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Sittliches Verhalten hat seinen Sinn

Aus der Februar 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dies ist das Zeitalter der Vernunft. Die Menschen wollen Beweise haben. Reine Theorien werden abgelehnt, es sei denn, sie werden durch logische und sachliche Beweise untermauert. Aufgrund dieser Atmosphäre sorgfältigen Forschens und Prüfens verlieren viele Religionslehren ihren Einfluß, denn sie werden nicht von eindeutigen Beweisen gestützt.

Dies fällt besonders bei der sogenannten Sex-Revolution, der sich rapide ändernden Einstellung zum sittlichen Verhalten, auf. Die christliche Kirche hat traditionsgemäß den Wert sittlicher Selbstbeherrschung betont, ohne überzeugend zu erklären, warum sie so wichtig sei. Einige religiöse Eiferer haben zum Beispiel auf Askese gedrungen — eine übertriebene Form von Selbstverleugnung, die an Selbstquälerei grenzt — und sie auch an sich ausgeübt, ohne einen wirklich vernünftigen Grund dafür zu geben, außer der vagen Verheißung einer Belohnung im Leben nach dem Tode. Diese Denkweise hat heute jedoch wenig Sinn. Warum, so wird gefragt, soll man ein Begehren und Verlangen bezähmen, das ja von Natur aus zum Menschen gehört? Warum sollen wir uns nicht ein Vergnügen schaffen, solange niemand anders einem Zwang unterworfen wird oder körperlichen Schaden erleidet?

Dies sind einige der Überlegungen, die hinter der gegenwärtigen Leichtfertigkeit in den sexuellen Beziehungen stehen, und sie bedürfen wirklich einer genauen Prüfung von einem geistigen Standpunkt aus, wenn man sich über alles klar werden und den Kern der Sache erkennen will.

Die Christliche Wissenschaft packt diese Frage an der Wurzel an, wenn sie über das Wesen des Menschen spricht. Ist er ein Tier, oder ist er eine geistige Identität? Wenn er ein Tier ist und keine höhere Bestimmung hat, als seinen körperlichen Bedürfnissen zu leben, dann ist sittliche Mäßigung bedeutungslos. Wenn andererseits der Mensch eine geistige Idee ist und die Liebe, Reinheit und Lauterkeit Gottes, des göttlichen Gemüts, widerspiegelt, dann muß diese Tatsache in seinem Verhalten in verantwortungsbewußter Selbstbeherrschung zum Ausdruck kommen.

Jeder kann die wissenschaftliche Gültigkeit dieser letzteren Anschauung vom Menschen für sich selbst beweisen. Wenn sie verstanden und ehrlich angewandt wird, verleiht sie ein allgemeines Wohlbefinden, das den materiellen Sinnen unbekannt ist. Mrs. Eddy sagt es ohne Umschweife: „Wer den Saum des Gewandes Christi berührt und seine sterblichen Annahmen, das tierische Wesen und den Haß, meistert, der erfreut sich des Beweises des Heilens, eines süßen und gewissen Sinnes, daß Gott Liebe ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 569;

Im Gegensatz zu einem großen Teil der schädlichen und überall erscheinenden Propaganda ist Sex keine Spielerei, noch stellt er den Mittelpunkt im menschlichen Leben dar. Zugegeben, Sex scheint sich am Horizont der meisten normalen Menschen — jung und alt — drohend zu erheben, aber aus der Geschichte und der Erfahrung des einzelnen lernen wir, daß es sowohl in den persönlichen wie auch in den öffentlichen Beziehungen zu sittlichem Verfall führt, wenn die Menschen zulassen, daß Sinnlichkeit in ihrem Leben zur beherrschenden Macht wird. Die Stärke und Beständigkeit einer Familie oder eines Volkes muß sich auf den individuellen Charakter gründen, der sich durch Selbstbeherrschung entfaltet hat. Mrs. Eddy schreibt: „Das Gute in den menschlichen Neigungen muß das Übergewicht über das Böse haben und das Geistige über das Tierische, sonst wird das Glück niemals gewonnen werden. Wenn dieser himmlische Zustand erreicht ist, wird unsere Nachkommenschaft sich veredeln, das Verbrechen wird abnehmen, und dem Streben werden höhere Ziele gesteckt werden.“ S. 61;

