Mit drei Jahren wurde ich in einer Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft angemeldet. Als ich von der Oberschule abging, wurde ich Mitglied Der Mutterkirche und war in einer Christlich-Wissenschaftlichen Hochschulvereinigung an einer Universität tätig.
Als ich ins Berufsleben eingetreten war, erlebte ich viele Jahre hindurch ständigen Aufstieg. Während dieser Zeit galten meine Bemühungen mehr und mehr meiner beruflichen Laufbahn und immer weniger dem Studium der Lehren der Christlichen Wissenschaft.
Vor einigen Jahren bot mir meine Firma eine Versicherungspolice an. Dafür mußte ich mich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Der Arzt, der mich untersuchte, erklärte mir, daß ich unter gefährlich hohem Blutdruck litte und mich einer Reihe medizinischer Behandlungen unterziehen müßte, wenn ich hoffen wollte, von der Versicherungsgesellschaft angenommen zu werden. Nur ungern erklärte ich mich damit einverstanden. Ich wurde in die Versicherung aufgenommen, doch zu weit höheren Beiträgen als gewöhnlich, und ich stellte fest, daß ich jeden Tag eine größere Dosis von Beruhigungsmitteln zu mir nahm.
Nach einigen Monaten war ich von diesen Pillen völlig abhängig, und zwar so sehr, daß ich einmal, als ich auf Besuch in einem osteuropäischen Land war und feststellte, daß mein Vorrat zur Neige ging, früher als geplant wieder nach Hause fahren mußte.
Dann erlitt ich eines Tages Verbrennungen, als ich ein Feuer im Garten anzündete, und ich mußte zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Als ich wieder nach Hause kam, erkannte ich klar, daß der Augenblick gekommen war, wo ich mich entscheiden mußte. Ich mußte die Frage beantworten: „Was bin ich?“ Ich rief einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an, und zusammen begannen wir uns die Wahrheit von Mrs. Eddys Behauptung auf Seite 151 in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit zu vergegenwärtigen: „Blut, Herz, Lungen, Gehirn usw. haben nichts mit Leben, Gott, zu tun.“ Und im gleichen Abschnitt fährt sie fort: „Alles wirklich Bestehende ist das göttliche Gemüt und seine Idee, und in diesem Gemüt wird das ganze Sein als harmonisch und ewig erfunden.“
Die Brandwunden heilten sehr schnell, und innerhalb einer Woche war ich wieder im Geschäft. Aber, was noch wichtiger war, ich mußte beweisen, daß der Mensch Gottes nicht von Drogen oder irgendwelchen anderen materiellen Mitteln abhängig ist. Von dem Tag an nahm ich keine Pillen mehr und verließ mich auf die Christliche Wissenschaft. Meine Herrschaft zu beweisen war nicht leicht, noch war es ein kurzer Weg dahin. Aber allmählich bemerkte ich, daß ich von dem materiellen Augenschein des hohen Blutdrucks und strenger nervlicher Belastung wegschaute und daß ich statt dessen mein Augenmerk darauf richtete, gottähnliche Eigenschaften wie Liebe, Freude, Frieden, Freundlichkeit, Rücksichtnahme und so weiter auszudrücken. Soviel wurde mir klar: Wenn man denkt, daß beruflicher Erfolg erzielt würde, weil das sterbliche Gemüt rührig, intensiv tätig und intelligent ist, dann ist man auch für die Annahme empfänglich, daß das sterbliche Gemüt überanstrengt werden könnte. Statt dessen mußte ich mehr Demut zum Ausdruck bringen, mich vom göttlichen Gemüt regieren lassen und nur seine Ideen ausdrücken.
Der Weg tat sich mir auf, noch in anderer Weise ausdrücklich zu bekräftigen, daß ich für die Wahrheit eintrat, indem ich Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft hatte. Diesem folgte zunehmende Kirchenarbeit. Zuvor hatte ich immer gedacht, ich hätte zuviel zu tun. Hierbei war mir Mrs. Eddys Behauptung (ebd., S. 520) eine große Hilfe: „Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit.“
Nach drei Jahren sehr langsamen Fortschritts — so erschien es mir mitunter, aber es war nichtsdestoweniger Fortschritt — bot mir die Firma eine Zusatzversicherung an. Ehe ich mich ärztlich untersuchen ließ, bat ich meinen Lehrer um Behandlung. Wir erkannten, daß die einzige Kraft, die ich hatte, darin bestand, Gottes Eigenschaften widerzuspiegeln — Ausgeglichenheit, Ruhe, Vitalität —, und daß diese geistig sind und mit keinem materiellen Instrument gemessen werden können. So ging ich freudig vorwärts und wußte, daß Gott meine Vollkommenheit in Ihm schon fest begründet hatte.
Das Ergebnis der Untersuchung war dergestalt, daß die Versicherungsgesellschaft nicht nur bessere Bedingungen für die neue Police anbot, sondern sich auch bereit erklärte, die Bedingungen auf der Police, die vor vier Jahren ausgestellt worden war, zu verbessern.
Ich bin tief dankbar für das Gute, das ich bei dieser Erfahrung gelernt habe, denn es ist ein Beweis dafür, daß die Christliche Wissenschaft alle unsere Nöte stillt, auch wenn die geistige Wahrheit mitunter den physischen Sinnen nicht sofort augenscheinlich ist. Ich bin dankbar für die mir zuteil gewordene Lehre, daß wir uns immer standhaft für die Wahrheit einsetzen müssen, und ich bin Mrs. Eddy in der Tat dankbar für die mutige Art, in der sie uns durch Unterweisung und Beispiel zeigte, wie wir es tun können.
Genf, Schweiz
Es ist mir eine große Freude, das Zeugnis meines Mannes bestätigen zu können, das in jeder Einzelheit korrekt ist. Die Monate, als er unter ärztlicher Behandlung stand, waren für die ganze Familie eine schwere Zeit, besonders weil vom medizinischen Standpunkt aus wenig Hoffnung auf eine vollständige Genesung bestand, ohne daß diese Pillen zur lebenslänglichen Gewohnheit wurden.
Es ist schwer, die Freude in Worten auszudrücken, die ich empfand, als ich wußte, daß mein Mann endgültig die Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft gewählt hatte. Obwohl der Pfad zurück zu vollständiger Gesundheit manches Mal schwer und lang war, herrschten niemals Zweifel, daß dies der Pfad der Rechtschaffenheit war und daß das Ergebnis nur eine vollkommene Heilung sein konnte. Wir lernten viele Lektionen über unsere wahre Selbstheit.
Die Behauptung, daß die in diesem Zeugnis wiedergegebene Heilung unser Leben geändert hat, ist nicht übertrieben.
