Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wähle ein hohes Ziel, nicht einen Trug!

Aus der Oktober 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn ein Mensch sich ein Lebensziel setzt, so tut er dies, weil er meint, es verheiße ihm Glück und Erfüllung. Es ist hier wichtig zu erkennen, daß, allgemein gesprochen, das Ziel selbst in großem Maße die Mittel bestimmt, die er benutzt, um es zu erreichen. Wenn jemand zum Beispiel danach trachtet, materiellen Reichtum um des Reichtums willen anzuhäufen, wird er immer mehr dazu neigen, die Druckmittel und zügellosen Machenschaften einer materiellen Gesinnung anzuwenden, um sich den größtmöglichen finanziellen Profit zu sichern.

Der ständige Drang nach Gewinn kann leicht zu einer fixen Idee werden. Sie erstickt seinen natürlichen, weil gottgegebenen Wunsch nach einem von Liebe motivierten Geben und verschließt auf diese Weise die Tür zu wahrer Freude und Zufriedenheit, die nur ein selbstloses, aufgeschlossenes Leben des Dienens geben kann. Die Verheißung der Materie, wirkliche Befriedigung zu vermitteln, ist immer ein Betrug.

Wenn andererseits jemand sich darum bemüht, ausreichende finanzielle Mittel zu besitzen, um damit seinen Mitmenschen wirklich einen Dienst zu erweisen, wird er selbst an dem Guten teilhaben, das er seinem Nächsten gebracht hat. Dies wird sein Leben bereichern und beleben und ihm Glück und Erfüllung bringen.

Ein anderer mag seine ganze Kraft dafür einsetzen, mit einem öffentlichen Amt betraut zu werden, und zwar wegen des Einflusses und der politischen Macht, die es mit sich bringt und die er zum persönlichen Vorteil auszunutzen gedenkt. Der Beweggrund, Macht zu erlangen, mag ihn sehr wohl veranlassen, unterschiedslos die Mittel und Wege zu wählen, die ihm seiner Ansicht nach die Ernennung sichern. Wenn er auch das Amt erlangen mag, wird ihm die stille Zufriedenheit und Freude, die nur ein von Liebe motivierter Dienst gewähren kann, allerdings vorenthalten bleiben. Es wird sich herausstellen, daß seine Erwartung persönlicher Befriedigung und Erfüllung vergebens war und daß sein Leben ein Trug ist.

Warum muß das alles so sein? mag sich ein solcher Mensch fragen. Warum sollte er sich nicht der Reichtümer erfreuen können, die die Früchte seiner mühsamen Anstrengungen sind, eines Lebens voll harten Feilschens, der Einschränkungen, die er all sein Leben lang sogar sich selbst auferlegt hatte? Mrs. Eddy beantwortet die Frage auf die denkbar einfachste Weise im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit: „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wider.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 17; Es ist ihre geistige Auslegung der Bitte im Gebet des Herrn: „Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern.“ Matth. 6:12; Bedeutet das nicht, daß, wenn wir zufrieden und glücklich sein möchten, wir anderen dazu verhelfen müssen; daß, wenn wir Liebe empfangen möchten, wir zuerst lieben lernen müssen? Und diese Liebe ist das Gegenteil von eigensüchtigem Zurückhalten; sie ist vom Geben untrennbar.

Die Christliche Wissenschaft enthüllt den ersten Schritt aus dem Sumpf des blinden Materialismus, dem Reiz der funkelnden Verheißungen — und Enttäuschungen — des materiellen Sinnes. Er besteht darin, sie durch das geistige Verständnis von dem Christus, der Wahrheit, zu ersetzen, die die vollkommenen Ideen und Eigenschaften der allmotivierenden göttlichen Liebe, des einzigen Gemüts, offenbart. Wenn wir diese Wahrheiten wirklich akzeptieren, werden sie zu Regeln für das sterbliche menschliche Gemüt. Sie werden für uns die Norm für das Gute aufstellen und unserem Denken und täglichen Tun und Treiben als Richtschnur dienen.

