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[Urtext in deutscher Sprache]

Einer Freundin helfen, Gott zu finden

Aus der Februar 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Liebe Marianne!

Ich danke Dir, daß Du mir von Deinem Gespräch mit Deiner Freundin geschrieben hast. Du hast mir die gute Frage gestellt: Wie kann ich ihrem Zweifel, ob es einen Gott gebe, am besten begegnen? Wie dankbar kannst Du sein, daß Du die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchen und dort lernen konntest, was Gott bedeutet! Jetzt kannst Du anderen helfen, das zu verstehen.

Du weißt, daß für „Gott“ auch das Wort „gut“ verwendet werden kann. Glaubst Du nicht, daß sich alle am Guten erfreuen können und es darum suchen? Wenn wir also in unserer Unterhaltung mit jemandem das Wort „gut“ für „Gott“ setzen, wird er im allgemeinen diesen Begriff gelten lassen. Das kommt daher, weil das wirklich Schöne, das Gute, in der Schöpfung, in der Musik oder in einer Freundschaft geliebt und geschätzt wird. Aber sind das nicht gerade die Dinge, die der bloße menschliche Verstand nicht hervorzubringen vermag? Sie spiegeln die göttliche Natur wider.

Wenn Du Deiner Freundin erklärst, daß Gott nicht eine Person ist, sondern eine geistige Allheit, eine liebende Kraft, eine allgegenwärtige Macht, die im Menschen und im Universum Ausdruck findet, wird ihr Denken erleuchtet. Sie besitzt ja Freude und viele andere feine Eigenschaften, und sie wird begreifen, daß diese alle ihren Ursprung in ihrem Schöpfer haben. Der Schöpfer ist unumgrenztes Bewußtsein — Mrs. Eddy nennt dieses unendliche Bewußtsein Gemüt —, und ebendieses Gemüt, oder Gott, befähigt uns, geistig, richtig zu denken.

Es liegt an uns zu beanspruchen, daß Gott, das Gute, allgegenwärtig ist. Das Gute ist für alle verfügbar — ist für alle in Fülle vorhanden. Wir müssen nur danach Ausschau halten. Mrs. Eddy sagt im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit:Gott ist das natürlich Gute; Er wird nur durch die Idee der Güte dargestellt, während das Böse als unnatürlich angesehen werden sollte, weil es der Natur des Geistes, der Natur Gottes, entgegengesetzt ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 119;

Wir wollen unseren Mitmenschen helfen, das Gute zu lieben, indem wir unser Licht vor ihnen leuchten lassen, wie wir es im Matthäusevangelium geheißen werden. Siehe Matth. 5:16; Das ist nicht Überheblichkeit, sondern ein Zeichen unserer Gotteskindschaft. Wir sind in der Tat Zeugen des Guten, und jeder von uns kann den Christus, die Wahrheit, zum Ausdruck bringen. Wenn wir dies tun, beweisen wir, daß unsere Religion nützlich und belangvoll ist.

Liebe Marianne, denke nicht mehr, es sei schwierig, für die Wahrheit einzustehen, weil Du in Deinem Freundeskreis die einzige Christliche Wissenschafterin bist. Ist das nicht eine einmalige Gelegenheit für Dich? Gewiß ist es eine nicht zu versäumende Gelegenheit, für das Gute einzustehen, Gutes zu tun.

Manchmal will es scheinen, als ob das Gute oder die Wahrheit widerlegt würden. Der materielle, sterbliche Sinn, der Gott Widerstand leistet, scheint oft aufzutreten — mitunter sehr hartnäckig. Doch dieser täuschende Sinn ist ebensowenig wirklich wie die Illusion, daß parallele Eisenbahnschienen in der Ferne zusammenlaufen.

Dieser sterbliche Sinn möchte uns einflüstern, wir seien unglücklich oder krank. Wenn wir es uns aber genau überlegen, erkennen wir, daß diese Unzulänglichkeiten nicht unser wahres Sein ausmachen. Sie sind Einflüsterungen des Bösen, das nirgends bestehen kann, weil Gott überall gegenwärtig ist.

Jesus bewies, daß das Gute stets der Sieger ist. Er war sich im Stillen seiner Einheit mit Gott, dem Guten, bewußt und ließ sich von keinerlei Übel beeindrucken. Wenn auch wir uns im Gebet mit Gott eins fühlen, schöpfen wir aus göttlicher Quelle und können Gottes Eigenschaften und Ideen in die Tat umsetzen. Christus Jesus sagte: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun; und was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Joh. 5:19.

Jeder von uns ist in seinem wirklichen Sein Gottes geistiges Ebenbild. Handeln wir unter der weisen Führung der Allmacht, so inspiriert uns das Gute. Dies ist eine kostbare Erfahrung, und mehr und mehr erkennen wir, wie untrennbar wir mit dem allgegenwärtigen Guten verbunden sind, geradeso, wie die Sonnenstrahlen mit der Sonne eins sind. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar — nicht möglich.

Deine Freundin kann immer mehr den beglückenden Halt und die Sicherheit, die Gott uns gibt, erleben und aus der Fülle des göttlichen Lichts, der Wahrheit, schöpfen. Ihre Zweifel werden schwinden, wenn sie sieht, daß das immergegenwärtige Gute auch sie tief berührt.

In herzlicher Liebe

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