In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Die Christliche Wissenschaft erhebt die Fahne der Freiheit und ruft:, Folget mir! Entrinnt der Knechtschaft von Krankheit, Sünde und Tod!' Jesus zeichnete den Weg vor.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 227;
Im Gegensatz zu dem Augenschein der sterblichen Sinne ist der Mensch das Ebenbild Gottes, des Geistes. Der Mensch ist geistig und schließt daher jene Elemente der wahren Freiheit ein, die dem göttlichen Geist eigen sind — Furchtlosigkeit, Sicherheit, Frieden und Verständnis. Diese und ähnliche Eigenschaften, die Christus Jesus widerspiegelte, befähigten ihn, solche knechtenden Elemente des sterblichen Bewußtseins wie Furcht, Sünde, Mangel, Krankheit und Tod zu besiegen.
Jesus verstand, daß der wirkliche Mensch ständig im Reich Gottes, seines Vaters, und daher in absoluter Freiheit und Harmonie lebt. Er erkannte, daß Geist die oberste Gewalt hat und daß der Mensch völlig unabhängig von der Materie ist. So erklärt sich des Meisters Überlegenheit über materielle Annahmen und seine Fähigkeit, den Weg zur Freiheit vorzuzeichnen.
Freiheit, vom christlich-wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, bedeutet nicht nur ein Freisein von altem und modernem Aberglauben, sondern auch ein Freisein vom Joch falscher Gelüste und Begierden. Um Freiheit von Krankheit und Mangel erlangen zu können, muß man bereit sein, Selbstsucht durch Wohlwollen zu überwinden, Haß mit Nächstenliebe auszulöschen und Zorn und Groll gegen Milde und Nachsicht einzutauschen. Kurz gesagt, irrige menschliche Neigungen müssen geistigen, göttlichen Idealen weichen.
In dem Maße, wie Selbstdisziplin geübt wird, gleicht sich das menschliche Bewußtsein mehr und mehr dem Bild und Gleichnis Gottes, des Gemüts, an und wird christusähnlich. Es wird nach und nach von Untugenden, Eitelkeit, Stolz und Herrschsucht frei und wird reiner, liebevoller, selbstloser, gütiger und milder.
Die radikale Umwandlung allen materiellen Denkens, das Sich-Abwenden von der Knechtschaft der Sinne, führt zur Demonstration der Freiheit, die dem Menschen ureigen ist, und dieser glückliche Zustand wird durch Gebet erreicht. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir über das befreiende Gebet: „Das folgerechte Gebet ist das Verlangen, recht zu tun. Beten heißt danach verlangen, im Lichte zu wandeln, und es dann auch wirklich tun, insoweit wie wir das Licht empfangen, sei es auch mit blutenden Fußtapfen, und dem Herrn die Erfüllung unserer wirklichen Wünsche anheimstellen, während wir geduldig Seiner harren.“ S. 9;
Wahres Gebet ist das beständige Behaupten und Festhalten dieser geistigen Tatsachen, die eine enge Verbindung mit Gott herstellen. Es ist ein demütiges Verlangen, unser Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu bringen; es ist ein Ringen um göttliche Erkenntnis. Ein hingebungsvolles Gebet bittet nicht um weltlichen Gewinn, um Reichtum oder Ruhm, sondern stärkt unsere Anstrengungen, alles Sterbliche und Irrige zu überwinden und selbstaufopfernde Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe zum Ausdruck zu bringen. So spiegeln wir in zunehmendem Maße Reinheit und Freiheit, mehr vom göttlichen Wesen, wider und bestätigen folgende Bibelstelle: „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ 2. Kor. 3:17;
Der Weg, der zur gesicherten Unabhängigkeit von den Illusionen der Sinne führt, steht allen Menschen offen. Auf diesem Wege fallen nach und nach Rassen-, Klassen- und Altersunterschiede. Die Christliche Wissenschaft ist der Weg. Wir müssen uns nur beständig dieser befreienden Wahrheit zuwenden und sie beweisen. Gott, nicht die Materie, verleiht dem Menschen alle Freiheit, allen Frieden, alles Glück und alle Harmonie, denn Er ist das Prinzip aller Freiheit.
In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Wahrheit bringt die Elemente der Freiheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 224; Befreien wir doch unsere Gedanken aus der Knechtschaft der Sinne und geben wir ihnen einen festen Halt in der Wahrheit, in Gott! Im Heilen der Kranken und Aufrichten der Müden und Verzagten finden wir die Bestätigung unserer von Gott verliehenen Freiheit. Paulus schreibt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So stehet nun fest und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen!“ Gal. 5:1.
