisch durch Bildfunkgerät übermittelt. Sobald dies wirtschaftlich durchführbar ist, werden auch Chikago und Los Angeles an diesen beschleunigten Dienst angeschlossen. Und als einen weiteren Schritt zur Verbesserung des Vertriebs haben wir am 20. April damit begonnen, den Monitor mit dem Flugzeug von Los Angeles in das Gebiet von Portland und Seattle zu bringen; dies wird auch den Ortschaften so weit nördlich wie Vancouver zugute kommen.
Aber all das kostet Geld, und unter unseren verschiedenen Publikationen hat der Monitor das größte Defizit. Wie können Sie helfen? Sie haben bereits in beachtlicher Weise geholfen. Durch Ihre Reaktion auf unseren Aufruf im vergangenen September hatte der Monitor mit 17 000 neuen Abonnements die bisher höchste Auflage in einem Monat. Ihre weitere Unterstützung ist entscheidend — besonders Ihre metaphysische Unterstützung.
Ihr Echo auf Anzeigen im Monitor ist dringend erforderlich, insbesondere seit wir die Anzeigenpreise erhöhen mußten. Wir müssen für die Inserenten erkennbar sein. Wir müssen sie wissen lassen, daß wir da sind und daß wir sie unterstützen. Scheuen Sie sich nicht, die Schere zur Hand zu nehmen und einen Coupon aus Ihrem Monitor auszuschneiden. Viele Inserenten, die nicht nur an einem bestimmten Ort arbeiten, bedienen sich in zunehmendem Maße dieser Coupons und beurteilen den Wert einer Anzeige anhand der Anzahl der Coupons, die sie erhalten.
Wenn auch überall in der Verlagsgesellschaft die Grundlage für neuen Fortschritt gelegt ist, verlangt unsere Lage noch immer neue Höhen metaphysischer Unterstützung und praktischer Demonstration. Sie fordert von uns, in höchstem Maße Intelligenz auszudrücken.
Der Boden ist für die Saat vorbereitet. Der Same wird gesät. Jeder von uns kann dieses Bestreben mit Liebe und Gebet begießen. Bald werden sich die Knospen und Blüten zeigen — und schließlich die Früchte unseres gemeinsamen Bemühens.
Wie Paulus sagte: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.“ 1. Kor. 3:6.
BERICHT DES BERATERS FÜR DAS BAUPROJEKT, GELESEN
Dieser Bericht soll Sie über den Fortschritt und das gegenwärtige Stadium Ihres großen Projekts informieren — über das notwendige, praktische und schöne neue Bauprojekt in unserem Kirchenzentrum.
Im Jahre 1968 wurde mit der Errichtung der neuen Gebäude begonnen, und Ende 1972 sollen sie fertig sein. Danach soll die Arbeit an der neuen Fassade des Erweiterungsbaus Der Mutterkirche beginnen, und dies wird ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen.
Die Planung und die Vorbereitungsarbeiten haben genausoviel Zeit in Anspruch genommen, wie für die eigentliche Bauarbeit nötig ist. Da jetzt gut über die Hälfte der Bauarbeit abgeschlossen ist, haben wir 75 Prozent unserer Bemühungen hinter uns.
Die unterirdische Garage, die 550 Autos aufnimmt, ist fertig und wird bereits benutzt. Das Sonntagsschulgebäude befindet sich im letzten Bauabschnitt. Das Kolonnadengebäude soll Ende dieses Jahres zum größten Teil bezogen werden. Auch die vielen Verschönerungen auf dem freien Gelände von rund 283 Ar zwischen diesen Gebäuden sollen im großen und ganzen dieses Jahr beendet werden.
Und schließlich soll das neue Verwaltungsgebäude gegen Ende 1972 bezogen werden. Wir sind jetzt beim 18. der 26 Stockwerke angelangt.
Da wir mit den verschiedensten Interessengruppen zu arbeiten haben — mit dem Bauunternehmer, seinen zahlreichen Unterkontrahenten, unseren Architekten, den Ingenieuren, Prüfern, städtischen Ämtern, Gewerkschaften und anderen —, waren wir nicht gerade auf Rosen gebettet. Aber trotz allem haben wir ständig Fortschritt gemacht. Die Beweise von Gottes Fürsorge und Leitung waren zahlreich und äußerst erleuchtend. Schwierige Probleme wurden gelöst oder auf ein Minimum reduziert.
Der Bauunternehmer führt mit Erfolg einen Plan für „gleiche Arbeitsmöglichkeiten für alle“ aus, der von der Kirche überwacht wird. Außerdem ist seit eineinhalb Jahren ein einzigartiges, von uns freiwillig übernommenes Ausbildungsprogramm in Kraft, das darin besteht, ungelernte Arbeiter aus den Minderheitsrassen zu beschäftigen mit dem Ziel, sie für den Lehrlingsstand in einer Gewerkschaft reif zu machen, und es ist ein Vorbild für das Bostoner Gebiet. Dies wird nicht von der Regierung verlangst und wird von Der Mutterkirche allein finanziert.
Das alles ist nun trotz Kälte, Hitze, Regen, Schnee oder starkem Wind vor sich gegangen. Wir haben vier Streiks hinter uns, von denen zwei sich lange hinzogen und schwierig waren. Der Bauunternehmer arbeitet mit zwanzig verschiedenen Gewerkschaften. Wir sind ein wenig hinter unserem Programm zurückgeblieben, aber wir machen auf allen Gebieten gute Fortschritte, und die Qualität der Arbeit ist nach wie vor erstklassig.
