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Wiederherstellung umfassender Gesundheit

Aus der Februar 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Markusevangelium schildert anschaulich eine vollständige Heilung von Geisteskrankheit. S. Mark. 5:1–15; Jesus begegnete einmal einem Mann, der von einem „unsaubern Geist“ besessen war. Der Mann erkannte Jesus „von ferne, lief. .. hinzu und fiel vor ihm nieder“.

Als Jesus sah, in welch schrecklichem Zustand dieser Mann sich befand, sprach er zu dem Irrtum wie einer, der Vollmacht über ihn hat: „Fahre aus, du unsauberer Geist, von dem Menschen!“ Was der Besessene für eine Legion von Teufeln hielt, wurde zerstört, und man fand den Mann, „wie er dasaß... bekleidet und vernünftig“.

Was die Bibel als „unsaubere Geister“ bezeichnet, nimmt in unserer heutigen Welt neue Namen und Erscheinungsformen an, aber es stellt wie vor alters das dar, was ein von Gott getrenntes Gemüt beanspruchen möchte und der heilenden Macht des Christus Widerstand leistet. Dieser fundamentale Irrtum nimmt in einem weiten Bereich von Annahmen Gestalt an, u. a. als Geisteskrankheit, Besessenheit, Altersschwäche und geistige Behinderung — die alle in der Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft überwunden worden sind.

Wie werden sie überwunden?

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, geht dem Problem der Geistesstörung auf den Grund, wenn sie die Annahme von intelligenter Materie leugnet. Sie erklärt, daß die Materie oder das Gehirn unmöglich die Fähigkeit haben kann, die natürliche, gottgegebene Intelligenz des Menschen hervorzubringen oder zu beeinträchtigen. Einer Welt, die das Opfer der starren, irrigen Auffassung ist, daß das Gehirn denkt, erklärt sie, daß Gott, das alleinige, harmonische Gemüt, der Ursprung und die Substanz des Wissens wie auch des Seins des Menschen ist. Das Gehirn ist nur gemütlose Materie in der Hirnschale. Es wird nur durch eine Täuschung für Gemüt oder für Substanz gehalten.

Mrs. Eddy macht es klar, daß es keinen grundlegenden Unterschied zwischen Geisteskrankheit und anderen Krankheiten gibt. „Der einzige Unterschied ist der“, schreibt sie in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, „daß Geisteskrankheit die Annahme eines kranken Gehirns in sich schließt, während (sogenannte) physische Leiden aus der Annahme stammen, daß andere Teile des Körpers in Unordnung sind. Unordnung oder Mißordnung ist ein Wort, das die wahre Definition aller menschlichen Annahme von schlechter Gesundheit oder gestörter Harmonie gibt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 421;

Die Christliche Wissenschaft erhebt die Menschheit, indem sie die Anerkennung vorantreibt, daß Gemüt, Gott, absolut und allumfassend ist. Dieses Gemüt enthält nur Gutes; seine Allgegenwart und Allwissenheit, die als die Wahrheit des Seins erkannt werden, leugnen und zerstören das Böse, das mit einer gestörten Mentalität verbunden ist.

Der christlich-wissenschaftliche Heiler weiß, daß diese Wissenschaft ein festes Prinzip, den einen Gott, und feste Regeln für ihre Demonstration hat. Im Verhältnis zu seiner Treue zu diesem Prinzip und dessen Regeln ist er imstande, mit wissenschaftlicher Gewißheit zu beweisen, daß das Christentum heute das ist, was Jesus lehrte und durch die Wiederherstellung von Gesundheit und Vollständigkeit demonstrierte. Die wissenschaftliche Heilarbeit erfordert die feste Überzeugung, daß die wahre Mentalität des Menschen das göttliche Gemüt widerspiegelt und daß die Wahrheit, wenn erkannt, die Kraft und Vollmacht hat, jeden körperlichen Zustand zu heilen.

