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Der Himmel kommt mit Sanftheit

Aus der Juli 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist ein Fehler zu glauben, daß die Menschen der Welt Vollkommenheit aufzwingen können. Brüderliche Liebe mit ihren charakteristischen Merkmalen Langmut, Friede, Gerechtigkeit und Zuneigung stellt sich mit Sanftheit im menschlichen Bewußtsein ein. Wer dazu beitragen möchte, daß wir den Himmel auf Erden haben, sollte sich klarmachen, daß er dies nur tun kann, wenn er diese liebreichen Eigenschaften der Liebe, die er in der Welt verbreitet sehen möchte, durch seine eigenen Gedanken und Handlungen hindurchscheinen läßt, wo immer er auch sein mag.

Da diese Eigenschaften von Gott herstammen, spiegeln sie die göttliche Macht wider, alle Arten von Disharmonie in den menschlichen Angelegenheiten zu heilen. In dem Verhältnis, wie wir sie im täglichen Leben zum Ausdruck kommen lassen, bringen sie nicht nur in unsere privaten Gemeinschaften wie Heim, Schule, College und Büro Licht, also wo wir leben und arbeiten, sondern auch in die menschliche Gesellschaft als Ganzes. Sie erleuchten die dunklen Bezirke im menschlichen Leben und zerstreuen wirkungsvoll sowohl Sünde wie Leiden in all ihren Ausdrucksformen. Der menschliche Wille andererseits tut genau das Gegenteil. Er verstärkt gerade das Beweismaterial, dessen er sich entledigen sollte, vergrößert die Furcht und den Haß und schürt unaufhörlich die Flammen menschlichen Elends.

Doch diese Tatsache scheint beständig ignoriert worden zu sein. Die Geschichte der Sterblichen ist von Anfang an eine Chronik, die durch unaufhörliche Ausbrüche von Feindseligkeit und Gewalt gekennzeichnet ist. Ihre Seiten sind mit Kriegsberichten durchsetzt. Und noch heute sind die Zeitungen voll von Berichten über Leidenschaften und Vorurteil, Ungerechtigkeit, Neid, Eifersucht und Angriffslust.

Warum lassen sich die Menschen denn so häufig von Haß leiten — oft wider besseres Wissen —, warum denken sie bestialische Gedanken und begehen zerstörerische Taten, die aufreizen, anstatt zu beruhigen und zu heilen? Es ist doch offensichtlich, daß solch eine Schaustellung tierischer Kraft niemals eine Lösung für die Probleme der Welt zeitigen kann. Es ist zum Beispiel klar, daß nichts Gutes für die Allgemeinheit dabei herauskommen kann, wenn eine Person oder eine Gruppe unserer Gesellschaft angegriffen wird, um eine andere zu verteidigen. Und doch gibt es immer noch solche Angriffslust, trotz der offensichtlichen Warnungen aus der Geschichte und des sanften Vorbildes Christi Jesu, dessen erfolgreiches, heilendes Wirken der Aufgabe geweiht war, Harmonie und Gerechtigkeit auf Erden durch Liebe aufzurichten.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Vorstellung, daß die tierische Natur dem Charakter irgendwie Stärke verleiht, ist zu widersinnig, um in Betracht gezogen werden zu können, wenn wir daran denken, daß unser Herr und Meister durch geistige Überlegenheit die Kranken heilte, die Toten auferweckte und sogar den Winden und Wellen gebot, ihm zu gehorchen. Gnade und Wahrheit besitzen eine Macht, die über alle anderen Mittel und Wege hinausgeht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 67;

Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß das von Gott geschaffene Universum — das geistige Universum, das allein wirklich ist — aus Liebe und Wahrheit besteht. Seine Schöpfung, oder Seine Offenbarwerdung, die Familie der Menschen, ist eines Gemüts und wird vom göttlichen Gesetz regiert, das allen immerwährend und unparteiisch Frieden und Befriedigung verbürgt. Jeder einzelne in diesem himmlischen Universum spiegelt sanft die Eigenschaften Gottes wider und bringt ohne persönliche Anstrengung Seine geistige Substanz zum Ausdruck. Das göttliche Prinzip bringt sich selbst zum Ausdruck und herrscht über seine eigene Schöpfung, und alles ist Harmonie. Dies ist die Wahrheit des Seins.

