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Jesus und der Christus

Aus der Dezember 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie es gewesen wäre, hätten Sie, wie einer seiner Jünger, tagaus, tagein während seiner kurzen, aber wirksamen Tätigkeit mit Jesus zusammen sein können? Wahrscheinlich haben sich viele vorgestellt, wie inspirierend es wäre, mit dem Meister zu gehen und zu sprechen, doch sicherlich wäre er der erste, der unsere Aufmerksamkeit von seiner Persönlichkeit auf die Wahrheit lenken würde, die er lehrte und so hervorragend lebte.

Ein wichtiger Teil seiner Mission war, das menschliche Denken von der Vergötterung durch persönliche Schmeichelei zu der gebeterfüllten Betrachtung Gottes als der Quelle alles Guten zu lenken — als unendlicher Geist, der Mittelpunkt und der Umkreis allen wahren Seins. Als ihn jemand mit „guter Meister“ ansprach, erwiderte Jesus: „Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.“ Luk. 18:18, 19; Wenn wir während Jesu Wirken mit ihm zusammen gewesen wären, wären wir Augenzeugen des bedeutungsvollen Abschnitts im bemerkenswertesten Leben gewesen, das ein Mensch jemals gelebt hat. Drei Jahre lang hätten wir gesehen, wie Böses jeder Art durch die Macht des Christus — die Wahrheit über den geistigen, mit Gott verbundenen Menschen — zerstört wurde, was durch Jesu Überwindung des Todes, des Grabes und seiner endgültigen Erhebung über alle materiellen Bedingungen seinen Höhepunkt fand.

Christliche Wissenschafter beten Jesus nicht an, noch betrachten sie ihn als Gott, doch sie zeigen ihre Liebe und Verehrung für ihn, indem sie sich bemühen, seinen Weisungen und seinem Beispiel zu folgen. Er ist für sie der Wegweiser, der uns zeigt, wie wir alle Formen des Bösen — Sünde, Krankheit, materielle Begrenzungen jeglicher Art — zerstören können. Er verstand und demonstrierte die heilende, erlösende Wahrheit, oder den Christus, in so überragender Weise, daß er als Christus Jesus, oder Jesus der Christus, bekannt wurde.

Die jungfräuliche Geburt Jesu war nicht das übernatürliche Sicheinmischen einer weitentrückten Gottheit. Sie war eine fortgeschrittene Demonstration der wissenschaftlichen Schöpfung. Dies machte ihn zum Mittler zwischen Gott und den Menschen und befähigte ihn, die falsche Vorstellung vom Leben in der Materie zu durchschauen und eine Wirklichkeit wahrzunehmen, die den Sterblichen unbekannt war. Er wußte besser als sonst jemand, daß das materielle Sinnenbild von Personen, Dingen und Ereignissen ein hypnotischer Traum war, eine mentale Fata Morgana, und er beherrschte jede Phase dieser Lüge durch sein unübertroffenes Wissen über Gott.

Der Meister der Christen bewies über jeden Zweifel hinaus, daß es einen Gott gibt, der Liebe, ein universales, lebendiges, göttliches Prinzip ist, der, wenn Er verstanden und Ihm vertraut wird, die Harmonie in menschlichen Angelegenheiten wiederherstellt. Jesus sah klar und deutlich das Einssein, die Einheit allen Seins in der unteilbaren Ganzheit Gottes. Dieser wahre Sinn ist der erlösende Christus; und Jesu Verständnis des Christus zerstörte in dem Denken seiner Patienten den der Krankheit zugrundeliegenden Glauben an eine Trennung von Gott. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), schreibt: „Christus veranschaulicht jenes Verschmelzen mit Gott, seinem göttlichen Prinzip, das dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde gibt.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 316;

Diese gottverliehene Herrschaft wird in unserem Leben offensichtlicher, wenn wir verstehen, daß uns die Christus-Idee niemals verläßt. Jesus sagte: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage.“ Matth. 28:20; Die Macht des Christus, der Wahrheit, ist jetzt bei uns, wir stehen — in der praktischsten Bedeutung des Wortes — mit denen auf gleichem Fuße, die persönlich mit Jesus sprachen. Er verwies auf das universelle, zeitlose Wesen der Macht des Christus, als er sagte: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater.“ Joh. 14:12;

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß nichts, was Jesus sagte oder tat, es uns ersparen wird, unsere eigene Erlösung von materieller Begrenzung auszuarbeiten. Blinder Glaube an ein von Liebe und Aufopferung erfülltes Leben eines anderen reicht nicht aus. Nur wenn das Christus-Element in unserem Denken und Handeln offensichtlicher wird, werden wir den Sieg über Sünde, Krankheit und schließlich den Tod davontragen. Doch Mrs. Eddy stellte keineswegs die erlösende Wirkung der Versöhnung in Abrede, sondern sie enthüllte der Christenheit ihre wahre Bedeutung und die sie begleitende geistige Macht. Sie schreibt: „Die Versöhnung ist die Veranschaulichung der Einheit des Menschen mit Gott, durch die der Mensch göttliche Wahrheit, göttliches Leben und göttliche Liebe widerspiegelt. Jesus von Nazareth lehrte und bewies das Einssein des Menschen mit dem Vater, und dafür schulden wir ihm endlose Ehrfurcht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 18;

Jeder von uns kann Zuflucht vor der Disharmonie und dem Streß des sterblichen Seins finden, wenn wir unser Leben in Christus erkennen, wenn wir uns durch die geistige Qualität unseres Denkens mit Gott verbinden.

Jesus war einer der am meisten beschäftigten Menschen, die je gelebt haben, doch aufgrund seines tiefen Bewußtseins vom Christus wurde er nicht müde, und trotz der ständig an ihn gestellten Forderungen blieb er ruhig. Mrs. Eddy beschreibt das wunderschön. Sie weist darauf hin, daß der Christus sich der Materie und des Bösen nicht bewußt ist, und erklärt uns: „Daher hatte der menschliche Jesus eine Zuflucht in seinem höheren Selbst und seiner Verbindung mit dem Vater, und dort konnte er in der bewußten Wirklichkeit und Hoheit seines Seins vor den unwirklichen Anfechtungen Ruhe finden — indem er das Sterbliche für unwirklich und das Göttliche für wirklich ansah. Dieses Sich-Zurückziehen von der materiellen zur geistigen Selbstheit war es, was ihn stärkte für den Sieg über Sünde, Krankheit und Tod.“ Nein und Ja, S. 36.

Gewiß hätte Jesus den Punkt geistiger Entwicklung niemals erreichen können, wo er augenblicklich Aussatz und Blindheit heilte, Tote auferweckte und die Begrenzungen von Zeit und Raum überwand, wenn er nicht so viel Zeit und Anstrengung darauf verwendet hätte, dieses „höhere Selbst und seine Verbindung mit dem Vater“ zu erkennen und zu beanspruchen. Mit anderen Worten, er wandte sich beständig von dem Traum ab, daß Leben in der Materie sei, und vereinte sich mit der heilenden, stärkenden Gegenwart des einen göttlichen Gemüts. Das ist der geistig mentale Pfad — der christliche Weg —, den auch wir gehen müssen, selbst wenn wir nur einen Bruchteil dessen, was unser Meister tat, vollbringen.

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