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[Urtext in deutscher Sprache]

Ein Erlebnis

Aus der Februar 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach mehreren Regentagen brach eines Abends die Sonne durch und lud zu einem Abendspaziergang auf die Höhe am Waldrand ein. Von dort hatte man einen Blick auf ein kleines Dorf und darüber hinaus auf einen einzigartigen, kaum zu beschreibenden Sonnenuntergang. Die hinter dem Wolkenmeer glühende Sonne löste die blaugrauen schweren Wolken in immer durchsichtiger und zarter werdende Gebilde auf.

Wie oft scheinen düstere Gedankenwolken unser Bewußtsein zu trüben, so daß wir die Liebe unseres Vater-Mutter Gottes nicht wahrnehmen. Wir fürchten uns vor dem dräuenden Unwetter — dem Irrtum, den falschen Annahmen, die im Weltgeschehen und im Leben des einzelnen vielerlei Gestalt annehmen.

Wir sollten jedoch nicht auf das furchterregende Unwetter schauen, sondern beherzigen, was Mrs. Eddy in ihren Vermischten Schriften sagt: „Halte deinen Blick auf das Licht gerichtet, und der Regenbogen des Glaubens, schöner als der, den ich an der Neige eines milden Herbsttages von meinem Fenster aus sehe, wird deine Gedankenhimmel überspannen“ Verm., S. 355;, und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit: „Schau vom Körper hinweg und in Wahrheit und Liebe hinein, das Prinzip allen Glücks, aller Harmonie und Unsterblichkeit. Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 261;

Die Verfasserin durfte die Wahrheit dieser Aussage erleben. Zu einer Zeit, als sie durch das Weitergehen eines geliebten Menschen gegen Traurigkeit anzukämpfen hatte, mußte sie von jemandem, der viel Gutes erfahren, sich jedoch den Einflüsterungen des Bösen ergeben hatte, auch haßerfüllte Beleidigungen über sich ergehen lassen. Sie war sehr niedergeschlagen und fühlte sich einsam, verletzt und verlassen. In diesem elenden Zustand dachte die Verfasserin daran, wie Christus Jesus unter dem Druck, unter dem er stand, gehandelt hatte. Auf keinen Fall vergalt er Gleiches mit Gleichem.

In dem Bemühen, ihm nachzufolgen, studierte sie die Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, dachte ernstlich über das Gelesene nach und bat Gott um Erleuchtung. Es war ein beglückendes Suchen und Finden. Sie erkannte immer klarer, daß Gott Liebe, Gemüt, der Schöpfer des geistigen Weltalls ist, einschließlich des Menschen. Es wurde ihr klar, daß es im Geist nur Ideen, keine Dinge oder materielle Körper geben kann. Gott hat den Menschen als Idee, als Sein Bild und Gleichnis geschaffen. Ist es dann möglich, daß in dieser göttlichen Wirklichkeit, in der allumfassenden Liebe Gottes, Raum für das Böse, die trügerische Annahme des fleischlichen Gemüts oder des tierischen Magnetismus sein kann, der versucht, die Ideen Gottes durch Lieblosigkeit voneinander zu trennen? Nein! In der göttlichen Wirklichkeit gibt es keine lieblosen Ideen, die das Leben schwermachen.

Es kam ihr der Gedanke, eine gute Eigenschaft zu erkennen, die von diesem Menschen zum Ausdruck gebracht wurde, und diese Eigenschaft im Bewußtsein zu tragen, anstatt eine materielle Person zu sehen. Sie wählte die Eigenschaft Fleiß, und jedesmal, wenn ihr die Betreffende in den Sinn kam, wandte sie ihr Denken der Eigenschaft Fleiß zu. Sie durfte erleben, daß in dem Verhältnis, wie sie sich bemühte, „vom Körper“ und von der Person hinweg- und „in Wahrheit und Liebe“ hineinzuschauen, die Gedankenwolken immer durchsichtiger wurden. Schließlich verschwanden sie durch Gottes Licht, Seine erlösende Liebe, in ihr Nichts.

Je tiefer wir in den geistigen Inhalt der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys eindringen und das Verstandene betätigen, desto vertrauter wird uns das unveränderliche Licht der göttlichen Wirklichkeit werden, selbst wenn wir es gelegentlich wegen einiger Irrtumswolken nicht sehen mögen. Wenn dann am Gedankenhimmel furchterregende Gewitterwolken zu sein scheinen, fühlen wir uns geborgen und im Frieden, gerade wie das kleine Dorf friedlich im Sonnenschein lag. Ebenso, wie an jenem Abend hinter den Wolken die Sonne leuchtete und der Landschaft Farbe und Schönheit verlieh, so ist die Liebe unseres Vater-Mutter Gottes immer gegenwärtig; und wenn wir Ihm unser Herz öffnen, gibt uns Gottes Liebe schöne Gedankenbilder. Diese werden sich in immer stärkerem Maße zu einem lichten Lebensweg vergegenständlichen, manchmal sogar inmitten einer scheinbar disharmonischen Welt.

Die Worte des Psalmisten entsprechen der Wahrheit: „Gott der Herr ist Sonne und Schild; der Herr gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.“ Ps. 84:12.

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