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Die heilende Macht der Reinheit

Aus der Februar 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Annahme, daß die Materie uns Liebe, Glück, Gesundheit und ein angenehmes Leben geben könne, scheint die Welt zu hypnotisieren; doch in Wahrheit bietet die Materie nichts. Dieser irrige grobe Materialismus hat scheinbar auf jeder Ebene der mentalen, moralischen und physischen Umwelt Verunreinigung hervorgebracht. Verliert die Reinheit den Kampf mit der Sinnlichkeit, der Unmoral und der unkontrollierten Laxheit?

Die heilende Macht der Reinheit hat nie abgenommen. Reinheit ist der natürliche, von Gott verordnete Zustand des Menschen und des Universums. Durch göttliche Bestimmung ist der Mensch rein und makellos, die unbefleckte Kundwerdung der Liebe. Gesundheit, Glück und Reinheit sind schon jetzt die absolute Tatsache in bezug auf das Sein des Menschen. Wenn wir dies wissen, wenden wir Gottes heilende Macht auf die Annahme an, daß wir gegen die Umwelt des sterblichen Gemüts kämpfen müßten, um unsere Gesundheit, unser Glück oder unsere Reinheit aufrechtzuerhalten.

Beweise für die heilende Macht der Reinheit sind in der Bibel schon vor der Zeit Jesu zu finden. Der Bericht über Joseph im ersten Buch Mose weist anschaulich auf diese heilende Macht der Reinheit hin. Seine Liebe zu Gott heilte das, was Haß gegenüber seinen Brüdern hätte sein können; seine Treue zu Gott, dem Guten, ließ ihn der Aufforderung der Frau Potiphars, Ehebruch zu begehen, widerstehen; sein Vertrauen auf Gott befreite ihn aus dem Gefängnis, und er nahm als Herrscher in Ägypten die zweite Stelle hinter Pharao ein; die Barmherzigkeit, die er seinen eifersüchtigen Brüdern in der Zeit der Not erzeigte, krönte ein Leben, das der Reinheit geweiht war. Die reinen Eigenschaften seines Denkens — Liebe zu Gott, Treue gegenüber Gott, Vertrauen auf Gott, Barmherzigkeit gegenüber seinen Mitmenschen — bildeten die heilende Kraft in Josephs Leben. Die Bibel sagt: „Der Herr war mit Joseph, so daß er ein Mann wurde, dem alles glückte.“ 1. Mose 39:2;

Aufgrund der ihm eigenen Reinheit heilte Christus Jesus augenblicklich. Die Unmenschlichkeit, Unreinheit oder Animalität, die ihn scheinbar umgaben, konnten ihn niemals überwältigen. Er wußte, daß Sünde, Haß und Wollust kein Bestandteil des wahren Seins sind und daß Krankheit, Infektion, Ansteckung und Verunreinigung nicht zum Ebenbild Gottes, dem Menschen, gehören. Sein geistig wissenschaftliches Denken veranschaulichte die Reinheit, die seiner Heilkraft zugrunde lag.

In der Praxis der Christlichen Wissenschaft Christian Science (kr’istjən s’aiəns) drückt Reinheit das erhabene Wesen Gottes aus, das sich im Menschen und im Universum kundtut. Reinheit hat teil an dem Wesen des Christus, und wenn wir die Schichten des sterblichen Denkens, die die Reinheit verbergen — wie Wollust, Habgier, Haß, Stolz, Sinnlichkeit —, entfernen, wird der unbefleckte Christus (das Wesen unseres wahren Selbst) enthüllt, und dies hat Heilung zur Folge. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt: „Im Verhältnis zu seiner Reinheit ist der Mensch vollkommen; und Vollkommenheit ist die Ordnung des himmlischen Seins, das das Leben in Christus, dem geistigen Ideal des Lebens, demonstriert.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 337;

Unsere heilende Mission als Christliche Wissenschafter erfordert die höchste Hingabe des Denkens. Jede Spur von Unreinheit — ein Anflug von Haß, ein Jota von Unehrlichkeit, ja auch nur ein flüchtiges Motiv, das Gott, dem Guten, entgegengesetzt ist — beansprucht, unsere Reinheit zu verwässern, unsere Heilkraft zu vermindern, uns zu einem weniger hingebungsvollen Nachfolger der Christus-Wissenschaft zu machen. Der Meister wußte das, denn er ermahnte uns: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth. 5:48;

Bei unserem Studium und der Anwendung der göttlichen Wissenschaft ist es wichtig zu wissen, daß Reinheit die Kundwerdung der göttlichen Liebe ist. Wir müssen uns weigern, irgendeine Suggestion anzunehmen, daß ein Sterblicher der von Gott erschaffene Mensch sei. Ein kranker, sündiger Sterblicher oder ein guter, gesunder Sterblicher ist eine Lüge und kann letztlich nicht als wirklich oder wahr hingenommen werden. Das Verständnis, daß Reinheit die absolute Tatsache in bezug auf den Menschen ist, hat eine heilende Wirkung. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 476;

Unsere Heilarbeit besteht nicht darin, böse sterbliche Annahmen in gute zu verwandeln. Wahres christliches Heilen bekräftigt die Gegenwart der Reinheit, wo Unreinheit zu sein scheint. Beim Heilen beweisen wir dir Macht der Keuschheit, die mit der Suggestion von Unreinheit unvereinbar ist; wir erkennen, daß Geistigkeit die Sinnlichkeit zerstört. In Wahrheit ist der Mensch schon jetzt die volle Darstellung der Reinheit, die ihren Ursprung in der göttlichen Liebe hat. Durch dieses Verständnis, das wir durch das Studium der göttlichen Wissenschaft gewinnen, sehen wir den Christus, der sich im Heilen kundtut.

