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Geist ist Substanz

Aus der April 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wohl kein Begriff des menschlichen Gemüts hat sich durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft radikaler gewandelt als der Begriff von Substanz. Diese Wissenschaft erkennt an, daß Gott, Geist, Alles-in-allem und daher die einzige Substanz ist. Seine Schöpfung besteht aus Ideen, die Ihn widerspiegeln. Diese Ideen sind geistig und daher substantiell. Sie drücken das göttliche Wesen aus und sind rein, vollkommen und harmonisch. Da die wahre Substanz der Dinge niemals materiell ist, sind diese Ideen der Disharmonie, der Krankheit oder des Verfalls unfähig. Wahre Dinge sind Schöpfungen des ewigen Lebens und der ewigen Liebe; sie sterben niemals.

Als Gottes Idee spiegelt der Mensch die Substanz des Geistes wider und drückt sie aus. Mrs. Eddy erläutert dies in Wissenschaft und Gesundheit: „Da Gott Substanz ist und der Mensch das göttliche Bild und Gleichnis ist, sollte der Mensch nicht nach der Materie, sondern nach der Substanz des Guten, nach der Substanz des Geistes, trachten, die er in Wirklichkeit schon besitzt. Die Annahme, der Mensch besitze irgendeine andere Substanz oder irgendein anderes Gemüt, ist nicht geistig und bricht das Erste Gebot, Du sollst einen Gott, ein Gemüt haben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 301;

Wenn diese Wahrheit unser Denken bestimmt, können wir die sterbliche Annahme nachdrücklich verneinen, daß die Materie Substanz sei, lebe und fühle, daß es irgendeine Substanz getrennt von Gott, Geist, gebe. Hinsichtlich des Wesens der Materie steht die Christliche Wissenschaft im menschlichen Denken an vorderster Front. Sie lehrt, daß die physischen Sinne Illusionen der sterblichen Annahme sind und daß alles, was für jene Annahme feste Substanz — Materie — zu sein scheint, nichts anderes als ein falscher materieller Eindruck auf diese Sinne ist, wie wirklich es auch scheinen mag. Wenn wir erkennen, daß die Materie nur die Vergegenständlichung des sterblichen Denkens ist, können wir die Erscheinungen von Disharmonie und Krankheit als Irrtümer des unwirklichen sterblichen Gemüts zurückweisen. Und wir können diese Irrtümer durch wahre Gedanken von dem einen göttlichen Gemüt ersetzen. Dies berichtigt die falsche Annahme. Als Folge davon ist das Bewußtsein erleuchtet, die Disharmonie hört auf, und der Körper ist geheilt.

In seiner Heilarbeit stieß Christus Jesus über eine menschlich gedankliche Vorstellung von Substanz hinaus zur eigentlichen geistigen Idee vor, deren Substanz Gemüt ist. Seine Heilungen bewiesen, was die Christliche Wissenschaft heute darlegt, daß nämlich Geist und seine Ideen wahre Substanz sind und daß die Materie nur eine Illusion der Sinne ist. Diese Wahrheit befähigte ihn, durch verschlossene Türen hindurchzugehen und den Stein von seinem Grab hinwegzuwälzen. Unbeeindruckt von dem Augenschein kranker und zerfallender Substanz konnte er einen Aussätzigen anschauen und getreulich von der vollkommenen Schöpfung eines vollkommenen Gottes Zeugnis ablegen.

Im Matthäusevangelium wird von der Heilung eines Aussätzigen berichtet: „Und siehe, ein Aussätziger kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's tun; sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein.“ Matth. 8:2, 3; Durch seine Heilungswerke demonstrierte der Meister, daß der Mensch keine Eigenschaften besitzt, die nicht von Gott herstammen. Er hielt sich an den Christus, die geistige Idee des Lebens und der Substanz, als sein Bewußtsein, und diese richtige Anschauung vom Menschen heilte die Krankheit augenblicklich.

Auch wir können demonstrieren, daß uns das Verständnis, daß Geist die einzige Substanz und der Mensch seinem Wesen nach völlig gottähnlich ist, die Kraft und die Fähigkeit gibt, alles dem Guten Unähnliche zu überwinden. Der Apostel Paulus versicherte uns: „Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi.“ Eph. 4:7; Ein richtiger Begriff von Substanz ist ein äußerst wichtiger Faktor in der Heilarbeit der Christlichen Wissenschaft. Da es keine materielle Substanz gibt, ist es leicht einzusehen, daß Krankheit und Leiden nicht in der Materie existieren, kein Zustand der Materie sind, sondern ganz und gar mental, ein falscher Begriff von Leben und Identität, immer und ausschließlich eine Illusion, die durch das Licht der Wahrheit und Liebe zerstört wird.

