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Eine lebendige Sonntagsschule

Aus der November 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich liebe den Strand und die See. An einem besonders schönen Junitag lag ich im Sand und genoß die Sonne und die salzige Seeluft mit all den anderen, die gerade zu den Sommerferien aus der Schule gekommen waren. Aus der Brandung kam ein fröhlicher junger Mann dahergeschlendert, und als ich ihm zulächelte, ließ er sich neben mich fallen und begann über das Wetter zu sprechen. Bald unterhielten wir uns über tiefere Dinge, und ich teilte mit ihm die Gedanken, die mir bei meiner Vorbereitung auf meinen Sonntagsschulunterricht am nächsten Tage gekommen waren. Nach einer Weile ging mein neuer Freund so zwanglos wieder weg, wie er gekommen war. „Jetzt ist mein Tag erst richtig“, sagte er. „Es ist einfach fabelhaft, einem glücklichen Christen zu begegnen.“ Ich hatte ihm erzählt, daß ich ein Christlicher Wissenschafter war, und dort am Strand war für ihn und mich praktisch die Sonntagsschule im Gange gewesen.

Die Christliche Wissenschaft ist für Sonntagsschüler ganz natürlich etwas Anziehendes, weil Gott bereits Sein Ideal in ihre Herzen gesenkt hat. Das Ideal der Liebe, oder der Christus, kommt überall bei der jungen Generation zum Vorschein. Was anders als der Christus bringt uns dazu, gegen den Materialismus zu revoltieren, die Heuchelei zu verdammen und dafür einzutreten, daß den weniger vom Glück begünstigten Menschen Barmherzigkeit, Freundlichkeit und Liebe entgegengebracht werde?

Weil die Christliche Wissenschaft den Christus auf Erden so klar darlegt, spricht sie die Christlichkeit an, die Gott in einem jeden hervorruft. Das wurde in der Reaktion meines Freundes am Strand bewiesen. Nichts braucht der klaren Darlegung des Christus, der Wahrheit, hinzugefügt zu werden, um sie für jeden interessant zu machen.

Es ist daher die Aufgabe des Sonntagsschullehrers, sie in einer Weise darzubieten, die für die Schüler inspirierend und bedeutungsvoll ist. Und heißt dies nicht, sie in einer Weise darzubieten, die auch für den Lehrer die natürlichste und bedeutungsvollste ist? „Ehrlichkeit in jeder Lage und unter allen Umständen ist die unerläßliche Regel des Gehorsams“ Vermischte Schriften, S. 118;, schreibt Mrs. Eddy. Nichts stößt junge Leute schneller ab als ein heuchlerischer Erwachsener.

Die Lehrer brauchen die Intimität tiefer geistiger Inspiration in der Klasse nicht zu scheuen. Das Beste, das wir zu bieten haben, ist gerade gut genug für junge Christliche Wissenschafter. Wir können der Weisheit des Augenblicks vertrauen, daß sie alles schützt, was geschützt werden muß, und wir sollten mit der Erwartung in die Klasse gehen, unser Alles, unser Bestes zu geben. Wie der Vater in Christi Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn sollten wir in unserem Herzen sagen: „Alles, was mein ist, das ist dein.“ Luk. 15:31; Vor allen Dingen sollte der Lehrer danach streben, jedem Schüler zu helfen, seine eigene bewußte Beziehung zu Gott auszuarbeiten. Wenn das Herz zum Herzen spricht, wird es für den Lehrer oder die Schüler nicht peinlich oder schwierig sein, über ein so erhabenes Thema wie Gott zu sprechen. Die Fähigkeit der heutigen Jugend, Christlichkeit zu verstehen, sollte nicht unterschätzt werden. Ja, es wäre schwer, sie zu überschätzen.

Jeden Sonntag hat der Lehrer die tatsächlich unbezahlbare Gelegenheit, etwas aus den Schülern herauszuholen, was Gott ihnen enthüllt hat. Merkmale von Gottes Güte sind in jedem menschlichen Wesen wahrnehmbar, und die Lehrer sollten diese Tatsache niemals aus den Augen verlieren. Gottes Lächeln drückt sich erhaben in dem entwaffnenden Strahlen der Jugend aus. Die Liebe kennt in ihrer Hingabe keine Trennung zwischen dem, was die Jungen und die Alten genannt wird. Sie gehören alle Gott an, sind gleichermaßen geliebt und versorgt. Daher wird der Sonntagsschullehrer von seinen Schülern viel über Gott lernen, wenn er Gott das Unterrichten überläßt.

