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Das Verbrechen hat kein Opfer

Aus der Dezember 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wahrscheinlich haben wir alle schon die Erfahrung gemacht, daß wir nach einem Alptraum gesund und munter in unserem Bett erwachten. Und eines Tages wird ein jeder von uns aus dem Traum — der falschen Annahme — des sterblichen Daseins erwachen und sich in den Armen Gottes geborgen wissen. Je eher wir uns bemühen, uns von den Lügen der Materialität abzuwenden, desto schneller lernen wir verstehen, wo wir ewiglich wohnen: sicher in Gottes Welt. In dieser Welt des Geistes und der Geistigkeit, des Lichtes, der Gesundheit, Harmonie und Schönheit werden wir nicht mehr an die Materie glauben noch von ihr abhängig sein.

Ein gewissenhaftes Studium des Buches Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy zeigt uns, wie wir uns ebenjetzt unsere Sicherheit und Harmonie bewahren können. Dieses Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erklärt, daß alles, was wir erleben, subjektiv ist. Es findet im Bewußtsein statt. In unserem Leben geschieht nichts außerhalb des Denkens. Es gibt „da draußen“ keine bösen Kräfte, die uns schaden könnten; daher haben wir die gottverliehene Macht, uns von allem Falschen zu befreien, das behauptet, in das Bewußtsein einzudringen und sich dann in unserer Erfahrung zu äußern.

In den vergangenen Jahren ist die Kriminalität in den Vereinigten Staaten und manchen anderen Ländern in alarmierender Weise gestiegen. Praktische Lösungen wurden gesucht und neue Ideen eingeführt, um mit diesem Problem fertig zu werden. Menschliche Methoden sind lobenswert und notwendig, aber Gerichte und Gefängnisse zeugen davon, daß die Kriminalität weiter um sich greift und wirksamer bekämpft werden muß. Was können wir tun? Wir können jeden Tag die Allheit des Guten, des einen Gemüts, Gottes, anerkennen und dieses Gemüt als unser Gemüt beanspruchen, als das einzige Gemüt, das den Menschen und das Universum regiert.

Die Christliche Wissenschaft fordert, daß wir das Böse von dem vermeintlichen Täter trennen. Wie? Indem wir an der geistigen Tatsache festhalten, daß alles Böse nur eine gemütlose angebliche Kraft ist, daß es seinen Ursprung nicht in Gott hat, daß es keine Macht gibt, die es stützt, und keinen Menschen, der ihm frönt. Das Böse ist nur eine Suggestion, daß Leben und Substanz materiell seien, daß das Gute begrenzt sei und daß wir stehlen, töten oder sonst irgend etwas tun müßten, um einen gerechten Anteil zu erhalten.

Aber die Materie ist nicht Substanz. Wahre Substanz ist geistig. Sie besteht aus rechten Ideen, die von Gott stammen, sich im menschlichen Bewußtsein entfalten und dann unsere Bedürfnisse stillen. Diese Ideen erscheinen in Form von Intelligenz, Ausdauer, Selbstlosigkeit, Wachsamkeit, Scharfblick und vielleicht vor allem Liebe. In menschliche Begriffe übertragen, finden sie ihren Ausdruck in produktiver Tätigkeit, Urteilskraft in geschäftlichen Angelegenheiten und ausgezeichneten beruflichen Leistungen.

Wer sich diese geistigen Tatsachen in bezug auf das eine Gemüt und sich selbst als Gottes Idee klarmacht, beginnt die Möglichkeiten, wie er sich nützlich erweisen kann, zu erkennen. Dann wird er weniger von Armut, Habgier oder einem Verlangen, seine Mitmenschen zu übervorteilen, versucht. Wenn er erkennt, daß er Gottes Kind ist, von einer allerhabenen liebevollen Intelligenz geschaffen, stellt er fest, daß sein Erbteil gut ist, seine Fähigkeiten von Gott herstammen und er für immer von der göttlichen Liebe umgeben ist. Er ist dann weniger anfällig für die Suggestionen des Bösen. Mit dieser erleuchteten Auffassung von sich selbst erwacht er allmählich aus dem materiellen Traum, daß er ein gefallener Sterblicher sei. Er läßt sich nicht dazu verleiten, seinen Mitmenschen gegenüber kriminell zu handeln. Christus Jesus sagte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8:32;

Wenn die Wahrheit über den unsterblichen Zustand des Menschen wirklich verstanden und wissenschaftlich demonstriert wird, werden die Menschen von dem Drang, ein Verbrechen zu begehen, befreit. Wir können wesentlich zu dieser allgemeinen Verminderung der Kriminalität beitragen, wenn wir an der Wahrheit über den Menschen festhalten, wenn wir erkennen, daß jeder einzelne eine geistige Idee ist, die vollständig und befriedigt ist.

