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Die Ehe: eine fortschrittliche Einrichtung

Aus der April 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es stimmt, daß Christus Jesus sagte: „Welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen.“ Dies bedeutet aber nicht, daß er die Ehe als eine menschliche Einrichtung als unnötig oder nicht wünschenswert abtat. Im Gegenteil, er hatte zuvor gesagt: „Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien.“ Luk. 20:35, 34;

Jesus erkannte nicht nur den Platz der Ehe in einer Welt, deren Bewohner noch nicht die Höhen geistigen Verständnisses erreicht haben, das sie „wie die Engel im Himmel“ Mark. 12:25; sein läßt, sondern er bestand auch auf einem strengen Einhalten des Ehebundes. Er verurteilte die Unmoral nicht nur in ihren vielen Phasen der Unehrlichkeit, Unmenschlichkeit, Falschheit, des Eigenwillens, der Selbstrechtfertigung und des Hasses, sondern auch in der Form von ständig wechselnden Verbindungen zwischen den Geschlechtern, von Unkeuschheit und von Ehescheidung aus anderen Gründen als Ehebruch.

Seine Worte waren eindeutig. Doch Jesus wußte, daß Gehorsam gegen das Gesetz der Moral, das er selbst erfüllte, ein notwendiger Schritt für die Menschheit ist, um sich aus der Sterblichkeit in den Himmel geistigen Verständnisses zu erheben. Er sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Joh. 14:6;

Durch eingehendes Studium der Bibel, vor allem der Lehren und Werke Christi Jesu, erkannte Mrs. Eddy, daß es in der mentalen Entwicklung ein Stadium gibt, durch das wir hindurch müssen, wenn wir von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit, von der Körperlichkeit zur Geistigkeit, von der Verderbtheit zum Verständnis gelangen wollen. Dieses Stadium ist ein Übergangszustand des sterblichen Denkens, das die Umwandlung und Veredelung des menschlichen Charakters durch den Ausdruck moralischer Eigenschaften erfordert, bis die Geistigkeit voll verstanden und demonstriert wird. Diesen Vorgang bezeichnet Mrs. Eddy in der Übertragung vom sterblichen Gemüt als den „Zweiten Grad“ und beschreibt ihn in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit unter der Überschrift „Böse Annahmen im Verschwinden begriffen“: „Moralisch. Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Herzenswärme, Erbarmen, Hoffnung, Glaube, Sanftmut, Mäßigkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 115;

Diese Art, sich durch den „Zweiten Grad“ aus dem sterblichen Sinn in das geistige Verständnis zu erheben, ist offensichtlich der von Christus Jesus demonstrierte Weg. Dazu gehört, daß das Denken verchristlicht wird — daß die moralischen Eigenschaften akzeptiert und zum Ausdruck gebracht werden, die in seinem Leben und seinen Lehren so deutlich sichtbar waren und die unwiderruflich mit ihm verbunden sind. Es ist eine Art des Denkens und Handelns, die die Menschheit auf eine andere Welt hinweist und sie einen befriedigenden Schimmer vom Himmel des geistigen Seins und des ewigen Friedens erhaschen läßt.

Die Vergeistigung des Denkens kann nicht in einem Augenblick erreicht werden. Der sündige sterbliche Sinn läßt sich nicht mit einem Mal aus den Tiefen der Verderbtheit in die Höhen gottgekrönter Reinheit und Unsterblichkeit erheben. Menschliche Schritte müssen unternommen werden, um das menschliche Bewußtsein mit Liebe und Wahrheit umzuwandeln. Sie sind unumgänglich. Sie müssen einer nach dem andern getan werden, bis das Wesen des Christus, der Ausdruck des wahren Seins des Menschen als des vollkommenen Kindes Gottes, völlig erkannt und demonstriert und das wirkliche, geistige Universum als unversehrt und immer gegenwärtig verstanden wird.