Das neue Kirchenzentrum wird zusammenliegende Verwaltungsräume haben außer dem zusätzlichen Raum, der so sehr vonnöten ist. Hingebungsvolle Angestellte sind von nah und fern gekommen, um die von Gott gesandte Botschaft der Heilung und Liebe mit ihrer großen Verheißung und Erlösung für alle hinaustragen zu helfen. Sie arbeiten in sechs verstreut liegenden, veralteten Gebäuden, viele unter schwierigen Bedingungen. Das neueste Gebäude ist 64 Jahre alt. Verschiedene sind mehrere Straßen voneinander entfernt. Es ist fraglos vonnöten, technische und verwaltungsmäßige Hilfsmittel, zentralisierte Anlagen und verbesserte Arbeitsbedingungen zu schaffen und zu nutzen.
Diesen Oktober wird auf dem Randgelände — außerhalb unseres Kirchenzentrums, aber daran angrenzend — ein neues erstklassiges Motel eröffnet, das elf Stockwerke hoch ist und sich über einen ganzen Häuserblock erstreckt. Gegenüber Der Mutterkirche und dem Verlagshaus befindet sich das größte Etagenhaus in Neu-England im Bau. Für beide Grundstücke wird die volle Steuer gezahlt; die Gebäude werden von Privatunternehmern errichtet und entsprechen unseren Anforderungen. Beide Häuser haben Geschäfte und unterirdische Garagen. Private Bauunternehmer arbeiten eifrig an weiteren Projekten. Alle Bautätigkeit, die an der Peripherie vor sich geht, wird von privaten Baufirmen mit ihren eigenen Mitteln vollzogen, auf Grundstücken, die Die Mutterkirche zur Verfügung gestellt hat. Die Mutterkirche befaßt sich nicht mit dem Immobilienwesen oder mit Bauunternehmungen; sie möchte auch nicht Hauseigentümer sein, sondern sie versucht, private Bauunternehmer dazu anzuregen, die besten Arbeitsverhältnisse zu schaffen und die Bedürfnisse des örtlichen Gemeinwesens zu berücksichtigen.
Als Mitglied fragen Sie sich: „Was kann ich aber tun?“ Sie können sich vergegenwärtigen, daß die neuen Bauvorhaben im Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft Ihr Projekt sind. Als ein Mitglied Der Mutterkirche sind Sie direkt daran beteiligt. Der Erfolg hängt von Ihnen und mir ab, von jedem Mitglied. Wir benötigen dieses neue Kleid, um das alte zu ersetzen, und wir müssen unser Gebiet für einen umfangreicheren Dienst an der Welt erweitern. Sie können dies verstehen und es an die anderen Mitglieder weitergeben. Jeden Tag können Sie Gebet und Liebe beisteuern. Sie können dieses große Projekt durch Ihre rückhaltlose und unbegrenzte Erkenntnis dessen unterstützen, was dieses erweiterte Haus für Sie, Ihre Zweigkirche, Die Mutterkirche und die Sache der Christlichen Wissenschaft wirklich bedeutet.
BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS,
Wir hier in Der Mutterkirche denken an das Thema der diesjährigen Jahresversammlung „Was kann ich aber tun? — Ein Bericht über den Fortschritt“ im Plural: „Was können wir aber tun?“ Der Weinberg Der Mutterkirche und ihre Arbeiter sind überall auf der Welt zu finden, und ihre Ernten sind das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen der gesamten Mitgliedschaft.
Jesus sprach in Gleichnissen — vom Säen und Ernten und vom Wechsel der Jahreszeiten —, um geistige Wahrheiten zu veranschaulichen. Solche Begriffe beschreiben am besten, was sich in den vergangenen zwölf Monaten in Der Mutterkirche ereignete.
Unsere Kirche hat nach dem reichen sommerlichen Wachstum und den herbstlichen Ernten, die sich in den dreißiger Jahren gezeigt hatten, in den vergangenen Jahren beinahe winterliche Zustände erlebt. Doch Naturwissenschaftler sagen uns, daß der Winter der Erde Zeit gibt, das Gewonnene zu festigen — die verdorrten Blätter und Zweige wegzuräumen, eine Jahreszeit der Vorbereitung auf weitere Erneuerung, weiteres Wachstum und weitere Ernten. Unsere Bewegung benötigte offenbar auch den Winter.
Doch jetzt sehen wir viele Anzeichen des bevorstehenden Frühlings. Schneeglöckchen und Krokusse zeigen sich gewissermaßen, und die Vögel kehren zurück. Und wir sind dankbar dafür.
Welche Vorboten des Frühlings sehen wir? Viele. Erstens, einen deutlichen Wandel in der Einstellung der Menschheit gegenüber der Religion — ein materialistischer Dogmatismus wird umgestoßen, und man hungert nach geistigen Werten als der einzigen Hoffnung auf Lösung der wachsenden Probleme in der Welt. Gleichzeitig erneuert sich das menschliche Denken in Zusammenhang mit einigen grundlegenden Lehren der Christlichen Wissenschaft — selbst wenn sie nicht immer mit der Christlichen Wissenschaft in Verbindung gebracht werden. Kurz, der mentale Boden wird vorbereitet, damit der Same gesät werden und Wurzel schlagen kann.
Kann es irgendeinen Zweifel geben, daß dieser Fortschritt mit dem wachsenden Verkauf der Werke Mary Baker Eddys in Zusammenhang steht, der im vergangenen Jahr den bisher größten Umfang erreichte? Die veröffentlichten Werke unserer Führerin sind jetzt in 24 Sprachen verfügbar — Wissenschaft und Gesundheit allein in 13 Sprachen. Hier haben wir den wichtigsten Vorstoß unserer Kirche! Erleben wir nicht, wie sich die folgende Erklärung unserer Führerin erfüllt: „Die Tatsache bleibt bestehen, daß das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft das Universum umwandelt“ Vermischte Schriften, S. 372; ?
