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Wie Henoch

Aus der April 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Henoch ist nie gestorben. Es ist voll tiefer, geistiger Bedeutung, daß die Bibel von jemandem berichtet, dessen „ganzes Alter ward 365 Jahre. Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.“ 1. Mose 5:23, 24; Die hier angedeutete Möglichkeit eines todlosen Lebens wird von der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. als Tatsache offenbart. Der Mensch stirbt in Wirklichkeit niemals. Leben ist Geist, Gott. Im Geist, dem ewigen Leben des Menschen, gibt es keinen Tod.

Daß jemand für den menschlichen Sinn aus dem Leben scheiden könnte, ohne dabei seine bewußte Existenz aufzugeben, ist ausdrücklich Teil der Lehren Christi Jesu. Lazarus hatte bereits vier Tage im Grab gelegen, da sagte Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben.“ Joh. 11:25, 26; Und er bewies, daß er die Vollmacht für diese Behauptung hatte, indem er Lazarus auferweckte. Aber trotz dieser Auferstehungserfahrung starb Lazarus später und mußte beerdigt werden; zumindest erschien es so. Wissen wir aber, welche Erfahrung Lazarus machte, als er verschied?

Zu der Zeit, als der Bericht über Henoch verfaßt wurde, war es offensichtlich leichter, die Vorstellung von einem Weitergehen ohne Todesvorgang als gegeben hinzunehmen. Heutzutage scheint der starre Glaube an ein materielles Leben und den Tod solch eine Möglichkeit nicht zuzulassen. Wenn wir die Starrheit dieser Annahme brechen und Henochs Fingerzeig und Christi Jesu Verheißung akzeptieren wollen, müssen wir erkennen, was die Christliche Wissenschaft lehrt: Der Körper eines Menschen ist ein gedanklicher Begriff. Dieser setzt sich aus den eigenen Gedanken des einzelnen über sich selbst zusammen und aus dem, was er vom Denken anderer über das Leben im allgemeinen und über ihn selbst im besonderen akzeptiert hat. Das ist die menschliche Anschauung. Aber was der einzelne wirklich ist, ist das, was Gott über ihn weiß. Wer etwas von dieser geistigen Wirklichkeit erfaßt — von seinem wahren Leben und seiner wahren Identität —, läßt den materiellen, sterblichen Begriff des Lebens hinter sich und dringt zum Geistigen und Unsterblichen vor.

Wenn wir also jemanden sehen, der diesen menschlichen Begriff vom Dasein zurückläßt, so besteht der Körper, den wir sehen, zu einem großen Teil aus Gedanken, die nicht seine eigenen sind. Er selbst aber mag den Vorgang, den wir Tod nennen, bewußt erleben oder auch nicht. In dem Maße, wie seine Gedanken über sich selbst geistig sind, haben sie ihren Ursprung im Geist, nicht in den Gemütern der Menschen. Er wandelt mit Gott, so wie es Henoch tat. Hat Jesus nicht verheißen: „Wer mein Wort hört und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ 5:24;?

Wenn wir glauben, wir sähen jemanden sterben, können wir daher aufgrund dessen, was wir sehen, nicht sagen, in welchem Maße dieser einen Übergang erlebt. Wenn er die Wahrheiten des geistigen Seins angenommen hat, braucht seine Erfahrung zu diesem Zeitpunkt keine schwere Prüfung zu sein. Ja, in dem Maße, wie seine Gedanken über sich selbst mit dem übereinstimmen, was Gott über ihn weiß, ist er sich wahrscheinlich nicht bewußt, daß er diesen Vorgang durchmacht, obgleich die menschlichen Augen glauben, sie sähen, daß er ihn durchmacht.