Das jüdisch-christliche Ideal der Monogamie hat der Prüfung der Zeiten standgehalten und wird weiterhin beweisen, wie praktisch es ist. Das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ 2. Mose 20:14; trifft noch heute zu, wenn es auch weitgehend außer acht gelassen wird. Dem menschlichen Geschlechtstrieb ungebunden zu frönen macht die Menschen für ihre wirkliche Identität blind. Es ist ein Hindernis auf dem Wege zum Verständnis vom geistigen Leben und dessen unermeßlichen Möglichkeiten zum Guten. Es verankert den Begriff von einem materiellen Körper immer fester in unserem Denken und macht uns daher leicht zum Diener der Materie mit ihren zahllosen Formen von Begrenzung und Krankheit.

Mrs. Eddy schreibt: „Die Ehe ist die gesetzliche und moralische Vorkehrung für die Zeugung unter den Menschen.“ Und weiter unten fährt sie fort: „Das Gebot, Du sollst nicht ehebrechen‘ ist nicht weniger gebieterisch als das Gebot, Du sollst nicht töten.‘ Keuschheit ist der Zement der Kultur und des Fortschritts. Ohne sie gibt es keinen Bestand in der menschlichen Gesellschaft, und ohne sie kann man die Wissenschaft des Lebens nicht erlangen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 56.

Im Rahmen einer glücklichen Ehe, in der Atmosphäre liebevoller Rücksichtnahme, mögen beide Partner die Antwort auf die Frage finden, was sie menschlich gesehen jetzt benötigen — wobei sie aber immer an den höheren Begriff von Vollständigkeit und Befriedigung, die man im vergeistigten Bewußtsein findet, denken und beständig darauf hinarbeiten sollten. Vergeistigt dann die Formalität einer Trauzeremonie den Geschlechtsakt? Nein, aber strenge Treue zum Ehepartner stärkt das moralische Rückgrat. Sie ist ein Schutz für beide Teile und für ihre Kinder. Gegenseitige Wertschätzung und Liebe veredeln die körperliche Beziehung, bis das weitere geistige Wachstum eine noch höhere und befriedigendere Liebe entfaltet.

Vorehelicher oder außerehelicher Geschlechtsverkehr verdirbt und verzerrt den menschlichen Charakter. Er verbirgt das Christus-Bild, das auszudrücken man bemüht sein muß, wenn man die heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft in gewissem Maße demonstrieren will. Promiskuität beweist moralische Schwäche, einen Mangel an Selbstbeherrschung, die zu der klaren geistigen Erkenntnis führt, die heilt. Wenn wir nicht schon einige Fortschritte darin gemacht haben, die Annahme von Freude in der Materie unter Kontrolle zu bringen, können wir letzten Endes kaum erwarten, ihre schmerzlichen Aspekte, wenn sie in Form von Krankheit auftreten, zu beherrschen und zu vernichten.

Glücklicherweise haben wir unser Mittel zur Verteidigung immer zur Hand. Es ist das Verständnis von dem Christus — der Wahrheit —, das Jesus demonstrierte. Es ist die erlösende Idee von der reinen Selbstheit des Menschen in und von dem einen vollkommenen Gemüt. Wenn dies lebhaft anerkannt und klar gesehen wird, bringt dieser wahre Begriff von des Menschen Identität, die immer eins mit dem göttlichen Bewußtsein ist, den mesmerischen, sinnlichen Trieb zum Schweigen und erfüllt das Denken mit der Befriedigung und Vollständigkeit der Seele.

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