Im Jahre 1969 wurde ich bei einer Firma der Raumfahrtindustrie als Planungsleiter angestellt. Als ich von einer Geschäftsreise im Osten der Vereinigten Staaten nach Kalifornien zurückkehrte, sagte man mir, daß die Erteilung mehrerer Aufträge, mit denen man gerechnet hatte, ausgeblieben und eine größere Reduzierung des Personals erforderlich sei. Meine Aufgaben sollten von unserem Generaldirektor übernommen werden, und man gab mir zwei Wochen, um eine neue Stellung zu finden. Die Plötzlichkeit dieser Entscheidung überraschte mich etwas, und ich wurde sofort von der Furcht bedrängt, daß ich keine vergleichbare Arbeit in der Raumfahrtindustrie finden oder für längere Zeit arbeitslos sein würde.
Da ich erkannte, daß dieser Gedanke verkehrt war, wandte ich mich sofort um Hilfe und Führung an meine Bibel und die Schriften Mary Baker Eddys. Zwei Stellen fielen mir sogleich ins Auge. Die erste war aus dem Buch des Propheten Jesaja (41:10): „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Die zweite war aus den Vermischten Schriften von Mary Baker Eddy (S. 307): „Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut.“
Als ich diese und entsprechende Stellen, auf die ich aufmerksam wurde, studierte, verschwanden die Furcht und jedes Gefühl des Grolls. Ich beschloß, die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft zu lesen und jeden Morgen meine Bibel und Mrs. Eddys Schriften zu studieren, um mein Verständnis von der geistigen Natur des Menschen, seinem Platz und seiner wahren Auffassung von Substanz und Tätigkeit zu erweitern.
Eine Stelle aus den Psalmen half mir besonders, diesen Gedanken zu erhellen. Der Psalmist schrieb (90:16, 17): „Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Herrlichkeit ihren Kindern. Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns. Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!“ Von dieser Erklärung ausgehend, betete ich jeden Morgen um Führung, um mir darüber klarzuwerden, wohin ich meine Bewerbungen schicken und mit wem ich mich in Verbindung setzen sollte.
Der furchterregende Gedanke, daß ich über längere Zeit arbeitslos sein könnte, blieb hartnäckig, und ich wandte mich den Worten unseres Meisters Christus Jesus zu, die wir im Johannesevangelium finden (4:35, 36): „Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld, denn es ist weiß zur Ernte. Schon empfängt Lohn, der da schneidet, und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich miteinander freuen, der da sät und der da schneidet.“ Dieser Gedanke brachte mir nachdrücklich zum Bewußtsein, daß mein Platz schon bereitet war und auf mich wartete, daß es mein Platz war und daß kein anderer ihn einnehmen konnte. Außerdem würde meine gebeterfüllte Anerkennung dieses gottgegebenen Platzes sowohl mich als auch meinen künftigen Arbeitgeber segnen.
Bewerbungsschreiben wurden in alle Teile der Vereinigten Staaten geschickt. Ich fühlte mich jedoch nicht veranlaßt, aus dem Haus zu gehen und bei Firmen, die mich eventuell einstellen könnten, anzuklopfen, sondern ich setzte mein Studium fort and wartete auf besondere Aufforderungen zu Interviews. Gegen Ende der ersten Woche meiner Stellungssuche wurde ich von einem der führenden Raumfahrtunternehmen, das nur elf Kilometer entfernt war, zu einem Interview gebeten. Die leitende Stellung, die die Firma zu vergeben hatte, war schon mehrere Monate lang nicht besetzt gewesen, während man nach dem richtigen Mann gesucht hatte. Die Position schien interessant zu sein und hohe Anforderungen zu stellen, aber ich besaß nicht die für das weite technische Feld, das sie umfaßte, erforderliche Vorbildung. Weder die Firma noch ich trafen zu jenem Zeitpunkt eine Entscheidung, und ich begab mich wieder an mein gebeterfülltes Studium und erkannte dankbar an, daß mein Leben und meine berufliche Laufbahn ganz und gar in Gottes Hand waren.
Die folgenden Erklärungen von Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit fand ich nun besonders hilfreich (S. 258): „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt. Gemüt offenbart alles, was in der Unendlichkeit der Wahrheit existiert“, und sie fährt auf derselben Seite fort: „Die menschlichen Fähigkeiten erweitern und vervollkommen sich in dem Verhältnis, wie die Menschheit den wahren Begriff vom Menschen und von Gott erlangt.“ Ich brachte beträchtliche Zeit damit zu, diese Stellen zu studieren, und in der nächsten Woche erhielt ich ein Stellenangebot von jener Firma. Dies brach den ganzen Mesmerismus und alle Gedanken an Arbeitslosigkeit und ließ mir völlige Freiheit, andere Arbeitsmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen.
Als ich mich weiterhin in die oben zitierte Stelle vertiefte, wurde ich völlig ruhig und zuversichtlich, daß das erste Angebot meinen Erwartungen entsprechen und ich auch meinen neuen Arbeitgeber zufriedenstellen würde.
Ich bin tief dankbar, daß ich diese Gelegenheit hatte, wieder einmal durch Studium, Gebet und Demonstration beweisen zu können, daß die Christliche Wissenschaft das Gesetz Gottes ist und daß das göttliche Gemüt eine immer gegenwärtige Hilfe ist.
Northridge, Kalifornien, USA