Wir müssen uns weigern, die Annahme von Freude an verunreinigender Pornographie, den Glauben an die Wirklichkeit der Verseuchung durch Krankheit und die Furcht vor der angeblichen Verderbtheit des Bösen zu akzeptieren. Nichts von alledem ist in der wahren Umwelt des Menschen enthalten, und es kann bewiesen werden, daß diese Annahmen machtlos sind und keine Anziehungskraft besitzen.

Wenn wir uns die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zu eigen mache, kommen wir zu der Überzeugung, daß Wollust, Sinnlichkeit, Unmoral und Verderbtheit keine wirkliche Existenz haben. Wir verstehen dann ohne weiteres, warum es keine Freude an diesen Irrtümern geben kann. Sie sind lediglich das Ergebnis eigensüchtigen, ichbezogenen, hedonistischen, materiellen Denkens; sie sind kein Teil des wahren Seins. Reinheit wirkt als ein unveränderliches Gesetz und zerstört all die entgegengesetzten Suggestionen von Erniedrigung, Verderbtheit und Perversion, die beanspruchen, zum Menschen und zum Universum zu gehören. Mrs. Eddy schreibt: „Je mehr sich ein irrendes sogenanntes Gemüt der Reinheit nähert, um so mehr wird es sich seiner eigenen Unwirklichkeit und der großen Wirklichkeit des göttlichen Gemüts und des wahren Glücks bewußt.“ Vermischte Schriften, S. 362;

Bei der Auseinandersetzung mit den Annahmen von Verseuchung, Infektion und Krankheit ist es wichtig, sich klarzumachen, daß wir nichts überwinden müssen, was wirklich ist. Es gilt lediglich, Annahmen ohne Grundlage auszulöschen. Was auch immer der Anspruch der Verunreinigung sein mag, er wird durch die Erkenntnis der wissenschaftlichen Tatsache aufgehoben, daß das göttliche Gemüt unmöglich die Quelle von etwas Verunreinigendem sein kann. Dieses Gemüt ist die allumfassende göttliche Intelligenz, die nichts von Verunreinigung oder irgendeiner Unreinheit weiß. Gott allein ist der Urheber allen Seins, die Substanz von allem, was wirklich ist, die Tätigkeit des Universums. Als Prinzip ist Er der Ursprung, das Gesetz, die motivierende Kraft. Nirgendwo in Seiner Allheit gibt es einen Vorgang, der Verunreinigung, Infektion, Ansteckung oder Krankheit genannt wird.

Alles, was Verderbtheit genannt wird, besteht nur im sterblichen Gemüt — in der materiellen Daseinsauffassung. Wir haben es nicht mit einer bösen Umwelt zu tun, sondern mit einer Annahme, die die Umwelt völlig falsch darstellt. Verbrechen, Brutalität und Verderbtheit sind nicht Zustände der Materie. Sie sind Illusionen des sterblichen Gemüts, die wir irrtümlicherweise als wirklich akzeptiert haben. Um bewußt und beständig gegen diese bösen Bedrohungen gewappnet und sicher vor ihnen zu sein, müssen wir das göttliche Gemüt furchtlos als unsere wahre Umwelt beanspruchen, die unverderbt und sicher ist. In diesem Gemüt hat das Böse weder Platz noch Macht; allein Gott, das Gute, regiert.

Die Atmosphäre der Reinheit drückt von Gott stammende Eigenschaften wie Liebe, Demut, Einfachheit, Ehrlichkeit, Sanftmut, Vertrauen und Dankbarkeit aus. Jeder von uns, der sich diese Eigenschaften wünscht und sie zu erlangen sucht, hört Gottes Engelsgedanken, die uns führen und uns den wahren Begriff von Reinheit lehren. Die Sterblichen mögen versuchen, ohne Reinheit zu leben, ja sie sogar verspotten, aber ohne sie können sie den Himmel auf keinen Fall erreichen. Christus Jesus sagte: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matth. 5:8; Er äußerte sich nicht nur über das Ergebnis der Reinheit, sondern bewies auch die Wahrheit seiner Worte in seinem eigenen Leben.

Die Macht der Reinheit ist unendlich und ewig und ist in den heilenden Elementen zu finden, die sie ausdrücken. Liebe zu Gott, Treue zu Seinen Gesetzen, Vertrauen auf Seine Fürsorge und Barmherzigkeit gegenüber unseren Mitmenschen sind die Elemente, die Reinheit ausdrücken, und wenn diese all unser Denken und Tun durchdringen, werden sie zu einer heilenden Macht in unserem Leben. Eheliche Treue, Integrität in geschäftlichen Angelegenheiten, Ehrlichkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen, Barmherzigkeit anderen gegenüber, Zuverlässigkeit bei Verpflichtungen, Erbarmen in unserer Weltanschauung, Liebe in unserem Herzen, Freundlichkeit in unseren Worten — all dies läßt das wahre Wirken der Reinheit und ihre wirkliche heilende Macht, die jetzt und immerdar vorhanden ist, sichtbar werden.

O selig, deren Herzen rein ;
Von Sünd’ sind sie befreit.
Gott ihnen selbst sich offenbart,
Sie schaun die Herrlichkeit.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 121.

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