Mrs. Eddy gibt folgende spezifische Anweisungen für das Heilen von Geisteskrankheit: „Die Argumente, die beim Heilen von Geisteskrankheit angewandt werden müssen, sind dieselben wie bei anderen Krankheiten, nämlich die Unmöglichkeit, daß die Materie oder das Gehirn das Gemüt beherrschen oder zerrütten, daß sie Leiden erdulden oder verursachen kann; ferner die Tatsache, daß Wahrheit und Liebe einen gesunden Zustand hervorbringen, daß sie das sterbliche Gemüt oder den Gedanken des Patienten leiten und regieren und daß sie allen Irrtum zerstören werden, ob er nun Geistesgestörtheit, Haß oder irgendeine andere Disharmonie genannt wird.“  ebd., S. 414;

Es wird heute behauptet, daß Geistesstörungen — die Leiden, die sogenannte Neurosen und Psychosen mit sich bringen — mit der Tätigkeit des Zentralnervensystems zusammenhingen. Wie steht die Christliche Wissenschaft zu dieser angeblichen Tatsache? Diese Wissenschaft erklärt, daß das Nervensystem keine Kontrolle über das Leben ausübt. Es ist eine Nachahmung der Herrschaft, die Gott über den Menschen hat, und muß Seinem Gesetz der Harmonie weichen.

Die Christliche Wissenschaft vertreibt den überheblichen Sinn von physischem Gesetz, von Gemüt in der Materie, und erhebt statt dessen den geistigen Sinn als den einzig wahren Sinn oder die einzig wahre Intelligenz des Menschen auf den Thron. Der materielle Sinn, der behauptet, daß Drüsen nicht normal funktionierten oder Nerven der Urheber von Schmerz und Störungen seien, wird von der geistigen Wahrheit widerlegt, daß das göttliche Prinzip allein alle wahre Tätigkeit bewirkt und regiert.

Der Ausüber der Christlichen Wissenschaft erkennt, daß die geistige Fähigkeit und das geistige Auffassungsvermögen seines Patienten niemals wirklich verlorengegangen sind. Die wahre Mentalität des Menschen, die keiner Beeinträchtigung unterworfen ist, ist der Ausdruck des göttlichen Geistes und kann jeden Augenblick geistig wahrgenommen und ans Licht gebracht werden. Daher löst sich der wissenschaftliche Heiler in seinem Denken von allen materiellen Theorien — seien es Krankheits- oder Gesundheitstheorien. Er muß selber in der richtigen geistigen Verfassung sein und dadurch den Weg frei machen, damit sich das Denken des Patienten und die Tätigkeit des Körpers auf diese Weise ändern kann.

In dem Maße, wie das Denken von der Materie zum Geist, vom Fehlbaren zum Unfehlbaren, von einer bloßen Annahme oder einem falschen Begriff zu einer richtigen Idee übergeht, tritt die göttliche Wahrheit an die Stelle des sterblichen Irrtums, und die Heilung erfolgt notwendigerweise. Auf dieser Grundlage kann die folgende Erklärung Mrs. Eddys in bezug auf das Heilen von Geisteskrankheit in der Praxis bewiesen werden: „Wie hartnäckig der Fall auch sei, er weicht leichter als die meisten Krankheiten der heilsamen Tätigkeit der Wahrheit, die dem Irrtum entgegenarbeitet.“ 3

Ich bin unmittelbar Zeuge einer Heilung von Geisteskrankheit durch die Christliche Wissenschaft gewesen. Eine mir gut bekannte junge Frau befand sich in einem ebenso ernsten Zustand wie der Mann in der Bibel. Sie wurde von einem materiellen Sinn vom Selbst verzehrt, in dem der wahre geistige Sinn vom Ego verlorengegangen war. Als Folge davon erlitt sie einen mentalen Zusammenbruch und verlor völlig die Herrschaft über ihr Denken. Geistig und physisch war von dieser Frau wenig übriggeblieben, als die Christliche Wissenschaft sie fand. Ärztliche Hilfe war erfolglos gewesen.

Langsam und behutsam führte der Ausüber sie durch hörbare Erklärungen, geistige Argumentation und stille, gebeterfüllte Behandlung zu dem Verständnis, daß Gott das einzige Gemüt und die einzige Intelligenz — ihr eigenes Gemüt war, in dem sie lebte und ihr wahres Sein hatte. Nach mehreren Monaten löste sich die Anhäufung von Unwahrheiten auf, denen sie zugestimmt und mit denen sie gelebt hatte, und durch die christlich-wissenschaftliche Behandlung wurde ihr das Bewußtsein ihrer Vollkommenheit im Gemüt, das sie verloren hatte, wiedergegeben. Sie nahm das Universitätsstudium wieder auf, dem sie durch ihren geistigen Zusammenbruch nicht mehr hatte nachgehen können, beendete es erfolgreich und war bald darauf glücklich verheiratet.

