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In die göttliche Liebe eingehüllt

Aus der Juli 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Hingebungsvolle Aufmerksamkeit, grenzenlose Liebe und fruchtbringendes Gebet zeitigten die richtige Organisation, die den geistigen Bau der Kirche, wie sie in der Christlichen Wissenschaft erkannt wird, verkörpert. Die Organisation der von Mrs. Eddy gegründeten Kirche ist in ihrem Handbuch Der Mutterkirche dargelegt. Wenn wir es zu schätzen wissen, daß jeder Aspekt der Kirchenarbeit der Christlichen Wissenschaft aus Mrs. Eddys großer Liebe zur Menschheit hervorgegangen ist, und aus ihrem Wunsch, sie zu beschützen, müssen wir uns der Verantwortung bewußt werden, die dies einem jeden von uns auferlegt.

Jedes Kirchenmitglied hat die Verpflichtung, seiner Führerin zu folgen, indem es wachsam und emsig daran arbeitet, die Kirche Christi, Wissenschafter, gegen die Annahme zu verteidigen, es gebe eine Gott entgegengesetzte Kraft. Wenn ein Kirchenmitglied mit solch einem wachen und aufmerksamen Denken seiner Kirchenarbeit nachgeht, kann es freudig daß sowohl es selbst wie die Kirche in die göttliche Liebe eingehüllt sind. Diese Anerkennung der Arbeit seiner Führerin in Verbindung mit seinem eigenen ständigen geistigen Wachstum ist für den Christlichen Wissenschafter ein sicherer Schutz.

Wie falsch ist es doch zu glauben, daß die Harmonie unseres Seins durch unsere Kirchenarbeit bedroht sein könne! Wie wachsam müssen wir sein, solch eine Suggestion als eine Täuschung des sterblichen Gemüts, oder des tierischen Magnetismus, zurückzuweisen! Lehnen wir die Suggestion von vornherein ab, dann schenken wir nicht einer Lüge das Leben, indem wir Furcht und einen Glauben an viele Gemüter nähren. Wenn wir uns mit der Kirchenarbeit beschäftigen, sind wir von der Lebenskraft der göttlichen Liebe umfangen, die Mrs. Eddys Demonstration von Kirche zugrunde liegt.

In Artikel XXXV Abschnitt 1 des Kirchenhandbuchs erklärt Mrs. Eddy selbst den Zweck ihrer Demonstration von Kirche, wenn sie folgendes über das Handbuch sagt: „Es steht einzig da und ist ganz besonders dazu geeignet, den sich entwickelnden Gedanken zu bilden und ihn mit göttlicher Liebe zu umgeben.“ Wollen wir doch jedesmal, wenn wir an die Kirche denken, diese große Liebe spüren, die unsere Führerin für ihre Kirche hatte!

Wie falsch ist es doch, mit unserer Kirche und uns selbst gewissenlos und übel zu verfahren, wenn wir denken, wir seien als Körperschaft oder als einzelne Person die Zielscheibe für den Haß, den das sterbliche Gemüt gegen die Wahrheit hegt. Jedesmal, wenn sich diese aggressive Suggestion einstellt, müssen wir sie heftig zurückweisen. Wir müssen behaupten, daß der Mensch das Liebste der Liebe ist und daß er in der Unendlichkeit der Liebe lebt. Es gibt ein Gemüt, das nicht nur uns, sondern alle in dem unendlichen Bewußtsein der Liebe regiert.

Mrs. Eddy entdeckte die Christliche Wissenschaft nicht, um sich später von der Furcht vor Opposition zurückschrecken zu lassen. Ihr Denken war bis zum Überfließen mit Liebe angefüllt, mit dem Verlangen, der Welt das zu geben, wonach sie schon immer gesucht hat. Ihr von Liebe erfülltes Denken schloß Gedanken der Furcht und Ängstlichkeit und Gedanken an das eigene Selbst aus; und sie fühlte mit Gewißheit die Allgegenwart der göttlichen Liebe. Auch ihre Anhänger können ihres Schutzes sicher sein, wenn sie vom Standpunkt der göttlichen Liebe aus arbeiten. Das Gesetz der göttlichen Liebe ist allerhaben; und für die unendliche Liebe gibt es keine Feinde, für das unendliche Gemüt keine Opposition. Wenn wir das wissen, können wir beweisen, daß wir für die Suggestionen des sterblichen Gemüts nicht empfänglich sind und von ihnen weder berührt noch erschreckt werden. Statt dessen reagieren wir völlig auf das eine Gemüt, Gott, das Gute.