Doch wie kann das jemand erreichen, der die Leere, den Trug eines Lebens zu empfinden beginnt, das wenig mehr enthält als eine fruchtlose Jagd nach mehr und mehr Materie? Wie kann jemand sein Leben ändern, das so lange von dem Bestreben beherrscht war, einen Platz, eine Position, Reichtümer und weltliche Macht zu erlangen, die einem immer wieder entschlüpfen und niemals, nicht einmal auf dem Gipfel ihrer Entfaltung, wirklich befriedigen?

Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß der Mensch, solange er nicht weiß, daß Gott in Wirklichkeit göttliche Liebe, das eine unendliche Gemüt, ist und daß Er absolute Intelligenz, Güte und Macht besitzt, von dem Irrlicht des falschen materiellen Sinnes veranlaßt werden wird, dem Diktat seines eigenen instinktiven Triebes, irgendein materielles Vorhaben auszuführen, zu folgen. Und er wird dies als sein gutes Recht empfinden, solange er sich einreden kann, daß das einzig Wichtige sei, sein eigensüchtiges Ziel zu erreichen, ganz gleich, welche Mittel er anwendet. Das Ergebnis solchen Denkens ist möglicherweise ein fortschreitender Verfall des Charakters unter der Geißel eines Gefühls ständiger Enttäuschung. Der wahre Lohn selbstloser Freude und inneren Friedens wird immer außerhalb seiner Reichweite sein. Sein Leben wird, weil ohne Liebe, ein Leben des Truges sein.

Derjenige, der der trügerischen Versprechungen des Materialismus überdrüssig ist, sollte sich an das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft um Führung, Ermutigung und Trost wenden. Mrs. Eddy schreibt dort: „Um uns über unseren Fortschritt zu vergewissern, müssen wir uns klarwerden, worauf unsere Neigungen sich richten, wen wir als Gott anerkennen und wem wir gehorchen. Wenn die göttliche Liebe uns näherkommt, uns teurer und wirklicher wird, dann unterwirft sich die Materie dem Geist. Die Ziele, die wir verfolgen, und der Geist, den wir offenbaren, zeigen unseren Standpunkt an und tun dar, was wir gewinnen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 239;

Indem Mrs. Eddy ihr eigenes geistiges Wachstum beschreibt, das sie zur Entdeckung der Christlichen Wissenschaft führte, legt sie die menschlichen Schritte dar, die einen jeden, der aufrichtig nach dem wahren Lebenszweck und dem Weg zu seiner Erfüllung sucht, zum Erfolg führen. Sie erklärt: „Ich hatte verstehen gelernt, daß das Denken vergeistigt werden muß, um Geist erfassen zu können. Es muß ehrlich, selbstlos und rein werden, um auch nur im geringsten ein Verständnis von Gott in der göttlichen Wissenschaft zu erlangen. Das Erste muß das Letzte werden. Unser Vertrauen auf materielle Dinge muß zu einer Wahrnehmung der geistigen Dinge und einem Verlaß darauf umgewandelt werden. Wenn Geist sich in unserer Beweisführung als allerhaben erweisen soll, muß er in unseren Neigungen die erste Stelle einnehmen, und wir müssen mit göttlicher Macht angetan sein.“ Rückblick und Einblick, S. 28;

Wenn wir diese Weisungen zu verstehen beginnen, sie lieben lernen und sie in unserem täglichen Tun befolgen, werden wir den Trug materieller Beweggründe hinter uns lassen und ein Leben beginnen, das vom Lohn wahrer Freude über den Dienst an einem hohen geistigen Ziel erfüllt ist. Die Losung für ein solches Leben wurde der Menschheit von dem Meister unter den Christen gegeben. In direktem Gegensatz zu dem allgemeinen sterblichen Trieb, etwas zu erlangen, der heute ebenso weitverbreitet ist wie damals, lehrte er: „Gebet, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.“ Luk. 6:38.

Die christliche Regel, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst und deshalb andern zu tun, was wir wollen, daß sie uns tun sollen, wird, wenn wir sie wirklich akzeptieren und aufmerksam betätigen, ein Leben des Truges in ein Leben wahrer Substanz, geistiger Freude und Erfüllung verwandeln.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1971

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.