Mary Baker Eddy beginnt das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit den Worten (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Und weiter schreibt sie in demselben Buch (S. 319): „Wenn der Mensch an das göttliche Prinzip der Gesundheit glaubt und Gott geistig versteht, so erhält ihn dies unter allen Umständen.“ Wie dankbar bin ich, daß ich die Wahrheit dieser Worte erleben durfte.
Vor mehreren Jahren bekam ich von meiner Schwester und meinem Schwager aus Südwestafrika eine Einladung, sie dort zu besuchen. Ich mußte mich vor meiner Reise, die ich auf einem Frachter gebucht hatte, einer Pockenimpfung unterziehen, um in Südwestafrika einreisen zu dürfen.
Als wir schon auf hoher See waren, fing die Pocke zu wachsen an, und ich klebte ein Pflaster darauf, um sie zu verdecken. Einige Abende später sah ich im Spiegel Anzeichen einer Infektion, die sich von der Impfstelle über die Schulter und die linke Brust hinzog. Im Moment war ich bestürzt, doch dann sagte ich mir: „Jetzt hast du Gelegenheit, das zu beweisen, was du in all den Jahren über Gottes allmächtige Fürsorge gelernt hast.“
Ich sprach mit keinem Menschen darüber, weil ich wußte, daß ich geheilt werden würde, wenn ich mich weigerte, diesen Irrtum in mein Denken einzulassen. Er war kein Teil von Gottes Wirklichkeit. So fing ich an zu beten.
Folgende Worte Mrs. Eddys aus dem Lehrbuch gaben mir viel Kraft und Mut (S. 495): „Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen.“
Mir wurde klar, daß ich als Gottes Idee, als Sein Bild und Gleichnis, rein geistig bin und nichts mit der Materie zu tun habe. Ich sang das Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Nr. 77):
Gott ist mein Heil, mein Retter,
Wovor sollt’ mir denn grau'n?
In Nacht und in Versuchung
Kann fest auf Ihn ich bau'n.
Ob Feinde mich umlagern,
Im Kampf steh' furchtlos ich:
Mit Gott an meiner Seiten,
Was könnte schrecken mich?
Ich war von der Allheit des Geistes, unseres Vater-Mutter Gottes, in dem wir als Seine geistigen Kinder leben, so fest überzeugt, daß alle Furcht — der Glaube an eine Gott entgegengesetzte Macht und Substanz — verschwand.
Ich dankte Gott demütig für die wunderbare Seereise, die Er mir ermöglicht hatte, und es wurde mir klar, daß Gott kein Ding halb tut. Mit diesen wahren Gedanken schlief ich fest bis zum nächsten Morgen, und dann sah ich im Spiegel, daß ich geheilt war. Es war nichts mehr von der Infektion zu sehen. Wie dankbar ich für diesen Beweis der göttlichen Liebe war, kann ich nicht in Worten ausdrücken.
Ich habe es mir von jeher zur Regel gemacht, jeden Morgen, wenn ich erwache, zu beten und den Schutz des göttlichen Gemüts in allen unseren Angelegenheiten anzuerkennen.
Als ich vor mehreren Jahren zu Gast bei meinen Kindern in einer anderen Stadt weilte, hatte ich eines Morgens ein ganz besonderes Verlangen, diese gebetvolle Arbeit zu tun. Ich konnte es mir nicht erklären, folgte aber der inneren Stimme und dachte über den 91. Psalm nach, besonders über die Worte (Vers 1, 10 — n. der engl. Bibel): „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, wird unter dem Schatten des Allmächtigen bleiben... Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.“
Später an dem Tag wurde meine damals zwölfjährige Enkelin beschützt, als ein Motorradfahrer mit voller Wucht in das Fahrrad des Kindes fuhr und sie einige Meter weit auf das Pflaster geschleudert wurde. Alle Umstehenden dachten, sie würde niemals mehr aufstehen, doch sie sahen dann voller Verwunderung, wie sie sich vollkommen unversehrt erhob. Sie war unverletzt und hatte keine Schmerzen. Das war ein sicherer Beweis dafür, daß das geistige Verständnis von Gottes alliebender Gegenwart Seine Kinder beschützt. Am nächsten Tag stand sogar ein Artikel darüber in der Zeitung, in dem es hieß, daß sie ihren „Schutzengel“ bei sich gehabt hatte.
Ich bin dankbar für diesen Beweis der göttlichen Liebe und für all die Segnungen, die ich im Laufe der Jahre erfahren habe. Demütigen und aufrichtigen Herzens danke ich, daß Gott mich zur Christlichen Wissenschaft geführt hat und daß ich als Mitglied einer Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung in verschiedenen Ämtern dienen darf.
Uelzen, Bundesrepublik Deutschland