An anderen interessiert zu sein heißt für andere interessant zu sein. Und alle Tore der Kommunikation tun sich auf, wenn man die Sonntagsschüler als Individuen betrachtet, die alle übervoll sind von einem Erbe des Guten, das für unser eigenes Leben auf einzigartige Weise hilfreich sein und es bereichern kann. Es gibt keine ausweglose Situation, die nicht schon von der Liebe überbrückt wäre.

Für die sorgfältige Vorbereitung des Lehrers auf jede Sonntagsschulstunde — geistig und menschlich — gibt es einfach keinen Ersatz. Das soll keineswegs auf eine starre Form hindeuten. Es zeigt sich dem Lehrer dabei, wie er dem göttlichen Gemüt die Führung überlassen kann. Elastizität und Ursprünglichkeit werden von jungen Leuten sehr geschätzt. Das Geschick jedes einzelnen in der Klasse ist im Gemüt klar festgelegt. Und wenn der Lehrer lernt, sich auf Gemüt zu verlassen anstatt auf persönliches Planen, um den Unterrichtsverlauf festzulegen, werden die Stunden wahrlich zu einem geistigen Geschehen, das überaus belangvoll ist und ewige Wahrheiten berührt.

Jesus hatte seine Jünger angewiesen, Heuchelei zu vermeiden, und dann sagte er: „Wenn sie euch aber führen werden in ihre Synagogen und vor die Obrigkeit und vor die Gewaltigen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der heilige Geist wird euch zu derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.“ 12: 11, 12; Wenn wir dem Meister folgen und wirkliche Inspiration demonstrieren, werden wir nicht über weltliche Sorgfalt stolpern und in Heuchelei verfallen, die von jungen Leuten sehr schnell aufgespürt wird.

Jedes Problem, dem sich der Sonntagsschullehrer gegenübersehen mag, sei es nun Stumpfheit oder Undiszipliniertheit, Streitsucht oder häufiges Fernbleiben, wird dadurch gelöst, daß er die Weisheit und Intelligenz von Gott her widerspiegelt. Der Lehrer ist grundsätzlich nur für sein eigenes Denken verantwortlich. In dem Maße, wie er in seinem Denken das eine vollkommene Gemüt zum Ausdruck kommen läßt, wird stets die heilende Antwort enthüllt. Mrs. Eddys Worte in Rückblick und Einblick sollten von allen, die unterrichten, beachtet werden, wenn sie auch nicht an Sonntagsschullehrer, sondern an autorisierte Lehrer der Christlichen Wissenschaft gerichtet sind: „Je weniger der Lehrer andere Gemüter persönlich beherrscht und je mehr er sie der göttlichen Wahrheit und Liebe anvertraut, desto besser wird es für den Lehrer wie für den Schüler sein.“ Rückbl., S. 84.

Schließlich ist es doch Gott, der das Gedeihen gibt; es ist die Liebe, die diejenigen zusammenbringt, die nach Seinem Plan einander segnen können. Oft hat die kindliche Bereitwilligkeit des Sonntagsschullehrers, während der Sonntagsschulstunde freudig mit Gott zugegen zu sein — ungeachtet des menschlichen Augenscheins —, Schüler herbeigeführt, wo vorher keine waren, und Aufmerksamkeit mit sich gebracht, wo vorher Gleichgültigkeit herrschte.

In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft ist die Qualität des Unterrichts der einzig wahre Maßstab für den Erfolg. Wenn die Qualität vorhanden ist, folgt die angemessene Quantität. Denken Sie an die Möglichkeiten, die den inspirierten Lehrer erwarten! Inspiration im Sonntagsschulunterricht kommt, wenn das Denken klar auf das göttliche Ideal gerichtet ist. Die weisen und wirksamen Mittel zeigen sich dann von selbst.

Wir brauchen an der Christlichen Wissenschaft nichts zu ändern, um ihre Qualität oder Anziehungskraft zu bereichern oder zu stärken. Sie befindet sich auf dem Höhepunkt der Inspiration. Sie hat universelle Anziehungskraft, weil sie die universelle, ewige Wahrheit darlegt. Sie ist das Wunderbarste auf Erden, weil sie Gottes Werk ist. Es ist Gott, der sie der Menschheit bringt.

Die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft hat also eine große Zukunft. Was wir zu tun haben, ist, die außerordentliche Gabe der göttlichen Wissenschaft, die bereits unser ist, zu nutzen und zuzuschauen, wie Gott Seine Arbeit tut!

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