Die Franzosen haben eine Redensart, die besagt: Alles verstehen heißt alles vergeben — eine treffende Feststellung in bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen.
In der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) können wir die zuverlässigste Grundlage für Vergebung finden: das geistig wissenschaftliche Verständnis vom wirklichen Menschen, das uns, wenn wir es zulassen, dazu verhilft, mehr zu vergeben. Vom Standpunkt dieser Wissenschaft aus gesehen, ist der Mensch die Kundwerdung Gottes und nicht ein Sterblicher, der verletzend oder der Gegenstand von Abneigung oder Mißverständnis sein kann. Wenn wir die Christliche Wissenschaft verstehen und anwenden, tun wir mehr, als diejenigen aus unserem Bewußtsein auszulöschen, von denen wir meinen, daß sie ungerecht zu uns waren, oder einfach diejenigen zu tolerieren, deren Antipathie wir fühlen. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, wie man anderen die Liebe entgegenbringt, die die Liebe, die Gott ist, demonstriert. Diese Liebe unterscheidet sich von der bloßen Bereitschaft, jemanden zu tolerieren, der uns schlecht behandelt hat; sie geht viel weiter.
Der Versuch, jemanden zu lieben, während wir ihn — oder auch uns selbst — noch als einen Sterblichen, ein persönliches Wesen, sehen, kann niemals ganz erfolgreich sein. Eine solche Einstellung ist falsch. Mary Baker Eddy sagt uns in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Ein gottloser Sterblicher ist nicht die Idee Gottes. Er ist kaum mehr als der Ausdruck des Irrtums.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 289; Sollten wir feststellen, daß es uns praktisch unmöglich ist, einander zu lieben, so heißt das, daß wir uns von der Maske der materiellen Persönlichkeit zur wahren geistigen Identität hinwenden sollten. Wahre Identität, der Ausdruck der Liebe, ist unwiderstehlich liebenswert. Und wenn wir diesen Standpunkt einnehmen, werden wir durch die göttliche Liebe darin bestärkt und erhalten.
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