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Besiege die Illusion des Altseins

Aus der Juli 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Gegensatz zu der vorherrschenden materiellen Annahme, alt an Jahren zu sein bedeute körperlichen Verfall, der auf das Verstreichen der Zeit zurückzuführen sei, zeigt die Christliche Wissenschaft, daß das Alter im wesentlichen mentaler Natur ist. Mrs. Eddy sprach aus eigener Erfahrung, wenn sie sagte: „Um inmitten eines lange Jahre gleichbleibenden Dunkels von Sturm, Wolken und Unwetter Ruhe und Gleichmut zu bewahren, bedarf es der Stärke von oben — tiefer Züge aus dem Born der göttlichen Liebe. Gewiß kann man sagen: es gibt ein Alter des Herzens und eine nie alternde Jugend, eine Liebe, die jungenhaft und eine Psyche, die immer mädchenhaft bleibt.“ Vermischte Schriften, Vorw., S. ix;

Das Gebot, das Christus Jesus das vornehmste und größte Gebot nannte, besagt, daß wir Gott von ganzem Herzen lieben sollen. Dieses Herz, oder die geistige Zuneigung, dürfen wir nie alt werden lassen. Die falsche Annahme, alt zu sein, gedeiht in der Leere des Selbst, der Lieblosigkeit und Nutzlosigkeit. Der wirkliche Mensch spiegelt beständig die göttliche Liebe wider, und diese wahre Idee der geistigen Gotteskindschaft muß im menschlichen Leben wirksam zum Ausdruck gebracht werden.

Die Bürden und Begrenzungen, die das Alter mit sich bringt, sind auf mehrere falsche Annahmen zurückzuführen, die ihren Ursprung in der grundlegenden Illusion haben, daß Leben und Substanz körperlich und sterblich seien. Altsein ist eine Annahme, daß ein organischer Mensch in den Grenzen von Geburt und Tod von Instinkten getrieben werde. Der Mensch als die geistige Idee Gottes spiegelt ewiglich die Vater- und Mutterschaft Gottes wider. Der Mensch ist nicht physisch; er ist eine geistige Idee. Die Triebkraft des Menschen entstammt ganz natürlich der schöpferischen Liebe Gottes, den er zum Ausdruck bringt.

Altsein mag sich auch in der Annahme zeigen, daß unsere Welt bei weitem nicht so gut sei wie früher und daß alles zunehmend schlimmer werde. Wenn wir uns mit dem Gedanken von Verfall befassen, wird er am Körper offensichtlich, und er mag sich auch in den uns umgebenden Verhältnissen zeigen. Das Gute ist in der heutigen Welt genauso gegenwärtig und ebenso mächtig, wie es immer war. Die echte geistige Schöpfung entfaltet sich, sie verfällt nicht. Wenn wir uns unseres geistigen Sinnes bedienen, nehmen wir keine häßliche und entartende Welt wahr, sondern die beständige Entfaltung des Guten.

Eine andere Annahme vom Altsein ist, daß das Leben keinen Inhalt mehr habe, wenn die Familienbande zerrissen sind. Altsein ist eine Annahme von Trennung, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Christus Jesus machte es sehr klar, daß seine Familie aus denen bestand, die den Willen seines Vaters taten. Wir sind von unserem liebevollen Vater-Mutter Gott niemals getrennt, und es gibt immer solche, die Seinen Willen tun. Wenn wir für Gott arbeiten, sind wir niemals von Ihm und Seinen Ideen getrennt; wir sind nie allein, und wir haben alles, wofür es sich zu leben lohnt.

Alt zu sein ist eine Annahme, daß wir unsere Arbeit getan und uns zum Nichtstun zurückgezogen haben. Gott ist nach den Lehren der Christlichen Wissenschaft das allwirkende Gemüt. Wir können uns nicht von der richtigen Tätigkeit zurückziehen, uns nicht von der Wirklichkeit zur Nutzlosigkeit begeben. Wenn wir das Gemüt widerspiegeln, können wir nützlicher und zur gleichen Zeit jugendlicher werden. Gottes Liebe kommt uns immer näher, wird uns immer teurer und wirklicher, wenn wir sie selbstlos der ganzen Menschheit gegenüber widerspiegeln. Obwohl Gottes Werk vollendet ist, entfaltet sich unaufhörlich seine Vollständigkeit als der Mensch und das Universum. Wir können wissen und beweisen, daß wir uns nicht davon zurückziehen können, unsere gesegnete Herrschaft über die ganze Erde durch Widerspiegelung zum Ausdruck zu bringen.

