Es ist wunderbar, in diesem Zeitalter zu leben.
Uralte menschliche Überzeugungen werden angezweifelt und abgelehnt. Begrenzungen, die die Menschheit seit Jahrtausenden in Fesseln hielten, verschwinden. Das gleiche gilt für schützende Schranken. Mit Gebrüll oder im Flüsterton, mit unterdrücktem oder lautem Geschrei macht neues Wissen das Unmögliche durchaus möglich. Sowohl der Glaube als auch der Zweifel werden in Frage gestellt.
In der Kunst und im Nachrichtenwesen werden Eintöniges und Bekanntes mit Fremdartigkeit und drohenden Gebärden ausgestattet. Man stellt sich das Unvorstellbare vor; das Schreckliche erschreckt nicht mehr. Und doch hat es vielleicht noch nie eine so große Gelegenheit für die kleinen Hände des Glaubens gegeben.
Oder für die unendliche Reichweite des geistigen Verständnisses.
In diese verheißungsvolle, drohende, zerbröckelnde, hochaufwogende Welt treten die Zeitschriften Der Mutterkirche mit sanftem Schritt. Das Christian Science Journal, der Christian Science Sentinel und die verschiedenen Ausgaben des Herolds der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. sind Zeitschriften ohne raffinierte Aufmachung, ohne Blendwerk. Sie verführen zu nichts und greifen niemanden an. Sie wandeln das menschliche Leben von Grund aus um.
In einer Zeit, wo das Fleisch verherrlicht und Gewalttätigkeit gepriesen wird, wird von den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften der Geist verherrlicht und die unendliche Liebe gepriesen. Sie beugen sich nicht der Mode, es sei denn, die Mode passe sich dem Christentum an. Sie setzen ihr moralisches Niveau niemals herab, um auf diese Weise zum eigenen Fortbestehen beizutragen; sie erhalten ihr moralisches Niveau aufrecht, um zum Fortbestehen der Moral, der Freiheit, der Menschlichkeit beizutragen.
Sie erhalten die Barmherzigkeit, Reinheit, Ehrlichkeit und das Vertrauen zu Gott aufrecht, die Christus Jesus forderte. Sie halten den Menschen zu sehr in Ehren, als daß sie die geringste menschliche Erniedrigung billigen würden. Sie verehren das Gute voll und ganz und geben nicht vor, daß ein oder zwei Prisen Böses es verbessern könnten. Sie sprechen mit gleichbleibender Unschuld und werden vernommen.
Angesichts der tosenden Flut von Ereignissen bewegen sie sich ruhig und sicher. Sie können von der menschlichen Geschichte nicht überwältigt werden, denn sie führen sie an.
Sie gehen ihr tatsächlich voran. Wenn die Behauptung auch absurd erscheinen mag: diese schlichten Zeitschriften machen Geschichte. Sie sind da, weil Gott sich im Menschen zum Ausdruck bringt. Sie wirken aufgrund dieser göttlichen Triebkraft. Da sie sich weigern, mit dem Materialismus Kompromisse einzugehen, überwinden sie ihn allmählich, und individueller Fortschritt folgt ihnen auf dem Fuße. Der Fortschritt der Menschheit ist die Folge von individuellem Fortschritt.
Die Zeitschriften gründen sich auf ein absolutes Vertrauen auf den Geist. Ihre Triebkraft ist Gottes Liebe zum Menschen, die sich in der Liebe des Menschen zu Gott und zum Menschen widerspiegelt.
Ihre kurzen Artikel und Gedichte, die alle im wesentlichen religiösen Inhalts sind, werden von Menschen aller Berufe und jeder Hautfarbe geschrieben. Alle Verfasser sind Mitglied Der Mutterkirche. Was sie schreiben, ist ein Teil der wirksamen Gabe der christlich-wissenschaftlichen Bewegung für die Menschheit.
Die Artikel in jeder Zeitschrift zeigen, wie die höchste Ehrfurcht vor Gott und dem Menschen — als dem vollkommenen Geist und der vollkommenen geistigen Idee — erlangt und bewahrt werden kann, um Leid, Armut, Krankheit und Ungerechtigkeit zu heilen. Die Christlichen Wissenschafter brauchen niemals das Gefühl zu haben, daß ihre Kirche passiv sei; handelt mit Macht und segnet die Welt, wie keine andere Kirche zu segnen imstande ist.
