Mitgliedschaft in einem Zweig Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, ist eine lohnende Erfahrung, und jedes aufrichtige Mitglied ist dankbar für den Fortschritt und die Segnungen, die diese Erfahrung mit sich bringt. Solche Mitgliedschaft stellt jedoch große Anforderungen, die ehrlich erfüllt werden müssen, damit das Mitglied selbst geistig wächst.
Einige dieser Anforderungen sind Empfänglichkeit für die Wahrheit, die Mrs. Eddy offenbart hat, liebevolles, verständnisvolles Verhalten den anderen Mitgliedern gegenüber und hingebungsvolle Bereitwilligkeit, für seine Kirche zu arbeiten, sowohl durch Gebet wie auch durch die von Gebet inspirierte menschliche Betätigung, und dabei die Kanäle zu benutzen, die Mrs. Eddy in ihrer Voraussicht geschaffen hat.
Diese Arbeit verlangt oft, daß man viel von seiner Zeit und seiner Kraft zur Verfügung stellt und finanziell zum notwendigen Unterhalt der Zweigkirche beiträgt; sie erfordert geistiges Verständnis und daß man die göttlichen Eigenschaften im eigenen Leben festigt.
Als Simon, Jonas Sohn, von Christus Jesus bei seinem neuen Namen, Petrus, genannt wurde — nachdem der Jünger ihn als „Christus, des lebendigen Gottes Sohn“ Matth. 16:16, 18; erkannt hatte —, erklärte der Meister auch, daß er seine Gemeinde „auf diesen Felsen“ bauen wolle. Jesus mag vielleicht an einige der Eigenschaften des Simon Petrus gedacht haben, die wie ein Fels waren — seine Ehrlichkeit, sein Streben nach dem Guten, seine Treue, sein geistiges Wahrnehmungsvermögen und seine Stärke. Alle diese Eigenschaften werden von uns verlangt. Sie werden es uns ermöglichen, die Heilarbeit des Meisters fortzusetzen und nützliche Kirchenarbeiter zu werden.
Das fleischliche Gemüt, von dem Paulus sprach, als er sagte: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod“ Röm. 8:6;, würde, wenn man ihm nachgäbe, unser erhabenes, göttliches Ideal von der Kirche zerstören. Es arbeitet auf heimtückische Art; es verleitet zu dem Glauben, daß Kirchenmitglieder unter Gleichgültigkeit, Mangel an Zeit, Kraft oder Geld litten oder sogar unter Mißverständnissen und einer persönlichen Einstellung gegen andere Mitglieder. Und diesem falschen Anspruch auf Wirklichkeit und Macht, dieser Illusion des Bösen, wird noch immer zu allgemein Glauben geschenkt, selbst in unserem aufgeklärten Zeitalter!
Wie kann ein Christlicher Wissenschafter diesen negativen Einflüsterungen, die ihn davon abhalten mögen, sich um Mitgliedschaft in einer Zweigkirche zu bewerben, begegnen und sie überwinden? Es wird sich für ihn als hilfreich erweisen, wenn er sich den Ursprung der Christlichen Wissenschaft und ihrer Kirche ins Gedächtnis ruft. Die Kirche Christi, Wissenschafter, wurde von einer geistig gesinnten, göttlich inspirierten Frau, Mary Baker Eddy, gegründet. Nachdem sie die Christliche Wissenschaft, die Wahrheit des Seins und ihr immergegenwärtiges Gesetz des christlichen Heilens, entdeckt hatte, wurde sie dazu geführt, ihre Entdeckung für alle kommenden Zeiten und für die ganze Menschheit auf eine feste Grundlage zu stellen, indem sie Die Mutterkirche gründete.
In Wissenschaft und Gesundheit gibt uns Mrs. Eddy folgende Definition: „Kirche. Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.
Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583.
Der erste Abschnitt weist auf die ideale Kirche hin, oder die triumphierende Kirche, während der zweite Abschnitt sich auf die Demonstration des göttlichen Ideals im menschlichen Bereich bezieht.
Das Handbuch Der Mutterkirche, das das Ergebnis von Mrs. Eddys Inspiration und Erfahrung war, schreibt die Verwaltung Der Mutterkirche und ihrer Zweige vor. Mrs. Eddys Demonstration von Kirche legte dadurch die Umrisse einer Bewegung fest, die dazu angetan ist, die Menschheit auf der ganzen Welt zu umschließen. Wenn sich ein Christlicher Wissenschafter gegen Kirchenarbeit sträubt, kann dies auf einen versteckten Widerstand gegen Mrs. Eddys Demonstration hinweisen.
Jeder Zweig Der Mutterkirche ruht auf einer geistigen Grundlage und hat seine nur ihm eigene Individualität. Es ist die Aufgabe eines jeden Kirchenmitglieds, die grundlegende Mission der Kirche zu verstehen und dann Mittel und Wege zu finden, seiner Zweigkirche zu helfen, diese Mission und diesen Zweck in seinem Gemeindebereich zu erfüllen. Dabei wird es sich jedoch stets der Tatsache bewußt sein, daß es für die geistige, ewige Idee, den „Bau der Wahrheit und Liebe“, arbeitet.
Die Zweigkirche, die hingebungsvoll diesen von der Gründerin festgesetzten hohen Zweck erfüllt, kann niemals anders als vollständig und in ihrer Arbeit erfolgreich sein. Ihre Wichtigkeit und ihr finanzieller Unterhalt sind nicht von der Zahl ihrer Mitglieder abhängig, noch davon, wie groß die Besucherzahl bei den Gottesdiensten ist, sondern von dem Geist der Wahrheit und Liebe, der unter ihren Mitgliedern herrscht.
Welcher Zweigkirche wir auch angehören mögen, wir sollten daran denken, daß wir im Grunde alle an Mrs. Eddys Demonstration von Kirche teilhaben sollen. Daher sollte uns unsere Verantwortung als Kirchenmitglieder niemals schwer oder als eine Last erscheinen, sondern sie sollte eine Angelegenheit müheloser Inspiration sein. Alles, was in Wahrheit unsere Kirche ausmacht, ist bereits vollständig und vollkommen. Je mehr wir lernen, Eigenschaften auszudrücken, die von Gott kommen, wie z. B. das Streben nach dem Guten, Freude, Entgegenkommen, Wachsamkeit, Ordnungsliebe, Hingabe und Empfänglichkeit für die Wahrheit, um so mehr fördern wir unsere Kirche, und das Ergebnis wird dem entsprechen, was Mrs. Eddy beabsichtigte. Dann werden wir die hungernden und müden Sucher zu unserer Kirche ziehen, das Brot der Wahrheit mit ihnen teilen, ihre Krankheiten und ihre Trübsal heilen und somit den Segen weitergeben, mit dem wir selbst gesegnet wurden.