Altsein ist auch eine Furcht vor dem Tode, die oft von einer Ruhelosigkeit des sterblichen Denkens begleitet wird. Da Gott Leben ist und Gott allgegenwärtig ist, kann das Leben nicht abwesend sein. Die absolute Tatsache ist, daß es keinen Tod gibt. Selbst das Weitergehen ist kein Übergang in die Vergessenheit; es ist eine Änderung im Bewußtsein. Der wirkliche Mensch ist niemals von seinem Gott, seinem Leben, getrennt. Die Christliche Wissenschaft macht es klar, daß jemand, der weitergegangen ist, aus diesem Traum des Weitergehens zu der Tatsache erwacht, daß er noch am Leben ist. Wie können wir uns vor dem Tod fürchten, wenn wir die Tatsache akzeptieren, daß er nur eine Illusion ist? Die Angst vor dem Tode ist ebenso unvernünftig wie die Furcht eines Kindes vor einem dunklen Zimmer. Das Gefürchtete existiert in der Vorstellung des Kindes, nicht in dem dunklen Zimmer. Der Psalmist sang: „Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben.“ Ps. 119:165;

Starrheit des Denkens, Widerstand gegen Änderungen sind Begleiterscheinungen des Alters. Aber der wirkliche Mensch stagniert nicht. Wenn wir dies verstehen, widersetzen wir uns nicht geistiger Erleuchtung. Wir werden Mrs. Eddys Worte demonstrieren: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 258;

Altsein ist das Ergebnis einer übermäßigen Vorliebe für die materiellen Aspekte junger Jahre; man klammert sich verzweifelt an sie aus Furcht vor Häßlichkeit, Hinfälligkeit und Tod. Altsein ist ein Glaube an Endlichkeit. Wann immer wir es mit Endlichkeit zu tun haben, haben wir es mit Grenzen oder Einschränkungen zu tun. Ein Stock hat zwei Enden. Ein Buch hat einen Anfang und ein Ende. Das Alter hat Geburt und Tod. Man glaubt vielleicht, daß Jugend und Alter entgegengesetzte Stadien im endlichen Leben seien. Wenn wir verzweifelt an unserer Jugend festhalten, lösen wir damit nicht das Problem des Altwerdens, denn wir klammern uns an das eine Ende eines endlichen Begriffs. Mrs. Eddy macht folgende interessante Feststellung: „In der Wissenschaft ist der Mensch weder jung noch alt.” S. 244;

Der Mensch ist immer vollständig, und so muß er für alle Ewigkeit bleiben. Der Mensch befindet sich stets auf dem Punkt der Vollkommenheit, und von dieser absoluten Grundlage aus müssen wir Nützlichkeit, Lebensfrische und Harmonie demonstrieren. Lebenskraft ist nicht eine Eigenschaft oder ein Zustand der Materie, sondern des Gemütes. Deshalb können wir sie nur erlangen und uns bewahren, wenn wir die Wissenschaft des Seins demonstrieren.

Wir können erkennen, daß Altsein eine Einstellung des Gemüts ist, nicht eine physische Auswirkung. Nicht die Zeit selbst, sondern nur die Annahme, daß die Zeit vergehe, hat etwas mit Altwerden zu tun. Zeit ist relativ und deshalb unwirklich. Jesus brauchte Einstein nicht zu kennen, um die Nichtsheit der Zeit zu beweisen. Johannes berichtet, daß der Meister das Schiff seiner Jünger betrat und sie sich unmittelbar an ihrem Bestimmungsort befanden.

In unserem Verständnis von Gott als dem einzigen Leben immer höher zu steigen, das muß stets unser Ziel sein. Um es zu erreichen, bedürfen wir einer größeren Liebe zu Gott, die in einer umfassenderen Liebe für unsere Mitmenschen zum Ausdruck kommt. Unser Meister tröstet uns mit diesen Worten: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ Joh. 14:23. So kommt Christus, die wahre Idee des Lebens, zu jedem von uns, und zärtlich, aber bestimmt, zerstört er die Illusion, die Altsein genannt wird.

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