Die Menschheit hungerte schon immer nach Wahrheit, Leben und Liebe. Lieben wir genug? Geben wir bei unserer Kirchenarbeit genügend von der reichen Quelle der Inspiration? Oder betrachten wir uns als menschlich gut, aber verletzbar, als Sterbliche, die angesichts unüberwindlicher Schwierigkeiten beabsichtigen, das Bestmögliche zu tun? Bei dem Heilungswerk in des Vaters Weinberg können wir uns als einen Ausdruck Gotes sehen und mit dieser Gewißheit danach streben, die Welt zu segnen.

Wir haben gesehen, daß Liebe das Motiv und die Triebkraft für unsere Demonstration von Kirche war. Wir sollten uns vergewissern, daß auch bei uns das Motiv und die Triebkraft für unsere Demonstration in der Kirchenarbeit Liebe ist, daß wir uns mit der allmächtigen, allgegenwärtigen göttlichen Liebe verbünden. Wir müssen vor den mesmerischen Ansprüchen des Bösen auf der Hut sein und uns weigern, ihnen Intelligenz oder Betriebsamkeit beizumessen. In dem Maße, wie wir dies tun, sind wir für Neid, Haß oder Bosheit unerreichbar und sind dem Einfluß der Materialität oder des tierischen Magnetismus in irgendwelcher Form nicht unterworfen.

Wir müssen uns jedoch unseres Schutzes bewußt sein, um ihn zu erfahren. Wenn Autofahrer die Gesetze, die zu ihrem Schutz bestehen, nicht beachten, haben sie keinen Schutz. Auch sind die Menschen nicht vor Materialität geschützt, wenn sie von Gesetzen der Moral oder Geistigkeit keine Kenntnis nehmen, noch werden sie vor Haß sicher sein, wenn sie die Macht und Gegenwart der göttlichen Liebe nicht beachten. Sich des Guten wachsam und ständig bewußt zu sein bedeutet, das Gute ständig bewußt zu erleben.

Trotzdem darf man nicht erwarten, daß Christliche Wissenschafter nie Probleme zu überwinden haben. In der Bergpredigt lesen wir von dem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf den Felsen gegründet.“ Matth. 7:24, 25; Wir lesen weiter, daß unter dem gleichen Druck der Umstände das Haus, das auf Sand gebaut war, fiel und „einen großen Fall“ tat.

Man sollte jedoch beachten, daß der Unterschied zwischen den zwei Häusern nicht in den Winden und Wellen bestand, die an die Häuser stießen, sondern in den Fundamenten, auf denen sie standen. Wenn wir die Wahrheit verstehen und die göttliche Liebe fühlen, so befähigt uns dies, auf einem fasten Grund zu stehen. Inmitten heftigster Angriffe können wir dadurch, daß wir die Wahrheit verstehen und die Liebe verspüren, der Allheit des Guten und der Nichtsheit des Bösen bewußt gewahr werden.

Ein sorgfältiges Studium der Lektionspredigten in dem Viertelijahrsheft der Christlichen Wissenschaft bringt viel Freude mit sich. Oft geben uns vertraute Stellen neue Inspiration. Die Verfasserin erlebte dies kürzlich, als sie las, was Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit unter der Randüberschrift „Geistiges Abendmahl“ sagt: „Unser Kelch ist das Kreuz.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 35; Jahrelang hatte sie diese Stelle mit einer gewissen freudlosen Ehrfurcht akzeptiert, in dem Gefühl, daß einige bittere Erfahrungen der Verfolgung unvermeidlich seien, wenn man dem Meister wahrhaft folgte. Diesmal jedoch wurde ihre Vorstellung von „unser Kelch“ durch den nächsten Satz ganz und gar erleuchtet. Er lautet: „Unser Wein ist die Inspiration der Liebe, der Trunk, den unser Meister trank und seinen Nachfolgern anbefahl.“ Plötzlich erkannte sie, daß der Kelch, oder das Kreuz, nie mehr bedeuten konnte als das Gefäß, worin der Wein, „die Inspiration der Liebe“, an ihre Lippen geführt wurde.

