Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Schirm des Höchsten

Aus der September 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines Tages ging Sabine mit ihrem Vater zur Arbeit. So nannte sie es gern, wenn er sie mit auf einen Geschäftsbesuch nahm. Vati baute manchmal Häuser, und viele Männer arbeiteten für ihn. Diesmal gingen sie zu einem Haus, bei dem ein ganz neuer Raum angebaut wurde. Es war ein großer und sehr hoher Raum — drei Stockwerke hoch.

Vati erzählte ihr, daß die Arbeiter damit beschäftigt sein würden, ein Gerüst aufzubauen. Sabine wußte nicht, was ein Gerüst war, bis ihr Vater ihr erklärte, daß es sich hier um ein Gestell für einen behelfsmäßigen Aufzug handelte, der von starken, dicken Seilen getragen wurde, und daß die Arbeiter ihn benutzten, um Bauholz und Werkzeuge zu heben. Wenn er zu der richtigen Höhe hochgezogen ist, können mehrere Männer darauf stehen und arbeiten. Sabine war aufgeregt. Sie wollte das gern sehen. Sie hoffte, mit dem Aufzug hinauffahren zu dürfen, wenn sie dort waren. Es würde sicher großartig sein, ihrem Bruder alles darüber zu erzählen, wenn sie wieder nach Hause kam!

Sabine war ein wenig enttäuscht, als Vati ihr sagte, sie müsse unten bleiben und dürfe nicht viel herumwandern, weil die Arbeiter viel zu tun hatten und nicht anhalten und mit ihr reden konnten. Trotzdem machte es Spaß, dort zu sein, wo so viel los war.

Ihr Vater war mit einem der Männer oben auf dem Gerüst, und als sie hoch hinaufsah, tat es ihr nicht allzusehr leid, daß sie nicht bei ihnen sein konnte. Sie fragte sich, ob sie sich so hoch oben, ohne etwas zum Festhalten, wohl fürchten würde. Aber sie lernte in ihrer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule, daß Gebet Furcht vertreibt. Im Gebet des Herrn, das Christus Jesus uns gab, heißt es: „Dein Reich komme.“ Matth. 6:10; Sabine mochte diese Worte besonders gern, weil Mrs. Eddy in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit erklärt, was sie bedeuten: „Dein Reich ist gekommen; Du bist immergegenwärtig.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 16. Wie konnte man sich jemals in Gottes Reich, das ja hier ist, fürchten? Es ist „der Schirm des Höchsten“, von dem die Bibel im 91. Psalm erzählt. Du kannst diese Worte im ersten Vers lesen.

Jeder um Sabine her war eifrig beschäftigt, und so fing auch sie an, sich zu beschäftigen und nach etwas Hübschem zu suchen, das sie ihrem Vater zeigen konnte. Einige kleine Stücke Holz auf dem Boden hatten hübsche Formen, und sie fing an, ein paar davon aufzusammeln.

Gerade in diesem Moment gab es viel Lärm und Geschrei! Die Männer, die in ihrer Nähe arbeiteten, riefen ihr etwas zu, und sie hörte Zurufe vom Gerüst oben. Als sie aufsah, bewegte sich der Aufzug! Das Seil, das ihn hielt, hatte an einer Seite nachgegeben, und alles, was darauf stand, fiel herunter, auch ihr Vater und der Mann, der bei ihm war!

Vati rief ihr zu, daß sie aus dem Weg gehen solle, und die Männer unten versuchten, zu ihr zu kommen. Aber große Stücke Bauholz, die auf dem Aufzug gelegen hatten, fielen herunter. Wo konnte sie hinlaufen? Sie hatte keine Zeit, etwas anderes zu tun, als sich ganz an Gott zu halten, zu wissen, daß sie in Gottes Reich lebte, in Ihm geborgen war.

Werkzeuge, Nägel und Holz fielen um sie her, aber sie dachte daran, daß Gott überall ist! Ein großes Stück Bauholz landete direkt neben ihr, doch sie sagte laut: „... Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Das ist der zweite Vers des 91. Psalms, und Sabines ganze Klasse in der Sonntagsschule hatte jede Woche einen kleinen Teil davon gelernt.

Plötzlich war es sehr still um sie her nach all dem Lärm. Und da stand Vati gerade auf und kam, um nach ihr zu schauen. Er nahm sie auf den Arm, und bald versammelten sich alle Arbeiter und sprachen davon, daß niemand verletzt worden war und was für ein Wunder es war, daß nichts sie berührt hatte. Überall lagen Bretter, aber nicht eins war auf der Stelle gelandet, wo sie gerade gestanden hatte.

Jeder schien erstaunt zu sein, daß die beiden Männer, die auf dem Gerüst gewesen waren, nach solch einem Sturz in die Tiefe nicht verletzt waren. Einige der Männer waren sich darin einig, daß es das Gebet war, das sie laut gesprochen hatte. Und da merkte Sabine, daß sie die Worte laut über all den Lärm gerufen hatte! Sie hatte sich nicht gefürchtet, weil sie wußte, daß Gott für jeden sorgen würde. Und das tat Er auch!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1977

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.