Das menschliche Bewußtsein wird also auf die Christliche Wissenschaft vorbereitet. Ebenso wichtig ist aber, daß wir bereit sind, unseren Teil zu tun. Lieben wir unseren Mitmenschen genügend, um ihm das zu geben, was die Welt braucht? Sind wir geistig genug gesinnt, um die Probleme der Welt zu lösen und ihre Krankheiten zu heilen? Dies sind die wichtigen Fragen. Sind wir bereit?
Ja. Die Mutterkirche bereitet sich tatsächlich auf ihren Frühling vor. Denken Sie an die neuen Bauten, die in unserem Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft und in seiner Umgebung entstehen. Gerade zu dem Zeitpunkt, als unser Vorstand die Notwendigkeit für neue Gebäude erkannte, drohten gleichzeitig die Grundstücke in unserer Nachbarschaft aufgeteilt zu werden. Auch die Baukosten begannen zu steigen. Wir sehen jetzt, wie weise es war, damals zu beschließen, das Erweiterungsvorhaben zu beginnen, damit unsere Kirche der Menschheit, einschließlich unserer unmittelbaren Umgebung, besser dienen kann. Wenn wir heute damit begonnen hätten, wäre es weit schwerer, die Schönheit und Qualität zu erreichen, auf die unsere Führerin stets Wert legte. Wie die Dinge heute liegen, wird das Kirchenzentrum, wenn es fertiggestellt ist, den Raum und die Einrichtungen — die physischen Werkzeuge und Anlagen — bereithalten, durch die unsere geliebte Kirche in der Lage sein wird, in der Periode der Erneuerung, die unsere Sache zu erleben beginnt, den Nöten der Menschheit zu begegnen.
Welche anderen Vorboten des geistigen Frühlings gibt es? Lassen Sie mich zunächst von einigen Tätigkeiten des Vorstands der Christlichen Wissenschaft sprechen, den Mrs. Eddy mit der Abwicklung der Geschäfte Der Mutterkirche betraut hat.
Zusätzlich zu ihren Pflichten hier in Boston besuchten Vorstandsmitglieder im vergangenen Jahr 20 Städte in den Vereinigten Staaten, in Kanada, England, Frankreich, der Schweiz und Deutschland und hörten sich in erster Linie an, was Vertreter von Zweigkirchen in jeder Stadt zu sagen hatten, machten sich mit den Nöten bekannt und tauschten Gedanken aus. Einzelne Direktoren wurden auch zu drei vom Präsidenten der Vereinigten Staaten einberufenen Konferenzen auf Landesebene eingeladen und nahmen daran teil.
Schließlich verwandten die Direktoren als Teil ihrer führenden Rolle sehr viele Gedanken darauf, acht wichtige menschliche Interessengebiete genau zu umreißen, so daß die Kirche durch den Christian Science Monitor, die Zeitschriften, die Vorträge, das Radio und Fernsehen, ja selbst durch ihre Sonntagsgottesdienste und Mittwoch-Zeugnisversammlungen auf die Gelegenheiten, der Menschheit zu helfen, besser eingehen kann. Es wird klar erkannt, daß die wunderbare Fähigkeit unserer Religion, zukünftige Probleme schon heute zu lösen, gründlicher genutzt werden muß. Vorhersehen bedeutet vorbeugen. Die geistige Führung, die unsere Sache der Welt geben kann, muß durch Heilen und Vorbild kommen. Unser Vorstand vergewissert sich, daß dieser Dienst auch den Blick in die Zukunft einschließt.
In einem späteren Bericht werden Sie von der guten Heilarbeit hören, die im gesamten Feld getan wird. Doch wir benötigen immer noch bessere Heilungen und mehr Heiler. Der Vorstand hat deshalb alle Lehrer der Christlichen Wissenschaft zu einer Arbeitstagung für Lehrer eingeladen, die im Anschluß an die Jahresversammlung stattfindet. Ferner hat die Abteilung für Zweige und Ausüber im vergangenen Jahr in acht größeren Städten zweitägige Konferenzen für Ausüber veranstaltet, um die Heilarbeit zu stärken. Weitere Konferenzen für Ausüber und für diejenigen, die sich auf die Ausübung vorbereiten, werden im kommenden Jahr stattfinden.
Zu den weiteren Bemühungen zur Verbesserung unserer Heilarbeit gehört die Hebung des Unterrichtsniveaus in der Sonntagsschule. Ein halbstündiger Film über das Unterrichten in der Sonntagsschule wird zur Verfügung stehen, und im Feld und in Boston werden Arbeitstagungen über Bibelunterricht stattfinden, die besonders auf Sonntagsschullehrer und Eltern abgestimmt sind.
Es werden Schritte unternommen, um die Wirksamkeit der Vortragsarbeit zu erhöhen. Eine unterschiedliche Gestaltung wie kürzere Vorträge, denen sich Fragen und Antworten anschließen, wird erwogen. Vorträge, die sich besonders an die Jugend wenden, sind vorgesehen. Im vergangenen Jahr wurden 4000 Vorträge für Kirchen und Vereinigungen und 500 Vorträge für Hochschulvereinigungen gehalten. Die Beteiligung des einzelnen Kirchenmitglieds an der Vortragsvorbereitung durch Gebet und persönliche Einladungen an Nichtwissenschafter auf der Grundlage des Programms Von-Mensch-zu-Mensch hat sich merklich gebessert.
Ein weiteres ermutigendes Zeichen für die künftige Stärke unserer Kirche ist die Aktivität vieler Christlich-Wissenschaftlicher Hochschulvereinigungen. Die akademische Jugend sucht wie nie zuvor nach einer sinnvollen, beziehungsreichen Religion. Wir arbeiten intensiv daran, diesem Bedürfnis zu entsprechen.