Was schätzen wir, die wir in der Kirche tätig sind, mehr als den Kelch, der diesen Wein an unsere Lippen führt — das Kreuz, das die Inspiration der göttlichen Liebe in unser Leben bringt? Nicht das Leid des Kreuzes bleibt bei uns, sondern die Freude der Krone, die heilende Inspiration der göttlichen Liebe. So kann jeder einzelne Christliche Wissenschafter für sich selbst die Wahrheit der Worte Mrs. Eddys beweisen: „Gerade den Umstand, den dein leidender Sinn für schreckensvoll und quälend erachtet, kann Liebe zu einem Engel machen, den du ohne dein Wissen beherbergst.“S. 574.

Unsere von Liebe erfüllten Gedanken über die Kirche und die ganze Menschheit, unser sich ständig entwickelndes Verständnis von der unendlichen Liebe machen uns mehr und mehr die Tatsache bewußt, daß das Sein des Menschen in Liebe eingeschlossen und somit immer von Liebe umgeben ist. Der Irrtum kann sich nicht zwischen Gott und Seine Idee drängen, denn Gott und Seine Idee sind eins — untrennbar. Wenn der achtsame Christliche Wissenschafter diese Wahrheiten erkennt, bleibt er wach; er schläft ihretwegen nicht ein. Er weiß, daß er diese Wahrheiten nur insoweit versteht und in ihrer Kraft lebt, als er sie in seinem eigenen Leben beweist, indem er wachsam ist und betet und fleißig und beständig arbeitet.

Für die unendliche Liebe gibt es kein „drinnen“ oder „draußen“. Die Unendlichkeit umfängt alles, und das Bewußtsein dieser Tatsache sollte die Christlichen Wissenschafter zu den aufrichtigsten und liebevollsten Menschen machen, die es gibt — nicht nur gegenüber Nichtwissenschaftern, sondern auch untereinander. Im Reich der unendlichen Liebe ist Raum für alle, und nichts und niemand außerhalb dieses Reiches könnte die Geistigkeit in ihm angreifen. Wie kann es mehr als die Unendlichkeit geben?

Wir müssen uns von der Annahme frei machen, daß es beides gibt — das Gute und das Böse, Gemüt und Materie, Liebe und Haß. In Wirklichkeit gibt es nie zwei Gegensätze — nur die unendlich ausgedrückte Einheit, oder Güte, Gott genannt. Was immer uns auch begegnen mag, das an Böses oder Disharmonie erinnert, ist unwirklich, und wir müssen von der Überzeugung von seiner Unwirklichkeit ausgehen. Wir können nicht von einem Standpunkt der Furcht, Verwirrung oder blinder Zustimmung höhersteigen.

Die Sonne der göttlichen Gerechtigkeit scheint immer noch über den Wolken, wenn wir sie auch mitunter nicht sehen. Wenn wir an die Wirklichkeit des Bösen glauben, geben wir ihm den einzigen Schein von Wirklichkeit, den es hat. Jedem, der versucht hat, dem Bösen keinen Glauben zu schenken, ist es jedoch klar, daß dies nur erreicht werden kann, wenn man in dem wissenschaftlichen Verständnis von der Allheit Gottes, des Guten, wächst. Wenn wir immer von dieser Wahrheit ausgehen, dann können wir nicht nur glauben, sondern auch beweisen, daß der Irrtum unwirklich ist. Das ist christlichwissenschaftliches Heilen. Das ist die Aufgabe der Kirche, wie Mrs. Eddy sie definiert.

Beschützt, geführt und in die göttliche Liebe eingehüllt, sind die Kirche Christi, Wissenschafter, und ihre Mitglieder, Sie und ich, sicher und geborgen. Wollen wir uns doch dann voller Freude bemühen, mit der Inspiration der Liebe eine Welt zu segnen, die nur scheinbar Widerstand leistet und sich widersetzt, im Grunde aber nach dem hungert und dürstet, was die Christliche Wissenschaft zu bieten hat.

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