Aber für den sterblichen Sinn scheint dieses himmlische Universum weit entfernt zu sein. Die Sinne zeugen an seiner Stelle für das Vorhandensein einer physischen Welt, die aus Materie aufgebaut ist und von feindlichen, von einem fleischlichen Gemüt ausgehenden Kräften getrieben wird. Der sterbliche Sinn behauptet, daß negative Eigenschaften wie Leidenschaft, verderbter Wille und Haß sich im menschlichen Gemüt mit dem geistig Guten vermischen — fundamentale tierische Instinkte, die jederzeit in Gewalttätigkeit ausbrechen können. Solch ein Ausbruch hat fürchterliche Folgen, nicht nur für die Opfer der Gewalttat, sondern auch für denjenigen, der sich mit diesen verderbten Eigenschaften gleichsetzt und nicht die genügende geistige Reife hat, sie zu beherrschen. Nicht allein, daß diese Ausbrüche keinem konstruktiven Zweck für die Welt dienen, sondern sie fallen auch auf den zurück, der sich zum Kanal des fleischlichen Gemüts machen läßt, womit sich seine bedauernswerte Unreife und geistige Bedeutungslosigkeit aufdeckt.

Von Anfang bis Ende prangert die Bibel die falsche Annahme an, daß physische Kraft jemals der Menschheit auch nur die geringste Befriedigung geben kann. Ja, sie zeigt, daß Gewalt eine verhängnisvolle Rückwirkung auf denjenigen ausübt, der sie angewandt hat. In einem der ersten Kapitel wird beschrieben, wie dem tödlichen Angriff Kains auf Abel, seinen Bruder, die Vergeltung auf dem Fuß folgte — eine Strafe, die so schwer war, daß er sagte: „Meine Strafe ist zu schwer, als daß ich sie tragen könnte.“ 1. Mose 4:13;

In diesem Fall, wo Abels Opfer eines sanften Lammes höher eingeschätzt wurde als seine eigene mehr materielle Gabe, bestand Kains Sünde darin, darauf mit solch grimmiger Eifersucht zu reagieren, daß sein Bruder starb. Doch was auch immer der Beweggrund und die Ausdrucksform fleischlicher Instinkte sein mag — Vorurteil und Feindseligkeit, die sich in mentaler Aggression von Beleidigung und Schmähung zeigen, Eigenwille, der sich darin ausdrückt, daß er tierische Kraft aufwendet, um anderen seine persönliche Meinung aufzuzwingen, oder Feindseligkeit, die sich in der bösartigen und hinterhältigen Absicht zeigt, den Charakter eines anderen zu zerstören —, das Ergebnis muß unausbleiblich die Verstärkung mentaler Umnachtung in der Welt sein und Demütigung für denjenigen, der sich mit diesen verderbten Eigenschaften des sterblichen Gemüts gleichsetzt. Daraus ergibt sich nichts Gutes. Jede gewalttätige Handlung des menschlichen Willens trägt unbarmherzig das ihre zu dem Vorrat an Feindseligkeiten bei, die — falls sie nicht durch Liebe entwaffnet werden — schließlich zum Ausbruch kommen und für das Menschengeschlecht noch mehr Zerstörung und Leid zur Folge haben werden.

Im Verlaufe der gesamten Geschichte sind es vielmehr die sanften Eigenschaften des Lammes Gottes als die grausamen Eigenschaften des roten Drachen gewesen, die Anzeichen für den Himmel auf Erden mit sich gebracht haben, und dies trifft auch auf die heutige Zeit zu. Mrs. Eddy schreibt: „Die göttliche Wissenschaft zeigt, wie das Lamm den Wolf erwürgt. Unschuld und Wahrheit überwinden Schuld und Irrtum.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 567.

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