Der Tod ist nie eine Wirklichkeit. Er ist immer ein Traum. Ist sich jemand des Traumes bewußt, mag er träumen, er erlebe den Tod. Wer sich aber des ewigen Lebens bewußt ist und seiner eigenen geistigen Identität als der Idee jenes Lebens, träumt diesen Traum nicht. Die Annahme der anderen, daß sich da ein Körper befinde, in dem Leben war und aus dem das Leben entwichen ist, mag sie dazu veranlassen, den Traum des Todes nach ihren eigenen Anschauungen über jemandes Körper als Hauptdarsteller zu träumen. Aber in dem Maße, wie sich der einzelne bewußt ist, daß Gott sein Leben ist und daß seine Identität die geistige Idee des Lebens ist, hat er selbst keinen Anteil an diesem Traum.

In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift sagt Mary Baker Eddy: „Die Sterblichen erwachen aus dem Todestraum mit Körpern, die von denen nicht gesehen werden, die den Körper zu begraben meinen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 429; Ferner sagt sie: „Solltest du oder sollte ich scheinbar sterben, so wären wir nicht tot. Das scheinbare Verscheiden, das durch die Mehrheit der menschlichen Annahmen, daß der Mensch sterben muß, verursacht oder durch mentale Meuchelmörder hervorgerufen wird, widerlegt die Christliche Wissenschaft nicht im geringsten; es ist vielmehr ein Beleg für die Wahrheit ihres grundlegenden Satzes, daß die sterblichen Gedanken der Annahme nach die Materialität regieren, die fälschlicherweise Leben im Körper oder in der Materie genannt wird.“ ebd., S. 164;

Allein durch Willenskraft können wir natürlich nicht verhindern, daß wir sterben. Wir können uns aber dafür entscheiden, in dem Bewußtsein der geistigen Wirklichkeit zu leben anstatt in dem Traum eines materiellen Daseins, der der Traum der Sterblichkeit ist. In diesem Sinne können wir dem Todestraum jede Stunde eines jeden Tages unsere Zustimmung verweigern, und die Folge ist, daß wir allmählich Sünde, Furcht und Krankheit überwinden — all die Dinge, die scheinbar sogar den Tod verursachen können. Unser menschliches Leben wird dann zu einem beständigen Wandeln mit dem göttlichen Leben, einem Wandeln, für das es kein Ende und keinen Übergang gibt.

Ein wesentlicher Teil unserer eigenen Überwindung des Todes besteht in unserer Zurückweisung des sterblichen Begriffs vom Menschen, wo immer wir den Menschen sehen. Solange wir andere als materielle Personen ansehen, werden wir weiterhin am Traum von Menschen teilhaben, die in die Materie hineingeboren sind und in ihr — oder aus ihr heraus — sterben. Und insoweit wir diesem Traum mental unsere Zustimmung geben, bereiten wir uns selbst darauf vor, ihn zu der Zeit hinzunehmen, wo andere glauben mögen, daß sich unser menschliches Leben dem Ende genähert habe. Doch wir können statt dessen Paulus' Ermahnung gehorchen: „Darum kennen wir von nun an niemand mehr nach fleischlicher Weise.“ 2. Kor. 5:16.

Wenn wir die materiellen Annahmen über das Leben und den Menschen bewußt und gewissenhaft zurückweisen und nach den ewigen Eigenschaften des göttlichen Lebens und der geistigen Identität ausschauen — nicht nur in uns selbst, sondern in jedermann —, wird sich unsere menschliche Erfahrung als eine Kette von Siegen über die Suggestionen der sterblichen und materiellen Annahme erweisen. Wenn wir uns gewissenhaft weigern, den Tod, um wen es auch immer geht, als eine Tatsache anzuerkennen, und niemals zugeben, daß er tatsächlich ein Schritt in jemandes Leben ist, werden wir allmählich die Tatsachen des unsterblichen Lebens verstehen und beweisen.

Dann werden wir, wie Henoch, mit Gott wandeln und werden uns bewußt sein, daß Er allein das Leben ist. Ob nun andere sagen oder nicht: „Gott nahm ihn hinweg“ — wenn wir mit Ihm wandeln, werden wir wissen, daß wir niemals vom Leben getrennt gewesen sind.

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