Als Mrs. Eddy die Wissenschaft des Seins entdeckte — das Christentum Christi in seiner wissenschaftlichen Erklärung — und sie der Welt in dem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit darbot, war es, als ob sie von einer riesigen Schatztruhe den Deckel abgehoben hätte, so daß die Schätze bis in die fernsten Winkel der Erde gelangen konnten. Dieses Buch enthält keine bloße Auslegung persönlicher Theorien. Mrs. Eddy sagt von sich, daß sie unter einem höheren Befehl schrieb (s. Vermischte Schriften, S. 311). Sie wußte, daß diese Wissenschaft das Wort Gottes ist, und sie vergaß das niemals. Sie schreibt: „Johannes sagt:, Er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei ewiglich.‘ Unter diesem Tröster verstehe ich die Göttliche Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 55;
Wissenschaft und Gesundheit hat die Eigenschaft ewiger Frische. Obwohl es vor 100 Jahren veröffentlicht wurde, ist es ein sehr junges Buch. Ja, es ist zeitlos. Da die geistig dynamischen Ideen, die es über Gott, den Menschen und die Schöpfung einführt, mit den Wahrheiten in der Bibel übereinstimmen, sinken sie niemals auf das Niveau des Weltlichen, des Monotonen, des Bekenntnisgebundenen herab. Diese Ideen sind in Freude und einen Vorsatz gekleidet; sie bewegen einen so stark, daß man sich dem Buch spontan zuwendet, um Inspiration und Führung zu finden.
Ein vollkommener Gott, eine vollkommene Schöpfung — wie wunderbar und trostreich werden diese Wahrheiten dargelegt! Der Tröster hat für jede Art von Kummer, Verlust, Leid oder Mangel eine Antwort. Er gibt uns Kraft und Hoffnung und öffnet unsere Augen für die erquickende Gegenwart des Lebens, die keinen Raum für gähnende Leere läßt. Webster definiert das Wort „tröstlich“ teilweise als „frei von Beunruhigung, Verdruß, Zweifel, Furcht: ... in sicheren ... Verhältnissen“.
Wenn wir eine begrenzte Auffassung vom Selbst hegen, mit Furcht und Spannung durchwoben, können wir gewiß keine Sicherheit und keinen Trost finden. Die Christliche Wissenschaft bringt uns einen völlig neuen Begriff von dem Selbst und der Kindschaft, eine neue Identität, eine Wiedergeburt. Diese Wissenschaft erklärt ebenso wie Christus Jesus, daß wir von neuem geboren werden müssen. Johannes spricht in seiner Offenbarung von einem Engel, der „hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan“. Eine Stimme gab dem Offenbarer die inspirierte Botschaft: „Gehe hin, nimm das offene Büchlein von der Hand des Engels ... Nimm hin und verschling's!“ Offenb. 10:2, 8, 9;
Wenn wir die in diesem Buch enthaltenen Wahrheiten verarbeiten und uns in unserem Leben nach ihnen richten, nimmt unser Sein eine umfassendere und tiefere Bedeutung an. Wir stellen fest, daß wir die vor uns liegende Arbeit mit mehr Intelligenz einschätzen und daß wir sie mit einem bereitwilligeren und freundlicheren Herzen tun. Es kann sein, daß uns eine gänzlich vertraute Stelle plötzlich in einem neuen Licht erscheint und einen Glanz verbreitet, der Heilung und Verständnis mit sich bringt; oder daß sie auf einen besonderen Irrtum hinweist, der erkannt und ausgetrieben werden muß, oder auf genau die richtigen Schritte, wenn es darum geht, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Diese Wahrheiten springen uns praktisch aus den Seiten entgegen und fordern, daß wir ihnen gemäß leben.
Wissenschaft und Gesundheit stellt die geistige Auslegung der Wissenschaft des Christentums dar — der Wissenschaft, die von Christus Jesus dargelegt und gelebt wurde. Sein Leben war ein beständiges Zeugnis von der Macht Gottes, zu heilen und zu segnen, und zwar nicht nur einen einzelnen, sondern unzählige Menschen. Das tiefe, anhaltende Vertrauen auf Gott, das dieses Buch im Herzen eines aufrichtigen Lesers erwecken kann, ist grenzenlos. Selbst eine flüchtige Erkenntnis von dem Einssein des Prinzips und der Idee, von Gott und dem Menschen, kann Schranken, die vielleicht seit Jahren akzeptiert wurden, als eine Täuschung niederreißen. Wenn wir die geistige Tatsache akzeptieren, setzt eine geistige Geburt aufflackernder Hoffnung ein, und Identität und Individualität nehmen eine neue Bedeutung an. Wir beginnen etwas über den Sinn des Lebens zu lernen.
