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Wer tut die Arbeit?

Aus der Oktober 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einigen Jahren erwachte ich eines Nachts mit einem Anfall von akuter Nahrungsmittelvergiftung. Ich mußte aufstehen und nachdrücklich im Sinne der Christlichen Wissenschaft arbeiten, um von den außerordentlich heftigen Schmerzen frei zu werden. Ich betete ernstlich darum, einen Engelsgedanken von Gott aufnehmen zu können. Diese Gedanken erwarten uns stets unter allen Umständen und sind immer fähig, uns sofortige und vollständige Heilung zu bringen.

Der Gedanke, der mir kam, war, daß ich nicht zu kämpfen brauchte, um die Wahrheit wahr zu machen. Sie war bereits wahr. Ich brauchte nicht einmal die Wahrheit über mein Sein wahr zu machen. Die Wahrheit über alles Sein ist für immer absolut wahr. Es wäre gewiß vermessen, Gott zu veranlassen, Gott zu sein. Er ist bereits Gott und wird immer Gott sein, und nichts hat die geringste Macht, diese ewige Tatsache zu ändern.

Ich erkannte, daß es nicht nötig und fürwahr töricht wäre, zu versuchen, die göttliche Liebe liebevoll zu machen, sie ist bereits liebevoll. Ich brauchte nichts zu unternehmen, damit das göttliche Leben sich als die harmonische Tätigkeit allen Seins und meines Seins ausdrückte. Es tut dies bereits und tut es ewiglich als das Wirken des göttlichen Prinzips, das alles Sein ausmacht und es regiert.

Ich erkannte, daß es absolut nichts gibt, was das göttliche Gemüt davon abhalten könnte, intelligent zu sein oder sich unbegrenzt in der Weisheit, dem Verständnis und der Intelligenz seiner eigenen, göttlich vollkommenen Ideen auszudrücken. Ich brauchte Gott nicht zu veranlassen, sich als meine Intelligenz, mein Verständnis vom wahren Sein auszudrücken. Er hat bereits im Menschen Sein eigenes unendliches Verständnis allen Seins ausgedrückt. Wie Mrs. Eddy sagt: „Der Mensch ist der Ausdruck vom Wesen Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 470;

In weniger Zeit, als für Sie nötig war, diese Ausführungen zu lesen, fühlte ich mich wieder vollständig wohl. Die körperlichen Schmerzen, die Übelkeit, alles war verschwunden. Es gab keine Nachwirkung, keine Schwäche. Ich fühlte mich kräftig, gesund, ausgeruht und sehr erfrischt durch diese Engelsgedanken, die mir unablässig zugeflossen waren.

Es war mir eine freudige Offenbarung, zu erkennen, daß das Leben nicht ein langer, mühsamer Kampf ist, gut zu sein, gesund zu sein, gottähnlich zu sein. Gott hat uns als Sein schönes, strahlendes Ebenbild gut und gesund erschaffen.

Dann fragte ich mich: Gibt es irgend etwas, was wir tun müssen? Wenn Gott bereits alles getan hat, was bleibt für uns zu tun übrig? Warum dann überhaupt arbeiten und beten? Warum nicht einfach die Hände in den Schoß legen und darauf warten, daß die Wahrheit, ohne Anstrengung unsererseits, offenkundig wird?

Nun, wir wissen natürlich, daß das nicht ginge. Der Meister, Christus Jesus, war ein tätiger Mensch. Zugegeben, er suchte oft die Stille auf und betete zu Gott, aber er kam stets zu der Menge zurück und heilte sie von ihren Übeln.

Die Antwort mußte sein, daß wir eine aktive Rolle spielen müssen, aber es ist nicht das vermessene Bemühen, Gottes Werk zu tun, das Er bereits getan hat, oder zu versuchen, Sein Werk zu verbessern. Da wurde es mir plötzlich klar, daß unsere Arbeit darin bestehen muß, freudig das zu erkennen, zu akzeptieren, anzuerkennen, zu betätigen und zu demonstrieren, was Gott bereits fest begründet hat. Die Bibel sagt: „Alles, was Gott tut, das besteht für ewig;. .. und was sein wird, ist auch schon längst gewesen.“ Pred. 3:14, 15;

Wenn wir unser Denken zum Geistigen erheben, erlangen wir die freudige Erkenntnis, daß Gottes Schöpfung vollkommen ist. Dann sehen wir diese Schöpfung in ihrer wahren Schönheit und Harmonie. Mrs. Eddy schreibt: „Wenn die Sterblichen richtigere Anschauungen über Gott und den Menschen erlangen, werden zahllose Dinge der Schöpfung, die bis dahin unsichtbar waren, sichtbar werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 264;