Durch die Komitees für Veröffentlichungen überall in der Welt ist Die Mutterkirche tätig — nicht allein durch Ansprachen über unsere Religion, sondern auch dadurch, daß sie die Rechte der Christlichen Wissenschafter im Hinblick auf den Druck durch obligatorische ärztliche Behandlung und die materialistische soziale Einstellung schützt und vertritt. Wir stellen fest, daß die gesetzliche Anerkennung der Christlichen Wissenschaft, wenn sie einmal erlangt ist, nicht unbedingt für immer garantiert ist. Tatsächlich gibt es in den Bereichen der Gesetzgebung, der Nachrichtenmedien, in Büchern, Magazinen und im Theater viele Beweise dafür, daß der Widerstand des sterblichen Gemüts gegen das Wachstum unserer Sache nicht nachläßt. Deshalb muß sich ein jeder von uns unablässig und unter Gebet mit diesem Widerstand auseinandersetzen.
Die Einrichtungen unseres Pflegedienstes, die so sehr benötigt werden, um die Heilarbeit der Ausüber zu unterstützen, bedürfen der Überprüfung. Der Ausbildung von mehr Pflegerinnen wird die ihr gebührende Aufmerksamkeit geschenkt, um der zunehmenden Nachfrage zu entsprechen. Staatliche Gesundheitsvorschriften und die Herausforderungen und Versuchungen, die sie für die Christlichen Wissenschafter darstellen, erfordern sorgfältige Untersuchung und Handhabung.
Die dringende Notwendigkeit, daß alle Menschen sich selbst und ihre Mitmenschen richtig, d. h. geistig einschätzen — als vollständige Ideen Gottes, und nicht nach Hautfarbe, ethnischer Herkunft oder Geschlecht getrennt —, wird von unserer Kirche erkannt. Ein umfassendes Aktionsprogramm mit einer festen metaphysischen Grundlage ist genehmigt worden, um Rassen- und Minoritätenkonflikte heilen zu helfen.
Gleichzeitig untersucht die Internationale Abteilung mit Hilfe ihrer Bevollmächtigten für die verschiedenen Gebiete, wie Die Mutterkirche auf die geistigen Bedürfnisse jedes Kontinents mehr eingehen kann.
Kurz gesagt, es wird also verlangt, daß wir unser Haus in Ordnung bringen, indem wir alles, was wir tun, überprüfen und indem wir unsere Wirksamkeit an unserer Fähigkeit messen, die Völker zu heilen. Bürokratie und die Aufrechterhaltung starrer Einrichtungen dürfen keinesfalls geduldet werden, und wir in der Zentrale achten sehr darauf, sie zu vermeiden. Doch dies ist ein Zeitalter der Organisation.
Unsere Führerin hielt viel von Organisation, wie aus ihrem Handbuch Der Mutterkirche hervorgeht, das unabänderlich ist und ohne das unsere Kirche nicht fortbestehen könnte. Menschliche Organisation muß aber flexibel sein. Der Vorstand schuf das Amt des Geschäftsführers, um sich noch mehr für seine einzigartige Aufgabe frei zu machen, der Kirche zu helfen, der Welt geistige Führung zu bieten. Dieses Amt ist jetzt erweitert worden, und der Vorstand hat ihm die laufende Verwaltung der Unternehmungen der Kirche und die Durchführung der Richtlinien und Verfahren, die allein der Vorstand bestimmt, übertragen. Das Büro des Geschäftsführers dient dem Vorstand außerdem als Mitarbeiterstab und als koordinierende Instanz zwischen den Abteilungen.
Dies sind nur einige wenige wichtige Aspekte der interessanten Tätigkeit, die in Der Mutterkirche, hier und überall, vor sich geht. Die zukünftigen Aufgaben unserer Kirche sind gewaltig; um sie jedoch zu erfüllen, müssen wir uns dazu erheben, die Nöte der Welt zu stillen. Dies stellt an jeden von uns hohe Anforderungen — es ist ein Aufruf, uns immer mehr der Vergeistigung des Denkens zu widmen und unsere Liebe umfassender werden zu lassen, damit sie die ganze Menschheit umfängt. Und wir werden es vollbringen, indem wir die geistige Tatsache erschauen, daß es für die Kirche Gottes keinen Wechsel der Jahreszeiten gibt. Unsere geliebte Führerin schreibt: „Jesus benötigte weder Zeit noch Nachdenken, um die Tauglichkeit zur Vollkommenheit und deren Möglichkeiten reifen zu lassen. Er sagte: Das Himmelreich ist hier, im Gemüt einbegriffen; und wenn ihr sagt: Es sind noch vier Monate, und dann kommt die Ernte, so sage ich: Hebet eure Augen auf und blicket nicht hinab, denn eure Felder sind schon weiß zur Ernte.“ Die Einheit des Guten, S. 11.
Die Gemeinde sang dann Lied Nr. 298.
„HÖRT IHR DEN JUBEL?“ VERLESEN LEITER DER ABTEILUNG FÜR ZWEIGE UND AUSÜBER
Jubel erschallt tatsächlich in den Berichten unserer Kirchen — vom amerikanischen Bundesstaat New Jersey bis nach Djakarta. Die Aufstellung geistiger Ziele und die Durchführung des Programms Von-Mensch-zu-Mensch — untermauert durch das Gebet des einzelnen — hat ermutigende Erfolge gezeitigt.
Die Kirche in Weehawken, New Jersey, reagierte auf den Aufruf Der Mutterkirche im Jahre 1966, sich besondere Ziele zu setzen, mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, auf der beschlossen wurde, daß jedes Mitglied individuelle gebetvolle Arbeit für geistige Erneuerung und Hingabe tun sollte. Seither hat die gesamte Mitgliedschaft eine aufrüttelnde Erneuerung erfahren, und Aktivität und Versorgung traten in Erscheinung.