Jede Zeitschrift enthält Berichte über geistige Heilungen, die größtenteils von den Personen, die sie erlebt haben, und manchmal von Zeugen verfaßt wurden. Hunderte solcher Zeugnisse — alle beglaubigt — werden in jedem Jahr veröffentlicht, und Tausenden wurde durch das Lesen der Zeugnisse geholfen oder Heilung gebracht. Keine berühmten Namen, kein elegantes Format und keine elegante künstlerische Gestaltung kann dies ersetzen. Folgendes drückt ihre wahre Anziehungskraft aus: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!“ Jes. 52:7;
Die Mutterkirche besitzt keine andere Funktion als die, zu segnen, Ihr Interesse gilt dem ganzen Menschengeschlecht; sie ist dazu da, Freude zu bringen, die größte und beständigste Freude — und zwar jedem, der sie sich wünscht und sie akzeptiert, ganz gleich, ob er sich zu einer Religion bekennt oder nicht.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt den Sinn und Zweck ihrer Zeitschriften folgendermaßen: „Die erste war The Christian Science Journal, dazu bestimmt, die göttliche Wissenschaft der Wahrheit aufzuzeichnen; die zweite nannte ich Sentinel, dafür vorgesehen, über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten; die dritte, Der Herold der Christian Science, die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 353;
Der Christian Science Sentinel hält tatsächlich Wache über Wahrheit, Leben und Liebe“ — er ist ein sehr aktiver Wächter. Die Wahrheit muß verkündet und gelebt werden; das Leben muß geliebt werden; die Liebe muß in tätiger Zuneigung widergespiegelt werden. Der Sentinel ist eins der Bindeglieder zwischen den Christlichen Wissenschaftern und der Allgemeinheit. Wenn auch seine Metaphysik niemals verwässert wird, versucht er doch, sie für Wissenschafter wie Nichtwissenschafter gleichermaßen klar und verständlich zu machen. Er ist bestrebt aufzuzeigen, wie die biblischen Wahrheiten angewendet werden können, um jede menschliche Anomalie zu berichtigen.
Das Journal gestattet eine längere, gründlichere Erörterung des inspirierten Wortes der Bibel und von dessen Anwendung durch die Christliche Wissenschaft. Jede Ausgabe enthält überdies ein Verzeichnis der christlich-wissenschaftlichen Kirchen und Vereinigungen und eine Liste der Ausüber der Christlichen Wissenschaft, an die sich jeder um Hilfe durch Gebet wenden kann. Tausende wenden sich jedes Jahr an sie, und sie empfangen Hilfe — sie werden geheilt, wiederhergestellt und beglückt.
Der Herold der Christlichen Wissenschaft — in dänischer, deutscher, französischer, griechischer, holländischer, indonesischer, italienischer, japanischer, norwegischer, portugiesischer, schwedischer und spanischer Ausgabe — vereinigt in sich Funktionen des Sentinels wie des Journals. Jeder Herold berücksichtigt den kulturellen und religiösen Hintergrund derer, die seine Sprache sprechen. Eine englische Übersetzung begleitet jeden Artikel.
Es gibt auch einen englischen Herold — in Blindenschrift.
Wo immer Glaubensfreiheit herrscht, kaufen die Christlichen Wissenschafter diese Zeitschriften; sie lesen sie, lernen von ihnen und geben sie weiter. Sie legen Freiexemplare der Zeitschriften aus, wo sich viele Menschen einfinden — auf Flughäfen, Bahnhöfen, Busbahnhöfen, in Restaurants, Belegschaftsräumen —, und jeder Freund oder Fremde kann sich eine Zeitschrift nehmen, sie lesen und behalten. Viele tun es. Als Folge davon fanden Menschen, die mit Schwierigkeiten zu tun hatten, unerwartet Gesundheit, Frieden, Erfüllung.
Wie ist es um die Zukunft bestellt?
Die Christliche Wissenschaft gestaltet die Religion von Grund aus um, und ihre Botschaften werden revolutionär bleiben, bis der Materialismus vor der Geistigkeit verschwindet. Dann wird Gottvertrauen das Vertrauen in das, was Gott unähnlich ist, ersetzen, und Liebe wird die Menschheit beherrschen.
Verändern sich die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften? Weder der Christus noch seine Wissenschaft können sich ändern; wenn jedoch das menschliche Gemüt seine Bergrenzungen fallenläßt, tritt Entfaltung in Gestalt von Veränderungen in Erscheinung. Das gedruckte Wort ist ein menschlicher Begriff. Ohne Veränderungen können die Zeitschriften unmöglich Fortschritt machen. Ist Fortschritt erforderlich? Fortschritt ist immer erforderlich.
Die Botschaft dieser Wissenschaft ist solch ein Segen und derart anregend, daß man erwarten könnte, ihre Zeitschriften würden an unzähligen Zeitungsständen verkauft und von Millionen begierig gelesen. Die Christlichen Wissenschafter verstehen etwas vom Wesen und der Macht Gottes und können dieses Verständnis auf die menschlichen Angelegenheiten anwenden. Sie haben die Fähigkeiten, Gedichte und Artikel zu schreiben, deren Lebenskraft und Originalität und deren Erkenntnisse und Stil, die nichts Orthodoxes an sich haben, ihresgleichen in der Welt suchen. Sie sind Wegweiser und Schrittmacher.