Wie verhält es sich nun mit dem Opfer eines Verbrechens? Diesem Problem wird allgemein große Aufmerksamkeit geschenkt, aber menschliche Methoden sind oft langsam und manchmal ungerecht. Was können wir tun, um uns schon jetzt zu schützen?

Lassen Sie mich Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung erzählen. Wir wohnen in einem Stadtteil mit hoher Kriminalität, und während der wirtschaftlichen Rezession im Jahre 1975 stellten wir völlig unerwartet fest, daß eine Verbrecherorganisation sich eines uns gehörenden großen Gebäudes bemächtigt hatte. Als wir protestierten, wurde meinem Mann mit dem Tode gedroht. Es wurde ein falscher Pachtvertrag zugunsten der Verbrecher aufgesetzt, bezeugt und notariell beglaubigt, andere Mieter wurden aus dem Haus vertrieben, die Badezimmereinrichtungen wurden zertrümmert, die elektrischen Anlagen zerstört, und fast täglich entstand eine neue Krise. Wir konnten kaum einen Fuß mehr auf unser Eigentum setzen, und monatelang wurden wir Tag und Nacht von dunklen Elementen belästigt.

Wir wandten uns an die örtliche Polizeibehörde, aber sie meinte, dies sei unsere Privatangelegenheit. Wir nahmen uns zwei Rechtsanwälte, doch ihre Bemühungen blieben erfolglos. Keine menschliche Hilfe war in Sicht, und aus Verzweiflung rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, uns durch Gebet zu helfen. Eines Tages erzählte ich ihr unter Tränen, daß ich es nicht mehr ertragen könne. Sie rüttelte mich aus diesem hypnotischen Traum auf, indem sie mir sagte, daß der einzige Räuber eine falsche Auffassung vom Menschen sei. Das ließ mich aufmerken. Ich begann Substanz als geistig zu betrachten — als von Gott kommend; und ich erkannte, daß niemand in mein Denken eindringen und mir die rechten Ideen, die mich versorgten, wegnehmen konnte. Die Materie konnte nicht gestohlen werden, da sie lediglich eine Illusion ist.

Die Furcht begann nachzulassen, als ich mir klarmachte, daß es, was mich oder das Geschäft betraf, allein darauf ankam, was Gott über mich wußte. Bald zog sich die Verbrecherorganisation zurück, und das Gebäude gehörte uns wieder. Die Belästigungen dauerten noch eine Weile an, aber in dem Maße, wie wir unsere Gedanken auf Gott gerichtet hielten, ließen sie nach. Während dieser Zeit verloren wir einen großen Teil unseres Geldes, aber durch unser erweitertes Verständnis von Gott standen uns genügend Mittel zur Verfügung, um unsere Bedürfnisse zu stillen. Wir konnten allen Verpflichtungen rechtzeitig nachkommen. Nach einigen Wochen hatten wir wieder angenehme Mieter gefunden, der Schaden konnte repariert, das Gebäude gestrichen und wieder auf eine gewinnbringende Basis gestellt werden.

Wer einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, kann durch ein höheres Verständnis von Gott und dem Menschen Sicherheit finden. In den Psalmen lesen wir: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, wird unter dem Schatten des Allmächtigen bleiben.“ Ps. 91:1 [n. der engl. Bibel]; Gottes Gesetz herrscht allerhaben, und wenn wir unser Denken mit Seinem Gesetz in Einklang bringen, stellen wir fest, daß es uns beim Überwinden unserer Schwierigkeiten hilft. In bezug auf den Kampf zwischen dem Guten und Bösen, der Wahrheit und dem Irrtum, sagt Mrs. Eddy: „Während dieses letzten Kampfes werden sich arge Gemüter bemühen, Mittel und Wege zu finden, um mehr Böses auszuführen; aber diejenigen, die die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der endgültigen Vollkommenheit erwarten.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 96.

Bestehen Sie darauf, daß diese endgültige Vollkommenheit schon jetzt eine geistige Tatsache ist. Dann werden Sie nicht das Opfer von Verbrechen werden. Gottes Reich kennt keinen Verbrecher und deshalb auch kein Opfer.

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