Wir richten das Himmelreich nicht auf; der Meister hat uns gesagt, daß es bereits in uns ist. Wir machen uns und unsere Patienten nicht gesund; wir erwecken uns selbst — und erwecken dadurch sie — zu der herrlichen Tatsache, daß sie bereits gesund sind, weil Gott sie als Seine Widerspiegelung vollkommen geschaffen hat und weil nichts die Macht hat, Seine Schöpfung zu verändern, sie zu verbergen, zu verhüllen oder zu verdunkeln.

Menschliches Bemühen ist erforderlich, aber es ist das Bemühen, darauf zu achten, daß wir in Gedanken und Tat mit der Wahrheit übereinstimmen. Der Meister unter den Christen gebot uns nicht, uns von Sünde, Krankheit und Tod frei zu machen; er sagte vielmehr: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8:32; Wenn wir erst einmal die Anstrengung gemacht haben, unser Denken mit der Wahrheit in Übereinstimmung zu bringen, dann tun die unerschöpflichen Energien der Wahrheit die Arbeit. Mrs. Eddy sagt: „Wahrheit tut die Arbeit, und du mußt das göttliche Prinzip deiner Demonstration verstehen und an ihm festhalten.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 456.

Die Menschen glauben oft, daß notwendigerweise lange, mühsame Anstrengungen erforderlich wären, um etwas wirklich Gutes zu erreichen; daß sie ihren Lebensunterhalt im Schweiße ihres Angesichts erwerben müßten und daß sie sogar ihre Heilungen nur auf diese Weise erlagen könnten. Aber es war das Adamsgeschlecht — das materielle Zerrbild des von Gott erschaffenen geistigen Menschen —, das sich selbst zu einer derartigen Existenz verdammte. Gottes Mensch, der geistig wahre Mensch, das wirkliche Selbst eines jeden von uns, bleibt immerdar im Himmelreich, wo die göttliche Liebe alle in reichem Maß mit dem unendlichen Guten versorgt. Es entspricht nicht dem Wesen Gottes, der göttlichen Liebe, Seinem geliebten Kind irgend etwas Gutes vorzuenthalten. Wenn wir diese Wahrheit verstehen, brauchen wir nicht zu leiden und zu ringen, hart zu arbeiten und zu schwitzen, ehe wir die Schönheit, den Frieden und die Fülle alles Guten erlangen, das Gott schon für uns bereitet hat.

Liebe, das göttliche Prinzip, verlangt jedoch von uns, geistig würdig zu sein, damit wir das geistig Gute, das uns erwartet, wahrnehmen und erfassen können. Das ist unsere Aufgabe. Wenn wir die geistigen Wahrheiten leben, die uns in der Bibel und in der Christlichen Wissenschaft entfaltet werden, werden wir unseres tatsächlichen Wohlbefindens geistig gewahr, wie auch der Fülle des Guten, das nach göttlichem Willen immer unser ist.

Da Gott Wahrheit ist, ist die Wahrheit immer gut. Wir machen sie nicht gut. Die Wahrheit ist immer wahr; nichts kann jemals die Wahrheit unwahr machen. Keine Lüge über uns, keine irrige Auffassung von uns, ganz gleich, wer sie glauben oder hegen mag und wie viele sie glauben oder hegen mögen, und ob wir selbst sogar daran glauben mögen, kann jemals die Wahrheit über unser Sein weniger wahr machen.

Niemand glaubt einer Lügo oder einem Irrtum, es sei denn, er hält sie für wahr. Aber wenn man die Wahrheit erkennt, akzeptiert, anerkennet und betätigt, demonstriert man die Wahrheit und glaubt nicht länger den Irrtum oder die Lüge. Keine Lüge und kein Irrtum hat die Macht, sich der Berichtigung zu widersetzen, und wenn sie berichtigt und durch die Wahrheit ersetzt worden sind, verschwinden sie vollständig und können keine Spur hinterlassen. Dann stellen wir fest, daß für den menschlichen Sinn Heilung erfolgt ist. Aber geistig erkennen wir die Tatsache an, daß, da die Wahrheit immer wahr ist, wir uns nur unserer ewigen Vollkommenheit als Gottes Ebenbild und Gleichnis bewußt geworden sind.

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