Es ist wohl kaum nötig zu sagen, daß jeder, der diese Worte liest, lebendig ist. Es mag nicht genauso einleuchtend sein, daß das Leben, das vom göttlichen Leben, von Gott, herrührt, unsterblich ist, niemals aufhört, niemals schwindet, niemals im Tode ausläuft. In der metaphysischen Logik wird das, was jetzt lebendig ist, immerdar lebendig sein, und es ist immer lebendig gewesen. Was dem Tode zu unterliegen scheint, hat niemals wahrhaft gelebt, hat niemals wirkliches Sein besessen. In der Logik des göttlichen Lebens ist alles Sein unsterblich und kann niemals ausgelöscht werden.
Dies ist unendlich viel mehr als eine trockene philosophische Feststellung oder eine leere Spekulation. Es ist die Grundlage dafür, daß wir unser Leben umfassender und mit beständigerer Gesundheit leben können. In der Christlichen Wissenschaft Christian Science (kr'istjәn s'aiәns), der Wissenschaft vom Leben, kann nichts in sein Gegenteil verwandelt werden. Nichts Wirkliches kann unwirklich werden, nichts wahrhaft Gegenwärtiges kann verschwinden. Wissenschaftlich gesehen, kann nichts Gutes schlecht werden. Nichts Lebendiges kann dem Tode geweiht sein. Christus Jesus brachte uns die Botschaft von der Unsterblichkeit des Lebens. Seine Auferstehung und Himmelfahrt zeigen, daß der Tod eine Illusion ist. „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ Joh. 10:10;, sagte er. Alles, was gut ist, ist die Folge vom Leben, und alles, was göttliches Leben bekundet, ist gut. Wenn wir das verstehen, können wir alles überwinden, was dem Leben entgegengesetzt ist — d. h., wir können Stagnation, Niedergang, Verfall, Armut, Mittelmäßigkeit und Krankheit überwinden. Was vom göttlichen Leben kommt, ist immer ganz und gar lebendig und befindet sich immer außerhalb der Reichweite jeden Anspruchs von Tod. Was nicht vom göttlichen Leben kommt, hat überhaupt keine Wirklichkeit. Eine der tröstlichsten Tatsachen ist, daß jeder von uns als Idee des Lebens nur ewigem Leben und endlosem Sein entgegengeht — ja, wir sind niemals auch nur für einen Augenblick vom Leben und seinen vielfältigen Ausdrucksformen getrennt gewesen.
Zugegeben, für jemanden, der mit seinen Erfahrungen zutiefst unzufrieden ist, kann die Aussicht auf ein endloses Leben wenig reizvoll sein! Aber was in einem solchen Fall erforderlich ist, ist ein Erwachen aus der Illusion von Leben in der Materie. Wenn man anerkennt, daß Leben unendlich und göttlich ist, ist man wahrhaft lebendig und wach. Damit begibt man sich auf neue Meere der Hoffnung und des geistigen Erfolges hinaus. Es heißt, die unwiderlegliche Logik des Lebens anzuerkennen.
Wirklich lebendig zu sein bedeutet unendlich viel mehr, als voller Energie hin und her zu laufen. Der Trimm-dich-Fan im T-Shirt oder jemand, der von einem Wohltätigkeitskomitee zum anderen eilt, mögen sich beide unerhört lebendig vorkommen. Aber wahres Leben und eine rechte Lebensführung bekunden etwas anderes als physische Tätigkeit. Damit soll in keiner Weise etwas Schlechtes über Sport und gute Taten gesagt werden. Jedoch bedingungslos an das Sein in der Materie zu glauben hieße, sich von der Unlogik der Sterblichkeit irreführen zu lassen.
Mary Baker Eddy erkannte Christi Jesu Einsicht in die Unendlichkeit des göttlichen Lebens und in die Täuschungen des ungemildert physischen Daseins. Sie bemerkt: „Jesus gebot:, Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben‘; mit anderen Worten: Laß dir weniger an der Welt, an Popularität, Stolz und Annehmlichkeiten gelegen sein und liebe.“ Dann macht sie die praktische Feststellung: „Sobald die volle Bedeutung dieses Ausspruchs verstanden wird, werden wir bessere Ausüber haben und die Wahrheit wird dem menschlichen Gedanken aufgehen mit Heil unter ihren Flügeln, indem sie die Menschheit erneuert und den Ausspruch des Apostels erfüllt:, Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christus Jesus, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.‘ “ Message to The Mother Church for 1902, S. 9.
Die Christliche Wissenschaft entfaltet vor uns die Landkarte, auf der wir unseren Weg aus Stumpfheit und Stillstand in die lebendige Vergegenwärtigung des ewigen Lebens verfolgen können. Sie zeigt uns, wie unsere Annahmen von Leben in der Materie kleine Sterbevorgänge sind, die durch die Vergegenwärtigung vom endlosen Dasein im göttlichen Leben ersetzt werden können. Die Logik des Lebens verheißt das unbegrenzte und uneingeschränkte Gute. Dieses Gute ist nicht etwas, was außerhalb von uns selber ist oder gar erst nach dem Grabe auf uns wartet. Niemand ist in seinem geistigen Selbst jemals krank oder von Mangel, Schmerzen oder Einsamkeit betroffen. Unendliches Leben hat keine Anfangspunkte und keine Endstation. Leben bestimmt unsere wirkliche Identität schon jetzt, versorgt, nährt und erhält sie ewiglich. Wie? Indem es unendlich und ewig bleibt.
Das Bewußtsein vom Leben hat keine Spalten oder Poren, durch die die Argumente von Endlichkeit und Tod sickern können. Mehr noch: solche Argumente gibt es nicht. Auf dieser Grundlage definiert die Christliche Wissenschaft die sterblichen Ansprüche von Krankheit und Sünde als Illusion und veranschaulicht sie als solche. Die Lösung für jegliches Leiden ist nicht Vergessenheit, sondern geistiges Bewußtsein.
Ist geistiges Bewußtsein für uns erreichbar? Ja! Wir können es durch unser Studium der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys finden. Wir können es durch Gebet finden und dadurch, daß wir Gott als nie endendes Leben anerkennen. Wir können es durch die Überzeugung finden, daß der Mensch der Ausdruck des Lebens ist. Wir können es finden, indem wir erkennen, daß wir die Idee des Lebens sind, und indem wir bewußt das Leben unsere Ursache und Substanz sein lassen. Das ist die Logik des Lebens und das Gesetz des Lebens. Und niemals hat es auch nur die Spur von einem Beweis gegeben, der Leben verneint.