Die Theologie der Christlichen Wissenschaft beruht auf der biblischen Tatsache, daß Gott Gemüt ist und daß Gott unendlich ist. Nicht nur in Zeiten geistiger Not oder Störung gibt es für uns gebeterfüllte Arbeit zu tun. Die fundamentalen Tatsachen des Seins müssen von uns allen in unserem gegenwärtigen Leben ausgearbeitet werden, wenn wir den Weg aus dem menschlichen Begriff vom Leben zu dem göttlichen finden wollen. Jeder, der sich selbst oder andere heilen möchte, muß sein Denken auf die absolute Wahrheit der Christlichen Wissenschaft gründen — auf den allgegenwärtigen Gott und den vollkommenen Menschen, der unbegrenzte Intelligenz ausdrückt. In dem Maße, wie das Denken vergeistigt wird, werden die irrigen Merkmale des sogenannten menschlichen Gemüts durch die ausgeglichenen Eigenschaften des unsterblichen Gemüts ersetzt.

Vergeistigtes Denken auf seiten des Ausübers ist auch zur Handhabung von Fällen geistiger Behinderung vonnöten. Seine Arbeit besteht darin, die ganze irrige Annahme von einer materiellen Geburt auszulöschen und sie energisch durch die Tatsachen des geistigen Seins zu ersetzen. Das Leben eines jeden von uns spiegelt das göttliche Leben wider, das ohne Anfang und ohne Ende ist und ewiglich aus seiner unerschöpflichen Quelle hervorströmt. Jesus sagte zu Nikodemus, daß er „von neuem geboren werden“  Joh. 3:7; müsse — daß er vom sterblichen zum unsterblichen Begriff vom Leben kommen müsse. Der menschliche Glaube muß sich ändern und Gott als den einzigen Vater und die einzige Mutter anerkennen.

Diejenigen, die sich in der menschlichen Rolle der Eltern oder der Kinder befinden, müssen Gottes Vater- und Mutterschaft als die maßgebende Tatsache ihres Lebens akzeptieren. Jeder einzelne sollte in fortschreitendem Maße die ganze falsche Auffassung von Erblichkeit — die physische Übertragung von Eigenheiten des Körperbaus und des Temperaments — für sich auslöschen. Das Heilen eines zurückgebliebenen Kindes fordert besonders von denen, die ihm nahestehen, die ständige Erkenntnis, daß Gottes Gesetz so etwas wie geistige Behinderung nicht zuläßt. Der Mensch lebt immer kraft der Vollmacht Gottes, des unsterblichen Gemüts, des Vaters und der Mutter aller.

Wie groß ist doch diese Wahrheit, die tägliche Erneuerung bringt und den mesmerischen Glauben auslöscht, daß der Mensch ein zerstörbarer Sterblicher und das Opfer von Geburtsfehlern oder das Geschöpf überhaupt irgendwelcher Umstände im Zusammenhang mit menschlicher Geburt sei! Wenn diese Wahrheit erkannt wird, bringt sie unaufhörliche Erneuerung und Wiederherstellung mit sich und bewirkt eine Veränderung des Denkens und des Körpers. Sie gibt uns eine Vorstellung von unserem wahren Selbst, das vom Geist geboren ist — die richtige Idee anstelle der falschen Auffassung, daß wir im Fleisch geboren seien.

Diese neue Geburt, die mit der Lehre und dem Beispiel des Wegweisers ihren Anfang nahm und in der Christlichen Wissenschaft erklärt wird, ist die Lösung für all die Übel geistiger und körperlicher Störungen. „Verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes“, schreibt Paulus, „auf daß ihr prüfen möget, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“  Röm. 12:2. Gottes Wille für den Menschen ist gut. Er schließt immerdar für jeden einzelnen die vollkommene Tätigkeit der Intelligenz und des Lebens ein.

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