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Göttliche Inspiration

Aus der Mai 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Berge waren von hohem Schnee bedeckt. Als ich auf der Veranda unserer Hütte saß, blieb mein Blick an den Zweigen der Tannen hängen, die sich unter dem aufgetürmten Neuschnee bogen. Ein böiger Wind wehte über die Wiese und schüttelte sanft den Schnee von den Bäumen. Von ihrer Last befreit, schwangen die Tannenzweige in ihre natürliche Lage zurück.

Viele von uns haben die Bürde widriger Umstände empfunden, die Last einer schweren Entscheidung getragen oder Erleichterung von einem physischen Problem gesucht. Und dann haben wir, nachdem wir uns von ganzem Herzen Gott zugewandt hatten, die Gegenwart des Christus, der wahren Idee Gottes, gespürt, die uns so inspirierte, daß die Last von uns abfiel und wir unsere Freiheit erlangten.

Der Baum rang nicht mit der Schneelast. Der Wind machte ihn frei. Mitunter ringen wir heftig mit einem Problem, wenn unser höheres Bedürfnis darin besteht, einfach die tröstende, heilende Inspiration, die uns als christliche Erleuchtung zuteil wird, entgegenzunehmen.

Elia, ein starker und mutiger Mann, war einmal entmutigt, verzagt und bereit zu sterben. Nach all seinem treuen Bemühen, Gottes Führung zu folgen, schien alles verloren zu sein. Doch selbst als er in der Wüste lag und schlief, wurde ihm eine Inspiration zuteil, die sein Denken erhob und ihm die Kraft gab, weiter seines Weges zu gehen. Schließlich, auf dem Berg Horeb, spürte er die Gegenwart „eines stillen sanften Sausens“ 1. Kön. 19:12;. Jetzt war er bereit, seine Mission zu erfüllen.

Dieselbe gütige Botschaft tut sich noch immer dem menschlichen Denken kund. Derselbe christliche Einfluß macht sich noch immer sanft im Bewußtsein derer geltend, die ein empfängliches Herz haben. Selbst in diesem Augenblick tröstet uns der Christus mit seiner beruhigenden, erlösenden Botschaft.

Eines Abends, als ich vom Büro nach Hause fuhr, rang ich mit den Symptomen einer schweren Grippe. Während ich betete, wurde ich mir sehr deutlich der Gegenwart des Christus bewußt, einer heraufdämmernden Gegenwart, die sich in heiliger Inspiration kundtat, in einer Aufwallung von Dankbarkeit für Gott und Seine Gabe, die Christliche Wissenschaft. Wie unentbehrlich sind doch die Lehren dieser Wissenschaft für ein Verständnis von Gott! In wenigen Minuten war jedes Symptom körperlicher Beschwerden gänzlich verschwunden. Es war, als hätte ein frischer Hauch der Inspiration das Denken rein gefegt.

Haben solche Vorkommnisse irgend etwas Geheimnisvolles an sich? Keineswegs. Ja, die Christliche Wissenschaft zeigt klar und bestimmt die Schritte, die eine natürliche Grundlage dafür schaffen.

Unser Anteil besteht nicht in einem endlosen Ringen. Wir sind nicht mit der Aufgabe belastet, den Strom der Inspiration, der durch seine Gegenwart erfrischt, in Gang zu setzen. Ja, ein Ringen mag sogar auf ein Element sterblichen Strebens hindeuten, das behindert, anstatt zu befreien. Was wird von uns verlangt? Unsere Aufgabe besteht darin, uns der erhebenden und inspirierenden Macht des Christus zu ergeben und die ewige Existenz dieses göttlichen Einflusses demütig anzuerkennen. Wir werden uns dieser Gegenwart bewußt — wir schaffen sie nicht. Wir vertrauen auf sie. Wir freuen uns ihrer. Wir reagieren getreulich auf sie. Die in der Überzeugung wurzelnde Bejahung der Güte und Allheit Gottes befähigt uns, Seinen Christus, die Wahrheit, klarer zu erkennen.

Was aber, wenn wir diese heilende Gegenwart ernsthaft suchen, ihre Wirklichkeit anerkennen und trotzdem das Gefühl haben, immer noch eine Last mit uns herumzutragen?

Wir können den scheinbaren Widerstand gegen die Segnungen geistiger Inspiration abschütteln. Das wahre Wesen des Menschen widersetzt sich niemals der Herrlichkeit, die Gott dem Bewußtsein enthüllt. Das sterbliche Gemüt jedoch, der Anspruch von einem Gemüt in der Materie, sträubt sich in jeder Hinsicht. Wir können also damit beginnen, das sterbliche Gemüt abzulegen. Wir können uns klarmachen, daß der Mensch nur ein Gemüt hat. Ein persönlicher, sterblicher Begriff von Gemüt, der der göttlichen Offenbarung im Wege stünde, wir fallengelassen, wenn wir seine zeitliche, illusorische Natur verstehen. Die göttliche Inspiration wirkt — ungeachtet der Bemühungen des sterblichen Gemüts, seine ihm eigenen Begrenzungen und Einschränkungen aufrechtzuerhalten.

In Wirklichkeit gibt es keinen Widerstand gegen die stete Gegenwart des Geistes. Wenn wir dies verstehen, werden wir beweisen, daß es keine Berge sterblicher Annahmen gibt, die den erfrischenden Strom der Inspiration aufhalten oder ablenken könnten.

Frei vom Kampf und vermeintlichen Widerstand, sind wir für stille Dankbarkeit frei. Wie tief dankbar kann doch jeder von uns sein für Gottes teure Liebe und dafür, daß Er niemals von unserer Seite weicht.

In Rückblick und Einblick schreibt Mrs. Eddy von einer Inspiration, ihrer eigenen: „Mein Herz beugte sich tief vor der Allmacht des Geistes, und ein zarter Glanz von Demut, sanft wie das Licht des Mondes, hüllte die Erde ein.“ Weiter unten fährt sie fort: „Erstarrte Quellen brachen wieder auf. Die gelehrten Systeme der Philosophie und Religion schwanden dahin, denn Liebe enthüllte die heilende Verheißung und Macht einer gegenwärtigen geistigen Eingebung. Es war das Evangelium des Heilens in seiner göttlich verordneten menschlichen Mission, das, wie es mir erschien, ‚die Schönheit der Heiligkeit‘ auf seinen weißen Schwingen trug — die Möglichkeiten geistiger Einsicht, geistiger Erkenntnis und des geistigen Seins.“ Rückbl., S. 31.

Welche Last wir auch tragen mögen, wir können durch die Gegenwart des Christus erhoben werden. Wir können es zulassen, daß seine heilende Macht das Falsche hinwegfegt und das Denken zur Wahrheit erhebt. Wir können mühelos zu der uns innewohnenden geistigen Freude und Gesundheit zurückkehren. Zu spüren, wie diese frische Brise der Geistigkeit über unser Denken hinwegzieht, ist ein heiliges Erlebnis.

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