Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

[Besonders für Erwachsene geschrieben] [Urtext in deutscher Sprache]

Kommunikation beseitigt Chemikalisation

Aus der Februar 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir in der Chemie zwei Stoffe miteinander verbinden, gibt es eine große Gärung. Doch dies hat seinen Zweck, nämlich einen dritten Stoff herzustellen. Scheint sich nicht solch eine Chemikalisation in der heutigen Zeit zwischen der Jugend und der älteren Generation bemerkbar zu machen? Es gibt bestimmt einen Weg, um diese Gärung nutzbringend ausgeschüttet werden, ohne das darin enthaltene Gute und Nutzbringende zu behalten, und man sollte sich dem Guten, das sich dabei kundtut, nicht verschließen.

Die Verfasserin erinnert sich, daß sie als Teenager sehr impulsiv war und immer alles gerade heraus monierte, was ihr nicht recht erschien. Manchmal sagte ihre Mutter: „Du willst immer erst den Kopf abreißen und ihn dann wieder aufsetzen“ oder: „Du bist doch nicht etwa frech?“ „O nein“, war die Antwort, „das ist nur schonungslose Offenherzigkeit.“

Als sie sich dann in jenen Jahren für die Christliche Wissenschaft zu interessieren begann, war eine der ersten Lektionen, die sie lernte, daß es die Hauptpflicht eines jeden Menschen ist, sein eigenes Denken zu berichtigen. Als sie Gott als göttliche Liebe und sich selbst als Ausdruck der Liebe verstehen lernte, wurde sie freier und freundlicher. Sie fing an, alles liebevoller anstatt kurz angebunden und mit solcher Entschiedenheit zu sagen. Sie fand auch anerkennende Worte für die Freundlichkeit und das Gute in ihrer Umgebung. Das Resultat war, daß sie, nachdem sie diese natürlichen Charaktereigenschaften ein paar Monate betätigt hatte, von nervösen Magenkrämpfen geheilt wurde — allein durch das Studium und die Betätigung der Christlichen Wissenschaft in ihrem täglichen Leben.

Später erkannte sie, daß Freundlichkeit und Liebe, die die göttliche Liebe widerspiegeln, die Furcht — ein Element jeder Krankheit — ausgetrieben hatten. Sie hatten bis zu einem gewissen Grade bewiesen, daß die Worte des Johannes wahr sind: „Die völlige Liebe treibt die Furcht aus.“ 1. Joh. 4:18; Gott, die vollkommene Liebe, verstehen zu lernen hört natürlich nie auf. Doch wir müssen damit beginnen, das zum Ausdruck zu bringen, was wir schon wissen, denn, wie Mrs. Eddy erklärt: „Die Liebe kann keine bloße Abstraktion oder Güte ohne Wirksamkeit und Macht sein.“ Vermischte Schriften, S. 250;

Die Verfasserin kann gut verstehen, warum sich die Jugend manchmal gegen veraltete Auffassungen oder einen gewissen Kadavergehorsam gegen althergebrachte Theorien auflehnt. Doch niemand, jung oder alt, sollte vergessen, daß Fortschritt durch Erfahrung kommt. Die Erfahrung untermauert das Verständnis, damit seine Lektionen nicht bloße Theorie bleiben.

In der Christlichen Wissenschaft schließt das Verständnis zwischen Eltern und Kind große Kameradschaft und Freundschaft in sich, die ganz natürlich eine gegenseitige Achtung, auch vor den Anschauungen des anderen, bewirken. Niemand sollte beharrlich und stur einen Standpunkt einnehmen, sondern ihn erleuchtend erklären und bereit sein zuzuhören. „Selbst deine aufrichtige und mutige Überzeugung von dem, was anderen zum besten dient, mag irrig sein“, schreibt Mrs. Eddy. „Du mußt selbst den Beweis der Rechtschaffenheit geben und das größtmögliche Gute für die größtmögliche Zahl ausarbeiten, ehe du sicher bist, ein geeigneter Ratgeber zu sein. Bestimmte und gebieterische Gedanken sollten in die Waagschale Gottes gelegt, mit geistiger Liebe gewogen und nicht zu leicht befunden werden, ehe sie in die Tat umgesetzt werden.“ S. 288;