Die Kirchenmitglieder in Djakarta, Indonesien, steckten sich zwei Ziele. Das erste bestand darin, ihren Begriff von jedem Bestandteil der Gottesdienstordnung für Sonntag und Mittwoch zu vergeistigen. Versammlungen wurden gehalten, die der Inspiration dienten, und eine deutlich zunehmende Freude am Besuch der Gottesdienste und mehr Kirchenbesucher waren die beglückenden Resultate.
Das zweite Projekt, das die Kirche in Djakarta unternahm, war die Vergeistigung ihres Begriffs vom „Was und Wie“ des Sonntagsschulunterrichts. Es wurde beschlossen, in jedem Monat eine Lehrerversammlung durchzuführen, auf der die Bestimmungen des Kirchenhandbuchs über den Unterricht in der Sonntagsschule besprochen werden sollten. Die bisherigen Ergebnisse: eine größere Anzahl von Neuanmeldungen in der Sonntagsschule, mehr Lehrer und stellvertretende Lehrer. Elternversammlungen wurden festgelegt, und viele Kinder, die der Sonntagsschule ferngeblieben waren, besuchen sie jetzt wieder.
Die Kirche in Hawthorne, Kalifornien, rang mit einem Problem von Apathie. Die Mitglieder, so berichten sie, „stöhnten vor Mangel und seufzten nach besseren Zeiten“. Dann kam im Jahre 1970 der Brief über Zielsetzungen, in dem Versammlungen mit metaphysischen Beiträgen, die einem bestimmten Zweck dienen sollten, empfohlen wurden. Mehrere Versammlungen wurden abgehalten, und einige der gesteckten Ziele sind die folgenden:
an jedem Sonntagmorgen und Mittwochabend eine Verabredung mit Gott zu treffen und sie einzuhalten;
Fremden sowohl in der Kirche als auch auf der Straße freundlich zu begegnen;
zu versuchen, jemanden, der die Christliche Wissenschaft nötig braucht oder für sie bereit ist, mit ihr bekanntzumachen;
Briefe im Ort zu versenden, um die Öffentlichkeit über die Unternehmungen unserer Kirche zu unterrichten;
einem Problem im Gemeinwesen eine Behandlung zu geben.
Um der Allgemeinheit mehr entgegenzukommen, wurden die Gottesdienstzeiten geändert, und das Lesezimmer wurde sonnabends geöffnet.
Und der Erfolg? Neue Gesichter zeigten sich in der Kirche und in der Sonntagsschule, und, was vielleicht das wichtigste ist, die Einstellung der Mitglieder hat sich gebessert — ein Wandel vom Negativen zum Positiven.
„Zu versuchen, jemanden, der die Christliche Wissenschaft nötig braucht oder für sie bereit ist, mit ihr bekanntzumachen“: dieses Ziel segnete die Kirche in Kalifornien, und der frohe Widerhall der Reaktion auf das Programm Von-Mensch-zu-Mensch erschallt von Bericht zu Bericht.
Erste Kirche, Cannes, Frankreich, berichtet von einer Christlichen Wissenschafterin, die nicht mehr in eine in der Nähe ihres Heimes gelegene Ortschaft ging, weil die Einwohner sie unfreundlich behandelten. Nachdem sie die Broschüre „Von-Mensch-zu-Mensch“ erhalten hatte, beschloß sie, ihren Groll aufzugeben und wieder in der Ortschaft einzukaufen. Jetzt wird sie um christlich-wissenschaftliche Zeitschriften gebeten, und zwar von Leuten, die diese in den vergangenen Jahren verbrannt hatten. Jemand sagte zu ihr sehr demütig: „Ich glaube, daß ich es jetzt verstehen werde.“
Ein Mitglied Dritter Kirche, Johannesburg, Südafrika, schreibt: „Als uns die wunderbare Idee (Von-Mensch-zu-Mensch) von Der Mutterkirche empfohlen wurde, beschloß ich, meinen Mann dazu auszuersehen, mit ihm die Christliche Wissenschaft mehr als je zuvor zu teilen. Wundervolle Dinge ereigneten sich, und was Widerstand und Feindschaft gewesen zu sein schien, ist jetzt dem Entgegenkommen und Interesse gewichen. Er war für die Wahrheitsgedanken dankbar, die über kürzlich aufgetretene Geschäftsprobleme geäußert wurden, und sagte:, Geh du heute abend zur Kirche. Ich denke, daß es für dich gut ist, wenn du gehst, und gut für mich, wenn ich dich schicke.‘ “
Die Kirche in Weehawken, New Jersey, deren Mitglieder — wie Sie sich erinnern werden — so erfolgreich um geistige Erneuerung und Hingabe beteten, schreibt: „Wir erkannten, daß der Wandel in der Bevölkerungsstruktur in der Umgebung unserer Kirche es erforderlich machte, daß wir uns an die spanischsprechenden Bewohner wandten. Der Vorsteher unserer Sonntagsschule sprach einige in unserer Nachbarschaft wohnende Kinder und deren Eltern persönlich an. Unser Vortragskomitee ging vor Vorträgen von Tür zu Tür, um persönlich einzuladen. Dies hat begonnen Früchte zu tragen. Einige unserer spanischsprechenden Bürger besuchen unsere Kirche, mehrere sind Mitglied geworden, und ihre Kinder sind in unserer Sonntagsschule.“
Einer der ermutigendsten Aspekte der diesjährigen Berichte ist die offensichtlich aktive Mitarbeit junger Leute. In Vierzehnter Kirche, Chikago, ist das jüngste Kirchenmitglied Vorsitzender des Monitor-Anzeigenkomitees. Er hat in diesem Komitee bereits zwei Jahre lang mitgearbeitet und unter anderem einen viertelstündigen 8-mm-Film betitelt „Wake up to Monitor Advertising“ (Mach von den Monitor-Anzeigen Gebrauch) mit Begleittext hergestellt. Dieser Film wurde in Vierzehnter Kirche und fünf anderen Kirchen vorgeführt.