Die Ideen aus dem „Büchlein“ kommen zu uns als der Christus, der Tröster, der sich der Krankheit, der Betrübnis oder der Probleme, denen wir gegenüberstehen, niemals bewußt ist. Statt dessen weiß der Christus um seine eigene göttliche Gegenwart und Tätigkeit, die gerade dort ist, wo unser Kummer zu sein scheint. Und wir lassen dieses Wissen unser Wissen werden. Mrs. Eddy fragt: „Ist unser Tröster nicht stets außerhalb unser selbst und über uns?“ Die Einheit des Guten, S. 18;
Wahrheitsgetreu und genau beschreibt und definiert das Lehrbuch den von Gott geschaffenen Menschen — den Christus-Menschen, der die tatsächliche geistige Identität eines jeden einzelnen von uns ausmacht. Wenn wir das Buch von dieser Basis aus studieren, wird es unsere Biographie! Lesen Sie es auf diese Weise. Denken Sie in dieser Weise darüber nach. Von ihm lernen wir die unendliche Größe und Erhabenheit unseres wahren Seins verstehen. Brauchen wir Versorgung? Dann erwarten wir von Gott — durch das Buch — und nicht von der Materie eine Lösung. Suchen wir einen Gefährten? Dann wenden wir uns an Gott — durch das Buch — und nicht an Personen.
Dieses unser wahres Sein ist nicht etwas, was wir hervorrufen, was wir schaffen. Es ist Gott, der es erschafft — es ist Sein Tun. Paulus fragt: „Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Und vorher schreibt er in einem Vers: „Ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.“ 1. Kor. 3:16, 9; Mrs. Eddy schreibt: „Das eine Ego, das eine Gemüt oder der eine Geist, Gott genannt, ist die unendliche Individualität, die alle Form und Anmut verleiht und die die Wirklichkeit und Göttlichkeit in dem individuellen geistigen Menschen und in den geistigen Dingen widerspiegelt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 281.
Gott spiegelt Seine göttliche Wirklichkeit in jeder Identität wider. Wenn wir von der Materie und der Sterblichkeit hinwegschauen, können wir alle wissen, daß in Wahrheit der große Ich bin Seine Eigenschaften in uns widerspiegelt. Das göttliche Gemüt ist Intelligenz und spiegelt im Menschen die Intelligenz wider; die göttliche Liebe spiegelt im Menschen die strahlende Liebe wider, die das Universum segnet. Was für eine wissenschaftliche Art und Weise, über sich selbst zu denken!
Wenn wir von dieser Basis aus folgern, von dieser geistigen Höhe ausgehen, können wir uns weigern, uns als menschliche Personen zu sehen, die sich allein abmühen und sich durch Experimente ein irgendwie sinnvolles Leben zurechtzubasteln suchen. Wir können uns weigern, die sterblichen Neigungen und Handikaps, die uns angeblich von Geburt anhangen, als uns zugehörig anzusehen. Wir können die Behauptung für null und nichtig erklären, wir seien in einer Art sterblicher Form erstarrt und müßten ewiglich so bleiben, müßten immer die gleichen Charakterzüge und Unzulänglichkeiten beibehalten und immer dasselbe in der gleichen Art und Weise tun — ohne Originalität, ohne Frische.
Öffnen wir unser Denken für die Möglichkeit alles Guten, für den unendlichen Bereich der Liebe und seine gegenwärtigen Möglichkeiten, in dem Wissen, daß unser Sein unendlich, ohne Mangel oder Begrenzung ist. Mit dieser Liebe ausgerüstet, können wir wahrlich sagen: Die Fahne der reichen Fülle wird gehißt, wenn der Christus bei uns Aufnahme findet!
Wissenschaft und Gesundheit hat uns fürwahr die Tür zu diesem unendlichen Bereich der Liebe geöffnet. Der Mensch von seinem Gott, seinem Guten, getrennt? Unmöglich! Gott und Mensch weit voneinander entfernt? Undenkbar! Hier ist das Buch mit seinen wunderbaren Wahrheiten, seiner heilenden Kraft, seiner göttlich inspirierten Botschaft an die ganze Welt. Was beabsichtigen wir damit zu tun? Was können wir tun, damit es erstrahlt, damit es in den Herzen und Angelegenheiten der Menschen lebendig wird?
Die Antwort ist einfach. Wir können den Wahrheiten gemäß leben, die es verkündet.