Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, wo die Christliche Wissenschaft geliebt und praktisch angewandt wurde. Von früher Kindheit an besuchte ich eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule, und durch die Ermutigung und Hilfe von Verwandten und Ausübern der Christlichen Wissenschaft hatte ich viele Beweise von den heilenden Wahrheiten, die dort gelehrt wurden.
Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß wir uns nie außerhalb der Fürsorge Gottes und Seiner heilenden Gegenwart befinden. Dies wurde mir bei dem folgenden Erlebnis bewiesen.
Ich schloß mich einer Gruppe junger Leute an, die eine Expedition durch Marokko bis zum Rand der Sahara unternahm. Am dritten Tag bekam ich Brustschmerzen, und ich hatte große Furcht. Es bestand keine Möglichkeit, sofortige Hilfe von einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft zu erhalten, und die Expedition drang täglich in entlegenere Gebiete vor. Während der nächsten beiden Tage verschlimmerte sich der Zustand immer mehr, und es wurde für mich sehr schwer, das Problem zu verbergen. Obwohl ich versucht hatte, im Sinne der Christlichen Wissenschaft zu beten, schien es mir nicht möglich zu sein, die Furcht zu überwinden. Ich hatte auch das Gefühl, daß es unrecht wäre, die anderen Mitglieder der Expedition nicht bald von meinen Schwierigkeiten in Kenntnis zu setzen, da wir nun mindestens drei Tagereisen von einer Stadt entfernt waren. Ich beschloß, dies am nächsten Morgen zu tun, falls es mir dann nicht besser ginge.
Es war ein Mittwochabend. Ich dachte daran, daß die Christlichen Wissenschafter auf der ganzen Welt ihre Zeugnisversammlungen besuchen und sich im stillen Gebet vereinigen würden. Plötzlich erkannte ich, daß ich in diesen Kreis der Liebe eingeschlossen war. Dieser Gedanke schien die entsetzliche Furcht zu brechen, die mich erfaßt hatte. Aus vollem Herzen wandte ich mich dann tief demütig an unseren lieben Vater-Mutter Gott und bat Ihn, mir zu zeigen, was ich in dem Augenblick wissen mußte. Die Antwort kam unverzüglich und gebieterisch: „Nehmt die herrliche ‚Freiheit der Kinder Gottes‘ an und seid frei!“ Diese Worte hatte ich in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy gelesen. Der vollständige Satz lautet (S. 227): „Bürger der Welt, nehmt die herrliche ‚Freiheit der Kinder Gottes‘ an und seid frei!“ Ich antwortete freudig: „Ich nehme sie an.“
Die Furcht wollte mir einreden, daß ich noch immer Schmerzen hätte, aber da ich meine „herrliche Freiheit“ angenommen hatte, wußte ich nun, daß ich nichts weiter zu tun brauchte, als mich zu freuen. Während dieser Zeit hatte ich mit geschlossenen Augen hinten in einem großen Geländewagen gesessen. Ich bemühte mich nun, an der Unterhaltung um mich herum teilzunehmen. Als wir unser Lager für die Nacht aufschlugen, freute ich mich weiterhin jeden Schritt des Weges. Es war am Mittag des nächsten Tages, als mir plötzlich wieder in den Sinn kam, wie ich gerungen hatte. Ich war völlig geheilt. Ich fühlte mich so frei, daß ich kaum Worte finden kann, solch ein Gefühl der Freiheit zu beschreiben. Es war, als ob ich von einem großen Bollwerk oder einer großen Festung der Liebe umgeben wäre. Dieses wunderbare Gefühl blieb mir während der ganzen Reise erhalten. Dieses Erlebnis war zweifellos ein Beweis für die Allgegenwart Gottes.
Ich bin Gott aufrichtig dankbar für den heilenden Christus, den der Meister, Christus Jesus, demonstrierte, für Mrs. Eddy, die uns solch eine praktische Religion gab, und für all die Vorkehrungen, die für unser Studium und unseren Fortschritt im Verständnis von Gott getroffen worden sind.
Glasgow, Schottland
