Mit dem Wunsch, daß die nachstehende Erfahrung, die ich in bezug auf Alkohol machen mußte, andern von Nutzen sein möge, berichte ich darüber. Bei mir war es, was den Genuß von Alkohol anging, eine Frage des Mutes, „anders“ zu sein.
In dem Büro, in dem ich arbeitete, gab es außer dem Dienststellenleiter und seinen Referenten etwa 70 Angestellte. Mein Stand als Christliche Wissenschafterin war allgemein bekannt und auch mein Standpunkt in bezug auf Alkohol. So wurde es zur Gewohnheit, daß bei kameradschaftlichen Zusammenkünften nicht nur Spirituosen, sondern auch alkoholfreie Getränke bereitstanden. Diesen sprachen außer mir noch manche meiner Kolleginnen zu.
Nun ergab es sich eines Tages, daß ein besonderes Ereignis — die Veröffentlichung eines Buches — „begossen“ werden sollte. Der Referent ließ den kleinen Mitarbeiterstab zusammenkommen. Ich nahm mir nicht die Zeit, mich mit der Frage meines Verhaltens in diesem besonderen Fall im christlich-wissenschaftlichen Sinne auseinanderzusetzen, sondern hielt es für liebevoll, mich in diesem kleinen Kreis nicht abzusondern. Aber selbst der Vorsatz, nur zu nippen, erhielt einen strengen Verweis, als nämlich der Referent beim Anstoßen zu mir sagte: „Ich freue mich, daß Sie den Anlaß für so würdig befunden haben, Ihre Prinzipien zu durchbrechen!“ Das saß! Und heute noch bin ich Gott und diesem Herrn dankbar, weil er mir mit diesem „Stoß“ den Anstoß gab, von nun an eine feste Haltung einzunehmen.
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