Jahrhundertelange Erfahrung hat gezeigt, daß bestimmte menschliche Einrichtungen die Verbesserung des menschlichen Bewußtseins durch den „Zweiten Grad“, die christlich zum Ausdruck gebrachten moralischen Eigenschaften, überaus fördern. Eine dieser Einrichtungen ist die Ehe. Wenn enge Beziehungen zwischen Mann und Frau, die zu der Geburt eines anderen menschlichen Wesens führen, dem Zufall überlassen oder als vorübergehend angesehen werden und auf physischer Anziehung beruhen, bringen sie keine der Übergangseigenschaften des „Zweiten Grades“ zum Ausdruck. Sie tragen daher nicht im geringsten dazu bei, daß sich die Menschheit dem Himmel und Glück nähert. Sie bewirken vielmehr das Gegenteil.

Solche kurzen, auf Materie beruhenden Beziehungen sind in dem Boden erdgebundenen Denkens verwurzelt. Sie entstehen durch die verderbten Eigenschaften, die sie auch aufweisen, die Eigenschaften des „Ersten Grades“ des sterblichen Gemüts, der in Wissenschaft und Gesundheit folgendermaßen beschrieben wird: „Böse Annahmen, Leidenschaften und Gelüste, Furcht, verderbter Wille, Selbstrechtfertigung, Stolz, Neid, Hinterlist, Haß, Rache, Sünde, Siechtum, Krankheit, Tod.“4 Weit davon entfernt, dem einzelnen oder der Menschheit zu nützen, stürzt einen die Hingabe an diese krankhaften Neigungen in die Hoffnungslosigkeit einer tieferen Knechtschaft unter materialistischen Annahmen.

Andererseits verlangt die beständigere eheliche Beziehung die Entwicklung der moralischen Übergangseigenschaften, und sie führt deshalb aufwärts. Man sollte eine Ehe nicht leichtfertig eingehen. Die Partner täten klug daran, gründlich über ihre Motive nachzudenken und festzustellen, ob die bereits bestehende Beziehung genug Eigenschaften des „Zweiten Grades“ in sich trägt, um auf deren weitere Entwicklung hoffen zu dürfen. Soll eine Ehe bestehen bleiben, fordert sie vom Mann wie auch von der Frau, daß sie sich ständig bemühen, Herzenswärme, Menschlichkeit, Erbarmen, Ehrlichkeit und Mäßigkeit zum Ausdruck zu bringen. Und dem Erfolg entsprechend, den sie dabei haben, werden sie belohnt, indem sie zum „Dritten Grad“ erhoben werden, der in Wissenschaft und Gesundheit wie folgt definiert wird: „Weisheit, Reinheit, geistiges Verständnis, geistige Kraft, Liebe, Gesundheit, Heiligkeit.“ S. 116.

So zeigt die Christliche Wissenschaft, daß es kein bloßer Zufall ist, daß seit zahllosen Jahrhunderten die zivilisierten Völker das System der Ehe als eine weise moralische Vorkehrung zum Guten der Gesellschaft angenommen haben. Die Ehe ist keine veraltete Einrichtung, die der heutigen Gesellschaft durch das mosaische Gesetz oder ein puritanisches Erbe auferlegt wird. Sie ist die menschliche Lebensweise, die sich nicht nur für die beiden Partner und ihre Nachkommen, sondern auch zur Förderung des Menschengeschlechts als nützlich erwiesen hat.

Männer und Frauen werden den Zyklus von Geburt, Reife und Tod zu durchlaufen scheinen, bis das geistige, von Gott geschaffene Universum als vollständig und vollkommen erkannt wird und alle bösen Annahmen im geistigen Verständnis verschwinden. Die Kinder werden beschützt und das Menschengeschlecht wird veredelt werden müssen, indem diese moralischen Eigenschaften des „Zweiten Grades“ stärker zum Ausdruck gebracht werden. Die Einrichtung der Ehe sollte fortdauern, und ihre Unverletzlichkeit sollte mehr und mehr bewahrt bleiben. Die Christlichen Wissenschafter werden sie entschieden unterstützen, weil sie wissen, daß sie für die Menschheit auf ihrem Weg von verderbtem Materialismus zu geistigem Verständnis eine Einrichtung von unermeßlichem Wert ist.

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