Als ein Sturm das Boot bedrohte, in dem Christus Jesus schlief, weckten ihn die Jünger. Seine Antwort: „Warum seid ihr so furchtsam?“ Matth. 8:26; ist heute für uns alle eine Lehre.
Warum ist die Menschheit voller Furcht? Könnte es sein, weil Furcht in der mentalen Atmosphäre der Menschheit ist? Ja, und auch deshalb, weil die Furcht so heimtückischer Natur ist, daß sie uns leicht davon abhält, die Mittel zu gebrauchen, die wir haben mögen, um uns vor ihr zu schützen. Aber das sagt uns nicht, woher unsere Furcht kommt, noch erklärt es, was wir tun müssen, um sie loszuwerden. Eine wichtige Frage ist also: Warum fürchtete sich Jesus nicht?
Die Furcht konnte sich Jesu nicht bemächtigen, weil er ein geistiges Verständnis vom Vater als dem Alles-in-allem der Liebe hatte. Daher war sein ganzes Sein vor dem Eindringen negativer und verkehrter Annahmen sicher.
Die Geistigkeit seines Charakters und die intelligente, geistige Einstellung seiner Gedanken auf die Quelle alles dessen, was gut, wahr, gerecht und vollkommen ist, erhob ihn über die falschen Ansprüche der materiellen Gesetze. Es war seine Mission, den Glauben an deren Wirklichkeit zurechtzuweisen. Durch seine Widerspiegelung der göttlichen Natur überwand er schließlich alles, was die geringste Spur des Bösen in sich trug.
Jesus ist daher ein vollkommenes Vorbild für uns. Wir sollten verstehen, daß wir die Fähigkeit haben, uns von seinem Beispiel inspirieren zu lassen und so unser menschliches Dasein zu heben. Zu diesem Zweck müssen wir in Christus Jesus nicht nur das erkennen, was ein Geschöpf im Fleisch zu sein schien, sondern auch den Christus, den Idealmenschen, die herrliche Widerspiegelung der Gnadengaben des Allmächtigen. Wenn wir den wirklichen Menschen erkennen, sind wir imstande, die irdischen Sorgen zu vertreiben und die Stürme auf dem Meer des Denkens zu stillen. Mrs. Eddy sagt: „Warte geduldig, bis die göttliche Liebe auf den Wassern des sterblichen Gemüts schwebt und den vollkommenen Begriff bildet.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 454;
Wollen wir doch mit Dankbarkeit und Freude an die Frage: „Warum seid ihr so furchtsam?“ und an die Antwort denken. Es ist eine Frage, die an die ganze menschliche Familie gerichtet sein könnte. Werden wir in dieser Welt nicht oft durch das Zusammentreffen von Umständen und durch schmerzliche Erfahrungen herumgestoßen, über die wir häufig keine Kontrolle zu haben scheinen? Und wir haben nicht, wie die Jünger, den Erlöser in unserem Boot — wenigstens sagt uns das der menschliche Sinn! Aber der geistige Sinn enthüllt, daß der Christus, die Wahrheit, immer bei uns ist. Ja, wie Jesus gesagt hat: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Luk. 17:21;
Das Gewicht der sterblichen Annahmen konnte Jesus ebensowenig von seiner Mission zurückhalten, wie das Gewicht eines Zweiges den Morgentau zurückhalten kann, wenn er zum Himmel aufsteigt. Laßt uns im Verlauf unseres Studiums der Christlichen Wissenschaft den Christus spüren und erkennen, während er uns näher kommt und unsere Zweifel und Ängste überwindet. Wir sehen den Christus nicht mit unseren Augen, sondern in der unsichtbaren Substanz des göttlichen Gemüts, der himmlischen Harmonie, die wir täglich widerzuspiegeln streben.
In dem Verhältnis, wie wir durch unser Ringen um ein Verständnis von dem Christus, der Wahrheit, geläutert werden, stellen wir fest, daß uns die geistige Natur des unendlichen Seins, die uns früher vielleicht zu gut erschien, um wahr zu sein, immer wirklicher wird. Wir hören die Verheißung, die uns unsere verehrte Führerin, Mrs. Eddy, auf Seite 573 in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit gibt: „Fasse Mut, lieber Dulder, denn diese Wirklichkeit des Seins wird sicherlich einmal und in irgendeiner Weise erscheinen. Es wird keinen Schmerz mehr geben, und alle Tränen werden getrocknet sein.“
Dann wird die Furcht, oder was von ihr übriggeblieben ist, ihren Halt verlieren und in der Gegenwart des Christus, der sich in uns bekundet, verschwinden. Wie Paulus bestätigt: „Wenn aber Christus, unser Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit.“ Kol. 3:4.
