Gibt es eine Lösung für das wiederkehrende Problem sogenannter Naturkatastrophen? Ja. Der Wissenschaft des Lebens gemäß sind sie tatsächlich etwas Unnatürliches. Für solche in großem Ausmaß Verheerung anrichtenden Ereignisse wie Brände, Überschwemmungen, Erdbeben, Plagen, Trockenheiten oder Hungersnöte findet sich eine Lösung in dem absoluten Verständnis, daß diese in der ganz und gar geistigen Schöpfung Gottes keinen Platz haben. Durch die Christliche Wissenschaft können wir Gott und Seine Kundwerdung geistig wissenschaftlich verstehen lernen und somit zur Verhütung von Naturkatastrophen beitragen.
Wir mögen fragen: „Sind nicht alle materiellen Dinge, auch die schönen und nützlichen, der Zerstörung durch Naturkräfte ausgesetzt? Bedeutet dies nicht, daß wir nur wenig gegen Katastrophen tun können?“
Um eine Lösung zu finden, müssen wir vor allem die Welt, die wir um uns her sehen, mehr metaphysisch verstehen. Mrs. Eddy klärt diese Frage, wenn sie sagt: „Selbst die menschliche Anschauung von Schönheit, Größe und Nützlichkeit bietet dem Spott die Stirn. Sie ist mehr als Einbildung. Sie ist der göttlichen Schönheit und der Größe des Geistes verwandt. Sie begleitet unser Erdenleben und ist der subjektive Zustand hoher Gedanken.“ Vermischte Schriften, S. 86;
Der immer wirkende Christus erhebt und erhält hohe Gedanken — und hohe Gedanken sind bei weitem natürlicher als der Glaube, daß es zu Katastrophen kommen könne. Die Schönheit und Nützlichkeit, die wir in unserer Welt und dem, was sie ausmacht, finden, sind der subjektive Zustand dieser Gedanken. Und hier haben wir einen unentbehrlichen Schlüssel zur Verhütung von Katastrophen: Wir müssen eine höhere Gedankenebene erreichen und die rein physische Betrachtung unserer Umwelt aufgeben. Dann sehen wir deutlicher die Wirklichkeit der Dinge um uns her. Das wissenschaftliche Christentum zeigt uns, wie wir dies tun können und wie wir beginnen können, in unserem eigenen Lebensbereich die unberührbare Vollkommenheit der Schöpfung Gottes zu veranschaulichen.
Wir können mit dem Psalmisten sagen: „Himmel und Erde sind dein, du hast gegründet den Erdkreis und was darinnen ist.“ Ps. 89:12; Das geistige Bewußtsein erkennt, daß das, was Gott gegründet hat, unzerstörbar ist. Die dreidimensionale Welt, die mit den persönlichen Sinnen wahrgenommen wird und in der Katastrophen vorkommen, stellt nicht das Universum des Gemüts, des Geistes, dar. Das geistige Bewußtsein erkennt von Natur aus niemals die scheinbar plausiblen Argumente der Sinne an, daß der Mensch und seine Umwelt materiell seien und jeden Augenblick das Opfer einer Katastrophe werden könnten. Wenn wir mehr und mehr das göttliche Bewußtsein als das unsere akzeptieren, bleiben wir auf der Gedankenebene, die in der Schönheit und Fortdauer unserer anscheinend physischen Welt zum Ausdruck kommt. Und wir widerstehen der Versuchung, zuzugeben, daß unser Heim, unsere Stadt, unser Landstrich oder unser Landbesitz gefährdet und zerstörbar sein könnte.
Und je höher unsere Gedanken sind, um so unempfindlicher sind unsere Anpflanzungen und Herden gegen Plagen und Trockenheit und um so weniger sind unsere Städte Überschwemmungen und Erdbeben ausgesetzt. Je mehr wir göttlich wissenschaftlich eingestellt sind, um so weniger sind unsere Häuser und Fabriken durch Feuer gefährdet.
Vergeistigtes Denken führt uns dazu, vom Geist und seiner Allheit aus zu folgern anstatt von der Materie und ihren Ansprüchen. Der materielle Sinn mag darauf bestehen, daß durch Verschiebungen in der Erdkruste ein Erdbeben entstehen kann. Hat aber selbst der kleinste Winkel in Gottes Schöpfung einen gefährlichen Bruch? Nein.
Gehört zu dem vom göttlichen Gemüt gesteuerten Kreislauf des Guten eine jahreszeitlich bedingte Gefahr von Wirbelstürmen? Nein.
So ist auch das geistig erhobene Denken nicht darauf eingestellt, daß nach gewissen klimatischen Bedingungen eine Plage durch Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten möglich sei, sondern es erkennt, daß das Wachstum der Ideen des Gemüts vom Gemüt gesteuert, gefördert und geschützt wird.
Wenn wir die Herausforderung annehmen und in geistiger Weise helfen, Naturkatastrophen zu verhüten, tun wir einen bedeutenden Schritt, um bessere, außergewöhnlich wertvolle Bürger zu werden. Wer sich bemüht, die Christliche Wissenschaft zu verstehen und ihr gemäß zu leben, hat sowohl die Gelegenheit wie auch die Pflicht, einen besonderen Beitrag für das Gemeinwesen, das Land und die Menschheit zu leisten.
Vergeistigtes Denken ist absolut nicht unpraktisch oder gegen öffentliche Apathie oder Verantwortungslosigkeit der Behörden gleichgültig. Im Gegenteil, eine Atmosphäre göttlich wissenschaftlichen Denkens trägt zur Förderung intelligenter Schutzmaßnahmen und öffentlicher Wachsamkeit bei. Es ist das beste Mittel gegen blinden Optimismus oder Nachlässigkeit im Gemeinwesen. Diese Verhaltensweisen, die durch tierischen Magnetismus gefördert werden, sind die boshaften Ansprüche des fleischlichen Gemüts, das genaue Gegenteil hoher Gedanken.
Das göttliche Gesetz schließt sogenannte Naturkatastrophen in jeglicher Form als unwirklich aus. Es gibt kein materielles Gesetz, das sich dem geistigen Gesetz Gottes entgegenstellt. Und dieses geistige Gesetz Gottes beherrscht jede Einzelheit des Menschen und des Universums. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, erklärt: „Die Definitionen des materiellen Gesetzes, wie die Naturwissenschaft sie gibt, stellen ein Reich dar, das notwendigerweise mit sich selbst uneins sein muß, weil diese Definitionen das Gesetz als etwas Physisches schildern, und nicht als etwas Geistiges. Daher widersprechen sie den göttlichen Verordnungen und verletzen das Gesetz der Liebe, in dem Natur und Gott eins sind und in dem die natürliche Ordnung des Himmels zur Erde herniederkommt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 118.
Der höchste Gedankenzustand ist der, zu dem „die natürliche Ordnung des Himmels“ in ihrer Gesamtheit gekommen ist und der durch die Erkenntnis, daß es nur eine einzige wirkliche Daseinsebene gibt, nämlich die himmlische, die Wirklichkeit von Naturkatastrophen ausschaltet. Dieses wirkliche Universum setzt sich nicht aus zerbrechlichen Gegenständen, sterblichen Wesen, äußerst anfälligen Herden und Anpflanzungen sowie anderen genau umrissenen dreidimensionalen Gebilden zusammen, sondern nur aus den ungefährdeten Ideen des Gemüts.