Wenn Krankheit behauptet, ein Teil unserer Erfahrung zu sein, und wir es mit einem sich verschlimmernden körperlichen Zustand zu tun haben, kann Erneuerung und Heilung durch die geistige Idee kommen, daß Leben Substanz ist und sich selbst erhält. Gott ist ewiges Leben, der ewig fortbestehende Ursprung des Lebens des Menschen. Daher wird der Mensch als Idee offenbart, er lebt und wirkt als Idee, nicht als ein körperlicher Organismus, und wird in dem unendlichen Gemüt, dessen Ausdruck er ist, immer sicher, ewig und unzerstörbar erhalten. Wahre Substanz bedeutet Sicherheit. Alles, was unser wahres Selbst ausmacht, ist in der Substanz des Lebens sicher geborgen, der Krankheit, des Verfalls, des Stillstands oder des Zusammenbruchs unfähig. Der wirkliche Mensch befindet sich immer in der vollkommenen Obhut Gottes. Wenn wir dies wissen, gibt es nichts zu fürchten; nichts kann uns schaden, denn als Söhne und Töchter Gottes leben, weben und sind wir im Gemüt, nicht in der Materie.

Die Christliche Wissenschaft offenbart Substanz als den aktiven Ausdruck des sich ständig entfaltenden Guten. Sie bringt die unbegrenzte Lebenskraft der Gesundheit und Güte ans Licht, die der Mensch als Zeuge des Lebens verkörpert. Gottes Ebenbild spiegelt unablässig die Frische und Spontaneität des Geistes wider, die Neuheit und die unerschöpfliche Kraft des Lebens, das unzerstörbare Wesen der Wahrheit. Die Gesundheit, Harmonie und Vollständigkeit, die er von Gott erhält, lassen nie nach. Sie verändern sich niemals in Qualität oder Quantität. Der Mensch hat volle Genüge und wird ganz und gar durch die Kräfte des Geistes gestärkt — Kräfte, die keine Erschöpfung, keine Behinderung, keinen Rückschlag kennen, die jedoch immer und ewig die sich erweiternde Wirksamkeit des Guten entfalten.

Gottes unkörperliches Ebenbild ist das geistige Gegenteil des unwirklichen, körperlichen, sterblichen Menschen, der annimmt, Leben und Substanz seien in der Materie — der annimmt, Fleisch, Gehirn, Blut, Knochen, Muskeln usw. seien die Elemente des wahren Menschentums. Da der Mensch — wie die Bibel erklärt — zum Ebenbild Gottes, des Geistes, erschaffen wurde, ist er geistig. Seine wahre Identität und Individualität sind gottähnlich, gehen vom göttlichen Gemüt aus und werden von den lebendigen geistigen Kräften des Gemüts, der göttlichen Intelligenz, beseelt, ermächtigt und erhalten. Die wahre Substanz des Menschen ist die reine Offenbarwerdung von Wahrheit, Leben und Liebe.

In dem Bereich der Wahrheit, der wahren Umgebung und dem wahren Wirkungskreis des Menschen, gibt es keinen Verfallsprozeß, keine Auflösung der wahren Substanz. Der Mensch ist nicht in der Materie oder in irgendeiner materiellen Umwelt, und es gibt keine Kräfte, die ihn dorthin versetzen könnten. Der Mensch ist in Gott, dem unendlichen Leben und der unendlichen Liebe. Der Mensch kann nicht irgendeiner Annahme oder Annahmen des sterblichen Gemüts zum Opfer fallen. Er gehört nicht in dessen mutmaßliches, zerbrechliches Reich. Er kann nicht durch dessen Lügen hypnotisiert werden. Sein Gott ist sein Alles. Sein Leben, seine Einheit mit seinem Nächsten, sein Heim und sein Frieden sind in Gott — geborgen in der Substanz der Seele. Nichts neben Gott hat Existenz, Substanz oder Sein. Alles, was wirklich existiert, ist in Gott, der ewiges Leben ist. Der Christus, der Geist des Lebens — „gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ Hebr. 13:8; —, ist hier, um uns diese geistige Tatsache zu offenbaren und um uns immer mehr unserer Sicherheit und Harmonie bewußt zu machen, die sich auf unsere Einheit mit Gott gründen.

Unter Hinweis auf Christi Jesu Mission schreibt Mrs. Eddy: „Selbst während seine Person auf Erden und in Qual war, ruhte sein individuelles Wesen, der Christus, in der ewigen Harmonie. Seine unsichtbare Individualität, so erhaben über dem Sichtbaren, war den fleischlichen Versuchungen, den materiellen Gesetzen, dem Tod oder dem Grab nicht unterworfen. Von Gott gestaltet und regiert, war seine Individualität geborgen in der Substanz der Seele, der Substanz des Geistes — ja in der Substanz Gottes, des einen alles in sich schließenden Guten.“ Vermischte Schriften, S. 103.

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