Vor drei Jahren wurden die Kirchenmitglieder in Fremont, Kalifornien, aufgefordert, großzügig zu denken, jugendlich zu denken und sich selbst in einem stärkeren Licht zu sehen. Sie taten es. „Wenn wir auch noch nicht unser eigenes Kirchengebäude haben“, schreiben sie, „hat sich doch die aktive Mitgliedschaft in diesen drei Jahren mehr als verdreifacht. Wir haben viele junge Mitglieder in den Zwanzigern. Die Sonntagsschule blüht. In den Mittwochabendversammlungen ist es nicht ungewöhnlich, zwei oder drei Zeugnisse von Jugendlichen zu hören.“
Die Mitglieder der Kirche in Eustis, Florida, beschlossen, für die Kinder in der Welt auf der Grundlage des 91. Psalms zu beten, und dies erweckte in manchen ein größeres Mitgefühl für alle Kinder und jungen Leute. Ein Mitglied, das mit diesem Psalm arbeitete, als ihr Sohn in großer Gefahr war, trug dazu bei, daß der illegale Verkauf von Rauschgift in ihrer Stadt unterbunden wurde.
Das Lesezimmer Zweiter Kirche, Memphis, Tennessee, liegt in der Nähe der staatlichen Universität von Memphis. Die Lesezimmerbeamten hatten viele Diskussionen mit Leuten, die Rauschgift zu sich nahmen.
Ein junger Mann kam herein und beschwerte sich: „Die Polizei hat uns die Freiheit genommen.“ Er wurde auf das folgende Zitat aus dem Brief an die Galater aufmerksam gemacht: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht.“ Gal. 5:22, 23; Der junge Mann fand das so wunderbar, daß er es sich abschrieb, um es immer in der Tasche zu haben. Nachdem er sein LSD weggeworfen hatte, lieh er sich an einem anderen Tage Wissenschaft und Gesundheit aus und sagte, er glaube, daß er bei unserer Religion, und nicht beim Rauschgift, hängenbleiben würde! Das liegt sechs Monate zurück. Er kommt jetzt regelmäßig, nimmt kein Rauschgift und hat sich eine Stellung besorgt.
Der Fußgängerverkehr vor diesem Lesezimmer in Memphis ist rege; es sind in der Hauptsache alle möglichen jungen Leute. Sie kommen herein und fragen: „Worum geht es hier eigentlich?“ Oder sie sagen einfach: „Ich möchte mich mit Ihnen über Gott unterhalten.“ In dem Bericht heißt es weiter: „Bis zu fünf oder sechs saßen um den Schreibtisch des Lesezimmerbeamten herum, auf dem Fußboden, auf dem Schreibtisch, barfuß, mit langen Haaren — von den Synonymen für Gott gefesselt und herausgefordert.“
Diese Auszüge sind lediglich eine Auswahl der Berichte aus dem Feld — ein Grund zur Dankbarkeit für das bisher Erreichte und eine Herausforderung und Inspiration für die Zukunft. „Hört ihr den Jubel?“ Vermischte Schriften, S. 398.
„FÜHLT IHR DIE KRAFT NAH UND FERN?“ GELESEN SCHRIFTLEITER The Christian Science Journal, Sentinel und der Herold der Christlichen Wissenschaft
Die ausgewählten Zeugnisse von Heilungen durch die Christliche Wissenschaft, die dann verlesen wurden, schlossen solche von Blutungen, von Herzleiden, Koordinationsmangel, Stummheit und einem ernsten Geburtsfehler ein. In dem Zeugnis eines jungen Mannes wurde berichtet, wie er von der Rauschgiftgewohnheit vollständig frei wurde, nachdem sein Leben zu einer „selbstauferlegten Hölle“ geworden war. In einem anderen Zeugnis wurde erzählt, wie jemand von dem Gebrauch von Alkohol und Tabak frei wurde und wie sein Charakter eine tiefgehende Änderung erfuhr. Unter anderen Krankheiten, die geheilt wurden, waren Leber- und Magenbeschwerden, Geschwüre, Sehschwäche, Epilepsie und Rheumatismus. Es wurde erwähnt, daß im Laufe des Jahres Zeugnisse von allen Kontinenten außer Antarktika eingegangen waren.
BOTSCHAFT VON DEM VORSTAND DER CHRISTLICHEN WISSENSCHAFT, GELESEN
Vor genau 83 Jahren trat Mary Baker Eddy bei einer Versammlung in Chikago auf das Podium. Als die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, Gründerin dieser Kirche und Führerin ihrer Anhänger rüttelte sie ihre Zuhörer mit folgenden eindringlichen Worten auf:
„Durch die Nationale Vereinigung Christlicher Wissenschafter wurden wir zusammengeführt, um zu dienen und uns dienen zu lassen; um einander zu helfen, Mittel und Wege zu finden, die der ganzen menschlichen Familie helfen können.. . Wir um unsere Organisationen und Einrichtungen zu stärken und ihnen Fortdauer zu verleihen.“
Dann sagte sie mit Nachdruck:
„Dieses Vorhaben ist unendlich groß, und es muß beginnen mit dem Wachstum des einzelnen, ein, Ziel, aufs innigste zu wünschen‘.“ Vermischte Schriften, S. 98;
Eines betonte sie in dem übrigen Teil ihrer Ansprache — die grundlegenden Wahrheiten, die Heilung bringen. Ist nicht diese Forderung nach besserem Heilen die Mission, die uns Mrs. Eddy, stünde sie heute hier, ans Herz legen würde?
Wir alle sind uns bewußt, daß die Aufforderung, Lösungen für die Nöte der menschlichen Familie zu finden, dringend ist. Von allen Seiten hören wir, daß es vielleicht schon zu spät sei. Zu spät, um die Bevölkerungsexplosion umzukehren; zu spät, um die Umweltverschmutzung zu beseitigen und die beschädigte Ökologie wiederherzustellen; zu spät, um dem scheinbaren Drang der Menschheit zur Selbstzerstörung durch Krieg, Verbrechen, Rauschgift, Ungerechtigkeit, Gleichgültigkeit und Habsucht Einhalt zu gebieten.