Haben die Christlichen Wissenschafter nur füreinander geschrieben?
Alle Artikel sind zur Zeit lesenswert. Bei weiterem Fortschritt werden sie unwiderstehlich sein; sie werden die Aufmerksamkeit des Lesers mit den ersten wenigen Worten — Worten, nicht Sätzen — auf sich ziehen und ihn durch die absolute Relevanz ihrer Botschaft bis zum Schluß fesseln.
Die Zeitschriften brauchen Kraft, Schönheit, Frische, Humor — Eigenschaften, die sowohl der Botschaft als auch dem Boten innewohnen. Sie sind etwas im Innern Wurzelndes, nicht von außen Aufgepfropftes. Das folgerichtigste Argument wird den größten Widerhall finden, wenn die Worte nicht im Wege stehen.
Die Worte stehen im Wege, wenn man beispielsweise schreibt: „Die Menschheit hat, gemäß dem Zeugnis der physischen Sinne, den Punkt in der menschlichen Erfahrung erreicht, wo diejenigen, die rechter Gedankentätigkeit fähig sind, daran gehen sollten, ihre Fähigkeiten wirksam in die Tat umzusetzen.“ Mrs. Eddy drückt es in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift folgendermaßen aus: „Die Zeit für Denker ist gekommen.“ Wissenschaft und Gesundheit, Vorw., S. vii.
Es gibt keinen Grund, warum das kräftige Fleisch des Wortes wie kalter Haferflockenbrei schmecken sollte.
Wie können wir immer bessere Artikel schreiben? Indem wir wir selbst sind. Jeder von uns hat die Begabung dafür; Originalität ist etwas Natürliches. Sie ist nicht eine besondere Gabe (oder ein Kreuz!) oder etwas, was man sich aussuchen kann. Sie ist in jedem vorhanden, dessen Vater und Mutter Gott ist. Und dazu gehört jeder.
Die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften werden mehr gottgegebene Originalität zum Ausdruck bringen, wenn jeder Verfasser es der Inspiration überläßt, ihm die glorreichsten Ideen, Ausdrücke und Zitate zu liefern. Wenn er das Unerwartete erwartet, wird er daran arbeiten, das Abgedroschene, Schwerfällige und nicht zur Sache Gehörende auszumerzen, und wird das Inspirierte einsetzen. Er wird kürzen und feilen und den Artikel nötigenfalls immer wieder abschreiben, bis nichts als das Wichtige übrigbleibt.
Er wird nicht etwas konstruieren, sondern etwas finden. Er wird die ganze Zeit über lauschen, seine vorgefaßten Meinungen ständig aus dem Geschriebenen entfernen und sich von Gemüt, Liebe, Seele diktieren lassen, was er schreiben soll. Manchmal wird er sich vielleicht fragen, ob es das Gemüt oder das sterbliche Gemüt ist, das er vernimmt. Die Ergebnisse werden es ihm sagen. Wenn er sich ein vernünftiges Urteil bildet, wird jedes Gedicht und jeder Artikel fraglos gut sein und sich in irgendeinem wichtigen Aspekt von allen anderen bisher erschienenen unterscheiden.
Die Sprache braucht nicht blumenreich zu sein. Schlichtheit ist das innere Wesen von Größe. Ebensowenig werden alle Worte würdevoll sein. Warum sollten nicht die Füße der Freudenboten auf den Bergen hüpfen?
Artikelschreiben kann eine Tätigkeit der Liebe sein, und jeder Verfasser kann sich daran freuen. (Man müht sich ab, wenn man etwas ungern tut.) Er kann von den Ideen und Ausdrücken, die seinem Denken zufliegen, überrascht und begeistert sein.
All dies ist natürlich ein Rat zur Vollkommenheit. Aber gibt es denn etwas Erstrebenswerteres als Vollkommenheit? Ein Stein, der auf die Sonne zu geschleudert wird, fliegt höher als einer, der in ein Wasserbecken geworfen wird. Ein religiöses Gedicht oder ein religiöser Artikel, sehr ursprünglich, weil sehr individuell, über dem wir gebetet haben, worauf wir gelauscht haben, an dem wir gearbeitet und uns erfreut haben, ist vielleicht kein Meisterstück. Aber es wird ein großer Schritt in der rechten Richtung sein.
Auf die Richtung kommt es mehr an als auf die Größe des Schritts.
Es ist eine aufwärtsführende Richtung.