„Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen“, schreibt Mrs. Eddy, „der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 476;
Jesus wußte um die ewige Gotteskindschaft des Menschen. Wo seine Umwelt Krankheit, Sünde und Tod sah oder wo Mangel zu herrschen schien, erhob er sein Denken über den materiellen Augenschein und erkannte das Ebenbild Gottes. Zu seinen Zuhörern sagte er: „Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet ein rechtes Gericht.“ Joh. 7:24; Er ließ sich nicht von dem Augenschein der physischen Sinne täuschen, sondern war sich statt dessen der absoluten Vollkommenheit der Gottesschöpfung bewußt. Seine Heilmethode war geistig, da sie auf seinem Verständnis von dem geistigen Ursprung des Menschen beruhte.
Die Heilungswerke Jesu waren nicht übernatürlich oder einmalige, nicht wiederkehrende Wunder. Sie waren das Ergebnis seiner wissenschaftlichen Erkenntnis der Allmacht Gottes und der Vollkommenheit des Menschen, der Idee Gottes, des Geistes. Die Vergegenwärtigung der Tatsache, daß die Schöpfung Gottes gut ist und Gott der Erhalter des Menschen ist — ja, daß in Wirklichkeit die göttliche Idee, der Mensch, nie von Gott, dem göttlichen Gemüt, der ewigen Quelle alles Guten, getrennt sein kann —, erhebt unser Bewußtsein über falsche materielle Vorstellungen und Zweifel hinaus und heilt unsere Umwelt. Wir können dazu beitragen, die Welt zu heiligen, indem wir sie so sehen, wie Gott sie sah, als Er sie schuf — als „sehr gut“. Diese geläuterte Betrachtungsweise der Schöpfung als völlig gut und geistig bringt Heilung.
Es ist hilfreich, wenn wir uns, bevor wir mit unserer täglichen Arbeit beginnen, der Einheit bewußt werden, die immerdar zwischen Gott und dem Menschen besteht. Wir können dankbar sein, daß jeder Tag voller Gelegenheiten ist, das Ebenbild Gottes klarer zu erschauen. Dieses freudige Erwarten, die Vollkommenheit zu sehen, erlöst uns von der Furcht, schwierigen Situationen oder Personen zu begegnen. In Wirklichkeit haben wir es nicht mit vielen sterblichen Gemütern zu tun, sondern nur mit dem einen Gemüt, das alle geistigen Ideen in sich schließt.
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die göttliche Wissenschaft kehrt das falsche Zeugnis der materiellen Sinne um und reißt dadurch die Grundlagen des Irrtums nieder.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 273; Wir demonstrieren die Christliche Wissenschaft von der Basis der Allheit des Geistes aus. Dann kommt die Materie nicht in Betracht, und Krankheit, Sünde und Tod werden als Illusionen aufgedeckt, als nichts. Um heilen zu können, müssen wir die korrekte Anschauung vom Menschen gewinnen, den Glauben an die Wirklichkeit von Krankheit und Tod aufgeben und die ewige, geistige Freiheit der Kinder Gottes beanspruchen. Der Mensch war und ist die makellose Widerspiegelung seines Schöpfers, des göttlichen Geistes. Was wir mit den materiellen Sinnen sehen, ist nicht wahr; nur das ist wahr, was wir durch unseren gottverliehenen geistigen Sinn über den Menschen wissen.
Mrs. Eddy schreibt: „Die Medizin eines Christlichen Wissenschafters ist Gemüt, die göttliche Wahrheit, die den Menschen frei macht.“ ebd., S. 453. Diese wahre Medizin befreit uns von dem Glauben an viele sterbliche Gemüter und ihre furchteinflößenden Gedanken. In dem Maße, wie wir die Christus-Idee, Gottes Ebenbild, als unser eigenes Sein anerkennen, werden unsere Bedürfnisse gestillt werden. Dann wird die reine Wirklichkeit der Gottesschöpfung immer mehr in Erscheinung treten, und Heilung wird die Folge sein.
Nun aber spiegelt sich bei uns allen
die Herrlichkeit des Herrn in unserm aufgedeckten Angesicht,
und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern
von dem Herrn, der der Geist ist.
2. Korinther 3:18