Aber es ist nicht zu spät. Wenn wir als Christliche Wissenschafter zusammenarbeiten, können wir der Welt Heilung bringen. Und die Not der Welt ist so dringend, und unsere Fähigkeit, diese Not zu stillen, ist so groß, daß Der Vorstand der Christlichen Wissenschaft für die gesamte Kirche ein Ziel aufgestellt hat:
Die heilende kraft unserer bewegung zu stärken und unsere fähigkeiten zu verbessern, den nöten der menschheit mit geistigen mitten zu begegnen.
Das war es zweifellos, was Mrs. Eddy im Sinn hatte, als sie davon sprach, „Mittel und Wege zu finden, die der ganzen menschlichen Familie helfen können“. In ihrer ganzen Ansprache erwähnte sie nämlich kein einziges Mal menschliche Pläne. Solange wir versuchen, die Welt hauptsächlich durch materielle Mittel zu heilen, wird es nur ein erhofftes Ideal bleiben.
Denken Sie an die Milliarden, die für Wohlfahrt, Gesundheit, Verhütung von Verbrechen ausgegeben werden. Denken Sie an die vielen Programme, die Rassen und Nationen vereinen sollen. Natürlich wurde viel Gutes erreicht. Doch die Probleme nehmen zu. Was fehlt? Ein tieferes Verständnis von der Macht und Gegenwart Gottes.
Überall müssen die Völker die unwiderstehliche göttliche Macht, die göttliche Tätigkeit, fühlen, die in der ganzen Welt vor sich geht. Wir dürfen es niemals zulassen, daß menschliches Handeln das Verständnis vom göttlichen Wirken überschattet. Wir müssen auf der Hut sein, daß wir dieses Gefühl des göttlichen Wirkens nicht verlieren — daß wir es nicht in menschlicher Geschäftigkeit untergehen lassen. Die Zeiten fordern von uns, daß wir die lebendige Erkenntnis beanspruchen, daß Gott in uns wirkt und wir nur wirken, wie Er wirkt. Und wir müssen dies gerade jetzt, gerade hier, in allem, was wir tun, behaupten.
Wir sind nicht einfach gute Menschen, die die Christliche Wissenschaft gewählt haben, um ihre besondere Lage zu verbessern. Solche Verbesserungen sind niemals ein Ziel an sich; sie sind das Nebenprodukt, der unvermeidliche Gewinn, den wir ernten, wenn wir die Wirklichkeit klarer sehen — wenn wir anfangen Gottes Liebe für die ganze Menschheit zu begreifen, zu erkennen, daß diese Liebe die Macht hat, ihre Verheißungen zu erfüllen.
Dann werden wir der Menschheit wirklich helfen, nicht nur indem wir menschliche Zustände verbessern, sondern indem wir verstehen, daß es Gott ist, der sich im Menschen ausdrückt. Wenn wir unser Denken für diese große Tatsache öffnen — daß Gott sich immer im Menschen ausdrückt —, dann stellen wir fest, daß nicht nur wir frei sind, sondern daß auch unsere Welt von den Drohungen befreit ist, die sich vor ihr auftürmen.
Wunderbare Möglichkeiten erwarten den einzelnen und die Allgemeinheit, die den Menschen als den Ausdruck vom Wesen Gottes betrachten, da dieses göttliche Sein die einzige Quelle für eine erlösende, heilende Tätigkeit ist.
Aber solch ein Verständnis muß mitgeteilt werden. Hier treten unsere Einrichtungen in Funktion. Und wenn wir uns vergegenwärtigen, daß jede richtige Tätigkeit von Gott veranlaßt wird, werden die Bemühungen unserer Kirche der Größe unserer Möglichkeiten gleichkommen.
Mrs. Eddy sagt mit Nachdruck: „Es ist niemals richtig, hinter der Zeit zurückzubleiben in den wesentlichsten Dingen, die aus der Norm des Rechten hervorgehen, das für das menschliche Schicksal bestimmend ist.“ S. 232; Es ist also immer wichtig, unsere Einrichtungen zu stärken, unsere Programme zu überprüfen und dafür zu sorgen, daß sie zeitgemäß sind, nicht allein auf die schreienden Nöte von heute und morgen abgestellt, sondern auf die hohe Bestimmung der Menschheit — die nicht dazu verdammt ist, auf einem verseuchten Planeten zu leben. Die Anforderungen an uns sind groß, aber wir können an Jesajas scharfsichtige Verheißung denken: „Du sollst auf Gerechtigkeit gegründet sein.“ Jes. 54:14; Auf rechtes Denken.
Wenn Gerechtikeit — rechtes Denken — der Antrieb für unsere gesamte Kirchentätigkeit ist, stärken wir unsere Einrichtungen. Und wir werden den sozialen Problemen, aus denen die Menschheit gegenwärtig keinen Ausweg sieht, entgegentreten und sie lösen. Dann werden unsere Kirchen eine kraftvolle rettende und heilende Macht zum Guten sein und die „Norm des Rechten“ zum Ausdruck bringen, „das für das menschliche Schicksal bestimmend ist“.
Was die Christliche Wissenschaft beisteuert, ist einzigartig. Warum? Weil wir uns nicht in das Problem vergraben, um es zu heilen. Sondern durch wissenschaftliches Gebet erheben wir uns und die, die damit zu tun haben, über das Problem. Wenn wir auch auf dem Marktplatz sind, so weilt unser Denken doch auf dem Bergesgipfel. Dann gewinnen wir die geistige Perspektive, von der aus wir den Menschen und das Universum geschützt und von Gott getragen sehen. Das ist es, was Heilung bringt. Und Heilung muß immer unser Beitrag für die Welt sein — das, womit wir der ganzen menschlichen Familie helfen, sei es als einzelner oder als Gruppe.
