Ich kam als junger Einwanderer in die USA. Amerika war das gelobte Land, das einem jeden Reichtümer und Möglichkeiten verhieß. Selbst in meinen kühnsten Träumen habe ich mir niemals vorgestellt, daß ich die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns., die „köstliche Perle“ (Matth. 13:46), finden würde.
Ich war in einem religiösen Elternhaus aufgewachsen. Mein Vater diente in einer orthodoxen Kirche als Laienprediger. Für die religiöse Erziehung, die ich in jungen Jahren erhielt, bin ich sehr dankbar, aber es verlangte mich danach, mehr darüber zu erfahren, wer und was Gott wirklich ist.
Einige Jahre nach meiner Ankunft in diesem Land erhielt ich die Antwort. Ich war bei einem Unfall schwer verletzt worden. Bei meiner ersten Begegnung mit der Christlichen Wissenschaft wurde mir große Güte erwiesen. Als ich im Krankenhaus lag, erhielt ich eines Tages von mir unbekannten Leuten durch einen gemeinsamen Freund eine Einladung, zu ihnen zu kommen, sobald ich transportfähig wäre, und in ihrem wunderschönen Heim zu bleiben. Da ich über 9.000 Kilometer von meinem eigenen Heim entfernt war, kein Geld besaß und nicht wußte, wohin ich gehen sollte, nahm ich die Einladung dankbar an.
Eines Tages fragte mich meine Gastgeberin, eine Christliche Wissenschafterin, ob ich ein Buch lesen wolle. Es war Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Ich hatte vorher nicht einmal die Worte „Christliche Wissenschaft“ gehört. Ich begann zu lesen, verstand aber nicht viel. Eines Tages nahm ich das Buch zur Hand und schlug Seite 465 auf und las: „Was ist Gott?“ Als ich die Antwort las: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe“, war nicht nur mein Bewußtsein, sondern der ganze Raum von einem unbeschreiblichen Licht erfüllt. Ich wußte augenblicklich, daß dies der Ausgangspunkt all unseres Denkens war.
Ich rief meine neugefundene Bekannte und erzählte ihr, was geschehen war. Wir waren beide hocherfreut, und sie bat mich liebevoll, zu versuchen, vom Bett aufzustehen und zu gehen. Ich ging um das Bett herum. Ich erwähne dies, weil ein Arzt vor Gericht ausgesagt hatte, daß ich ein steifes Bein behalten würde, falls ich am Leben bliebe. Drei Monate nach dem Unfall spielte ich Tennis. Ich konnte mein Bein ohne Behinderung bewegen und war vollständig geheilt.
Ich setzte das Studium von Wissenschaft und Gesundheit mit Hilfe eines Wörterbuchs fort. Auf diese Weise lernte ich mehr Englisch und vielleicht schneller, als es auf irgendeine andere Art möglich gewesen wäre.
Auf die Notwendigkeit Bezug nehmend, daß die Menschen Gott widerspiegeln müssen, schreibt Mrs. Eddy (ebd., S. 3): „Aber Gott verstehen ist das Werk der Ewigkeit und erfordert absolute Hingabe der Gedanken, der Energie und des Verlangens.“ Es war ganz natürlich und beglückend, daß ich zu verstehen und zu beweisen begann, daß der wahre Mensch die ewige Widerspiegelung Gottes ist.
Seit mehr als 40 Jahren ist dies nun meine Lebensaufgabe. Ich bin von Erkältungen, Seekrankheit, einer Schnittwunde am Finger, die ich mir an einer Motorsäge zugezogen hatte, und von vielen anderen Beschwerden geheilt worden. Geschäftliche Unternehmungen waren erfolgreich. Viele Arten von Furcht sind überwunden worden. Eine davon war Befangenheit. Diese habe ich vollkommen überwunden, als ich Erster Leser in einer Zweigkirche war.
Ich bin dankbar für Klassenunterricht und für die gebeterfüllte Hilfe der Ausüber. Doch am meisten bin ich wohl Gott dankbar für Seine stets leitende Hand.
Bend, Oregon, USA