Jugendliche sollten ernst genommen werden. Eine Aussprache zwischen reiferen Menschen und jungen Leuten über ihre jeweiligen Standpunkte sollte auf dem Bemühen beruhen, zu versuchen, den anderen unvoreingenommen zu verstehen. Niemand sollte das, was unsere Jugend tut, generell als revolutionär und gesetzwidrig abtun. Das kann gewiß nie zu einer harmonischen Lösung führen. Bei der Verfolgung ihrer Ziele unternimmt es nur ein kleiner Teil, Unruhe und Unordnung zu stiften. Jeder sollte sich prüfen, ob er von Vernunft, Selbstbeherrschung und vom Gewissen geleitet wird.

Man sollte schon früh beginnen, das Vertrauen der Jugend zu gewinnen und spätere Spannungen abzuwenden. Wenn junge Leute erwachsen aussehen, werden sie oft als schon reif und erfahren betrachtet, obwohl sie immer noch viel Verständnis, Aufgeschlossenheit und liebevolle Fürsorge benötigen, die, wie die Mutterliebe, unauffällig sein sollten, aber doch immer gegenwärtig, immer bereit, zu helfen und freundschaftlich zu leiten. Oft geht es darum, mit einem jungen Menschen nicht nur die eine Meile, sondern auch die zweite zu gehen. Man muß aber den Irrtum von der Person trennen. Christus Jesus heilte die Kranken und die Sünder durch die korrekte Anschauung vom Menschen als geistig und vollkommen. Und das sollte auch seinen Nachfolgern gelingen.

Gedanken, die mit Gott, dem Guten, in Einklang stehen, sind viel mächtiger als ein Schwall von Worten und Vorhaltungen. Wir sollten erkennen, daß Gebet sein Ziel schneller erreicht als der Blitz — augenblicklich. Und gegenseitige Dankbarkeit, Liebe und Achtung wird die Ernte dieses rechten Denkens sein!

„In der Wissenschaft ist der Mensch weder jung noch alt“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 244., sagt uns Mrs. Eddy. Jeder ist der Ausdruck Gottes, und deshalb müssen wir alle miteinander harmonieren. Eine Erkenntnis hiervon hilft jedem, aufbauende, befreiende, beglückende, intelligente und reine Ideen und ein klares Unterscheidungsvermögen zwischen dem, was falsch und wahr ist, zum Ausdruck zu bringen.

Die Welt spricht heute viel von Kommunikation, doch diese wichtige und sehr begehrte Verbindung kann nur durch geistige Verständigung hergestellt werden. Zu ihrer wissenschaftlichen Demonstration ist das geistige Verständnis erforderlich, das wir in der Christlichen Wissenschaft finden. Die Kommunikation, die reinen Beweggründen entspringt und die auf beiden Seiten Belehrbarkeit und die Fähigkeit, ohne Aufregung zuhören und sprechen zu können, zum Ausdruck bringt, wird den Fortschritt der heutigen Zeit zu einer harmonischen Entfaltung bringen.

Der große Aufruhr des sterblichen Gemüts heute in der Welt wird durch die Tatsache verursacht, daß der Christus dem allgemeinen menschlichen Bewußtsein das Verständnis von Gottes Reichtum an Ideen bringt und sein Reich einnimmt. Die Menschen werden über die Grenzen von Zeit und Raum, von materiellen Gesetzen und Annahmen erhoben, denn der Christus, die Wahrheit, enthüllt die unermeßlichen Fähigkeiten der Menschheit, durch die sie ihre Herrschaft über die ganze Erde antritt, wie es in der Bibel verheißen wird.

Wenn jeder sein eigenes Denken berichtigt und für sich selbst arbeitet, indem er danach strebt, mehr von den göttlichen Eigenschaften zu nutzen und auszudrücken, wird er dazu beitragen, daß die Zeit näherkommt, wo die Einheit des Gemüts — und somit das Einssein und Einigsein der Menschen — in Erscheinung tritt.

Solch eine Kommunikation wird, wenn sie erst einmal voll in Aktion ist, der Chemikalisation — all dem Aufruhr des fleischlichen Gemüts — ein Ende machen.


Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht;
denn solche Opfer gefallen Gott wohl.

Hebräer 13:16

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1972

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.