„Dieses Vorhaben ist unendlich groß, und es muß beginnen mit dem Wachstum des einzelnen“ Verm., S. 98., betont unsere Führerin. Um diesen Beitrag leisten zu können — um heilen zu können —, müssen wir geistig wachsen und unsere Fähigkeiten verbessern. In jedem Beruf ist es so, daß wir lernen und uns üben müssen, um darin Hervorragendes zu leisten. Die Kunst des Heilens ist keine Ausnahme. Sie fordert, daß wir nach hohen metaphysischen Zielen streben und tief in der Metaphysik graben.
Sie verlangt, daß wir uns mit geistigen Ideen auseinandersetzen, nämlich zu wissen, daß der Christus in jedem einzelnen gegenwärtig ist, daß es ein Gesetz Gottes gibt, das auf jede Situation anwendbar ist — ein Gesetz, das so mächtig ist, daß es alles, was falsch ist, vernichten und Ordnung und Gerechtigkeit herstellen kann. Heilung erfolgt, wenn wir uns weigern, uns von dem, was unsere Augen sehen und unsere Ohren hören, bange machen zu lassen — indem wir an der großen geistigen Tatsache festhalten, daß der Mensch imstande ist, all die Eigenschaften seines göttlichen Vaters auszudrücken. Heilung fordert Liebe, die selbstlos genug ist, um zum Wohl der ganzen Menschheit bei diesen Bemühungen zu beharren.
Wir haben Nachdruck auf die an uns gestellte dringende Forderung gelegt, uns der Heilung der weltweiten Probleme zu widmen. Wenn wir dieser Aufforderung nachkommen, wollen wir aber nicht die unmittelbaren Nöte des einzelnen übersehen — unseres Nachbarn, unserer Familie, unsere eigenen Nöte —, einschließlich des Bedürfnisses nach körperlicher Heilung.
Körperliches Heilen, das auf geistigem Wege erreicht wird, ist grundlegend, um alle anderen falschen Zustände zu berichtigen; stimmen Sie also nie mit etwas überein, das versucht, es außer acht zu lassen oder herabzusetzen. Jede solche körperliche Heilung fordert die ganze Annahme von Materialität heraus. Ganz gleich, wie unbedeutend die Schwierigkeit zu sein scheint — wenn sie einmal durch geistige Mittel überwunden ist, ist ein wenig mehr von der Hartnäckigkeit der Materie durchbrochen.
Die Lösungen für die heutigen Probleme hängen hauptsächlich von der geistigen Einsatzbereitschaft des einzelnen ab — von der Bereitwilligkeit jedes Christlichen Wissenschafters, die Verpflichtung auf sich zu nehmen, der Menschheit durch Heilen zu dienen. Jeder Christliche Wissenschafter sollte also erkennen, daß er in der Praxis steht. Er sollte bereit sein, Fälle zu übernehmen, und sollte nicht nur für sich und seine Familie arbeiten. Und sollte es nicht die wichtigste Mission unserer Sonntagsschule sein, das Heilen zu lehren? Wenn wir alle diese Verpflichtung auf uns nehmen, werden wir Gebende anstatt Empfangende. Wie jemand einmal sagte: „Wer heilt, serviert das Essen. Die anderen kommen und speisen.“ Heilen ist soziales Verhalten in seiner höchsten Form.
In dem Maße, wie wir geistig wachsen, sehen wir, daß wir uns nie von dem hypnotisieren lassen dürfen, was die Welt als ihre Probleme ansieht, noch sollten wir es zulassen, daß sie uns oder unsere Kirchen beherrschen. Wir dürfen es zum Beispiel nicht dulden, daß Uneinigkeit unsere Familien und Einrichtungen allein deshalb beherrscht, weil sie behauptet, in der Welt überhandgenommen zu haben. Wir können der durch die Unwissenheit der Welt über das wahre geistige Wesen des Menschen auferlegten Begrenzung und Sittenlosigkeit nicht zustimmen. Wir sollten uns mit Problemen ganz anderer Art befassen — mit den großen Fragen des Seins.
Wir müssen radikale Aktivisten — geistige Aktivisten — sein. Wir müssen die Initiative ergreifen und die eigentlichen Probleme ausfindig machen und in den Brennpunkt stellen. Wir müssen bereit sein, uns damit zu befassen, Lösungen für solche bedeutungsvollen Probleme wie die Identität des Menschen zu finden — wer wir wirklich sind, was unser geistiges Geburtsrecht ist, wie man die Unwirklichkeit des Bösen und die Lasten, die es der Menschheit auferlegt, aufdeckt, wie man durch geistige Führerschaft das schlafende Denken weckt.
Alles Heilen hat einen göttlichen Beweggrund. Dieser Impuls führt uns zur richtigen Idee, zu der geistigen Wahrheit, und weg von der falschen Auffassung. Wir müssen immer von den großen geistigen Tatsachen des Seins und von der Erkenntnis ausgehen, daß diese ständig arbeiten und in jedermanns Bewußtsein tätig sind. Dann werden die Weltprobleme abnehmen, und die Ablösung des menschlichen Willens wird kommen — unsere Befreiung zu einem umfassenderen, freieren Leben und schließlich zur geistigen Wirklichkeit.
Und so bittet Ihr Vorstand Sie alle, als einzelne und als Kirchenmitglieder, die Menschheit genügend zu lieben, um für die Erfüllung des einen großen Zieles zu arbeiten — DIE HEILENDE KRAFT UNSERER BEWEGUNG ZU STÄRKEN.
Die Versammlung schloß mit dem Singen der Doxologie.
